Weltweit nimmt die Energiewende Fahrt auf. In Deutschland hingegen hängt sie fest: Der selbsterklärte Vorreiter hat gerade seine Klimaziele kassiert. Dabei wäre die Zukunft zum Greifen nah. Eine Vielzahl von Unternehmen entwickelt Lösungen für die Zukunft der Energieversorgung. Batteriespeicher spielen eine Schlüsselrolle, auch Technologien, die dezentrale Stromerzeugung vernetzen, Spannungsspitzen bedienen und Konsumenten zu Produzenten machen. Damit will man eines der Kernprobleme der Energiewende in den Griff bekommen: die Netzstabilität. Vorurteile halten sich gleichwohl hartnäckig: Sauber erzeugter Strom aus Windkraft oder Photovoltaik gehöre gewiss die Zukunft, sei aber zu unzuverlässig und teuer. Ein Industrieland wie Deutschland, das von seiner Wettbewerbsfähigkeit lebt, könne
sich diese Abenteuer nicht leisten. Tatsächlich fallen die Preise für sauberen Strom immer weiter: Windstrom kostet heute zwei Drittel weniger als noch 2009, Solarstrom ist fast 90 Prozent billiger als vor acht Jahren. Ein Windkraftwerk in Marokko oder eine Solaranlage in den Emiraten können Strom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde verkaufen – ohne Subventionen. In Deutschland zahlt der Endverbraucher knapp 30 Cent. Hierzulande tragen erneuerbare Energien heute ein gutes Drittel zur Stromerzeugung bei. Damit liegt Strom aus Solar- und Windenergieanlagen erstmals vor Braunkohle, Steinkohle und Kernkraft. Trotzdem stößt die Energiewende an eine gläserne Wand. Neue Speichertechnologien und intelligente Netze könnten der Durchbruch zur Energiewelt von morgen sein. (Text: 3sat)