2016, Folge 765–782

  • Folge 765 (90 Min.)
    Wer ins Krankenhaus muss, hat die Hoffnung, dass ihm geholfen wird. Doch die Qualitätsunterschiede sind riesig. Experten klagen: In deutschen Kliniken stehen heute oft nicht mehr die Patienten an oberster Stelle, sondern Rentabilität und Profitstreben. Während die öffentlichen Krankenhäuser mit den vorhandenen finanziellen Mitteln um ihr Überleben kämpfen, drängen immer mehr private Klinikbetreiber auf den Markt und wollen Gewinne erwirtschaften. Am Pflege- und Reinigungspersonal wird gespart, Chefärzte müssen wirtschaftliche Zielvorgaben erreichen.
    Nicht selten werden Operationen durchgeführt, deren Notwendigkeit in Zweifel gezogen werden kann. Dazu kommen gefährliche Infektionen durch Hygienemängel und Ärztefehler aufgrund des steigenden Arbeitsdrucks. Ist das Misstrauen in unsere Krankenhäuser berechtigt? Oder können wir uns nach wie vor darauf verlassen, in Kliniken gut behandelt zu werden? „Katastrophe Krankenhaus“, ist das Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ am Freitag, 8. Juli 2016, 22 Uhr im SWR Fernsehen.
    Die Gäste bei Michael Steinbrecher: Prof. Dr. Ulrich Hildebrandt klagt an: Der ehemalige Chefarzt einer Klinik zeigt schonungslos auf, wie im Krankenhaus mit schlecht bezahltem Personal Gewinne erwirtschaftet werden und Profit auf Kosten der Gesundheit des Patienten gemacht wird. Sein Ratschlag lautet: „Werden Sie besser nicht krank, denn so schön wie in Arztserien ist die Realität nicht.“ „Als Patient kann man sich darauf verlassen, in Krankenhäusern richtig behandelt zu werden“, widerspricht ihm Dr. Thorsten Wygold.
    Von einem privaten Klinikbetreiber abgeworben, sorgt er als ärztlicher Vorstand bei der Universitätsmedizin Greifswald für Qualität, Effizienz und Schuldenabbau – und hat sich damit nicht nur Freunde gemacht. 16 Jahre lang arbeitete Sabine Schönborn als Krankenschwester und erlebte Hygienemängel, Personalabbau und Arbeitsdruck hautnah. Ernüchtert blickt sie zurück: „Man möchte dem Patienten helfen und kann es nicht.“ Nach einem Zusammenbruch kehrte sie ihrem Beruf den Rücken und ist heute froh, wenn sie kein Krankenhaus mehr betreten muss.
    Mehr als 80 Mal musste Ralph Adam bislang wegen eines multiresistenten Keims in Kliniken behandelt werden. „Ich bin mittlerweile ein Schrotthaufen“, so der Mann, der die Ärzte verklagt, die bei seiner Operation geschlampt haben sollen. Mit seiner persönlichen Katastrophengeschichte möchte er die Menschen vor Krankenhäusern warnen. Auch die Zwillinge von Christoph Masloh steckten sich mit einem Krankenhauskeim an, und zwar kurz nach der Geburt. Eines der beiden Mädchen erkrankte daran lebensgefährlich.
    Doch die Verantwortlichen weisen alle Vorwürfe zurück. „Wir wurden sogar beschuldigt, den Keim selbst in das Krankenhaus eingeschleppt zu haben“, so der besorgte Vater. Andrea Liebig lag wegen eines Ärztefehlers todgeweiht im Koma. Als sie nach drei Wochen wieder aufwachte, war ihr Leben zerstört. Sie musste erneut laufen und essen lernen und ist bis heute inkontinent. Von ihrem Mann wurde sie verlassen und eine Rückkehr ins Arbeitsleben ist nicht möglich. „Ich bin abhängig vom Taschengeld, das meine Tochter mir zusteckt“, gesteht sie ein. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 766 (90 Min.)
    Ein sicherer Job, zwei Mal im Jahr Familienurlaub und ein eigenes Häusle! Lange Zeit war es für die Mittelschicht selbstverständlich, vom eigenen Gehalt sorgenfrei leben zu können und auch für die Kinder vorzusorgen. Schließlich gab es als Belohnung für jahrzehntelangen Fleiß und Arbeit eine gute Rente obendrauf! Doch diese goldenen Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die Mittelschicht erwacht gerade aus ihrem Traum vom abgesicherten Wohlstandsleben. Denn in Deutschland grassiert die Angst – die Angst vor dem sozialen Absturz.
    Und das, obwohl die deutsche Wirtschaft auf Erfolgskurs ist: Aktuelle Konjunkturzahlen belegen ein rasantes Wachstum. Aber bereits im kommenden Jahr könnte das Wirtschaftswachstum aufgrund des Brexits wieder deutlich niedriger ausfallen und die Arbeitslosenzahl steigen. Die Sorgen um den eigenen Status sind groß – und berechtigt. Denn in den vergangenen 30 Jahren ist der Anteil der Mittelschicht deutlich geschrumpft. Dieser wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft wackelt und die Sehnsucht nach Sicherheit ist größer denn je.
    Befristete Jobs und Niedriglöhne lösen Existenzängste aus, Mittelschicht-Eltern setzen aus Sorge um die Zukunft ihrer Kinder alle Hebel in Bewegung, um sich von „denen da unten“ abzugrenzen. Wie kann sich die Mittelschicht vor dem Absturz schützen? Wird Leistung, Fleiß und Bildung heute überhaupt noch belohnt? Was muss sich verändern, damit die Mittelschicht wieder positiv in die Zukunft blicken kann? Antworten darauf im NACHTCAFé mit Michael Steinbrecher zum Thema „Reiches Deutschland – aber wo bleibt die Mittelschicht?“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 767 (90 Min.)
    Paris, Brüssel und zuletzt Nizza – die Bedrohung durch Terror in Europa steigt. Müssen wir uns künftig auf Einschränkungen im öffentlichen Leben einstellen? Und „Vom Terror getroffen“ ist das Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Viele haben das Gefühl: Es hört nicht mehr auf – ein Terroranschlag folgt auf den nächsten. Kaum ist in Paris nach den verheerenden Anschlägen halbwegs wieder Ruhe eingekehrt und Frankreich hat die EM überstanden, wird Nizza am Nationalfeiertag dem 14. Juli von einem heimtückischen Attentäter getroffen. Doch nicht nur Frankreich ist vom Terror heimgesucht: Seit dem 11. September 2011 zieht der islamistische Terror eine Blutspur durch die Welt und trifft auch viele Ziele in Europa: Madrid, Djerba, Istanbul, Paris, Brüssel, Nizza – die Liste wird immer länger.
