2020, Folge 138–152

  • Folge 138 (30 Min.)
    „Das Feuerwerk der Turnkunst“: 35 Shows in 27 Tagen. Das bedeutet Dauerstress auf der Tour. Die Vorbereitungen dafür dauern zwölf Monate. Vor 33 Jahren hat der Niedersächsische Turner-Bund das „Feuerwerk“ ins Leben gerufen. Am Anfang steht immer die Idee für eine Geschichte von der Regisseurin Heidi Aguilar. Was damals als kleine Turnshow begann, hat sich zur bekanntesten Turnsportveranstaltung in ganz Europa entwickelt. Die Grundidee ist geblieben, der Mix aus lokalen Sportlern, Leistungssportlern und Artisten. Die „Sportclub Story“ ist backstage unterwegs und erlebt, wie aus den einzelnen Akrobaten, Artisten, Logistikern und dem Organisationsteam eine große „Feuerwerk-der-Turnkunst“-Familie wird, die in 24 Tagen über 230.000 Zuschauerinnen und Zuschauer begeistert. Der Film verfolgt, wie aus vielen Puzzleteilen ein großes Ganzes wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.01.2020 NDR
  • Folge 139 (30 Min.)
    Es ist das berühmteste Skirennen der Welt: die Abfahrt auf der Streif. Jeder Skirennläufer träumt davon, einmal in Kitzbühel beim Hahnenkamm-Rennen der Schnellste zu sein. Sieger werden zu Legenden. Es ist aber auch das gefährlichste Rennen des Ski-Weltcups, weil selbst absolute Top-Athleten auf der schwierigsten Strecke aller Zeiten immer wieder an ihre Grenzen geraten oder auch darüber hinaus. In diesem Jahr, 2020, finden die Hochgeschwindigkeitsschussfahrten auf der Streif zum 80. Mal statt.
    Immer wieder gibt es bei den Teilnehmenden verheerende Stürze in Serie mit schwersten Verletzungen. Alpiner Wahnsinn, größtes Ski-Spektakel der Welt, aber auch tief verwurzelte Tradition und Herzblut: Das ist die Aufgabe der Veranstalter, in jedem Jahr dieses weltweite Megasportereignis auf die Beine zu stellen. „Sportclub Story“-Autor Boris Poscharsky zeigt in seinem Film Geschichte und Gegenwart, Risiken und Reiz und einen Blick hinter die Kulissen des Rennens 2020 auf der Spur des Mythos Streif. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.01.2020 NDR
  • Folge 140
    Deutsche TV-Premiere So. 02.02.2020 NDR
  • Folge 141
    Er gehört zu den absoluten Topstars der deutschen Schiedsrichter-Szene: Deniz Aytekin. Seit 2008 in der Bundesliga an der Pfeife; seit 2011 leitet er Länderspiele. 2019 wurde er vom DFB zum Schiedsrichter des Jahres gewählt. Spieler und Trainer haben vor ihm großen Respekt. Kein Wunder: Allein schon seine Körpergröße von 1,97 Metern und sein markanter Gesichtsausdruck wirken beeindruckend. Vor allem überzeugt Deniz Aytekin aber durch seine Körpersprache und seinen Umgang auf dem Platz. Er strahlt einfach eine natürliche Autorität aus.
    Deniz Aytekin ist aber auch abseits des Platzes eine spannende Persönlichkeit. Er ist erfolgreicher Unternehmer und Hobby-DJ. Mit Elektromusik und Yoga verarbeitet er den Stress im Alltag. In der Sportschau-Dokumentation „Karten, Pfiffe, fette Bässe“ erhält Autor Tom Häussler exklusive Einblicke in die Arbeit und das Leben von Deniz Aytekin. Der Film begleitet ihn rund um zwei Bundesligaspiele, bei denen auch exklusive Auszüge aus dem Schiedsrichterfunk zu hören sein werden, reist mit ihm ins Winter-Trainingslager der Bundesligaschiedsrichter und ist auch in privaten Momenten dabei, wenn Aytekin die Pfeife mit Kopfhörern und einem DJ-Pult tauscht oder ein Jugendspiel seines Sohnes pfeift.
