2018, Folge 266–283

  • Folge 266
    Sie werden uns auch 2018 wieder beschäftigen: Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquote, Inflationsrate. Wirtschaftliche Kennzahlen sind sehr mächtig. Politik wird an ihnen gemessen. Das Bruttoinlandsprodukt und seine jährliche Steigerung, das Wachstum, werden als Indikatoren für allgemeinen Wohlstand immer mehr infrage gestellt. Um den fiktiven „Warenkorb“ der Inflationsmessung gibt es beständig Auseinandersetzungen. Bei 90 Prozent Staatsverschuldung nimmt das Wirtschaftswachstum ab: Das fand ein US-amerikanischer Ökonom durch mehrere Studien heraus.
    In der europäischen Schuldenkrise spielte diese Zahl eine große Rolle, zum Beispiel bei den Maßnahmen, die Ländern mit hohen Verschuldungen abverlangt wurde. Sie war eine der Orientierungsgrößen der Sparpolitik. Ein paar Jahre später fand ein Student heraus, dass ein Rechenfehler passiert war. Seither streiten sich die Ökonomen, ob die „90-Prozent-Regel“ tatsächlich eine Regel ist. Drei Prozent Neuverschuldung sind als Obergrenze für die Euroländer festgelegt.
    „Erfunden“ hat diese Zahl nach eigenen Angaben ein Mitarbeiter des französischen Finanzministeriums in den 1980er-Jahren, zu Zeiten von François Mitterrand. Der französische Präsident brauchte angeblich dringend irgendein Limit, um die Forderungen seiner Minister nach immer neuen Ausgaben zu begrenzen. Später machte die Zahl als Bestandteil der Maastricht-Regeln Karriere. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen Blick hinter die Zahlen und fragt, wie neutral sie eigentlich sind. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.01.20183sat
  • Folge 267
    Seit der Pleite von Air Berlin sortiert sich die Flug-Branche neu. Profitieren dürfte vor allem die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft. Zwar haben die Wettbewerbshüter in Brüssel noch kein ok für die Übernahme von mehr als 80 Air-Berlin-Flugzeugen durch die Lufthansa gegeben, doch wer innerdeutsch fliegen will, dem bleiben gerade fast nur die – oft teure – Kranich-Linie und ihre Tochter Eurowings. Schwierig ist die Situation der meisten ehemaligen Mitarbeiter von Air Berlin. Viele hoffen auf eine Zukunft bei der Lufthansa, doch ob und zu welchen Konditionen der Übergang gelingt, ist noch nicht klar. Und die Insolvenz bei Air Berlin gesellt sich zu der von Alitalia und der britischen Monarch Airlines. Europas Luftverkehrsmarkt dürfte also vor einer grundlegenden Neuordnung stehen. Wer aber macht das Rennen im knallharten Konkurrenzkampf um die Passagiere? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.01.20183sat
  • Folge 268
    Der Online-Handel wächst fulminant rund um den Globus. Allen voran der Internet-Riese Amazon. Immer mehr Einzelhändler geben auf, die Schere zwischen Groß und Klein öffnet sich weiter. Vor allem Amazon, das weltweit größte Online-Warenhaus, bedroht den lokalen Einzelhandel. Niedrige Preise, riesige Auswahl und Bequemlichkeit bescheren Amazon & Co. immer mehr Kunden und Umsatzwachstum. Und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Zwei von drei Bundesbürgern erledigen ihre Einkäufe inzwischen auch online. Sogar die französische Supermarktkette Carrefour, weltweit die Nummer zwei der Branche nach Walmart aus den USA, klagt über gähnende Leere in seinen Hypermarchés. Denn das Angebot im Internet ist inzwischen um ein Vielfaches größer.