    Angehörige und überlebende Opfer dieses Terrors sind oft bis heute schwer traumatisiert und haben große Probleme wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Aber auch alle anderen fragen sich, ob ein Leben wie wir es gewohnt waren in vermeintlicher Sicherheit noch möglich. ist oder wir uns auf Zustände wie in Israel einstellen müssen, wo Anschläge in Cafés oder dem öffentlichen Nahverkehr an der Tagesordnung sind. Diese Ängste bleiben nicht ohne Folgen: An der Côte d’Azur sind bislang rund ein Viertel der Buchungen für diesen Sommer storniert worden, viele fragen sich, ob man sich noch wie bisher im öffentlichen Raum bewegen kann, ob es sicher ist zu fliegen, Bahn zu fahren, Straßenfeste oder ein Konzert zu besuchen.
    Das Nachtcafé stellt sich diesen aktuellen Fragen: Diese Woche spricht Michael Steinbrecher im Nachtcafé mit Überlebenden und Angehörigen von Terroranschlägen. Außerdem sind in der Sendung: die Traumaexpertin Sybille Jatzko, Risikoforscher Professor Ortwin Renn, der Sicherheitsexperte Wolfgang Bachler sowie Autorin Birgit Vanderbeke, die seit langem in Südfrankreich lebt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 768 (90 Min.)
    Ob beim Bewerbungsgespräch oder beim ersten Date: Es braucht nur eine Zehntelsekunde, bis unser Gehirn ein Urteil über unser Gegenüber gefällt hat. Und dieser erste Eindruck verändert sich auch im weiteren Verlauf des Kennenlernens kaum noch. Abgestempelt, abgewertet, ausgegrenzt! Wir alle haben Stereotype im Kopf, die uns mehr beeinflussen, als wir glauben. Dicke Menschen müssen permanent Demütigungen und abfällige Kommentare ertragen. Wer eine andere Herkunft oder Hautfarbe hat, für den sind misstrauische und voreingenommene Blicke fast schon Alltag. Und manchmal ist es nur der vermeintlich falsche Vorname auf den Bewerbungsunterlagen – und schon werden Kevin oder Chantal eben nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
    Auch wenn es um Status und gesellschaftliches Ansehen geht, prägt der erste Eindruck. So funktioniert das Prinzip „Mehr Schein als Sein“ bei Hochstaplern hervorragend. Immer wieder gelingt es charismatischen Blendern, als falsche „Halbgötter in Weiß“ jahrelang ganze Krankenhausteams zu täuschen oder sich dank aristokratischem Habitus Zugang in gut betuchte Kreise zu verschaffen. Wie unvoreingenommen sind wir tatsächlich, wenn wir Unbekannten begegnen? Wie kommen wir raus aus unserem Schubladendenken? Haben Vorurteile vielleicht auch Vorteile? Antworten darauf im NACHTCAFé mit Michael Steinbrecher zum Thema „Der erste Eindruck zählt!“ am 16. September 2016. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.09.2016SWR Fernsehen
  • Folge 769 (90 Min.)
    Ängste gehören zum Leben. Doch was, wenn sie außer Kontrolle geraten und beginnen, das Leben zu bestimmen? Über das „Leben mit der Angst“ sprechen Herbert Feuerstein und weitere Gäste diese Woche bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ.
    Die Sorge um Menschen, die wir lieben, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder die Furcht vor Krankheiten und dem Tod – in unserem modernen Leben gibt es immer wieder Situationen, die uns Angst machen. Das urmenschliche Gefühl der Angst kann uns auf Gefahren hinweisen und lebens-rettend sein. Es kann jedoch auch ins Gegenteil umschlagen. Rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland haben einmal im Laufe ihres Lebens eine Angst-störung. Angst ist noch vor Depression die häufigste psychische Erkrankung.
    Gerade unter großem Stress, nach erschütternden Erlebnissen oder in tiefgreifenden Lebenskrisen nehmen Ängste überhand, lassen sich nicht mehr abschütteln und werden zum ständigen Begleiter. Betroffene beginnen ihr Leben einzuschränken, vermeiden Situationen, in denen Angst auftreten könnte. Es entsteht eine Spirale der Angst, aus der sie nur schwer wieder herausfinden. Im NACHTCAFÉ spricht Michael Steinbrecher mit Menschen, die unter Ängsten leiden und einen Weg gefunden haben, damit umzugehen.
    Die Gäste Herbert Feuerstein kennt man vor allem als Spaßvogel. Doch es gibt auch eine andere Seite des Journalisten und Entertainers. „Angst ist die dunkle Materie meines Bewusstseins. Unmessbar, aber übermächtig steuert sie mein Leben“, verrät Feuerstein, der seit seiner Kindheit mit Ängsten und Phobien kämpft. Auch Ulrike Parthen wird seit vielen Jahren von Ängsten und Panikattacken heimgesucht. Weil Ärzte und Therapien ihr nicht weiterhelfen konnten, war sie vor zwei Jahren schon so weit, ihr Leben aufzugeben.
    Eine neue Liebe rettete sie. „Ich werde die Ängste nicht los werden, bin aber bestrebt, so viel Lebensqualität wie möglich zu haben“, sagt Parthen. Petra Thomas war gerade mal 31 Jahre alt, als die Ärzte bei ihr Darmkrebs diagnostizierten. Seit drei Jahren kämpft sie nun mutig gegen die Krankheit und die Ängste, die diese mit sich bringt. „Inzwischen ist meine Angst nicht, dass ich sterbe, sondern dass ich leiden muss“, sagt Thomas.
    „Früher war ich ein Draufgänger, heute habe ich mich um 180 Grad gedreht“, sagt Jörn Teich. Als er am 24. Juli 2010 mit seiner Tochter dem bunten Treiben bei der Love-Parade in Duisburg zuschaute, geriet er mitten hinein in die Massenpanik. Ein Erlebnis, das ihn nicht mehr loslässt. Bis heute leidet er an einer posttraumatischen Belastungsstörung und an Angstattacken. Bei Ingrid Beck war es ein Mann, der sie in Todesangst versetzte und sie beinahe in den Selbstmord trieb. Was als Internet-Bekanntschaft begann, entwickelte sich schnell zu Stalking und Psychoterror: „In einer Nacht hab ich gedacht der bringt mich um!“, erinnert sich Beck.
    Mit Hilfe der Polizei schaffte sie es schließlich, sich zu befreien. Heute steht sie anderen Stalking-Opfern bei. „Typisch für Angsterkrankungen ist, dass Menschen sich nicht mehr zutrauen, bestimmte Dinge zu tun, die für ihre Alltagsbewältigung notwendig sind“, sagt Prof. Dr. med. Hermann Staats. Der Angstforscher und Psychotherapeut hilft in seiner Praxis Menschen, mit ihren Ängsten umzugehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.09.2016SWR Fernsehen
  • Folge 770 (90 Min.)
