2020, Folge 153–167
Norddeutsche Fußballgeschichte – 1979 – 2020 (2)
Folge 153 (45 Min.)Das Martino-Katharineum in Braunschweig gilt als die Wiege des deutschen Fußballs. Im Jahr 1872 brachte der Lehrer Konrad Koch den Fußball aus England an diese Schule. Und drei Jahre später entstand hier das erste Regelwerk des deutschen Fußballs. Hier beginnt auch die Zeitreise durch die Epochen des Fußballs im Norden. Der Start der Bundesliga 1963 bedeutete ein neues Fußballzeitalter. Mitte der 1970er-Jahre begann die schillerndste Zeit des Hamburger SV. Die Autoren Inka Blumensaat und Ben Wozny haben für diese Folge „Norddeutsche Fußballgeschichte“ die Höhepunkte aus den Jahren 1979 bis 2020 zusammengestellt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 17.05.2020 NDR Claudio Pizarro – alles außer gewöhnlich!
Folge 154Claudio Pizarro: aufgewachsen in Peru, im Leben angekommen in Deutschland. Der Profifußballer ist Torjäger, Titelsammler, Spaßvogel. Alles basiert auf Disziplin. Gelehrt vom Vater. Pizarros Pferde in Lima heißen Klassenerhalt oder Allianz Arena. Er ist mehr Deutscher als Peruaner. Auch, weil er sich hier in die Herzen vieler Fans gespielt hat. Ein Status, den er in seiner Heimat Peru nie erreicht hat. Nach zwei Jahrzehnten beendet Pizarro seine Karriere und bleibt der Mensch, der den Fußball liebt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 14.06.2020 NDR Kein Wunder – Werder am Abgrund
Folge 155Der SV Werder Bremen ist der Verein mit den meisten Bundesligaspielen, steht auf Rang drei der ewigen Bundesligatabelle nach dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Der ewige Underdog konnte seit Gründung der Bundesliga elf Titel gewinnen. 40 Jahre nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga, stehen die Grün-Weißen wieder unten drin in der Tabelle, diesmal unerwartet. Die „Sportclub Story“ von Radio Bremen blickt zurück auf diese verkorkste Saison des Vereins aus Norddeutschland, lässt Vereinsbosse, Beobachter und Fans erklären, wie es so weit kommen konnte. Beim SV Werder Bremen klafften in dieser Saison Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie lange nicht.
Nachdem Werder Bremen im Sommer 2019 das internationale Geschäft knapp verpasst hatte, sollte es in dieser Saison mit Ziel Europapokal klappen. Doch es kam alles anders. Nach der schlechtesten Hinrunde der Vereinsgeschichte, einem nie dagewesenen Verletzungspech bei den Spielern, einer grotesk anmutenden Heimschwäche und schließlich der Corona-Pandemie steht der SV Werder Bremen am Abgrund. Wie konnte es dazu kommen und was bedeutet das für Verein und Fans und Liga? In kaum einer anderen Stadt ist ein Bundesligaverein so verwurzelt wie in Bremen. Werder ist zentraler Bestandteil des öffentlichen Lebens.
In Bremen liegt das Stadion mitten in der Stadt. Werder ist für die verschiedensten Menschen der größte gemeinsame Nenner. Werder integriert, schweißt zusammen, macht das Stadtgefühl aus. Das erörtert Autor Jan-Dirk Bruns in dieser Reportage mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Marco Bode, dem Sportjournalisten Ralf Wiegand, der Fan-Aktivistin der Green White Wonderwall und Fernando Guerrero, Besitzer einer Werder-Fan-Kneipe. Der Film beginnt mit dem 34. Spieltag und frischen Eindrücken rund ums Weserstadion unmittelbar nach der sportlichen Entscheidung. Wie soll es weitergehen und wo schöpfen die Leute noch Hoffnung? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 28.06.2020 NDR Die Legende lebt – Der Rennfahrer Jochen Rindt
Folge 156Am 5. September 2020 ist es 50 Jahre her, dass der Rennfahrer Jochen Rindt auf der Rennstrecke in Monza tödlich verunglückt ist. Er kam beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza ums Leben. Der Grund für den Unfall wurde nie bis ins Detail geklärt, vermutet wurde ein Bruch der vorderen rechten Bremswelle seines Lotus. Aufgrund seines Punktevorsprungs in der damaligen Saison war er der einzige Rennfahrer, der posthum Formel-1-Weltmeister wurde. Den Pokal bekam seine Witwe Nina. Der in Deutschland geborene, aber in Graz als Waisenkind aufgewachsene Jochen Rindt war der erste Pop-Star der Formel 1, ein Idol seiner Zeit.
