Tele 5 hat in seinem täglichen Programm auch stets Sendungen für Kinder Platz eingeräumt. Seit Sendestart lief unter der Dachmarke „Bim Bam Bino“ jeden Tag ein buntes Programm für die jungen Zuschauer, das kontinuierlich ausgebaut wurde. Ursprünglich handelte es sich um eine einstündige, von diversen Erwachsenen moderierte Sendung, in der mit Kindern gebastelt, gelesen und gekocht wurde. Als erste Moderatoren waren Wolfgang Binder und Jürgen Blaschke tätig. Nach einer 15-minütigen Mitmachphase wurde eine Zeichentrickserie gezeigt, gefolgt von einem Tierfilm oder einer Dokumentation. Es wurden sogar schulische Inhalte gesendet mit Themen wie „Mathematik in den Ferien“ oder „Wie kann ich mein Englisch auffrischen?“. Drei Mal pro Woche erzählte außerdem der indische Märchenerzähler Pronab Mazumdar Geschichten aus seinem Heimatland. Der auffallend ambitionierte, pädagogisch wertvolle Ansatz erscheint aus heutiger Sicht äußerst verblüffend – handelte es sich doch um einen Privatsender.
Nach einiger Zeit erhielt die Bino-Maus eine tierische Moderationspartnerin in Gestalt der Katze Lucy, ebenfalls eine Klappmaulpuppe. Ihr Name war inspiriert von der bei „Bim Bam Bino“ ausgestrahlten Animeserie „Lucy in Australien“. Die Zuschauer entschieden sich im Rahmen einer Umfrage für den Namen Lucy. Auf Grund des Erfolgs wurde neben der Fernsehsendung eine zwölfteilige Hörspielreihe mit eigenen, längeren Storys produziert. Zudem traf Bino sogar in einer Folge von „Benjamin Blümchen“ auf den populären, sprechenden Elefanten.
Auch „Bim Bam Bino“ hatte das Glück, nach der Einstellung von Tele 5 nahtlos fortgesetzt zu werden. Ab 1993 übernahm der neu gegründete Kabelkanal das Format und strahlte fortan die Sketche als Rahmenprogramm für den täglichen Cartoonblock aus. Abgesehen von den nun teilweise unterschiedlichen Zeichentrickserien blieb „Bim Bam Bino“ zunächst unverändert. Nach kurzer Zeit verpasste der Kabelkanal der Sendung allerdings einen neuen Anstrich. Bino sollte fortan jugendlicher und hipper werden. Die bisherige Latzhose und das geringelte Shirt wichen einer Baseballkappe und einem Schlabberpulli. Parallel wurden fortan auch ernstere Themen wie Fremdenhass, Aids und Drogen angesprochen. Auf Gundis Zámbó folgten unter anderem mit Sonja Zietlow und Alexa Hennig von Lange weitere, wechselnde menschliche Co-Moderatoren. Außerdem gab es neben den kurzen Sketchen nun teilweise auch längere Geschichten von bis zu einer halben Stunde. Beim Kabelkanal bzw. kabel eins blieb „Bim Bam Bino“ noch bis zum 29. März 1998 on air – in der letzten Phase dann nur noch ausgedünnt am frühen Morgen. Danach hat sich der Sender vorerst von Kinderprogramm verabschiedet.
Während der Kabelkanal-Phase wurde Puppenspieler Siegfried Böhmke durch Albert Fritsche ersetzt, durch den Bino in den Stimmbruch kam. Böhmke wechselte 1993 zu „Vampy“, dem bei RTL II gestarteten Pendant zu „Bim Bam Bino“, wo zuvor bereits ehemalige Tele 5-Redakteure gelandet sind.