    Beim Geld hört nicht nur die Freundschaft, sondern oft auch die Liebe auf! Wenn ER die Spendierhosen anhat, SIE aber jeden Euro zwei Mal umdreht, dann ist es mit der ersten Verliebtheit oft schnell vorbei. Denn bei 80 Prozent der Paarkonflikte geht es um die Finanzen. Täglicher Streit um zu langes morgendliches Duschen, zu häufige Friseurbesuche und zu teure Lebensmitteleinkäufe belastet, zermürbt und erhöht drastisch die Quote für ein Liebes-Aus. Auch gerät die Beziehung schnell ins Wanken, wenn der Partner plötzlich seinen Job verliert und finanziell am Tropf seiner großen Liebe hängt.
    Und ein unerwarteter Geldregen kann genauso schnell zur Beziehungsbelastung werden wie eine Privatinsolvenz. Wer von Schampus auf stilles Wasser umsteigen muss, sieht die einstige Liebe des Lebens oftmals nur noch von hinten. Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an. Doch wenn es um die Einstellung zum Geldausgeben geht, enden die ständigen Differenzen nicht selten beim Scheidungsanwalt. Und vor Gericht wird um jeden Cent gekämpft – wenn es sein muss, bis aufs Blut.
    Hat die Liebe noch eine Chance, wenn Geld die Beziehung belastet? Auf welche Signale sollte man bereits beim Kennenlernen achten? Spielt bei der Partnerwahl der finanzielle Hintergrund nicht doch eine entscheidende Rolle? Antworten bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ zum Thema „Die Liebe und das liebe Geld“. U.a. mit Schauspielerin Mimi Fiedler. Schauspielerin Mimi Fiedler hat eine Trennung mit einschneidenden finanziellen Folgen hinter sich. Nach acht Jahren Beziehung war nicht nur der Mann, sondern auch ihr ganzes Geld weg.
    Aus dieser Erfahrung hat sie gelernt. Seit knapp drei Jahren lebt sie mit Schauspieler Bernhard Bettermann zusammen, beide legen Wert auf ihre finanzielle Unabhängigkeit: „Wir bauen uns zwar ein gemeinsames Leben auf, achten aber ganz bewusst darauf, dass wir das Finanzielle trennen.“ Ständige Diskussionen um das liebe Geld gehörten zum Ehe-Alltag von Andrea Aldenhoff. Das Ehepaar hatte völlig unterschiedliche Ansichten, welche Ausgaben notwendig sind und welche überflüssig.
    Die Lage spitzte sich zu, als sie der Kinder zuliebe ihren Job aufgab und kein eigenes Einkommen mehr hatte. „Er signalisierte mir immer unterschwellig, dass ich das Geld im Unverstand ausgebe“, so die dreifache Mutter. Heute lebt das Paar getrennt. In der Ehe von Thomas Patzelt wurden Finanzprobleme hingegen sehr lange ausgeklammert. Mit verhängnisvollen Folgen. Nach außen führte das Paar ein perfektes Leben, doch finanziell stand ihm das Wasser bis zum Hals.
    Statt seinem Job nachzugehen, verbrachte der Versicherungskaufmann heimlich die Tage in der Spielhalle – und türmte einen riesigen Schuldenberg an: „Als es ganz eng wurde, ging ich sogar an das Sparkonto meiner Frau.“ Diesem Vertrauensbruch hielt die Ehe nicht stand. Torsten Heinze ist bekennender Sparfuchs. Der Schnäppchenjäger wälzt täglich stundenlang Prospekte, schneidet Rabattcoupons aus und durchwühlt die neuesten Angebote. Selbst im Schlafzimmer türmt sich die ergatterte Schnäppchenware.
    Die ständige Jagd nach der besten Rabattaktion trübt aber im Hause Heinze die traute Zweisamkeit nicht: „Es ist ein großes Glück, dass wir beim Thema Sparen gleich ticken.“ Hingegen macht Björn Lefnaer keinen Hehl daraus, dass Geldausgeben auch Spaß machen kann. Als Sohn des Kabelbinder-Erfinders und mehrfacher Millionär bewegt er sich in Kreisen, in denen Designerklamotten, dicke Sportwagen und große Villen zum guten Ton gehören. Sein finanzielles Polster steht dem Schwaben bei der Suche nach seiner Traumfrau meist nicht im Wege: „Ganz klar kann Geld bei der Partnersuche ein Türöffner sein, es hat aber auch seine Tücken und schon die ein oder andere abgeschreckt.“ Paartherapeut Michael Mary stellt bei seinen Gesprächen mit Klienten immer wieder fest, welch unterschätzte Rolle das Geld in einer Partnerschaft spielt: „Für Viele gibt es eine Scheu, über Geld zu sprechen, weil niemand seine Liebe durch etwas scheinbar so Profanes wie die Finanzen beschädigen möchte.“ Der Erfolgsautor geht sogar so weit und sagt: „Geld ist das letzte Tabu in Paarbeziehungen“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.09.2016SWR Fernsehen
  • Folge 771 (90 Min.)
    Welche Rolle spielen Erinnerungen im Leben, wie sehr prägen sie das menschliche Verhalten? Und was, wenn einen die Vergangenheit nicht mehr loslässt? Über die „Macht der Erinnerung“ spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „Nachtcafé“. Die Freiheit der Kindheitstage, kleine Abenteuer auf Urlaubsreisen oder schmerzhafte Erfahrungen mit einer gebrochenen Liebe – Erlebnisse und Erfahrungen, die sich ein Leben lang einprägen. Ab dem Alter von drei Jahren ist der Mensch in der Lage, autobiographische Erinnerungen im so genannten Episodischen Gedächtnis abzulegen und diese jederzeit wieder abzurufen.
    Doch es gibt Erlebnisse, an die man sich nicht mehr erinnern kann oder vielleicht gar nicht mehr erinnern will. Erinnerungen, die zwar nur in Bruchstücken vorhanden sind, die einen aber nicht mehr loslassen. Erinnerungen die Macht über das menschliche Verhalten haben und Handlungen unbewusst steuern – mit Folgen für die Gesundheit und den Alltag. Im schlimmsten Fall sind die Erinnerungen so belastend, dass ein normales Leben unmöglich wird. Die Gäste: 24 Jahre alt war Bodo Janssen, als er von Kidnappern entführt und acht Tage lang gefangen gehalten wurde.
    Die Entführer quälten ihn mit Scheinhinrichtungen und seelischer Folter. „Heute habe ich die Macht über meine Erinnerung zurück gewonnen“, sagt Janssen, der dieses Erlebnis mithilfe eines Traumatologen verarbeitete. Bei Ille Ochs setzten sich die Bruchstücke der Kindheitserinnerungen erst im späten Erwachsenenalter zu einem Ganzen zusammen. Die schockierende Erkenntnis: Sie wurde als Kind missbraucht – vom eigenen Vater. Heute weiß sie: „Es war wohl eine Schutzfunktion, dass die Erinnerungen an mein traumatisches Leben verschüttet waren.“ Wibke Bruhns Erinnerungen setzen erst mit der Nachkriegszeit ein.