Seine Ausstrahlung machte ihn zu einer Art James Dean der Rennstrecken. Interviews vor und nach den Rennen führte er fürs Fernsehen selbst. Rindt war der schnellste und beste Fahrer in einer Zeit, als in jeder Saison mehrere Top-Fahrer tödlich verunglückten. 1970 hatte er mit Lotus, dem Rennstall des genialen, aber auch skrupellosen Konstrukteurs und Teamchefs Colin Chapman, einen „Pakt mit dem Teufel geschlossen“, wie Helmut Zwickl, Motorsportjournalist und Zeitzeuge, in dem Film von Boris Poscharsky sagt.
Jochen Rindt wollte das schnellste Auto, er wollte Weltmeister werden, aber der Preis war hoch. Helmut Zwickl, der ehemalige ORF-Regisseur Lucky Schmidtleitner und der Fotograf Ferdi Kräling erinnern sich in dieser Dokumentation an einen fantastischen Rennfahrer und eine charismatische Persönlichkeit, die auch heute, 50 Jahre später, in den sehr beeindruckenden Archivaufnahmen der NDR „Sportclub Story“ präsent ist. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 13.09.2020 NDR 50 Jahre Mythos Mönchengladbach – Die Wahrheit über die Fohlenelf
Folge 157Mit der Verpflichtung von Trainer Hennes Weisweiler (1919 – 1983) aus Köln begann Mitte der 1960er-Jahre der Aufstieg von Borussia Mönchengladbach zu einer der erfolgreichsten deutschen Fußballmannschaften. Der Spitzname „Fohlenelf“’ entstand zum einen durch das geringe Durchschnittsalter der Spieler damals, aber auch durch die unbekümmerte und erfolgreiche Spielweise. Als Erster benutzte ein Reporter der „Rheinischen Post“ das Bild von den jungen Fohlen in einem Artikel. Fünf Meisterschaften und zweimal den UEFA-Cup konnte Borussia Mönchengladbach in den 1970er-Jahren erringen. Ein Mythos rund um die Fohlen war die bedingungslos offensive Spielweise unter Weisweiler.
Die Wahrheit ist komplexer: Erst als Günter Netzer, der als Kopf der Mannschaft immer dominanter wurde, mehr Defensivverhalten einforderte, gab es den ersten Meistertitel. Es ging auch nicht immer reibungslos zu im Stadion am Bökelberg. Im Gegenteil: Die Fohlen-Ära ist geprägt von knallharten Personalentscheidungen und permanentem Umbau. Die Geschichte der Fohlen ist auch eine Chronik, wie rasant sich nach Gründung der Bundesliga der Fußball in ein abgebrühtes Profigeschäft verwandelte. Im Film kommen ehemalige Spieler und Trainer von Borussia Mönchengladbach zu Wort: Jupp Heynckes, Günter Netzer, Berti Vogts, Herbert Laumen, Horst Köppel, Wolfgang Kleff. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 27.09.2020 NDR Vom Stasi-Knast zum Trainer des Jahres – Die dramatische Fluchtgeschichte des Thomas Popiesch
Folge 158 (30 Min.)Eine außergewöhnliche deutsch-deutsche Geschichte, pünktlich zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung. Seine Lebensgeschichte liest sich wie ein Märchen: Thomas Popiesch wurde 1965 in Ostberlin geboren. Eishockey war schon als Kind seine Leidenschaft. Als Jugendlicher war er beim SC Dynamo Berlin aktiv, dem Lieblingsclub von Stasichef Erich Mielke. Popiesch galt als großes Talent auf dem Sprung in die DDR-Nationalmannschaft. Der ausgebildete Stürmer konnte sich allerdings mit dem SED-Regime nie anfreunden, sondern wollte dem Arbeiter- und Bauernstaat entfliehen. Sein erster Versuch als 17-Jähriger über die damalige CSSR und Österreich in die Bundesrepublik Deutschland zu gelangen, misslang.
