Am Freitag ist in den USA das Reboot zu „MacGyver“ gestartet. Für einen Freitagabend erreichte die Neuauflage mit der ersten Folge durchaus gute Werte, ein „Hit“ sieht aber anders aus. Deutlich schlechter lief es da für die Horror-Serie „The Exorcist“.
Der Freitag ist in den USA ein schwieriger Programmtag, da nur verhältnismäßig wenige Menschen – insbesondere in der werberelevanten, jungen Zielgruppe der Zuschauer zwischen 18 und 49 Jahren – vor dem Fernseher sitzen. In den USA ist Freitag mittlerweile der Tag zum Weggehen, zumal freitags auch immer neue Kinofilme anlaufen. Entsprechend haben die Serien hier eine andere, deutlich niedrigere Quotenerwartung.
Um 20:00 Uhr brachte CBS das Reboot „MacGyver“ ins Spiel. Insgesamt schalteten recht starke 10,89 Millionen Amerikaner den Serienstart ein, in der werberelevanten Zielgruppe kam die Auftaktfolge auf ein Rating von 1.7. Laut TV Line ist das der beste Zielgruppenwert auf diesem Sendeplatz seit vier Jahren, bei Gesamtpublikum Bestwert seit sogar elf Jahren (damals lief noch „Ghost Whisperer“). Vor zwei Jahren wurde das letzte Mal überhaupt den US-Sendern am Freitag ein Zielgruppenrating von 1.7 von einer fiktionalen Serie übertroffen. Alles in Allem also ein ordentlicher Wert für das Reboot. Aber ist das wirklich der „Erfolg“, den sich CBS erhofft hat, als man die Bestellung der Serie trotz verworfenem Serienpiloten beschloss? Sicherlich gehört „MacGyver“ in den Bereich der Serien, die man im Ausland wegen dem Erfolg des Vorgängers gut verkaufen kann. Allerdings dürften bei dieser Serie die Zuschauerzahl zur zweiten Episode vermutlich eher stärker zurückgehen, weil viele einfach neugierig auf das Reboot waren – und Altfans werden mit dem Serienpiloten vermutlich nicht sonderlich glücklich gewesen sein.
Ab 21:00 Uhr zeigte CBS den Staffelauftakt von „Hawaii Five-0“. 10,09 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppenrating von 1.3 stehen zu Buche. Den Abschluss des Abends besorgte ab 22:00 Uhr „Blue Bloods – Crime Scene New York“ vor 10,43 Millionen bei einem Rating von 1.3.
Schlecht lief es mal wieder für FOX. Die Restaurant-Reality-Serie „Hell’s Kitchen“ (hierzulande als „Gordon Ramsays Höllenküche“ bekannt) kam auf das für eine günstig zu produzierende Serie ordentliches Freitags-Ergebnis von 3,33 Millionen Zuschauern bei einem Rating von 1.1. Im Anschluss sahen sich nur 2,90 Millionen Zuschauer den Serienauftakt von „The Exorcist“ an: Das Zielgruppenrating betrug 1.0. Für eine fiktionale Serie gefährlich wenig.
Keine Neustarts gab es bei ABC. Die Sitcom „Last Man Standing“ konnte ab 20:00 Uhr 5,83 Millionen Zuschauer anziehen (Rating: 1.1). Im Anschluss fiel „Dr. Ken“ auf 4,09 Millionen (Rating: 0.9) – beide Serien liefen somit auf Vor-Staffel-Niveau. Um 21:00 Uhr wurde „Shark Tank“ gezeigt (die US-Version von „Die Höhle der Löwen“) und erreichte 4,94 Millionen Zuschauer sowie ein Zielgruppenrating von 1.1. Im Anschluss beendete das Nachrichtenmagazin „20/20“ den Abend (3,41 Millionen Zuschauer; Rating: 0.7).
Auch NBC verzichtete auf neue fiktionale Serien. Eingangs der Primetime griff der Sender auf seine alte Strategie zurück, Wiederholungen anderer neuer Serien zu zeigen, um zusätzlichen Zuschauern die Gelegenheit zu geben, abseits des unter der Woche üblichen Konkurrenzdrucks einzuschalten: Um 20:00 Uhr lief erneut die erste Folge der zweiten Staffel (Erstausstrahlung am Donnerstag) von „Superstore“ vor 2,41 Millionen Zuschauern (Rating: 0.6), um 20:30 Uhr ging es mit dem Serienauftakt von „The Good Place“ weiter (Erstsendung am Montag). 2,34 Millionen Zuschauer gewährten der neuen Serie einen Blick, das Zielgruppenrating betrug 0.6. Ab 21:00 Uhr folgte eine zweistündige Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Dateline“, das für NBC mit durchschnittlich 4,60 Millionen Zuschauern und einem Rating von 1.0 die beste Sendung des Abend war.
The CW ist weiterhin noch im „Sommerprogramm“. Ab 20:00 Uhr lief eine neue Folge von „Masters of Illusion“ (1,05 Millionen Zuschauer; Rating 0.3), um 20:30 Uhr schloss sich eine Wiederholung aus dieser Magier-Show an (1,04 Millionen Zuschauer, Rating: 0.3). Ab 21.00 wurde eine Wiederholung von „Penn & Teller: Fool Us“ gezeigt (1,21 Millionen Zuschauer; Rating: 0.3).
Die sogenannte Premiere-Week hat in den USA keine Instant-Hits hervorgebracht. Das Familiendrama „This Is Us“ schlug sich zunächst am Besten.
In ernsthaften Schwierigkeiten steckt einerseits der ABC-Neustart „Notorious“, der am Donnerstag nach „Grey’s Anatomy“ in ein Quotental sackte. Daneben sieht es für FOX nicht rosig aus. Das war im Herbst eigentlich schon immer so. Allerdings kam dann in der zweiten Season-Hälfte „American Idol“ ins Spiel und riss für den Sender die Kohlen aus dem Feuer. In diesem Jahr gibt es diesen Hoffnungsschimmer aber nicht …
Zur Auffrischung: Die Trailer zu den neuen Serien:
