Tausende Iraner sind 2017/2018 auf die Straße gegangen, um gegen die schlechte Wirtschaftslage und den Kurs ihrer Regierung zu demonstrieren. Doch was können diese Menschen bewirken? Klar ist, dass das Land die schwersten Proteste seit Jahren erlebt. Begonnen hatten sie als Reaktion auf steigende Preise für Grundnahrungsmittel. Vielen Menschen fällt es schwer, Lebensmittel oder Benzin zu bezahlen. Die hohe Inflation ist eines der größten Probleme. Vom Wirtschaftswachstum, das der Iran durchaus verzeichnet, profitieren nur wenige. Die größten Konzerne sind in der Hand des Militärs oder der Revolutionsgarden, die Mehrheit der Bevölkerung aber fühlt sich immer stärker abgehängt. Dabei
verfügt der Iran nach Russland über die zweitgrößten Erdgasreserven der Welt und viel Erdöl. Doch die Jobs in der Öl- und Gasindustrie reichen nicht aus, um der jungen Bevölkerung eine Perspektive zu bieten. Außerdem schreckt die Korruption in der Islamischen Republik ausländische Investoren ab, auf die der Iran dringend angewiesen ist. Anders als erwartet profitiert die Bevölkerung bisher auch kaum vom Ende der Sanktionen im Zuge des internationalen Atomabkommens mit dem Iran. Ungewiss ist außerdem, ob US-Präsident Trump an dieser Politik festhält. Sein Vorgänger Obama hatte das Atomabkommen maßgeblich mit vorangetrieben. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ über die Zukunft des Iran. (Text: 3sat)