    Der Vorstoß von Amazon in den Lebensmittelhandel mit der Übernahme der amerikanischen Filialkette Whole Foods zeigt, dass die Online-Riesen jetzt auch im Ladengeschäft angreifen. Neuerdings liefert Amazon in Berlin, Potsdam und Hamburg auch frische Lebensmittel nach Hause und macht damit Rewe und Edeka Konkurrenz. Doch der Einzelhandel fängt an, sich gegen die übermächtige Konkurrenz im Internet zu wehren. Zum Beispiel in Heilbronn. Dort haben sich Fachhändler in der Innenstadt zusammengeschlossen und selbst einen virtuellen Marktplatz aufgebaut – quasi ein Amazon für Heilbronn. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt nach Überlebensstrategien für den Einzelhandel im Kampf David gegen Goliath. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.01.20183sat
  • Folge 269
    Wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen tritt Russland als ein wirtschaftlich erstarktes Land in Erscheinung, das in der Weltpolitik an Einfluss gewinnt. Allein der deutsch-russische Handel erlebte zuletzt ein Plus von gut 20 Prozent. Das Comeback der russischen Wirtschaft geht nicht nur auf das Konto des gestiegenen Ölpreises. Lob für die vorausschauende Politik der russischen Notenbank kommt selbst aus dem Ausland. Der Rubel ist wieder stabil, Inflation und Zinsen sind auf niedrigem Niveau. Für 2017 wird wieder Wachstum erwartet. In den politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland zeigen sich erstmals seit der Krim-Annexion 2014 Anzeichen von Tauwetter. Zu dem deutsch-russischen Gesprächskreis „Petersburger Dialog“ im November 2017 entsandte Moskau sogar ein Regierungsmitglied.
    Außerhalb Europas schafft es Russland gekonnt, gute Kontakte zu Ländern zu knüpfen, die traditionell zum US-amerikanischen Einflussbereich gehören. Der Empfang des saudischen Königs Salman in Moskau war von historischer Tragweite. Zudem hat sich Moskau durch seine militärische Intervention in Syrien Einfluss im Nahen Osten gesichert. Innenpolitisch geht in Russland der staatliche Druck auf Zivilgesellschaft und Opposition wie bisher weiter. Umfragen zufolge entfernt sich die russische Gesellschaft immer weiter von Europa. Die deutsche Körber-Stiftung hat ermittelt, dass nur noch knapp die Hälfte der Befragten in Russland der Ansicht ist, ihr Land gehöre zu Europa. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.02.20183sat
  • Folge 270
    Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Unser Arbeitsalltag wird sich durch Computer und Roboter stark verändern. Welche Jobs drohen wegzufallen, welche könnten neu entstehen? Das klassische Beschäftigungsverhältnis scheint sich immer mehr aufzulösen. „makro“ fragt, wie sich Wirtschaft und Politik auf die tiefgreifenden Veränderungen am Arbeitsmarkt einstellen können. Trends wie Digitalisierung, demografischer Wandel und Flexibilisierung stellen Wirtschaft und Arbeitnehmer vor große Herausforderungen. Höherer Arbeitsdruck und flexiblere Arbeitszeiten sind schon heute an der Tagesordnung. Durch den Vormarsch von Robotern wird die deutsche Wirtschaft bis 2030 fast ein Viertel der Arbeitsstunden einsparen, so das Ergebnis einer Studie des McKinsey Global Institute.
    Das betreffe vor allem Berufe wie Sachbearbeiter, aber auch Schlosser und Köche. Millionen Beschäftigte müssten sich demzufolge neue Fähigkeiten aneignen oder in eine andere Branche wechseln. Die Automatisierung in der Arbeitswelt trifft auf einen zunehmenden Fachkräftemangel. Da Deutschlands Bevölkerung rasant altert, fehlen laut McKinsey bis 2030 auf der anderen Seite drei Millionen Arbeitskräfte. Die größten Arbeitskräftelücken werden in den Pflege- und Gesundheitsberufen erwartet. In Anbetracht zukünftiger Personalnöte in der Wirtschaft empfiehlt die OECD nicht nur den Deutschen, sondern allen Menschen in hochentwickelten Industrieländern „längeres Arbeiten“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.02.20183sat
  • Folge 271
    Brasilien befindet sich in einer tiefen Depression. Die junge Demokratie des Landes ist ins Wanken geraten. Schuld daran sind die Wirtschaftskrise und Korruption im großen Stil. Das ganze politische System scheint von Korruption durchdrungen. Doch ein kleines Team mutiger Strafverfolger kämpft dagegen an. Es nimmt bisher Unangreifbare ins Visier. Darunter auch den amtierenden Präsidenten Temer und seine Minister. Beinahe täglich gibt es unter Politikern und Konzernmanagern neue Festnahmen. Südamerika-Korrespondent Luten Leinhos porträtiert ein Land, in dem zur Zeit 94 Prozent der Menschen das Vertrauen in den Staat und seine Repräsentanten verloren haben.