    In den Gesprächen wird es u. a. um seine Arbeit als Bundesligaschiedsrichter, aber auch um aktuelle Aufregerthemen gehen: Was zeichnet einen Top-Schiedsrichter aus und wie wird man das überhaupt? Bereiten sich Schiedsrichter genauso akribisch auf eine Partie vor wie Bundesligatrainer? Wie sieht diese Vorbereitung genau aus? Was muss man sich als Schiedsrichter auf dem Platz von Spielern und Trainern alles anhören? Wie hat der Videobeweis seine Arbeit geändert? Was hält er überhaupt vom Videobeweis und von den neuen Handspielregeln? Und wie blickt er auf die Gewalt, mit denen sich Schiedsrichter gerade in unteren Ligen konfrontiert sehen.
    „Karten, Pfiffe, fette Bässe – der Schiedsrichter Deniz Aytekin“ ist eine Fußballdokumentation mit einem außergewöhnlichen Zugang. Der Film zeigt, wie die vieldiskutierte Arbeit der Bundesligaschiedsrichter tatsächlich aussieht – offen, unverfälscht, persönlich. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2020 NDR
  • Folge 142
    Viele Menschen träumen davon, wollen das Hobby Sport zum Beruf machen. Mehrmals im Jahr gibt es dafür Aufnahmeprüfungen an Sportuniversitäten. Zu den renommiertesten zählt wohl die Deutsche Sporthochschule in Köln. Insgesamt 900 junge Frauen und Männer treten zum Eignungstest an. Rund die Hälfte davon wird es nicht schaffen. Der Test ist jedes Mal ein Wechselbad der Gefühle, persönliche Triumphe und grenzenlose Enttäuschung. Was ist, wenn der Traum platzt, Sport zum Beruf zu machen? „Sportclub Story“-Autor Henning Rütten hat drei norddeutsche Protagonisten bei der Aufnahmeprüfung begleitet. Alle drei haben sich über ein Jahr lang auf diesen großen Moment vorbereitet. Sie müssen bei der Prüfung feststellen, oft sind nicht die erwarteten Schwierigkeiten das Problem. Ein Film, der trotzdem Mut macht, seinem Ziel treu zu bleiben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.02.2020 NDR
  • Folge 143
    Der größte Tag in der Geschichte des Hildesheimer Fußballs liegt fast 60 Jahre zurück: Am 5. November1961 strömten 26.000 Zuschauer ins Stadion auf der Johanniswiese. „Würdige Ehepaare im tadellosen Sonntagsstaat krochen auf den Knien durch kleine Zaunlöcher“, schrieb die örtliche Zeitung. In der Oberliga, der damals höchsten Spielklasse, empfing der Verein für Volkssport (VfV) den großen Hamburger SV mit seinen Stars wie Uwe Seeler und Charly Dörfel. Außenseiter Hildesheim gewann mit 3:0. „Wir haben die Hamburger auseinandergerupft“, erinnert sich der damalige Außenläufer Wolfgang „Röhre“ Träger.
    Eineinhalb Jahre später trat sein Team gar im Europapokal an! Nach der Gruppenphase war Schluss – und bald darauf konnte der VfV auch mit den Großen in Norddeutschland nicht mehr mithalten und galt fortan wieder als „Fußball-Provinz“. In den Zeiten der Stehtribünen, als der Eintritt drei D-Mark kostete und nur wenige Spiele in Zusammenfassungen im Fernsehen gezeigt wurden, sorgte auch Göttingen 05 für Furore: zweimal scheiterte der Verein nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga.
    Die „Rebellenelf“, wie das Team von Trainer Fritz Rebell genannt wurde, überzeugte mit ihrer starken Defensive und setzte bereits 1968 auf die Dienste eines Sportpsychologen. „Der kam aus Amerika, das war ein ganz Verrückter. Der hat Handzettel drucken und verteilen lassen bei den gegnerischen Fans in Berlin, wo er uns als nette Jungs aus der Provinz vorgestellt hat, um gut Wetter für uns zu machen“, erzählt Helmut Hinberg, bis heute Göttingens Rekordspieler.