Nach zehn Monaten Haft im berüchtigtem Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen wurde Popiesch zu drei ahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Den Großteil seiner Haftzeit saß er im Stasigefängnis in Bautzen ab. Der Traum von einer Eishockeykarriere war beendet, denn nach seiner Entlassung durfte er nur noch in einer Hobby-Mannschaft spielen. Finanziell hielt er sich in dieser Zeit als Automechaniker und mit Schmuckverkauf über Wasser. Der damals 24-Jährige hatte keine Perspektiven in der DDR. 1989 unternahm Popiesch dann einen erneuten Fluchtversuch über Ungarn.
Diesmal mit Erfolg. Nach sieben Jahren ohne Leistungssport konnte Thomas Popiesch dann doch noch seinen Traum als Eishockeyprofi wahr machen. Schließlich wechselte er vom Eis auf die Trainerbank und landete 2016 in Bremerhaven. Die Fischtown Pinguins, das Team mit dem kleinsten Etat in der Deutschen Eishockey Liga, führte er von da an in jeder Saison in die Play-Off’s. 2018 wurde er sogar als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Thomas Popiesch hatte es geschafft! „Sportclub Story“-Autor Michael Maske trifft Thomas Popiesch dort, wo alles begann und erzählt die bewegende Geschichte. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 04.10.2020 NDR Vom Fallen und wieder Aufstehen – Drei Sportstars und ihre Wendepunkte im Leben
Folge 159 (30 Min.)Die ehemalige Schwimmerin Sandra Völker, Ex-Skispringer Sven Hannawald und der frühere Radprofi Dominik Nerz haben große sportliche Erfolge gefeiert. Die drei haben aber auch, auf ganz unterschiedliche Art und Weise, überaus schwierige Zeiten durchlebt, Phasen, die sie an den Rand ihrer Kräfte gebracht haben. Darüber und wie sie diese Krisen überwinden konnten, sprechen die Sportler*innen in dieser Dokumentation der Autoren Boris Poscharsky und Inka Blumensaat. Sven Hannawald ist Olympiasieger, ehemaliger Weltmeister und hat 2002 die berühmte Vierschanzentournee gewonnen.
Er hat Skisprunggeschichte geschrieben. Aber während der erfolgreichen Karriere litt er enorm unter dem Druck, hatte Schlafstörungen und steuerte schließlich auf ein Burn-out zu. „Ich hatte auch tagsüber Heulattacken. Ich habe mich gefühlt wie ein kleines Kind, das einfach nur Halt brauchte, aber den Halt nicht gefunden hat“, sagt der heute 45-Jährige. Hannawald erklärte 2005 seinen Rücktritt vom aktiven Sport. Mittlerweile arbeitet er als TV-Experte und hält Vorträge über Stress- und Burn-out-Prävention. „Wenn ich merke, dass ich Leuten mit meiner Geschichte helfen kann, berichte ich gern ganz offen darüber“, so Hannawald.
Sandra Völkers größter sportlicher Erfolg ist die Silbermedaille über 100 Meter Freistil bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996. Bei deutschen Meisterschaften holte die gebürtige Lübeckerin insgesamt 45 Titel. Nach dem Karriereende kam durch finanzielle Probleme der tiefe Fall: „Irgendwann war für mich klar: Ich muss jetzt Hartz IV beantragen und in der Folge Insolvenz. Ich hatte Angst, konnte nicht mehr schlafen und es war eine große Belastung“, berichtet Völker rückblickend.