    Ausgangspunkt der Dokumentation ist eine zur Geldwaschanlage umfunktionierte Tankstelle in der Hauptstadt Brasilia, deren Besitzer berichtet, wie genau hier die Sonderkommission „Lava Jato“ (Autowaschanlage) mit ihren atemberaubenden Ermittlungen begann. Das Film-Team spricht mit den beschuldigten Ex-Präsidenten Lula da Silva und Dilma Rousseff. Und es lässt jene mutigen Staatsanwälte zu Wort kommen, die gerade dabei sind, eine Kultur der systematischen Bestechung in Brasiliens Politik und Wirtschaft freizulegen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.02.20183sat
  • Folge 272
    Mit seiner Steuerreform hat US-Präsident Donald Trump den globalen Wettbewerb um die niedrigsten Steuersätze angefacht. Die USA werden damit zu einem der größten Steuerparadiese der Welt. Für die deutsche Wirtschaft drohen durch die Reform finanzielle Nachteile. Unternehmen könnten gezwungen sein, Investitionen in die USA zu verlagern, zu Lasten von Arbeitsplätzen in Deutschland. Längst fordern Unternehmerverbände auch geringere Steuersätze. Aber nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen verlagern ihr Vermögen immer öfter ins Ausland, um eine hohe Besteuerung im Land zu umgehen. Die USA haben dafür eine einfache Lösung: Besteuert wird nicht nach Wohnsitz, sondern nach Staatsbürgerschaft.
    Da hilft auch kein Umzug nach Monaco. Doch auch Normalverdiener zahlen in Deutschland relativ hohe Steuern, trotz sprudelnder Steuereinnahmen des Staates. Das liegt auch daran, dass an der Einkommensteuer seit Jahren nichts mehr verändert wurde. Fast alle Parteien wollen für mehr Steuergerechtigkeit sorgen. Die Vorschläge gehen indes weit auseinander und reichen von einer Abgabenbremse bis zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt, wie faire Steuern für Bürger und Unternehmen aussehen könnten? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.02.20183sat
  • Folge 273
    Tausende Iraner sind 2017/​2018 auf die Straße gegangen, um gegen die schlechte Wirtschaftslage und den Kurs ihrer Regierung zu demonstrieren. Doch was können diese Menschen bewirken? Klar ist, dass das Land die schwersten Proteste seit Jahren erlebt. Begonnen hatten sie als Reaktion auf steigende Preise für Grundnahrungsmittel. Vielen Menschen fällt es schwer, Lebensmittel oder Benzin zu bezahlen. Die hohe Inflation ist eines der größten Probleme. Vom Wirtschaftswachstum, das der Iran durchaus verzeichnet, profitieren nur wenige. Die größten Konzerne sind in der Hand des Militärs oder der Revolutionsgarden, die Mehrheit der Bevölkerung aber fühlt sich immer stärker abgehängt.
    Dabei verfügt der Iran nach Russland über die zweitgrößten Erdgasreserven der Welt und viel Erdöl. Doch die Jobs in der Öl- und Gasindustrie reichen nicht aus, um der jungen Bevölkerung eine Perspektive zu bieten. Außerdem schreckt die Korruption in der Islamischen Republik ausländische Investoren ab, auf die der Iran dringend angewiesen ist. Anders als erwartet profitiert die Bevölkerung bisher auch kaum vom Ende der Sanktionen im Zuge des internationalen Atomabkommens mit dem Iran. Ungewiss ist außerdem, ob US-Präsident Trump an dieser Politik festhält. Sein Vorgänger Obama hatte das Atomabkommen maßgeblich mit vorangetrieben. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ über die Zukunft des Iran. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.03.20183sat
  • Folge 274
    Der Balkan boomt: Rumäniens Wirtschaft wächst gewaltig. Und Bulgariens Regierung sieht sich bereits fit für den Euro. Der Balkan boomt allerdings im Schatten der Weltöffentlichkeit. Die Wachstumsnachrichten klingen grandios: 8,6 Prozent Zuwachs meldet Bukarest zuletzt. Bulgariens Wirtschaft legte immerhin 3,9 Prozent zu. Doch noch immer liegen wirtschaftlich Welten zwischen Südosteuropa und dem Westen des Kontinents. Die bulgarische Regierung hat im ersten Halbjahr 2018 den EU-Ratsvorsitz. Das Land sieht sich auf geradem Weg in die Eurozone. Die Kriterien seien erfüllt, heißt es in Sofia. Und Rumänien gilt manchen Beobachtern als das „China Europas“. Löhne und Gehälter sind vergleichsweise niedrig, Rumäniens gut ausgebildete Fachkräfte gefragt. Doch es ist ein noch immer wackliges Wirtschaftswunder: Korruption, Regierungskrisen und Rechtsunsicherheit gehören ebenso zum Gesamtbild wie künstliche Wirtschaftsstimulation und bittere Armut. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.03.20183sat
  • Folge 275
    Hilflose Patienten, überfordertes Personal: In Deutschland herrscht Notstand in der Altenpflege. Gleichzeitig aber steigen börsennotierte Unternehmen in den Markt ein. Notstand und Profit: Wie passt das zusammen? Die Regierung hat die Pflegeleistungen zuletzt ausgebaut: Es kommt nicht nur mehr Geld bei den Bedürftigen an, es gibt auch insbesondere in der ambulanten Pflege deutlich mehr Leistungsbezieher. Letztlich hilft das den Pflegebedürftigen aber auch nicht weiter, solange Pflegekräfte Mangelware sind. Die hohe Arbeitsbelastung und der geringe Verdienst machen den Beruf unattraktiv.
