Quoten: „Sankt Maik“ startet mittelprächtig, Dschungelcamp mit niedrigster Reichweite seit Jahren

„Fack Ju Göhte“ macht Sat.1 glücklich, Das Erste dominiert mit seinen Serien

Dennis Braun
Dennis Braun – 24.01.2018, 09:36 Uhr

Daniel Donskoy ist „Sankt Maik“ – Bild: MG RTL D
Daniel Donskoy ist „Sankt Maik“

Während der Dienstagabend bei RTL in den vergangenen Jahren stets in der Hand der US-Serien war, wollen die Kölner diesen ab sofort mit deutschen Produktionen bespielen. Der Neustart „Sankt Maik“ musste sich zum Start allerdings mit recht mäßigen Quoten begnügen: 1,35 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sahen die erste Folge zur besten Sendezeit, was immerhin einem Marktanteil von 13,5 Prozent entsprach. Bis auf 10.000 Zuschauer konnten alle bei der zweiten Folge bei der Stange gehalten werden, um 21:05 Uhr fiel der Marktanteil jedoch auf 13,0 Prozent zurück. Insgesamt sahen 2,58 Millionen und 2,60 Millionen Menschen zu.

Angesichts der Unterstützung durch das Dschungelcamp hat man sich bei RTL womöglich etwas mehr erhofft, doch auch das Prestige-Format offenbart in diesem Jahr erstaunliche Schwächen. Bei der gestrigen Ausgabe sahen erstmals seit Staffel 4 weniger als fünf Millionen Menschen zu, genauer gesagt 4,98 Millionen. Aus der Zielgruppe kamen dabei 2,74 Millionen, die herausragenden 36,3 Prozent entsprachen. Obwohl das Jammern auf überaus hohem Niveau stattfindet, lässt sich kaum leugnen, dass die diesjährigen Campteilnehmer das Publikum bislang nicht nachhaltig überzeugen konnten.

Harte Konkurrenz hatte RTL am Dienstagabend in Gestalt von Sat.1, das mit der x-ten Wiederholung von „Fack ju Göhte“ der Serie „Sankt Maik“ den Auftakt verhageln wollte. Angesichts 1,63 Millionen werberelevanter Zuseher und tollen 16,6 Prozent ist die Rechnung definitiv aufgegangen. Insgesamt saßen 2,85 Millionen Menschen (9,5 Prozent) vor dem Fernseher, auch hier lag man vor dem Serienneustart. Ein „Akte 20.18 Spezial“, das sich monothematisch dem Film mit Elyas M’Barek widmete, kam gegen den Dschungel immerhin auf 9,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – besser lief es für das Magazin zuletzt Ende August.

Insgesamt war allerdings mal wieder Das Erste mit seinen Serien nicht zu schlagen. „Um Himmels Willen“ verzeichnete zur Primetime bereits 5,19 Millionen Zuschauer und starke 16,1 Prozent, ehe „In aller Freundschaft“ sogar von 5,54 Millionen (17,4 Prozent) gesehen wurde und den Tagessieg einfuhr. Bei den Jüngeren standen ordentliche Marktanteile von 6,4 und 8,7 Prozent zu Buche. Das Magazin „Fakt“ brachte es im Anschluss immerhin noch auf 3,20 Millionen Gesamtzuschauer und 11,1 Prozent.

Das ZDF hatte um 20:15 Uhr hingegen keine Chance. Die „ZDFzeit“-Doku „Nelson Müllers Nudel-Check – Wie gut sind Spaghetti, Tortellini & Co.?“ kam nicht über 3,09 Millionen Zuseher und maue 9,6 Prozent hinaus, während es bei den 14- bis 49-Jährigen allerdings wie so oft mit 8,1 Prozent solide aussah. Das „heute journal“ steigerte sich später auf 3,73 Millionen Zuschauer und deutlich bessere 12,9 Prozent. Meistgesehene ZDF-Sendung des Tages waren aber bereits am Vorabend „Die Rosenheim-Cops“, die eine Gesamtreichweite von 4,79 Millionen und hervorragende 16,3 Prozent erzielten.

Die restlichen Privatsender kamen am Dienstag hingegen auf keinen grünen Zweig. Auf ProSieben blieben „Die Simpsons“ bei miesen Marktanteilen zwischen 7,4 und 7,9 Prozent hängen, „Family Guy“ erging es mit 6,0 und 5,5 Prozent noch schlechter. „Two and a Half Men“-Wiederholungen lagen ab 23:10 Uhr dann phasenweise sogar unter der 5-Prozent-Hürde.