Ihre Medaillen wurden versteigert, sie schrieb ein Buch und ging einen langen Weg. Heute arbeitet die 46-Jährige als Schwimmtrainerin und Erfolgscoach für Sportler*innen. Dominik Nerz galt einst als riesiges Radsporttalent. Er wurde 2009 deutscher Straßenradmeister in der U23 und startete eine Profikarriere. Bald fing der gebürtige Allgäuer an, sich Gedanken über sein Gewicht zu machen. In der Hoffnung, als Fahrer mit leichterem Körpergewicht die Berge schneller erklimmen zu können, magerte er immer mehr ab. Im Frühjahr 2015 wurde eine Magersucht diagnostiziert.
„Das war bei einem Arzt in Leipzig, der hat mir gesagt, wenn ich noch drei Monate so weitermache, dann bin ich tot“, sagt Nerz. Er versuchte, die Sucht in den Griff zu kommen, schöpfte neue Kraft, doch sein Körper war chronisch überbelastet, hinzu kamen schwere Stürze. 2015 musste er die Tour de France auf der 11. Etappe beenden: „Körperlich wie seelisch, da war das Maß komplett voll.“ Heute führt der 31-Jährige gemeinsam mit seiner Mutter ein Restaurant am Bodensee. Wie aus dem magersüchtigen Radprofi ein leidenschaftlicher Küchenchef wurde, berichtet Dominik Nerz im Film. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 18.10.2020 NDR Verboten, verkannt, erfolgreich – 50 Jahre Frauenfußball im Norden
Folge 160 (30 Min.)Trotz der Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz, verbot der Deutsche Fußball-Bund 1955 den Frauenfußball. Am 31. Oktober 1970 hob der DFB auf seinem Verbandstag in Travemünde dieses Verbot unter einigen Auflagen wieder auf. So wurde zum Beispiel das Tragen von Stollenschuhen untersagt und die Einhaltung einer halbjährlichen Winterpause vorgeschrieben. „Sportclub Story“-Autor Patrick Halatsch hat die Pionierinnen aus der Zeit getroffen. Allen voran die Hamburgerin Hannelore Ratzeburg. Auch wenn der Norden sportlich anfangs dem Westen und Süden hinterherhinkte, entwickelte sich der Frauenfußball rasant.
Dank Hannelore Ratzeburg, die als Frau und Funktionärin der ersten Stunde früh begann, Strukturen für fußballinteressierte Mädchen und Frauen aufzubauen. Der Film ist ein sporthistorisches Dokument mit vielen Archivperlen. Auch Roswita Syperrek und Christel Klinzmann gehörten zu den Frauenfußballerinnen der ersten Stunde. Ihren Teams Lorbeer Rothenburgsort (Hamburg) und VfR Eintracht Nord e.V. Wolfsburg zählten zu den Aushängeschildern im norddeutschen Frauenfußball.
Sie alle haben Grundlagen gelegt für nachfolgende Generationen, zu denen beispielsweise die Nationalspielerinnen Alexandra Popp und Almuth Schult gehören oder auch die Nachwuchsspielerin Lilly Damm vom VfL Wolfsburg. Der niedersächsische Klub ist seit fast einer Dekade das sportlich erfolgreichste Aushängeschild des deutschen Frauenfußballs. Und doch ist der Frauenfußball noch nicht da, wo er einmal hinwill. Das zeigt „Sportclub Story“-Autor Patrick Halatsch deutlich auf, ohne dabei zu übertreiben. Er zeigt einfach, wie es ist. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 25.10.2020 NDR Der Bomber – Zum 75. Geburtstag von Gerd Müller
Folge 161 (30 Min.)Wer kennt diesen Fußballer nicht: Gerd Müller! Sein Spitzname wird auch heute noch häufig genannt „Bomber der Nation“. Der ehemalige Spieler des FC Bayern München, Rekordtorschützenkönig der Fußball-Bundesliga, feiert am 3. November seinen 75. Geburtstag. Wegen seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur Antizipation gilt Müller als einer der besten Stürmer des 20. Jahrhunderts, insbesondere zu seiner Glanzzeit Anfang und Mitte der 1970er-Jahre. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torschuss selbst aus ungünstigsten Positionen.