    Wir laufen auf eine „Katastrophe zu, die von den Verantwortlichen nicht ausreichend wahrgenommen wird“, warnt der Sozialwissenschaftler Stefan Sell, Studiogast bei „makro“. Daher sei die Politik gefragt, sich endlich für allgemeinverbindliche Tarifverträge einzusetzen. Der Pflege fehle es, so die einhellige Meinung, an einer einflussreichen Lobby. Nur die wenigsten Arbeitnehmer sind gewerkschaftlich organisiert, die Branche ist sehr zerklüftet. Hinzu kommt das Kirchentarifrecht, unter das viele Häuser von Wohlfahrtsverbänden wie Caritas oder Diakonie fallen.
    Es sind aber nicht nur die politischen Rahmenbedingungen, die angepackt werden müssten. Der Pflegeexperte Claus Fussek sagt: „Zwei Drittel der Probleme in der Pflege sind hausgemacht.“ Mit ein- und demselben Etat könne man ein Heim gut oder schlecht führen, in die roten Zahlen geraten oder profitabel arbeiten. Aufgrund der demografischen Entwicklung gilt Altenpflege als Wachstumsmarkt, heute sind schon gut 42 Prozent der Heime in privater Hand. Und wie in jeder anderen Branche auch, wächst mit der Ökonomisierung auch der Kostendruck. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.03.20183sat
  • Folge 276
    Der Brexit koste das Königreich schon jetzt rund 230 Millionen Euro jede Woche, warnt der Chef der Bank of England. Der Abschied von Europa dämpfe das Wirtschaftswachstum. Und auch in britischen Krankenhäusern zeigen sich schon die Vorboten des Brexits: Die Zahl europäischer Krankenschwestern und Hebammen, die sich registriert haben, ging innerhalb eines Jahres um 90 Prozent zurück. Fehlende Pflegekräfte verschärften so im letzten Winter die ohnehin desolaten Zustände im staatlichen Gesundheitswesen. Manche sehen dunkle Wolken über der Insel aufziehen. Immerhin ist der Kontinent der weitaus wichtigste Absatzmarkt für die britische Exportwirtschaft. Investor-Legende George Soros unterstützt mittlerweile eine Kampagne für ein zweites Briten-Referendum, das zum Verbleib in der EU führen soll.
    Soros attestiert vielen Briten schlicht „Realitätsverlust“. Der Brexit stellt das Land auch innenpolitisch vor eine Zerreißprobe: In Nordirland könnte wegen der ungeklärte Frage der EU-Außengrenze die Krise zwischen Katholiken und Protestanten wieder aufflammen. Doch an vielen Nachfahren des alten Empire perlen Warnungen und Befürchtungen ab. „Keep calm and carry on“, heißt ihre Devise, mit der man schon den Zweiten Weltkrieg durchgestanden habe. Großbritanniens Glück und Erfolg hänge nicht vom Europäischen Binnenmarkt oder einer Zollunion mit dem Kontinent ab. Für sie ist klar: Vor genau einem Jahr hat man der EU die Kündigung geschickt. Und in genau einem Jahr ist deshalb auch Schluss. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.04.20183sat
  • Folge 277
    Strom gewinnen mit Solarenergie, weltweit Mails versenden, einkaufen per Mausklick: Was für unsere Eltern realitätsfern war, gehört heute zum Alltag. Dank der Utopien unserer Vorfahren. „Ohne Utopie kein Fortschritt“, wusste schon Oscar Wilde. Fortschritt ist der Grundstein unseres heutigen Wohlstandes. Die Industrialisierung hat in den letzten 150 Jahren die Lebensbedingungen von Millionen Menschen dramatisch verbessert. Die heutige Digitalisierung sorgt für weitere Annehmlichkeiten, und auch dabei stand am Anfang oft eine scheinbar utopische Idee.