Die VOX-Doku-Soap „Die wunderbare Welt der Kinder“ scheint die Zuschauer indes nicht nachhaltig begeistert zu haben. Für „Wir sind 6!“ reichte es bei 640.000 Zusehern nur zu unterdurchschnittlichen 6,4 Prozent in der Zielgruppe, während „Wir sind 5!“ vor zwei Wochen noch einen zweistelligen Wert hervorbrachte. Mit einer Wiederholung der „Beet-Brüder“ geriet man nachfolgend mit 3,1 Prozent sogar komplett unter die Räder. Bei kabel eins liegt „Rosins Restaurants“ angesichts mauer 4,6 Prozent bei 460.000 Werberelevanten weiterhin deutlich hinter einstigen Erfolgen zurück, was sich auch auf das „K1 Magazin“ auswirkt, das diesmal mit 3,1 Prozent versagte. Ein ähnliches Bild bei RTL II: Das langjährige Erfolgsformat „Zuhause im Glück“ kämpft dort weiter mit Problemen und brachte es in dieser Woche nur auf 490.000 Zuschauer und 4,9 Prozent. „Die Bauretter“ waren anschließend selbst in Not und gingen mit miesen 2,9 Prozent baden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Also mich hat "Sankt Maik" sehr gut unterhalten. Sogar meiner Mutter hat es gefallen. Und im Netz habe ich bisher auch eher nur positive Kommentare gelesen, außer hier eben.

    Und ich verstehe auch den Vergleich von Film und Serie nicht. Wenn ich Serie sehen will, schaue ich Serie. Wenn ich Film sehen will, sehe ich Film. Ich esse ja auch kein Tofu wenn ich ein Schweineschnitzel essen möchte. Insofern hat beides seine Daseinsberechtigung.

    Ich finde auch, dass 11-15 % Marktanteil bei 60+ Fernsendern eigentlich nicht wenig ist. Einschaltquoten sagen für mich über Qualität von Fernsehserien soviel aus wie Musikcharts zur Qualität von Songs. Beides überholt und für mich als Konsument unnötig.
    • am

      Der grösste Dreck, den RTL bislang gesendet hat ,läuft Rtl plus und zwar dieser bekloppte "dschungeltalk". Allein die Moderatorin ist kaum zu ertragen.
      • am

        Zwei Sachen: 1. Einmal holt "Rosins Restaurants" nur mittelprächtige Quoten und schon beschwört ihr den Weltuntergang auf.
        Und 2. "Sankt Maik" kann schon als Flop betrachtet werden, riesen Marketingaktion im Dschungelumfeld und dann DIESE Quoten.
        Besonders wenn man bedenkt das "Bad Cop" ohne große PR AKtion und Dschungelumfeld gerade mal ein Prozent weniger erreichte...
        • am via tvforen.de

          St. Maik ist nichts weiter als ein schlechter deutscher Klon der US-Serie "The Impastor", die leider auch nur 2 Staffeln lief und im deutschen TV bisher noch nicht ausgestrahlt wurde. Die Hauptrollen spielten u.a. Michael Rosenbaum ("Lex Luthor" aus "Smallville"), Sara Rue ("Office Girl", "Bones-Die Knochenjägerin") und David Rasche ("Sledge Hammer", "Hallo Schwester"). Die Serie mochte ich sehr gerne, schade, dass es nur 2 Staffeln gab.

          Diesen deutschen Klon brauche ich nicht und wie es quotenmäßig aussieht, hält der sich wohl auch nicht lange...
          • am via tvforen.de

            Sankt Maik habe ich mir heute erst angeschaut, den Darsteller fand ich richtig gut.
            Und auch die Story war nicht ganz so albern wie ich befürchtet hatte ;-)
        • am via tvforen.de

          Ist doch kein Wunder..
          Von Sankt Mike gab es ein paar lahme Trailer mit Leuten, die in der Kirche albernes Zeug gemacht haben.
          Damit werden sich Kirchgänger nicht identifizieren (da das mit der Realität nichts gemein hat), Kritiker des Glaubens auch nicht (da nicht bissig genug) und Freunden guter Comedy ist das zu blöde. Die Trailer haben mich nicht zum Einschalten bewegt.

          Die Kandidaten des Dschungelcamps sind einfach nicht prominent genug (wie ich schon sagte, nächstes Jahr kommt der Nachbar des Bachelors rein). Es schaut da nicht nur die "Zielgruppe" der Jungspunde zu, sondern auch Ältere, die außer Tina York und vielleicht Sidney niemanden da kennen.

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