    Im April 1945 war sie bereits ein siebenjähriges Kind und ihr Vater tot. Die Nazis hatten ihn als Mitwisser des Stauffenberg-Attentats gehängt. „Das Totschweigen der Vergangenheit war bei uns wie in vielen Familien“, erinnert sich Bruhns. Erst nach dem Tod der Mutter befasste die Journalistin sich mit dem Leben des Vaters und hat versucht, ein Bild der linientreuen Nazifamilie zu zeichnen. Auch bei Jens Orback waren es Kriegserinnerungen, die sein Leben prägten – allerdings nicht seine eigenen.
    Das verdrängte Kriegstrauma seiner Mutter hatte sich Jahrzehnte später wortlos auf ihn übertragen: Panikattacken und Todesängste waren die Folge. „Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass sie im Krieg vergewaltigt wurde“, sagt Orback, dem es schließlich gelang, sich gemeinsam mit seiner Mutter auf Spurensuche zu machen. Für Carl Eduard Scheidt ist die gemeinsame Aufarbeitung das zentrale Instrument in der Bewältigung von Traumata: „Erinnerungen sind nicht einfach nur Bilder in einem Speicher, die abgerufen werden, sondern stehen immer in Abhängigkeit von persönlichen Beziehungen“, sagt der Psychosomatiker.
    In gemeinsamen Erzählungen zwischen Menschen kann so aus Bruchstücken von Erinnerungen wieder ein ganzes Bild entstehen. Für Stefan Arzberger steht das in weiter Ferne. Mehr als 16 Monate lang kämpfte der renommierte Kammermusiker um seine Unschuld. „Versuchter Mord“ lautete der Tatvorwurf, doch eine Erinnerung an die verhängnisvolle Nacht in New York hat Arzberger bis heute nicht.
    K.O.-Tropfen hatten ihm jegliches Erinnerungsvermögen geraubt. „Das ist, wie wenn man versucht, im Dunkeln einen Lichtschein zu erhaschen – und man sieht doch nichts“, sagt Arzberger. Dass man sich auf seine Erinnerungen nicht verlassen kann, hat die Rechtspsychologin Julia Shaw nachgewiesen. „Wir müssen uns von der Idee verabschieden, unser Gedächtnis funktioniere wie eine innere Kamera“, sagt Shaw, der es in einer aufsehenerregenden Studie gelungen ist, ihren Studienteilnehmern falsche Erinnerungen einzupflanzen. Am Ende waren sie davon überzeugt, sich an ein Erlebnis zu erinnern, das so nie stattgefunden hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 772 (90 Min.)
    Die eine große Liebe – und die für immer! Die meisten Paare träumen davon, doch die wenigsten bleiben ein Leben lang zusammen. Denn die Erwartungen, die ein Partner heutzutage erfüllen soll, werden immer höher. Er sollte alle nur denkbaren positiven Eigenschaften besitzen, um eine doch bitte schön märchenhafte Beziehung zu ermöglichen. Bis nach den rosaroten Wolken die ersten Gewitter aufziehen. Statt Durststrecken gemeinsam zu überwinden, schauen sich dann viele lieber nach dem nächsten, neuen Glück um. Denn noch nie war es so leicht und unkompliziert, einen neuen Partner kennenzulernen.
    Heute reicht ein Handy mit der passenden KontaktbörsenApp und schon rauschen im Sekundentakt liebes- und beziehungshungrige Gesichter vorbei. Bei Nichtgefallen wird einfach weggeklickt und weitergesucht. In guten wie in schlechten Zeiten – was früher noch ein Versprechen fürs Leben war, ist heute für viele oftmals nur noch eine Floskel. Auch der kleine Seitensprung als verlockende Abwechslung aus der Ehe-Tristesse ist nur noch einen Mausklick entfernt.
    Geben Paare heutzutage zu schnell auf? Oder ist das Liebesideal „für immer und ewig“ gar nicht mehr zeitgemäß? Wenn dauerhafte Partnerbindungen immer mehr Ausnahme als die Regel sind, welche Auswirkungen hat das auf unsere Gesellschaft? Antworten dazu im Nachtcafé bei Michael Steinbrecher am 14. Oktober 2016 in „Wie die Liebe lange hält“, u.a. mit Schauspielerin Saskia Vester. Vor 31 Jahren gab Schauspielerin Saskia Vester ihrem Mann das Ja-Wort. Damals versprach sie ihrer großen Liebe: Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten.
    Deshalb kam es für die zweifache Mutter nie in Frage, die Segel zu streichen – auch wenn es Momente gab, in denen es ordentlich gekracht hat: „Ich glaube, dass Beziehungen heutzutage viel zu schnell aufgegeben werden.“ „Von wegen Langzeitliebe. Genau das gelingt jungen Leuten überhaupt nicht mehr“, stellt Michael Nast fest. In seinem Bestseller „Generation Beziehungsunfähig“ beschreibt er diese als bindungsscheu, selbstbezogen und optimierungssüchtig. Seit seinem Bucherfolg gilt der 41-Jährige, der bis heute auf der Suche nach der großen Liebe ist, als „Sprachrohr seiner Generation“.
    Noch nie konnte eine Frau alleine die Bedürfnisse von Ingo Oberhofer befriedigen: „Monogamie ist eine Fiktion. Wer mir erzählen will, dass es eine Beziehung gibt, in der absolute Treue herrscht, dem glaube ich kein Wort.“ Dennoch hielt seine Ehe 25 Jahre, denn für den Wahl-Österreicher sind klare und ehrliche Ansagen das Wichtigste. „Die Liebe ist austauschbar geworden. Untreue ist die Regel und nicht die Ausnahme“, so Prof. Wilhelm Schmid.
    Die Gründe sieht der Philosoph unter anderem darin, dass Beziehungen – anders als in vergangenen Zeiten – nicht mehr durch äußere Einflüsse wie Religion, Familie oder Gesellschaft zusammengehalten werden. Der Glücksforscher selbst ist seit 33 Jahren in zweiter Ehe verheiratet. Bernhard und Magda Bauer feierten vor kurzem ihre Goldene Hochzeit. Als ihr Liebesleben mit Anfang 60 einzuschlafen drohte, belebten sie ihre Leidenschaft füreinander durch Sexshop- und Swingerclub-Besuche wieder.