    Der Verteidiger war auch dabei, als der Verein Mitte der 70er-Jahre eine erneute Hochphase erlebte und zwischenzeitlich Tabellenführer der neugegründeten Zweiten Liga war. Für diese hatte sich auch der HSV Barmbek-Uhlenhorst qualifiziert. Finanziell unterstützt von „Altpapier-Baron“ Hermann Sanne konnte der Club vom Ende der 60er-Jahre an, etliche ehemalige HSV-Spieler wie Willi Giesemann und Harry Bähre verpflichten. Der Königstransfer gelang 1973, als Stürmer Charly Dörfel nach Barmbek wechselte. „Das waren die letzten Tage von Pompeji.
    Bei BU habe ich meine Karriere praktisch austrudeln lassen“, erzählt der elfmalige Nationalspieler. Ein Jahr blieb Dörfel, das Abenteuer Zweite Liga machte er nicht mehr mit. Für den Club entwickelte es sich ganz anders als erhofft: Sportlich konnten die Feierabendkicker nicht mithalten, dazu kamen bald große finanzielle Sorgen. Mäzen Sanne zog sich zurück, BU stand mit 500.000 D-Mark in den Miesen. Eine groß angelegte Solidarisierungswelle verhinderte die Insolvenz. NDR Journalist Gerd Ribatis konnte Heino, Tony, Cindy und Bert, Costa Cordalis und Roberto Blanco für eine Schallplatte mit dem Titel „Stars singen für BU“ gewinnen.
    Zehntausend verkaufte Exemplare spülten Geld in die Kassen. Den sportlichen Niedergang konnten die Schlagersänger allerdings nicht verhindern, zwischenzeitlich stieg der Club sogar in die Bezirksliga ab. Heute spielt BU in der Oberliga Hamburg, Göttingen 05 musste 2003 Insolvenz anmelden, der Nachfolgeverein ist in der Landesliga aktiv und der VfV Hildesheim, inzwischen mit Borussia fusioniert, hofft aktuell auf den Aufstieg in die viertklassige Regionalliga. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.03.2020 NDR
  • Folge 144
    Europameister, Afrikameister und bald auch Weltmeister im Boxen? Frederick „Freddy“ Kiwitt hat 2019 den Sprung in die erweiterte Weltspitze geschafft und träumt nun vom großen Titelkampf. Als in den 1990er-Jahren in seinem Geburtsland Liberia, ein fürchterlicher Bürgerkrieg ausbrach, riskierte Kiwitts deutscher Vater sein Leben und reiste auf eigene Faust nach Liberia, um die Familie nach Deutschland zu evakuieren. Erst vor zehn Jahren begann Freddy Kiwitt beim DGF Flensborg mit dem Boxen. „Ich bin ein ‚Believer‘ und fest davon überzeugt, dass man viel rausbekommt, wenn man viel reinsteckt.“. Freddy Kiwitt weiß, wie viel Glück er damals hatte und will davon etwas zurückgeben: In Kooperation mit einer Hilfsorganisation organisiert er Boxcamps in Liberia, um dort Hoffnung zu verbreiten, wo heute immer noch Hoffnungslosigkeit herrscht. Ben Wozny und Willem Konrad haben ihn auf seinem Weg für die „Sportclub Story“ mit der Kamera begleitet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.03.2020 NDR
  • Folge 145
    Die Autorinnen Anne Strauch und Ina Kast haben zwei Transmänner dreieinhalb Jahre lang begleitet. Während die Euphorie anfangs groß war und jede Veränderung gefeiert wurde, zeigt sich in Teil zwei der Reportagereihe auch, wie anstrengend der Weg als Transmann sein kann. Wie wichtig ist der Sport in der Entwicklung der beiden Transmänner? Und ab wann fühlen sich Marino und Fabian wirklich als Mann? „Wenn man bedenkt, dass ich mich früher ganz normal mit den Mädels in der Kabine umgezogen habe. Heute sagen die, Marino, warte mal, bis wir mit dem Duschen fertig sind.“ Transmann Marino (26) lacht, denkt zurück an die Anfänge seiner Transformation.
