„Heartland – Paradies für Pferde“ und „Murdoch Mysteries“ gehen in die 16. Staffel

Der öffentlich-rechtliche kanadische Sender CBC hat seine Programmpläne für die Season 2022/​23 verkündet. Darin geht es weiter mit den Flaggschiff-Serien „Murdoch Mysteries“ und „Heartland – Paradies für Pferde“, die beide in ihre jeweils 16. Staffel gehen. Zu Ende gegangen ist derweil „Coroner – Fachgebiet Mord“, das nach vier Staffeln nicht weiter Teil des CBC-Programms ist (fernsehserien.de berichtete).

„Kanadische Upfronts“

Wie jedes Jahr kündigt CBC seine Verlängerungen, Neubestellungen und Absetzungen sowie Zukäufe en bloc an und verortet grob, wann etwa in den kommenden zwölf Monaten die Formate anstehen sollen.

Als aus Steuergeldern finanziertem Sender obliegt es CBC dabei, einer kulturellen Verantwortung gerecht zu werden: Man soll kanadische Themen repräsentieren, inklusive Geschichte und der besonderen Berücksichtigung der Ureinwohner – anders als die Privatsender, die große Teile ihres Programms südlich der Grenze in den USA einkaufen und die nur aufgrund von Quotenregelungen für kanadisches Programm überhaupt Geld in kanadische Eigenproduktionen stecken. Die Tatsache, dass die Privatsender auch die bei den US-Upfronts vorgestellten Serien einkaufen, führt immer dazu, dass CBC (der das nicht tut) sein neues Programm als Erstes vorstellt.

Verlängerungen bei CBC

Unter den Dramaserien von CBC halten die beiden Methusalems „Murdoch Mysteries“ und „Heartland – Paradies für Pferde“ die Fahne hoch. Beide befinden sich im dauerhaften Wettstreit um die langlebigste kanadische Dramaserie: Beide gehen in ihre 16. Staffel, wobei aktuell „Murdoch Mysteries“ einen kleinen Vorsprung bei der Zahl der produzierten Episoden hat. Der wird sich in der kommenden Season vergrößern: Gleich 24 Mal wird in der kommenden Season bei „Murdoch Mysteries“ ermittelt, das Paradies für Pferde wird nur 15 Mal besucht.

Bei den Comedys von CBC findet gerade ein recht erfolgreicher Neuaufbau statt: Neben Veteran „Workin’ Moms“ (weltweite Zweitverwertung durch Netflix) gehen gleich vier Comedyserien in ihre zweite Staffel. Davon hat es bisher schon das gefeierte „Sort of“ durch Sky nach Deutschland geschafft (fernsehserien.de berichtete).

Dramen

• „Diggstown“ (Staffel 4 mit 6 Folgen; ab Herbst)
• „Heartland“ (Staffel 16 mit 15 Folgen; ab Herbst)
• „Moonshine“ (Staffel 2 mit acht Folgen; ab Herbst)
• „Murdoch Mysteries“ (Staffel 16 mit 24 Folgen; ab Herbst)
• „Pretty Hard Cases“ (Staffel 3 mit 10 Folgen; ab Winter)

Comedys

• „Sort of“ (Staffel 2 mit 8 Folgen; ab Herbst)
• „Strays“ (Staffel 2 mit 10 Folgen; ab Herbst)
• „Run the Burbs“ (Staffel 2 mit 13 Folgen; ab Winter)
• „Son of a Critch“ (Staffel 2 mit 13 Folgen; ab Winter)
• „Workin’ Moms“ (Staffel 7 mit 13 Folgen; ab Winter)

Neue Formate

CBC hat eine einzelne, neue fiktionale Comedyserie bestellt, das zuvor angekündigte „Fakes“. Der deutschen Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ nicht unähnlich, stehen drei Teenager im Zentrum, die ein kleines Verbrecherimperium mit gefälschten Ausweisen auf die Beine stellen, enorm reich werden – und auffliegen. Stilmittel der Serie ist, dass die Geschichte aus den drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, wobei jeder eine ganz „eigene“ Wahrheit erzählt. Eine Hauptrolle hat unter anderem Richard Harmon aus „The 100“

Dem gegenüber wurden vier neue Dramaserien bestellt. Bekannt waren bereits das Mediziner-Drama „Skymed“ um Krankentransporte aller Art im weitläufigen Kanada per Flugzeug (fernsehserien.de berichtete). Neu dazu kommt nun einerseits „Plan B“ mit Patrick J. Adams um einen Anwalt, der mittels Zeitreise diverse Probleme und Fehler aus seinem Leben tilgen kann – oder könnte, denn die gezielte Manipulation der Vergangenheit ist ein kompliziertes Unterfangen (fernsehserien.de berichtete).

Als Ko-Produktion mit der französischsprachigen Schwester Radio-Canada und dem Aboriginal Peoples Television Network (APTN) entsteht die historische Miniserie „Bones of Crows“. Sie beschäftigt sich mit dem dunklen Kapitel der Residential Schools – Internate mit Zwangsunterbringung der Kinder von Ureinwohner-Stämmen. Die erlebten dort teils systematischen Missbrauch: Körperliche Gewalt, sexuelle Misshandlung und andere rassistische Übergriffe fanden in diesen Einrichtungen über 150 Jahre lang statt. Seit einem ersten Fund 2021 wurde im Umfeld mehrerer, alter Residential Schools unmarkierte Grabfelder mit teils über 100 Leichen entdeckt. Im Zentrum der Serie steht die Lebensgeschichte von Aline Spears, die wie viele ihrer Vorfahren diese Behandlung durchlebte. Dabei wird der Charakter in unterschiedlichen Lebensstadien von unterschiedlichen Darstellerinnen gespielt: Summer Testawich, Grace Dove sowie Carla Rae.

Ergänzend wurde „Essex County“ neu bestellt. Dabei handelt es sich um die zunächst fünfteilige Adaption einer Graphic-Novel-Reihe von Jeff Lemire, die im Essex County in der Provinz Ontario angesiedelt ist. 5 Folgen sollen 2023 veröffentlicht werden.