    Doch diese Entwicklungen haben auch Schattenseiten. Klimawandel und wachsende Ungleichheit beschäftigen uns immer mehr. Viele Menschen sind unzufrieden und sehnen sich nach neuen gesellschaftlichen Modellen. Vom Grundeinkommen ist da die Rede, von Teilen statt Kaufen oder vom Ende des Wachstums. Ob diese Ideen utopisch oder umsetzbar sind, wird die Zukunft zeigen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Wo kommt unsere Industrialisierung her – und wo führt sie hin? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.04.20183sat
  • Folge 278
    US-Präsident Donald Trump macht jetzt ernst. Erst kürzlich hat er Strafzölle auf Aluminium und Stahl von 25 Prozent beschlossen. Die EU will zwar eine Eskalation vermeiden, bereitet aber einen Gegenschlag vor, der sofort wirksam werden könnte. Eine neue Runde im globalen Handelsstreit hat begonnen. „makro“ fragt, ist dass das Ende des Freihandels? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.04.20183sat
  • Folge 279
    Daten sind der Rohstoff der Zukunft. Wer die Daten hat und zu nutzen weiß, dem gehört diese Zukunft. Die internationalen Technologiekonzerne beherrschen das Geschäft wie niemand sonst. Jeder Schritt, den wir im Internet unternehmen, legt eine Spur – welche Seiten wir besuchen, worauf wir klicken, was wir liken, was wir kaufen, wer unsere Freunde sind und was unsere Vorlieben sind. Aus diesen Daten entsteht ein „digitales Ich“. Internetfirmen wie Facebook, Amazon und Google nutzen diese Informationen für ihre Geschäfte. Der Schatz an Daten und die Fähigkeit, sie zu analysieren, lässt diese Firmen nun in andere Branchen vorstoßen: Amazon betreibt jetzt auch Supermärkte, weil der Online-Händler seine Kunden besser kennt als jeder Einzelhändler.
    Google gilt als führend bei selbstfahrenden Autos, und Apps ersetzen Banken. Die Digitalisierung erobert längst auch die Industrie. Allein im Internet der Dinge, so schätzt man, werden 2020 gut 20 Milliarden Geräte miteinander kommunizieren – vom heimischen Staubsauger über das Smartphone bis zum Industrieroboter. Selbst schottische Milchbauern nutzen digitale Halsbänder, um das Verhalten ihrer Kühe genau zu analysieren und ihre Erträge zu erhöhen.
    Die Kehrseite: Der gläserne Verbraucher ist schon Realität. Unternehmen und Regierungen können sich die Daten auch zum Nachteil der Bürger zunutze machen. So testet die chinesische Regierung derzeit in einigen Städten ein umfassendes digitales Bewertungssystem für ihre Bürger. Wer pünktlich Miete zahlt, nie falsch parkt und ähnlich korrekte Freunde hat, wird belohnt: mit Visa, Krediten und guten Jobs. Wer nicht, der darf nicht mehr erster Klasse Zug fahren und nicht mehr ins Flugzeug steigen, auch mit einem Visum wird es schwierig. Die 3sat-Wirtschaftssendung „makro“ geht der Frage nach, wie Big Data unser Leben verändert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.04.20183sat
  • Folge 280
    Viele Küstenbewohner leben vom Fischfang. Doch das Geschäft wird immer härter, denn sie konkurrieren mit einer international tätigen Fisch-Mafia. „makro“ über die „Mafia auf dem Meer“. Jeder fünfte Speisefisch stammt aus illegalem Fischfang. Das ist ein wirtschaftlicher Skandal mit ökologischen Folgen. Einige Arten sind dadurch vom Aussterben bedroht. „Erst stirbt das Meer, dann sterben wir“, sagt der Naturschützer Paul Watson. Aber das Fischereigeschäft hat noch eine andere Dimension: Thailänder oder Vietnamesen arbeiten bis zu 22 Stunden pro Tag unter sklavenähnlichen Bedingungen auf hoher See. „makro“ geht dem illegalen Fischfang und dem Kampf gegen die Mafia auf dem Meer nach. In Spanien begeben sich die Autoren auf die Spur von Antonio Vidal, einer der Köpfe des illegalen Fischfangs. In Indonesien verfolgen sie den Kampf des Fischereiministers gegen die Piraten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.05.20183sat
  • Folge 281
    Während der Nahe Osten in Aufruhr ist, versucht Saudi-Arabien sich wirtschaftlich zu erneuern. Die „Vision 2030“: Das Land soll unabhängig vom Öl werden – mit dem Einstieg in die Atomenergie. Das bedeutet, dass Saudi-Arabien die nächste potenzielle Atommacht der Region wird. Der Nahe Osten rüstet immer weiter auf. Verschiebungen in den Allianzen machen es möglich, dass die Saudis demnächst vielleicht sogar militärisches Gerät von Israel kaufen. Israel wiederum ist angeblich am Wiederaufleben der osmanischen Hedschas-Eisenbahnlinie interessiert.
