Staffel 3, Folge 4

  • 16. Pablo Picasso

    Staffel 3, Folge 4
    „Als ich noch ein Kind war, sagte meine Mutter zu mir: Wenn Du Soldat wirst, wirst Du General werden. Wenn Du ein Mönch wirst, wirst Du schließlich Papst werden. Stattdessen habe ich es als Maler versucht und bin Picasso geworden.“ Pablo Picasso: das Jahrhundertgenie, „die Wirbelsäule der Kunst des 20. Jahrhunderts“ (Werner Spies). Wer war dieser Mann, in Spanien geboren und aufgewachsen, klein, stämmig, „mit einem seltsam eindringlichen Blick“ (so seine Gefährtin Fernande Oliver), der seine Mitmenschen magisch anzog? Der Film verfolgt den Lebensweg dieses Künstlers von seinen Anfängen als zeichnendes Wunderkind, unterrichtet von seinem Vater, bis zum Ende seines Lebens als weltberühmter Maler, Zeichner, Bildhauer, der sich nach Südfrankreich zurückgezogen hatte und ein riesiges Werk hinterließ.
    Von den Jahren als unbekannter Kunst-Student in Barcelona und den ersten Jahren in Paris, wo er gehungert und gefroren hat, bis zu den Jahren nach dem Krieg, als er – von der Klatschpresse verfolgt – ein öffentliches Leben führte und sein Name für moderne Kunst stand. Picassos Werk ist „das Buch seines Lebens, seine Biografie“, wie er es selbst formuliert hat: „Es genügt nicht, die Arbeiten eines Künstlers zu kennen, man muss auch wissen wann er sie geschaffen hat, warum, wie, unter welchen Umständen.“ Wie bei kaum einem anderen Künstler, so erklärt sich das eine aus dem anderen: das Leben und die Kunst und umgekehrt, die Kunst und sein Leben.
    Es sind vor allem Frauen, die Picassos Leben und Werk entscheidend beeinflusst und geprägt haben. Jede neue Liebe, jeder Abschied, jedes Ende einer Beziehung bedeuteten für Picasso künstlerischer Bruch und Neuanfang.
    Denn die
    Frauen an seiner Seite waren nicht nur Gefährtinnen, sondern immer auch Modell. Picasso malte, zeichnete, modellierte ihre Körper und Gesichter immer auf verschiedene Weise, von klassizistischer Schönheit bis hin zur formalen Zerstückelung. Picasso und die Frauen – eine besondere Geschichte, so widersprüchlich wie das ganze Leben des Künstlers. Er sei der Maler des 20. Jahrhunderts, so sagte einmal ein Freund zu ihm, aber die Frauen behandelte er wie ein Spanier des 19. Jahrhunderts. Macho Picasso. Picasso hat sich selbst als unpolitischen Menschen und Künstler bezeichnet.
    Dann aber malte er „Guernica“, das große Antikriegsbild als Antwort auf die Zerstörung des kleinen baskischen Städtchens Guernica 1937 durch die Deutschen. Dieses Bild wurde weltberühmt und durfte erst nach Francos Tod in Spanien gezeigt werden. Heute hängt es in Madrid. Picasso selbst ist nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs nie mehr in seine Heimat gefahren, als Protest gegen die Franco-Diktatur. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges bezog Picasso auch öffentlich politische Position: Er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei und blieb es bis zu seinem Tod.
    Freunde und Weggefährten (der Journalist und Picasso-Biograf Pierre Daix und der amerikanische Kunstkritiker James Lord) nehmen im Film dazu Stellung. Auch Francoise Gilot, Gefährtin von 1943–1954, Mutter der Kinder Claude und Paloma, erinnert sich an Picasso, ebenso wie Paloma Picasso und Maya Picasso, Tochter von Marie-Therese, der Geliebten aus den 30er und 40er Jahren. Der Kunsthistoriker und herausragende Picasso-Kenner Werner Spies äußert sich zum Werk, aber auch zur Person des Künstlers, den er in den letzten Lebensjahren immer wieder besucht hat und mit dem er freundschaftlich verbunden war. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.10.2001Das Erste

Sendetermine

Do 04.10.2001
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