    Mit Erfolg: „Wir führten viele offene Gespräche über unsere Phantasien. Seitdem ist unser Zusammenleben noch inniger geworden.“ „Ich kenne kein Paar, das sich so geliebt hat wie wir uns“. Noch heute schwärmt Schauspielerin Viktoria Brams von ihrem Mann, mit dem sie über 40 Jahre verheiratet war. Eine klassische Ehekrise gab es nie, stattdessen eine Beziehung auf Augenhöhe mit vielen unvergesslichen Erlebnissen. Vor acht Jahren starb der Schauspieler Michael Hinz an den Folgen eines Schlaganfalls, doch kein Tag vergeht, an dem ihn Viktoria Brams nicht unglaublich vermisst. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 773 (90 Min.)
    Seit 56 Jahren arbeitet Marie-Luise Marjan als Schauspielerin und kann sich nicht vorstellen, jemals damit aufzuhören. „Arbeit gibt meinem Leben einen Rahmen. Am liebsten würde ich vor der Kamera sterben“, sagt die Vollblutschauspielerin. Allerdings nicht in der ARD-Serie Lindenstraße: Als Helga Beimer will sie ewig weiterleben. Hans-Jörg Hübner ist ein Unternehmer, der mit Leib und Seele arbeiten geht und mit Grauen an seine Rente denkt. Der 66-jährige stellt fest: „Arbeiten ist mein schönstes Hobby und es geht dabei nicht um Geld.“ Seinen Mitarbeitern zahlt er eine Prämie, wenn sie nicht krank werden und engagiert zur Arbeit kommen.
    Der Publizist Wolfram Weimer ist überzeugt: Die Deutschen leben länger, sind länger fit und müssen länger arbeiten. Und er glaubt, dass die meisten Menschen selbst entscheiden wollen, wann der richtige Zeitpunkt fürs Aufhören gekommen ist: „Zu einem zukunftsfähigen Deutschland gehört ein flexibler Renteneintritt.“ Vera Scheefeld kann nicht anders, als weiter arbeiten zu gehen. Die 75-jährige ist an fünf Tagen die Woche acht Stunden täglich in ihrem Taxi unterwegs. „Ich könnte von meiner Rente allein nicht leben“, stellt sie ernüchtert fest.
    Ihr gesetzlicher Rentenanspruch beträgt 580 Euro. Damit sind gerade einmal ihre Mietkosten abgedeckt. 60 Stunden an sechs Tagen pro Woche hat Norbert Altenschmidt zuletzt geschuftet. Doch seit dem sechsten Bandscheibenvorfall muss der 50-Jährige starke Schmerzmittel nehmen und kann nicht mehr in seinen Beruf zurück. „Eigentlich möchte ich bis zur Rente arbeiten und ein vernünftiges Leben führen“, sagt Altenschmidt, der mehr als 200 Bewerbungen erfolglos abgeschickt hat. Arbeiten bis zum Umfallen? Ein Unding, findet Leni Breymaier.
    Die Gewerkschafterin ist dabei, neue Landesvorsitzende der SPD in Baden-Württemberg zu werden und kämpft für einen frühen Renteneintritt. „Auch im Alter gibt es ein Recht auf Faulheit und ein angemessenes Auskommen“, so Breymaier. Prof. Dr. Gerhard Bosch von der Universität Duisburg-Essen beobachtet, dass immer mehr ältere Menschen arbeiten. Der Druck auf die Arbeitnehmer nehme zu, sagt der Arbeits- und Wirtschaftssoziologe – auch um das Sozialsystem vor dem Kollaps zu bewahren. „Die soziale Ungleichheit nimmt zu, insbesondere dann, wenn sich bestimmte Leute kaputt arbeiten und es nicht bis zur Rente schaffen“, warnt Bosch. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 774 (90 Min.)
    Was ist denn bloß mit meinem Kind los? Wir hatten doch immer einen guten Draht zueinander und plötzlich ist alles anders! Viele Eltern stehen ratlos und verzweifelt vor den Scherben ihrer Erziehung und wissen nicht mehr weiter. Das Kind mauert und mault, ist bockig und rebellisch, schwärmt für schräge Vorbilder und hat seit neuestem Freunde, die nichts Gutes verheißen. Fragen werden völlig ignoriert, dafür die Türe zugeschmissen. Dieses ohnmächtige Gefühl, dass sich der elterliche Einfluss erledigt hat und einem das Kind entgleitet, prägt häufig die Phase der Pubertät, Söhne und Töchter werden zu unbekannten Wesen. Andererseits hören Jugendliche von ihren Eltern immer häufiger die Antwort: „Jetzt nicht, ich habe viel zu tun.“ Aufgrund der enormen Belastung durch den Beruf geraten Zuwendung und Zeit heute oft ins Hintertreffen.
    Die einen zocken ununterbrochen am Computer oder pfeifen gleich ganz auf ihren Schulabschluss. Andere feiern Drogenexzesse oder schließen sich Einbrecherbanden an, manche geraten in die Fänge von Salafisten-Predigern. Auf welche Warnsignale sollten Eltern achten? Wie lässt sich das richtige Maß in der Erziehung finden? Wie bringt man die Heranwachsenden wieder auf den rechten Weg? „Wenn Kinder entgleiten“ – das Thema bei Michael Steinbrecher. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 775 (90 Min.)
    Die Ehe endet im Rosenkrieg, der Arbeitsplatz ist weg, zurück bleibt ein riesiger Schuldenberg. Und ein niederschmetterndes Gefühl: Gescheitert! Doch ist eine Niederlage gleich ein Grund aufzugeben? Und was lernen wir aus unseren Fehlern? Darüber spricht Moderator Michael Steinbrecher u.a. mit dem Liedermacher Wolf Biermann, der Psychotherapeutin Angelika Kallwass und dem ehemaligen Mittelstrecken-Olympiasieger Nils Schumann im Nachtcafé. Scheitern gehört zum Leben. Schon von Kindheit an gibt es immer wieder Momente, in denen jeder zum Verlierer oder zum Versager wird.
    Ziele bleiben unerreichbar, Pläne müssen als unrealistisch verworfen werden, Träume zerplatzen. Manche empfinden eine Niederlage als so große Schmach, dass sie diese Lebenserfahrung systematisch ausblenden oder fast daran zugrunde gehen. Andere ziehen neue Energie daraus und denken sich „Jetzt erst recht!“ Experten sind sicher: Wer sein Handeln reflektiert und mit seinen Fehlern umgehen kann, erkennt den Gewinn, der im Scheitern liegt. „Scheitern als Chance?“ – Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ über zerplatzte Träume, verlorene Lieben und die Kunst wieder aufzustehen.