Beispielhaft ist sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“, das Siegtor für die deutsche Nationalmannschaft im Finale der Fußball-WM 1974 in München. Einige Zeit konnte der Öffentlichkeit verborgen werden, dass Gerd Müller an Alzheimer erkrankt ist. Erst kurz vor seinem 70. Geburtstag nahm der FC Bayern München Stellung dazu. Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner, Hermann Gerland und Thomas Müller würdigen die Verdienste des Jubilars Gerd Müller in diesem Rückblick auf sein Leben und seine Karriere. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 01.11.2020 NDR Glücklich am Abgrund – Extremsportlerin Géraldine Fasnacht
Folge 162 (30 Min.)Das, was die inzwischen 40-jährige Schweizerin Géraldine Fasnacht macht, ist so atemberaubend wie kaum etwas anderes in der Welt der Extremsportler*innen. Im Sommer fliegt sie mit einem Wingsuit von spektakulären Gipfeln aus teilweise über 4.000 Metern Höhe in Richtung Erde. Und das überall auf der Welt. Die YouTube-Videos ihrer Flüge sind unglaublich, faszinierend, fast unheimlich. Sie war der erste Mensch überhaupt, der vom Matterhorn gesprungen ist. Im Winter stürzt sie sich mit dem Snowboard durch den Tiefschnee, fast im freien Fall die Berge hinunter.
Sie ist eine der besten Freeriderinnen der Welt. Aus ihrer Sicht ist das alles aber nicht extrem. Géraldine Fasnacht ist so aufgewachsen und will vor allem die Natur und die Berge so intensiv wie möglich erleben. Für sie ist es extrem, in einer Großstadt unterwegs zu sein. Aber ihre Sportarten sind riskant. Immer wieder kommt es zu Unfällen und auch Todesfällen. Ihr erster Ehemann starb vor ihren Augen an einer Felswand, eine Freundin kam beim Freeriding in einer Lawine ums Leben.
Und auch sie selbst ist mit einem Schneebrett abgegangen und hat nur dank ihres Lawinenrucksacks überlebt. Zu Risiko und dem Tod hat sie ihre eigene Einstellung. Ihre Leidenschaft teilt sie mit ihrem Mann Simon Wandeler. Auch jetzt, als glückliche Eltern eines eines knapp einjährigen Sohnes, versuchen sie so oft wie möglich, zusammen zu springen. Ihren Traum wollen sie sich in dieser Dokumentation von Boris Poscharsky erfüllen: ein gemeinsamer Flug vom schönsten Berg der Schweiz, dem Matterhorn. Géraldine Fasnacht ist glücklich am Abgrund. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 08.11.2020 NDR Ende der Fußballkarriere – und dann?
Folge 163 (30 Min.)Wer es zum Fußballprofi geschafft hat, spricht nicht selten von einem Traum, der wahr geworden ist. Es ist ein Beruf, der öffentlich zumeist glorifiziert und von lukrativen Annahmen um Geld und Bewunderung begleitet wird. Für einen Spieler ist Fußball jedoch nur eine vorübergehende Tätigkeit über ein paar Jahre. Die meisten der Spieler auf Zweit- oder Drittliganiveau haben damit nicht bis zum Lebensende ausgesorgt. Für sie stellt sich nach der Laufbahn die existenzielle Frage: Wie soll mein Leben weitergehen? Nach der Karriere ist vor dem Nichts. Zumindest bei vielen Fußballern.
Es gilt, sich berufsmäßig neu zu orientieren und sich auf alternative Lebens- und Berufsstrukturen außerhalb der Fußballwelt einzustellen. Wie gehen Fußballer diese Herausforderungen an? Wie vorausschauend haben sie sich darauf vorbereitet? Darüber sprechen sehr offen die Ex-Fußballer Hans-Jürgen Gundelach und Felix Schiller sowie als aktiver Spieler Maximilian Oesterhelweg mit den „Sportclub Story“-Autoren Finn Rose und Daniel Brickwedde. Hans-Jürgen Gundelach feierte als Torhüter von Eintracht Frankfurt und SV Werder Bremen zwei Pokalsiege und eine deutsche Meisterschaft, kam dabei aber nie über die Rolle des Ersatztorhüters heraus.