    Noch vor ein paar Jahren hat er als Frau bei Grün-Weiß-Eimsbüttel gekickt. Dann kam sein Outing. Marino konnte sich in seinem früheren Leben nie mit seiner biologischen Identität abfinden. Nie hat er sich als Frau gefühlt. 2016 wagte er dann den entscheidenden Schritt, hat eine Geschlechtsangleichung zum Mann begonnen. Mittlerweile ist das auch amtlich besiegelt: Marino ist jetzt ein Mann, so steht es jetzt in seinem Personalausweis. Und er trainiert nun als männlicher Trainer sein ehemaliges Frauenteam. Auch Fabian (32) ist genetisch weiblich, hieß früher Cindy. Beide Transmänner kennen sich vom Fußball.
    Immer öfter wagen Transmänner und -frauen den Schritt in die Öffentlichkeit. Meist erst in der Familie oder bei Freunden. Oder aber im Sportverein, wo körperliche Veränderungen irgendwann offensichtlich werden. Das gesellschaftliche Tabu in Sachen Geschlechterrollen und -identitäten löst sich scheinbar langsam auf. Im Sommer 2019 melden sich vier Transmänner und eine Transfrau bei einem Fußballturnier an: als Transmannschaft. Werden sie sich dort offensiv outen? Oder wollen sie einfach nur als „normale Männer“ wahrgenommen werden? Wer nicht weiß, dass Marino und Fabian keine biologischen Männer sind, wird es ihnen nicht ansehen.
    Die Barthaare wachsen, die Stimme klingt männlich tief, Folgen der Behandlung mit dem Hormon Testosteron. Das müssen die Transmänner nun ein Leben lang nehmen. Ihre sogenannte zweite Pubertät dauert ungefähr fünf Jahre. Andere Belastungen kommen hinzu: Operationen, Behördengänge, Arztbesuche und die Enttäuschung, wenn die Krankenasse einen Antrag ablehnt. Um sich als vollständiger Mann zu fühlen, fehlt ihnen auch ein Penis. Doch eine Operation ist nicht ohne Risiko. Das Abwägen zwischen einer OP, also einem Penisaufbau aus Eigenhaut, oder einer Epithese, eine Art Penisersatz, ist schwierig. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.03.2020 NDR
  • Folge 146
    Sein Wort hat Gewicht, sein Rat wird geschätzt, sein Einfluss ist enorm: Paul Schockemöhle zählt mehr als 30 Jahre nach Ende seiner Karriere als Springreiter noch immer zu den wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen Reitsports. Der am 22. März 1945 im niedersächsischen Steinfeld geborene Multiunternehmer hat die Zügel auch noch mit über 70 Jahren fest in der Hand: als Züchter, Pferdekenner, Veranstalter und Vermarkter. „Ich habe als Unternehmer eine Größenordnung erreicht, die nicht mehr zu steigern ist.
    Wichtig ist jetzt, dass ich den Überblick behalte“, sagt Schockemöhle. Auf seinen Gestüten in Mühlen (Niedersachsen) und Lewitz (Mecklenburg-Vorpommern) hat der Landwirtsohn mehrere Tausend Vierbeiner unter seinen Fittichen. „Da ist auch im Rentenalter nicht an Ruhestand zu denken“, so der Workaholic. Gesagt getan. 2020 will er bei den Olympischen Spielen noch einmal angreifen, als Trainer versteht sich. Die Japaner haben angefragt, ob er den Kader für die Spiele fit macht. Ein Angebot, das Paul Schockemöhle nicht ablehnen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.03.2020 NDRDeutsche Streaming-Premiere Sa. 21.03.2020 YouTube
  • Folge 147
    Es ist der größte Traum für jede Sportlerin und jeden Sportler: einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Die „Sportclub Story“ hat in den vergangenen Monaten Athleten auf ihrem Weg Richtung Olympische Spiele in Tokio begleitet. Für einige ist noch nicht klar, ob sie qualifiziert sind, für andere der Traum zum Greifen nah. Doch jetzt werden die Olympischen Spiele ins Jahr 2021 verschoben. Das heißt, ein weiteres Jahr hart trainieren. Was das bedeutet, haben die Autoren der „Sportclub Story“ hautnah bei den Sportlerinnen und Sportlern miterlebt.