    Wolf Biermann war einst überzeugter Kommunist. Der Alltag in seiner Wahlheimat, der DDR, ließ ihn jedoch umdenken und aufbegehren. Als er mit seinen provokanten Liedtexten zunehmend unbequem für das SED-Regime wurde, durfte er 1976 nach einem Konzert in Köln nicht mehr einreisen. „Ich hatte Angst, dass ich im Westen nichts mehr zustande bringe“, sagt der Liedermacher. Doch was zunächst ein großer Schock war, stellte sich als Chance heraus, die ihn zu dem machte, was er heute ist. Angelika Kallwass ist Deutschlands bekannteste Psychologin und Psychotherapeutin.
    Sie ist überzeugt davon, dass Niederlagen und vertane Chancen elementare Erfahrungen sind, die uns prägen: „Wer nicht das Scheitern auch in Erwägung zieht, riskiert auch nichts. Und Scheitern gehört zum Fortschritt des Lebens.“ Nils Schumann wurde durch seinen unerwarteten Olympiasieg in Sydney über Nacht zum Star. Die Werbeeinnahmen sprudelten, der 800-Meter-Läufer war begehrter Gast auf dem roten Teppich. Doch weitere Erfolge blieben aus, es folgte der private Absturz. „Ich hatte meinen größten Kindheitstraum verwirklicht, damit war ich ziellos geworden“, sagt Schumann heute.
    In der Familie von Patricia Blanco drehte sich alles um die Karriere des berühmten Vaters Roberto. Seit Jahren versucht auch sie in der Showbranche Fuß zu fassen – und scheitert immer wieder. Aufgeben kommt für sie aber nicht in Frage. „Ich bin eine wahnsinnige Überlebenskünstlerin“, sagt Blanco, die nach einer spektakulären Rundumerneuerung nun auf ihre große Chance hofft. Von Geburt an stand fest, dass Martin Pesch einmal Nachfolger seines Vaters im Familienbetrieb wird. Dass er aber derjenige sein wird, der die Firma verkaufen muss, war nicht vorherzusehen.
    „Ich habe groß angefangen und höre klein auf“, sagt der heutige Angestellte wehmütig. Streit und wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen ihn zur Aufgabe des Traditionsbetriebs. Sabine Fleischer verlor den Scheidungskrieg mit ihrem Ex-Mann. Die Kinder wurden dem Vater zugesprochen und wandten sich schließlich von ihr ab. Als Mutter fühlte sie sich damit gescheitert. „Das hat mich innerlich zerrissen. Da war ich so am Boden, dass ich nicht mehr klar denken konnte.“ Doch nachdem sie gelernt hat loszulassen, kommt es langsam wieder zur Annäherung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 776 (90 Min.)
    Einbrecherbanden, die ganze Wohnviertel durchkämmen, Überfälle auf offener Straße, Taschendiebstähle in der Einkaufsmeile – viele Bürger fühlen sich in ihrer Stadt nicht mehr sicher und ängstigen sich um ihre Familien. In Großstädten entwickeln sich ganze Stadtteile zu Problemvierteln, in denen der Drogenhandel floriert und Gewalt zum Alltag geworden ist. Dort treffen Armut, Straßenkriminalität und Gewaltexzesse oft auf überforderte Behörden. Die Polizei ist nach Aussagen der Polizeigewerkschaft überlastet, unterbesetzt und teils schlecht ausgerüstet. Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen liegt bundesweit bei rund 15 Prozent. Und so organisieren sich besorgte Anwohner aus Angst vor Übergriffen in Bürgerwehren, behalten nächtens ihre Wohngebiete im Auge und halten Wache. „Einbruch, Gewalt, Diebstahl – können wir uns noch sicher fühlen?“ – das Thema bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 777 (90 Min.)
    Vegan, glutenfrei oder ohne Kohlenhydrate und natürlich Bio. Einfach nur satt zu werden reicht schon lange nicht mehr aus. Inzwischen essen wir aus Überzeugung – für den eigenen Lebensstil oder gegen bestimmte Lebensmittel und deren Erzeugung. Aber leben wir damit wirklich besser oder wird Ernährung immer mehr zur Ersatzreligion? Darüber spricht Moderator Michael Steinbrecher im Nachtcafé u.a. mit dem Fernsehkoch Alfons Schuhbeck. Früher war der Sonntagsbraten noch das, was die Menschen zumindest einmal die Woche am gemeinsamen Tisch vereinte.
    Heute zelebriert jeder seine individuelle Art der Ernährung. Einladungen zum Essen enden im Chaos, weil jeder eine Extrawurst braucht. Die einen verzichten aufgrund von Unverträglich-keiten auf bestimmte Inhaltsstoffe, die anderen essen aus Prinzip kein Fleisch oder lassen tierische Produkte gleich ganz weg. Und wieder andere verbringen mehr Zeit damit, das was auf dem Teller liegt zu fotografieren und mittels Smartphone zu verbeiten, als mit dem Essen selbst. Experten sagen sogar, Ernährung werde mehr und mehr zum Status-Symbol unserer Zeit.
    „Du bist, was du isst!“ – in dieser Woche das Thema bei Moderator Michael Steinbrecher und seinen Gästen im Nachtcafé. Der bekannte Fernsehkoch Alfons Schuhbeck ist leidenschaftlicher Genießer und kann aktuellen Ernährungstrends nichts abgewinnen. „Anstatt gutes Essen zu genießen, fallen die Menschen in eine Hysterie“, regt sich Schuhbeck über das Geltungsbedürfnis seiner Mitmenschen auf. „Jetzt stell’ dir vor, ich bin jetzt auch Veganer und Laktose-Intolerant. Ist doch super, oder?“ Katrin Kasper lebt absolut vegan: „Ich würde mir wünschen, dass irgendwann kein Tier mehr leiden muss, nur damit wir es essen können, oder die Haut anziehen.“ Fleischessen ist für sie eine anerzogene Sucht – mit großen Nachteilen für die Tiere und die eigene Gesundheit.
    Ihren Mann und die drei Kinder hat sie bereits von ihrer Lebensweise überzeugt. Für Uwe Knop ist die Ernährung längst zu einer Art Ersatzreligion geworden. „Am Beklopptesten sind die Leute, die auf alles Mögliche verzichten und dann so tun, als wäre das gesund“, sagt der Ernährungswissenschaftler und Autor.
    Er rät, einfach auf den eigenen Körper zu hören. „Und wenn der sagt, gib’ mir 10 Liter Cola, dann ist das ebenso“, so Knop. Bei Benedikt Stamm und seiner Familie steht ausschließlich tierfreie und ungekochte Rohkost auf dem Speiseplan. Selbst Obst gibt es nur selten. „Wir haben festgestellt, dass wir mit dieser Ernährung viel weniger Schlaf brauchen und zusätzlich energiegeladene Zeit gewinnen“, ist Stamm begeistert. Den überwiegenden Teil seiner „Gorilla-Nahrung“ baut er sogar selbst an.
