Die Bilanz der ersten TV-Saison unter neuer Führung nach dem Abgang des ehemaligen Programmchefs Kevin Reilly sieht bei FOX eher durchwachsen aus. Das schlägt sich auch bei den Entscheidungen über die Serienverlängerungen nieder.
Auf der einen Seite hatte das Network mit „Empire“ den erfolgreichsten Neustart des Jahres vorzuweisen: Traumratings von 5.0 in der jungen Zielgruppe sind heutzutage eine echte Seltenheit. Auch das Batman-Prequel „Gotham“ kam gut aus den Startlöchern. Keine Überraschung, dass beide Dramaserien frühzeitig für die nächste Saison verlängert wurden. Weniger erfolgreich entwickelte sich „Sleepy Hollow“, wo das Network aber versuchen will, mit neuem Showrunner das Ruder wieder herumzureißen. Als vierte verlängerte Dramaserie kommt der Dauerbrenner „Bones“ mit seiner elften Staffel hinzu.
Bei den neu gestarteten Comedys erwies sich „Last Man on Earth“ als Überraschungserfolg. Ansonsten konnten sich lediglich „Brooklyn Nine-Nine“, „New Girl“ und die für FOX typischen Animationsserien bewähren.
Auf der anderen Seite erwiesen sich alle anderen neuen Comedys als Totalausfälle. Während das Ende von „Mulaney“ bereits im Januar bekanntgegeben worden war, konnten auch die spät in der Saison ins Programm genommenen Serien „Backstrom“ und „Weird Loners“ nicht überzeugen. Letztere wird sogar nicht über sechs Folgen hinauskommen. Bei „The Mindy Project“, das FOX nach der dritten Staffel aus dem Programm verbannt hat, besteht zumindest noch eine gute Chance, dass sich der VoD-Dienst Hulu der Serie annimmt und weitere Staffeln finanziert.
Während „Glee“ wie geplant zu Ende ging, verloren die FOX-Verantwortlichen die Geduld mit „The Following“. Das hatte bereits nach Staffel 1 Federn lassen müssen und konnte sich quotentechnisch nicht mehr erholen. Auch hier war Hulu als Retter im Gespräch, hat aber wohl kein Interesse an einer Fortsetzung. Als überflüssig erwies sich „Gracepoint“, das Remake des britischen Quotenhits „Broadchurch“. Das ambitionierte Krankenhaus-Teenager-Drama „Red Band Society“ kam hingegen zwar bei den Kritikern gut an, war aber vermutlich schon zu ernsthaft, um auf einem großen Network ausreichende Zuschauerzahlen einzufahren.
Wenig erfolgreich ist FOX inzwischen auch im Reality-Bereich: Nach dem schnellen Ende des Neustarts „Utopia“ wird dem Dauerbrenner „American Idol“ in der nächsten Saison zumindest noch ein Gnadenbrot gewährt: Staffel 15 wird dann die letzte sein.