    Für seinen Traum einer Olympiateilnahme hat sich Marathonläufer Tom Gröschel unters Messer gelegt. Schmerzen in der Ferse hatten zweifachen deutschen Meister (2018, 2019) schon lange begleitet, eine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele wäre unter diesen Bedingungen nahezu unmöglich gewesen. Sein Fahrplan: Operation im August 2019, danach eine wochenlange Reha, um beim Frühjahrsmarathon in Hannover die Olympianorm zu knacken. Fast zwei Monate verbringt der 28-Jährige dafür im Trainingslager in Kenia, bevor schließlich die historische Entscheidung fällt: Olympia wird verschoben.
    „Jetzt fragt man sich natürlich: Soll’s einfach nicht sein?“, so Gröschel via Skype. Folgt ein neuer Anlauf 2021? Für die Wahlhamburgerin Esther Henseleit war 2019 ein Traumjahr. Sie schaffte die Qualifikation für die Golf-Profitour und wurde zur Aufsteigerin des Jahres gewählt. Die Teilnahme in Tokio bleibt ihr Ziel. Innerhalb der olympischen Bootsklassen ist der sogenannte 49er das spektakulärste, schnellste Boot. Um es zu beherrschen, müssen die Segler quasi „Turner“ auf dem Wasser sein.
    Steuermann Erik Heil und Vorschoter Thomas Plößel vom Norddeutschen Regatta Verein haben sich perfekt aufeinander eingestellt, die Qualifikation für Tokio ist bereits garantiert. Vor vier Jahren holten sie in Rio de Janeiro Bronze. 2021 wollen sie sich noch einmal verbessern. Turner Andreas Toba trat 2016 trotz Kreuzbandrisses im Mannschaftswettbewerb an, um dem deutschen Team zum Einzug ins Finale zu verhelfen. Eine viel beachtete Tat. Vier bis sechs Stunden trainiert er täglich in Hannover.
    Tokio wäre für Toba die dritte Olympiateilnahme. Mit 29 ist er bereits im fortgeschrittenen Athletenalter, trotzdem plädierte er als einer der ersten deutschen Sportler für eine Verschiebung, weil keine gleichen und damit fairen Bedingungen mehr für die Vorbereitung gegeben seien. Boxerin Sarah Scheurich kämpft zum zweiten Mal für ihren Traum von Olympia. In Europa ist die 26-Jährige aktuell die Nummer drei. 2016 scheiterte die amtierende deutsche Meisterin im Mittelgewicht in der Qualifikation knapp. Und jetzt? Alles offen.
    Das Jahr der Vorbereitung war ein ständiges Auf und Ab. Auch die Paralympischen Spiele wurden ins Jahr 2021 verlegt. Christiane Reppe hat schon fast alles erreicht: Weltmeistertitel und paralympisches Gold in Rio de Janeiro im Handbike. Vor einem Jahr wechselte sie in die Disziplin Para-Triathlon. Auch darin zählt sie zur Weltspitze und peilt erneut paralympisches Edelmetall an. Hoffnungen, Erfolge und Enttäuschungen: Die „Sportclub Story“ gibt exklusive Einblicke in das Leben von Sportlerinnen und Sportlern, die so lange für das Ziel Olympiateilnahme trainiert haben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.03.2020 NDR
  • Folge 148
    Shaul Ladany, Jahrgang 1936, ist in Deutschland dem Tod zweimal entgangen: als Kind im Konzentrationslager Bergen-Belsen und als Athlet beim Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Doch Ladany hat immer nur in die Zukunft geschaut und wurde ein erfolgreicher Ingenieur und Wissenschaftler. Bis heute hält der mittlerweile 84-Jährige den Weltrekord über 50 Meilen Gehen und trainiert jeden Tag. 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen besucht der Israeli die Orte, die ihm beinahe das Leben gekostet haben. „Sportclub Story“-Autor Hendrik Maaßen begleitet diesen ganz besonderen Menschen dabei: zu Hause in Israel, bei seinem nächtlichen Start beim Tel Aviv Marathon, bei seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag vor dem Niedersächsischen Landtag und im Münchener Olympiadorf, in dem er als Athlet das Attentat erlebten musste. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.04.2020 NDR