    Der Ernährungspsychologe Dr. Thomas Ellrott stellt fest: Die Beschäftigung mit der eigenen Ernährung liegt voll im Trend. Während früher das Sattwerden und soziale Aspekte im Mittelpunkt standen, „wird Essen für die Menschen heute zunehmend wichtig, um die eigene Position und den Status in der Gesellschaft zu bestimmen“, beobachtet der Wissenschaftler. Kristin Deppe suchte lange Zeit nach der Ursache für ihre Beschwerden, die immer nach dem Essen auftraten. Seit der Diagnose „Histaminintoleranz“ muss sie auf eine Vielzahl an Lebensmitteln verzichten.
    „Eine Banane habe ich seit zig Jahren nicht mehr gegessen. Rotwein, Camembert, das geht einfach nicht.“ Ihre Lebensqualität ist aber trotz Einschränkungen deutlich gestiegen. Daniel Wallerstorfer hat mittels Genanalyse sein individuelles Ernährungsprofil erstellt. Wenn er abnehmen will, weiß er genau, was er essen darf und auf was er besser verzichtet. „In Zukunft werden wir uns bei der Ernährung an unseren Genen orientieren“, ist der Humangenetiker überzeugt. Nahrungsmittel-Intoleranzen oder Krankheiten können so früher und eindeutiger erkannt werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 778 (90 Min.)
    Demnächst ist die jährliche Jagdsaison auf exotische, einzigartige und überflüssige Geschenke wieder eröffnet. Leuchten sollen nicht nur Kinderaugen, auch das schlechte Gewissen gegenüber der vernachlässigten Ehefrau wird liebevoll in kleine Päckchen verpackt. Das erwärmt wiederum das Herz des Einzelhändlers, der sich über himmlische Umsatzzahlen die Hände reiben kann. Nicht nur im Versandhandel bedeutet das Extraschichten und Urlaubssperre, damit sich die bestellten Strickstrümpfe rechtzeitig zum Fest auf den Weg machen können.
    Verschickt werden sie quer durch ganz Deutschland, bis sie schließlich ihren Weg unter den Tannenbaum finden. Genügend Zeit zum Umtausch bleibt ja zwischen den Jahren. Aber wo bleibt bei dem ganzen Trubel die Besinnlichkeit? Steht der christliche Gedanke überhaupt noch im Mittelpunkt? Ist Konsum-Boykott die richtige Alternative? „Im Rausch der Geschenke – was uns an Weihnachten wichtig ist“. Das Thema bei Michael Steinbrecher kurz vor dem 1. Advent im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 779 (90 Min.)
    Menschen, die unschuldig im Gefängnis sitzen. Geschädigte, die gegen große Konzerne kämpfen, das Recht aber nicht auf ihrer Seite haben. Oder Urteile, die aus Sicht der Bevölkerung unverhältnismäßig milde ausfallen. Wie gerecht geht es an deutschen Gerichten zu? Michael Steinbrecher spricht diese Woche im Nachtcafé über gesprochene Urteile und gefühlte Gerechtigkeit. Täglich entscheiden Richter „Im Namen des Volkes“ über Recht und Unrecht. Doch zwischen der formal richtigen Anwendung des Rechts und einer gefühlten Gerechtigkeit liegen oft Welten.
    Nicht selten bleibt das Gefühl zurück, dass ein gut betuchter Angeklagter mit einem Großaufgebot an Staranwälten den Prozessausgang beeinflussen kann. Dass eine Strafe milder ausfällt, wenn ein Prominenter auf der Anklagebank sitzt. Oder dass Urteile nicht zu Gunsten eines Geschädigten ausfallen, sondern so, dass größere Klagen ausbleiben. Ganz zu schweigen von Justizirrtümern, die unschuldige Menschen ins Gefängnis bringen. „Recht und Gerechtigkeit“ ist in dieser Woche Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ.
    Die Gäste „Mein Mann ist kein Mörder“, davon ist Anja Darsow überzeugt. Seit seiner Verhaftung vor sechs Jahren kämpft sie unermüdlich für die Freilassung ihres Mannes. Der wurde wegen zweifachen Mordes an den Nachbarn zu lebenslanger Haft verurteilt. Klare Beweise, so Darsow, fehlen bis heute. André Sommer kämpft seit Jahren für Gerechtigkeit. Der körperbehinderte Allgäuer ist Opfer eines der größten Pharmaskandale nach Contergan. Bisherige Klagen scheiterten jedoch an Verjährungsfristen.
    „Diese formale Hürde verstehe ich bis heute nicht. Das ist eine Unverschämtheit“, sagt Sommer wütend. Er will, dass der betroffene Pharmakonzern endlich zu seiner Verantwortung steht. Markus Schollmeyer ist ein scharfer Kritiker vieler Entscheidungen an deutschen Gerichten. „Mit Gerechtigkeit hat unsere Rechtsprechung nicht viel zu tun“, sagt der Anwalt. Persönliche Befindlichkeiten, finanzielle Möglichkeiten und anwaltliche Manipulationen beeinflussten den Ausgang vieler Verfahren. Die objektive Wahrheitssuche trete zu oft in den Hintergrund, so Schollmeyer.
    Für Thomas Fischer ist die Suche nach der Wahrheit die wichtigste Aufgabe eines deutschen Gerichts. Der Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ist überzeugt davon, dass er und seine Kollegen dieser auch nachkommen: „Unsere Rechtskultur ist im Grundsatz in hohem Maße geeignet, das zu verwirklichen, was wir heutzutage unter Gerechtigkeit verstehen“. Inge Lohmann kämpfte sechs Jahre lang erfolglos vor deutschen Gerichten für ihr Recht. Sie möchte erfahren, wer ihr Vater ist, den sie für ihr verpfuschtes Leben verantwortlich macht.
    Jetzt reichte sie Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein. „Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, woher ich komme“, sagt Lohmann. Irmela Mensah-Schramm hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Hassbotschaften im öffentlichen Raum zu beseitigen. Mehr als 130.000 Graffitis hat sie bereits entfernt und ist dafür sogar ausgezeichnet worden. Dass sie nun wegen Sachbeschädigung belangt wird, animiert sie zum Weitermachen. „Notfalls gehe ich auch ins Gefängnis“, gibt sich die „Polit-Putze“ kämpferisch. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.12.2016SWR Fernsehen
  • Folge 780 (90 Min.)
    „Vorsicht – hochexplosive Mischung!“ Familienzusammenkünfte stehen nicht selten unter Hochspannung, vor allem wenn es um so heikle Feiertage wie Weihnachten geht. Harmonisch soll es zugehen, es soll doch das Fest der Liebe und des Familienfriedens sein. Aber ausgerechnet in dieser Zeit brechen oft familiäre Streitigkeiten aus. Schon allein die harmlose Frage „Gehen wir an Heilig Abend zu Deinen oder zu meinen Eltern?“ kann für knallende Türen sorgen. Wenn dann die Verwandtschaft schließlich vereint unterm Christbaum sitzt, liegt sich die Familie manchmal bereits vor der Bescherung in den Haaren.