1997 erhielt er nach 14 Jahren und 130 Bundesligaspielen keinen neuen Vertrag und musste seine Karriere beenden. Das Ende seiner Zeit als Fußballer konnte er anfangs nur schwer verarbeiten. Er benötigte psychologische Hilfe. Heute steht sein Sohn Maximilian vor einer Profikarriere. Was hat er für die Zukunftsplanung von seinem Vater gelernt? Felix Schiller träumte einst von der großen Karriere beim SV Werder Bremen. Mit 15 Jahren wechselte er aus Berlin in den Nachwuchs des Vereins an der Weser, den Sprung in den Bundesligakader schaffte er jedoch nicht.
Zwischenzeitlich war er für einige Monate arbeitslos, ehe er beim 1. FC Magdeburg große Erfolge als Stammspieler feierte und mit der Mannschaft in die 3. Liga und die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Zunehmend plagten ihn jedoch Verletzungen. 2019 war für ihn mit 29 Jahren Schluss. Der Körper machte nicht mehr mit. Felix Schiller war jedoch vorbereitet, parallel zur Fußballkarriere studierte er. Doch Fußball und Studium waren für ihn nicht immer einfach zu vereinbaren.
Inzwischen ist er Lehrer in Berlin. Maximilian Oesterhelwegs Karriere kam erst spät in Schwung. In der 2. Bundesliga beim VfR Aalen konnte er sich 2014 nicht durchsetzen, erst 2017, mit 27 Jahren, wurde er bei den Sportfreunden Lotte zum Leistungsträger. Er war beim Drittligisten einer der torgefährlichsten Spieler der Liga, 2019 ist er trotzdem mit der Mannschaft abgestiegen. Einen neuen Verein hat er zunächst nicht gefunden. Er ist arbeitslos. Ein Leben abseits des Sports kommt für ihn aber noch nicht infrage. Er wird bei seinem Versuch begleitet, um jeden Preis Fußballer zu bleiben. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 22.11.2020 NDR Maradona: 1960 – 2020
Folge 164 (30 Min.)Am 25. November 2020 verstarb Diego Armando Maradona im Alter von 60 Jahren, er war die argentinische Fußballlegende. Fans auf der ganzen Welt trauern seitdem um den Weltmeister von 1986, der mit seinem Spiel die Massen begeisterte, abseits des Platzes aber immer wieder durch Skandale und gesundheitliche Probleme in Erscheinung trat. Maradona sagte einmal über sich selbst: „Was hätte ich für ein Fußballer sein können, ohne Kokain?“ Die „Sportclub Story“ zeigt die Höhen und Tiefen im Leben des wahrscheinlich besten Fußballers aller Zeiten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 29.11.2020 NDR Jockeylegende Hein Bollow – Im Galopp durchs Leben
Folge 165 (30 Min.)Die Pferde waren seine Passion: Am 5. Dezember 2020 wäre der Jockey Heinrich „Hein“ Bollow 100 Jahre alt geworden. Grund genug für die „Sportclub Story“, noch einmal auf sein erfolgreiches Leben im Pferdesport zurückzublicken. In seiner aktiven Zeit kannte jeder den 1,55 Meter großen Mann mit den perfekten Jockeymaßen. Hein Bollow, der in seiner Heimat Hamburg-Nienstedten nur „Mücke“ genannt wurde, ging als 15-Jähriger nach Berlin. Dort förderte Trainer Anton „Pan“ Horalek sein Talent. Der nannte ihn in seinem slawischen Dialekt „Bäppi“ (Baby), weil er so kleine Hände hatte.
War es Zufall, dass das erste Pferd, das Hein Bollow je in einem Rennen ritt, Glücksvogel hieß? Hein Bollow bekannte offen, er habe immer Glück gehabt. Hinter der sportlichen Leistung verbargen sich aber auch Fleiß, Entbehrungen und viel Selbstbeherrschung. Denn es muss mehr als nur Glück gewesen sein, dass er allein 17 klassische Pferderennen, darunter viermal das Deutsche Derby und einmal das Österreichische Galopper-Derby gewinnen konnte. Es war Können und der unbedingte Wille zum Sieg. Man muss nur an seinen riskantesten Derbyritt denken, als er 1962 mit Herero hart auf der Innenseite zwischen den anderen Pferden hindurchgebraust kam und Lorbeerkranz und Blaues Band eroberte.
„So was kann nur Bollow“, jubelten damals die Rennbahnbesucher*innen. Sie wussten, wem sie ihr Geld anvertrauen konnten. Hein Bollows Leben, auch ein Ritt durch die deutsche Geschichte. Jockeys waren damals Helden der Nation, Pferderennen gesellschaftliche Topereignisse. In seiner Zeit im Sattel, zwischen 1936 und 1963, holte er 1.034 Siege. Es passt zu ihm, dass er mit 43 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Karriere, rechtzeitig abtrat. Denn immer öfter hatte der lebenslustige Hein Bollow Schwierigkeiten, sein Gewicht von 55 Kilo zu halten.
Das vielfältige Rüstzeug zum Trainerberuf hat er sich in den 26 Jahren im Sattel angeeignet. Das Trainieren von Vollblütern ist nicht nur einfaches Können, sondern Hineindenken in jedes einzeln betreute Pferd, welche Aufgaben man ihm stellen kann und darf. „Den Pferdeverstand lesen. Das konnte er, wie kein anderer“, erzählt Unternehmer Albert Darboven in der „Sportclub Story“. Für ihn war Hein Bollow sein Idol, bescheiden, impulsiv, schlagfertig, streng, temperamentvoll, aber auch gutmütig. „Zu meinen Aufgaben gehörte es, das Licht im Stall auszumachen!“ Hein Bollow ist am 20. April 2020 in Köln verstorben. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2020 NDR 125 Jahre Eintracht Braunschweig – „Werdet zur Legende …“
Folge 166 (30 Min.)Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga, deutscher Meister 1967, Bundesligaskandal, Pionier der Trikotwerbung, Pool 100, etliche Auf- und Abstiege: Das sind nur einige von zahlreichen Fakten, die Eintracht Braunschweig einzigartig machen in Deutschlands Fußballlandschaft. Die zahlreichen Fans leben und leiden mit ihrem Verein, ein Leben lang. Am 15. Dezember 2020 wird der Traditionsverein stolze 125 Jahre alt. Die „Sportclub Story“ hat Protagonist*innen aus verschiedenen Jahrzehnten getroffen, die zeigen, wie emotional verbunden und verwurzelt die Menschen der Region mit ihrer Eintracht sind: von Kluboffiziellen über Fans bis hin zur Tochter der Klublegende Jürgen Moll, der seinerzeit kurz nach der Meisterschaft verstorben ist. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 13.12.2020 NDR Coronaland – Eine Reise durch den Sport-Norden
Folge 167 (45 Min.)In einem für alle besonderen Jahr haben sich unsere Autoren Ben Wozny und Ole Zeisler mit einem Wohnmobil auf den Weg gemacht, um unterschiedlich betroffene Sportlerinnen und Sportler im und aus dem Norden zu besuchen. Vom Sport-Covid-Fall Nr. 1 Timo Hübers von Hannover 96 und Tour de France-Aufsteiger Lennard Kämna über die Volleyballerinnen des SSC Schwerin und Handball-Meister-Trainer Maik Machulla bis zu Para-Kanutin Edina Müller und Tennis-Aussteigerin Julia Görges. Wie haben sie den Ausnahmezustand erlebt? Wie lautet für sie Überschrift des Jahres? Und welche Hoffnungen und Wünsche haben sie für die Zukunft? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2020 NDR
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