  • Folge 149
    Eine Zeitreise zu machen, ist kompliziert in Zeiten des Coronavirus. Aber manche Daten lassen sich nicht verschieben. 25 Jahre ist es her: am 22. April 1995 fand der spektakuläre WM-Boxkampf Axel Schulz vs. George Foreman in Las Vegas statt. Also wurde ein Campingbus besorgt, gepackt, los ging es für diese „Sportclub Story“. Mit der gebotenen Distanz besuchte das Filmteam Axel Schulz und entdeckte schnell, warum er einer der beliebtesten deutschen Sportler ist. Unterhaltsam ist er, ein „Klasse-Typ“ wie Til Schweiger meint, Schulz hat auf alles eine Antwort. Und Fragen gibt es reichlich. Das Filmteam erfährt bizarre und skurrile Tatsachen rund um den Weltmeisterschaft-Kampf vor 25 Jahren in Las Vegas.
    George Foreman suchte damals „Fallobst“, um seinen WM-Titel zu verteidigen. Es flossen einige Tausend Dollar, damit der Kampf überhaupt zustande kam. Und dann das Ende des Kampfes, das Experten als Skandalurteil in der Boxgeschichte bezeichnen. Aber von dieser Niederlage lebt Axel Schulz bis heute. Das sagt nicht nur er, auch diverse Zeitzeugen sind dieser Meinung auf einer Zeitreise über vier Tage. Leider ist es nicht gelungen, George Foreman zu besuchen. Das Coronavirus blockierte den geplanten Trip in die USA, 25 Jahre nach dem legendären WM-Boxkampf im Schwergewicht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.04.2020 NDR
  • Folge 150 (30 Min.)
    Rassismus ist ein Thema, das alle betrifft. Auch im Sport. Die „Sportclub Story“ hat drei Menschen begleitet, die in ihrem Sport und im alltäglichen Leben offensiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorgehen: Basketball-Profi Konstantin Konga aus Ludwigsburg, der sich selbst als hellhäutiger deutscher Spieler rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sieht, weil der den afrikanischen Nachnamen seiner Frau angenommen hat. Peter Fischer, seit 20 Jahren Präsident des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt, hat für Mitglieder der AfD keinen Platz in seinem Verein. Jamaine Arhin aus Hamburg, ein dunkelhäutiger Schiedsrichter auf Kreis- und Bezirksebene, der, trotz Schmähung und Diffamierung, standhaft seinem Hobby weiter nachgeht und offensiv gegen Rassismus vorangeht. Gegen Rassismus kämpfen ist eine Frage der Haltung, die alle drei Protagonisten auf ihre ganz persönliche Art zeigen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.04.2020 NDR
  • Folge 151
    Juni 1990, der Mauerfall war gerade einmal sieben Monate her. Bald sollte die D-Mark im Osten kommen, über die Wiedervereinigung wurde noch verhandelt. Überall Umbruch, Angst, Hoffnung. In dieser Lage traf im FDGB-Pokalendspiel im Berliner Jahn-Sportpark Dynamo Dresden auf den PSV Schwerin. Nicht einmal 6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren zum letzten Pokalfinale in der DDR gekommen. Das Finale war das Brennglas eines wilden Jahres. Auf den Rängen: Randale, auch Naziparolen. Alles, was in der DDR totgeschwiegen wurde. Der Staat löste sich auf, die Autorität schwand.