    In Patchworkfamilien sind Konflikte geradezu vorprogrammiert – schon allein die Organisation ist eine logistische Meisterleistung. Ganz zu schweigen davon, dass alle Bedürfnisse unter einen Hut gebracht werden müssen. Dieser spürbare Harmoniezwang ist nicht selten der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen und den Scheidungsanwälten neue Klienten bringt. Wie gelingt es, familiäre Konflikte zu lösen, damit es dieses Jahr garantiert eine schöne Bescherung wird? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.12.2016SWR Fernsehen
  • Folge 781 (90 Min.)
    Ob im Urlaub oder bei längeren Auslandsaufenthalten: Wer sich mit der fremden Kultur und den Gepflogenheiten vor Ort nicht auskennt, kann schnell ins Fettnäpfchen treten. Und manch einer stößt dabei an seine Grenzen. „Andere Länder, andere Sitten“ gilt ungebrochen, auch wenn die Welt durch Billigflüge und Internet immer näher zusammenrückt. Michael Steinbrecher spricht diese Woche im Nachtcafé über die Liebe, das Ankommen und das Aufgeben in der Fremde. Länder, Menschen, Abenteuer – im Zeitalter der Globalisierung fühlen wir uns jeder Herausforderung gewachsen.
    Die sprachlichen Barrieren sinken, die großen Trends gleichen sich weltweit an und auf das Leben in fernen Ländern bereiten uns unzählige Reiseführer und Internetblogs vor. Doch was bei gut organisierten Urlaubsreisen noch funktionieren mag, wird spätestens dann zur großen Herausforderung, wenn das Leben in einer fremden Kultur zum Alltag wird. Denn trotz vieler Gemeinsamkeiten hat auch heute noch jede Kultur ihre eigenen Traditionen und Verhaltensweisen. Und die sind teilweise heiter bis schockierend – und in jedem Fall eine Herausforderung.
    „Andere Länder, andere Sitten“ ist in dieser Woche Thema bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Isabel Stadnick verliebte sich bei einer Reise durch Nordamerika in einen Indianer vom Stamm der Lakota. „Bob hat mir viel über die Geschichte seines Volkes erzählt. Als er die Tradition des Heiratens erklärte machte er mir überraschend einen Antrag“, erinnert sich Stadnick. Nach seinem Tod ging sie mit ihren Kindern in ihre alte Heimat zurück. Doch die Sehnsucht nach dem Leben im Indianer-Reservat ließ sie nicht mehr los.
    Michael Thumann lebte mit seiner Frau und den vier Kindern sechs Jahre lang in Istanbul. Trotz aller Bemühungen – so richtig angekommen ist die Familie in der türkischen Gesellschaft nie. „Wir haben unsere Grenzen gespürt und sind lachend mit unserer Integration gescheitert“, sagt Thumann heute. Das zunehmend schwierige politische Klima und die Einschränkung der Pressefreiheit machten ihm die Entscheidung leicht: Zurück nach Deutschland! Laura Wrede hingegen hat es geschafft, kulturelle Grenzen zu überwinden.
    Im Wüstenstaat Katar hat sie sich den typischen Männer-Traditionen verschrieben: Kamelrennen, Pferderennen und der Jagd mit Falken. Als erste Frau überhaupt hat sie an der größten Falkenjagd auf der arabischen Halbinsel teilgenommen. „Eine Frau, die alleine durch die Wüste fährt und Falken fliegt, das war das ein großer Kulturschock für die Männer dort“, sagt Wrede. Auch Stefan Bauer erlebte einen Kulturschock. Der ausgebildete Rettungs-assistent nahm eine Stelle beim „Roten Halbmond“ in Riad an.
    Doch Bauer fühlte sich bei Notfalleinsätzen mitunter wie ein „hilfloser Zuschauer“, durfte aus religiösen und kulturellen Gründen oft nicht eingreifen. „Am meisten belastet hat mich das Unrecht, das an vielen Menschen begangen wird“, sagt Bauer. Nach nur einem Jahr verließ er Saudi Arabien wieder. Tu Dung Dang kam 1979 mit zwölf Jahren als Bootsflüchtling mithilfe des Schiffes „Cap Anamur“ nach Deutschland. Der Vietnamese wuchs bei einer Pflegefamilie auf und fand hier eine neue kulturelle Heimat.
    Heute lebt der Berliner Beamte ganz selbstverständlich zwischen deutschem Verwaltungsrecht und buddhistischem Hausaltar. „Ich habe zwei Wurzeln, die parallel verlaufen“, sagt Dung, „ich bin Vietnamese, aber eindeutig auch Berliner.“ Wolfgang Kaschuba rät auch im Zeitalter der Globalisierung und dem Verschwimmen von Grenzen zu Respekt vor fremden Kulturen. „Sitten sind nicht zuletzt die Spielregeln des Gastgebers, auch wenn sie den eigenen Überzeugungen widersprechen“, sagt der Professor für Kulturwissenschaften. Er ist überzeugt: Sitten und Bräuche unterliegen auch einem stetigen Wandel. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.12.2016SWR Fernsehen
  • Folge 782 (90 Min.)
    „Du, ganga mer gschwend a Bierle zischa?“ Wenn der Schwabe seinen neuen norddeutschen Kollegen nach Feierabend in die Eckkneipe einladen will, dann ist die erste spontane Reaktion ein irritiertes Stirnrunzeln. Für die Einen ist er eine Liebeserklärung an die Heimat, für Andere das Grauen: Der Dialekt. Bei uns wird gebabbelt, geschwätzt und geschnackt. Eines ist aber sicher: Lokalkolorit polarisiert. „Höma, wenne dat probieren tus, dann bisse vonne Socken!“ Wenn der Ruhrpottler von seinem „Möhrenunternander mit Frikadelle“ schwärmt, dann stellen sich bei dem ein oder anderen die Ohren quer.
    Wenn die Sächsin nach „Taschentiescher“ oder einem „Bliemchenkaffee“ fragt, kann es gut sein, dass das Gegenüber erst mal „gor nüscht“ versteht. Der Franke wiederum macht aus einem Croissant ein „Hörnla“, die Konservendose heißt bei ihm „Biggsnfudda“. Wer im breiten Dialekt unterwegs ist, muss mit Verständigungs- und Akzeptanzschwierigkeiten rechnen. „Markenzeichen Dialekt“ – darum geht es im Nachtcafé. Diesmal kommen die Nachtcafé-Gäste aus allen Ecken Deutschlands – ein Gipfeltreffen in dialektaler Reinform. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.12.2016SWR Fernsehen

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