    Sie verband Anfang des 20. Jahrhunderts Damaskus mit Medina, inklusive Abstechern nach Haifa und Akko. Das würde die ganze Region unabhängiger von der Straße von Hormus machen. Die ist derzeit das Nadelöhr des Handels für die Staaten am Golf – und kann jederzeit vom Iran gesperrt werden. Dem Iran droht auf der anderen Seite die Wiederaufnahme der Sanktionen seitens der USA: Nachdem Präsident Trump der Aufhebung im Januar „ein letztes Mal“ zugestimmt hat, kündigte er für Mai das Ende der Lockerungen an. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ über den Wandel im Nahen Osten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.05.20183sat
  • Folge 282
    Weltweit nimmt die Energiewende Fahrt auf. In Deutschland hingegen hängt sie fest: Der selbsterklärte Vorreiter hat gerade seine Klimaziele kassiert. Dabei wäre die Zukunft zum Greifen nah. Eine Vielzahl von Unternehmen entwickelt Lösungen für die Zukunft der Energieversorgung. Batteriespeicher spielen eine Schlüsselrolle, auch Technologien, die dezentrale Stromerzeugung vernetzen, Spannungsspitzen bedienen und Konsumenten zu Produzenten machen. Damit will man eines der Kernprobleme der Energiewende in den Griff bekommen: die Netzstabilität.
    Vorurteile halten sich gleichwohl hartnäckig: Sauber erzeugter Strom aus Windkraft oder Photovoltaik gehöre gewiss die Zukunft, sei aber zu unzuverlässig und teuer. Ein Industrieland wie Deutschland, das von seiner Wettbewerbsfähigkeit lebt, könne sich diese Abenteuer nicht leisten. Tatsächlich fallen die Preise für sauberen Strom immer weiter: Windstrom kostet heute zwei Drittel weniger als noch 2009, Solarstrom ist fast 90 Prozent billiger als vor acht Jahren. Ein Windkraftwerk in Marokko oder eine Solaranlage in den Emiraten können Strom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde verkaufen – ohne Subventionen.
    In Deutschland zahlt der Endverbraucher knapp 30 Cent. Hierzulande tragen erneuerbare Energien heute ein gutes Drittel zur Stromerzeugung bei. Damit liegt Strom aus Solar- und Windenergieanlagen erstmals vor Braunkohle, Steinkohle und Kernkraft. Trotzdem stößt die Energiewende an eine gläserne Wand. Neue Speichertechnologien und intelligente Netze könnten der Durchbruch zur Energiewelt von morgen sein. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.05.20183sat
  • Folge 283
    Die Kreuzfahrtbranche wächst weiter: Jedes Jahr kommen neue Schiffe auf den Markt, steigt die Zahl der Passagiere. Diese Art des Urlaubmachens ist längst auch für Normalverdiener erschwinglich. Nutznießer sind vor allem die Veranstalter und die Werften, die immer mehr Luxusliner bauen. Auf der anderen Seite produzieren die Schiffe jede Menge Schadstoffe und Müll. Ökonomisch gesehen haben die bereisten Länder fast nichts davon, dass die Pötte anlegen. Das Essen für die All-Inklusvie-Buffets an Bord wird in der Regel von Deutschland aus in die Karibik geflogen. Die meisten Schiffe fahren zudem nicht mehr unter deutscher Flagge, um Sozialabgaben und Steuern zu sparen. Die Arbeitszeiten für Bedienstete sind lang, die Löhne niedrig. Hinzu kommen Subventionen für den Bau riesiger Hafen-Terminals, die es für die schwimmenden Mega-Hotels braucht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.05.20183sat

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