    Auf dem Fußballfeld standen sich zwei ungleiche Mannschaften gegenüber. Der PSV Schwerin, ein abstiegsgefährdeter Zweitligist, der sich ins Finale gekämpft hatte. Der die Gunst der Stunde nutzen wollte, als alles wichtiger erschien als Fußball. Als das System kollabierte. Auf der anderen Seite: Dynamo Dresden, achtmaliger DDR-Meister. Mit Spielern wie Matthias Sammer und Ulf Kirsten, die längst verkündet hatten, dass sie in die Bundesliga wechseln würden. Mit Spielern, die vom Westen träumten. Und einem, dem der Umbruch zu schaffen machte: Jörg Stübner.
    Stübner und Kirsten waren die Torschützen von Dynamo Dresden beim 2:1-Sieg gegen den PSV Schwerin. Für den Außenseiter hatte André Kort getroffen. Hinterher sprachen aber alle nur über den Flankengeber: Matthias Stammann. Dieser machte das Spiel seines Lebens. Sein Name wurde eifrig notiert, es waren Spielerberater aus dem Westen auf der Tribüne, die auf ein „Schnäppchen“ aus dem Osten hofften. Das Rennen um das Schweriner Fußballtalent gewann aber Reiner Calmund. Der Manager, den Bundeskanzler Helmut Kohl zuvor hatte stoppen lassen, weil er sich zu ausgiebig am Ausverkauf der besten DDR-Spieler beteiligte.
    Die Autoren Benjamin Unger und Matthias Hufmann haben mit Reiner Calmund über Kanzler und Kohle gesprochen. Sie trafen Manfred Radtke, damals Trainer des PSV Schwerin, der mit dem Pokalendspiel seinen klammen Verein retten wollte. Und sie fragten bei Spielern nach: zum Fußball zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft, zum Abenteuer 1990, aber auch zu Stasiverstrickungen in der eigenen Mannschaft. Das Spiel zum Systemwechsel. Das letzte Pokalfinale der DDR. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.05.2020 NDR
  • Folge 152 (45 Min.)
    Das Martino-Katharineum in Braunschweig gilt als die Wiege des deutschen Fußballs. Im Jahr 1872 brachte der Lehrer Konrad Koch den Fußball aus England an diese Schule. Und drei Jahre später entstand hier das erste Regelwerk des deutschen Fußballs. In Braunschweig beginnt dann auch die Zeitreise durch die Epochen des norddeutschen Fußballs. Am Anfang stand die Gründung der Vereine, im Jahr 1912 holte erstmals ein Club aus dem Norden den deutschen Meistertitel: Holstein Kiel sicherte sich die Victoria, so hieß der Pokal damals. Der Hamburger SV spielte bereits in der Weimarer Republik eine wichtige Rolle und wurde 1928 Meister.
    Zehn Jahre später stellte Hannover 96 die beste Mannschaft Deutschlands. Das erste Fußballspiel nach dem Zweiten Weltkrieg fand in Hamburg statt: Im Juli 1945 besiegte der HSV Altona 93. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten feierten Nordclubs viele große Erfolge, Hannover 96 holte 1954 den Meistertitel, der Hamburger SV 1960. Die Autoren Inka Blumensaat und Ben Wozny widmen sich aber nicht nur diesen Triumphen. Mit hinreißenden Archivbildern erzählen sie auch von der Gründung des VfL Wolfsburg in einer Baracke, sie erinnern an St. Paulis „Wunderelf“ und an die großen Zeiten des VfV 06 Hildesheim. Der Start der Bundesliga 1963 bedeutete ein neues Fußballzeitalter, wobei „man ja nicht weiß, ob die Bundesliga anläuft und wie sie anläuft und ob man davon leben kann“, sagte der Fußballer Willi Schulz damals in einem Interview, während er seinem Zweitberuf nachging: Schulz war damals Gastwirt.
    Der größte Star der frühen Bundesligajahre heißt Uwe Seeler, während im Osten Souleymane Chérif, der „Pelé von Neubrandenburg“ die Fans begeisterte. Bereits im zweiten Bundesligajahr wurde der SV Werder Bremen zum deutschen Meister gekürt, zwei Jahre später völlig überraschend Eintracht Braunschweig. Und Mitte der 1970er-Jahre begann die schillerndste Zeit des Hamburger SV. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.05.2020 NDR

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