Staffel 4, Folge 1–5

Staffel 4 von „Legenden“ startete am 15.04.2001 in Das Erste.
  • Staffel 4, Folge 1
    „Ich bin der Größte“, pflegte er über sich selbst zu sagen. Mit diesem Spruch verbinden auch heute noch viele Menschen das Ausnahmetalent des Boxsports Cassius Clay. Mit 15 Jahren begann er zu boxen, mit 18 Jahren krönte er seine Amateurlaufbahn mit dem Olympiatitel. Drei Weltmeistertitel errang er im Profisport. Sein Auftreten und sein Kampfstil erzeugten Ehrfurcht und Kritik zugleich. Durch sein öffentliches Eintreten gegen den Vietnamkrieg und seinen zusammen mit Malcolm X und Martin Luther King geführten Kampf für die Rechte der Farbigen, entwickelte er auch ein politisches Profil.
    Eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren auf Kaution und drei Jahre Boxverbot waren die Antwort des Staates auf das politische Engagement des Sportlers. Nach einer erzwungenen Pause konnte Clay, der sich nach seiner Konversion zum islamischen Glauben Muhammad Ali nannte, noch einmal an seine früheren Erfolge anknüpfen. Heute ist Muhammad Ali schwer am Parkinson-Syndrom erkrankt und auf die Hilfe seiner Ehefrau angewiesen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.04.2001Das Erste
  • Staffel 4, Folge 2
    Grace Kelly ist 1955 die erfolgreichste Schauspielerin Hollywoods. Gerade mit dem Oscar ausgezeichnet, 26 Jahre jung, konnte sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere die Rollen aussuchen. Trotzdem warf sie ihr Leben über Bord. Noch dazu: Sie heiratete einen Mann, den sie zuvor gerade mal für eine halbe Stunde auf einem Pressetermin gesehen hatte. Die große Liebe? Die Kindheit der Grace Kelly war geprägt von Leistung, Disziplin und Konkurrenz. Ihr Vater hatte sich in Philadelphia vom Bauarbeiter zum mehrfachen Millionär emporgearbeitet. Wer seine Anerkennung wollte, musste erst mal was leisten. Was ihren drei handfesten Geschwistern durch sportliche Erfolge schnell gelang, blieb ihr versagt.
    Für schauspielerische Leistungen gab es keine Vaterliebe. Sie arbeitete hart an sich, machte schnell Karriere. Doch nicht mal die Krönung durch den Oscar entlockte dem Alten ein Lob. Nur die Möglichkeit, durch die Heirat seiner Tochter den Anschluss an den Adel zu finden, erschien dem neureichen Bauunternehmer reizvoll. Für Grace gab es in Hollywood nichts mehr zu gewinnen. Sie hatte keine Ahnung, was in Monaco auf sie zukommen würde, aber sie sah die Chance, noch höher zu kommen: Ihre Heirat wurde ’“die Hochzeit des Jahrhunderts“, sie galt als „die schönste Frau der Welt“.
    Doch der Glanz verging. Die Fürstin saß ab jetzt in einem goldenen Käfig und war gezwungen, auf Rollen im Filmgeschäft zu verzichten. Grace Kelly hatte es zeitlebens geschafft, sich mit den Umständen zu arrangieren. „Ich werde lernen ihn zu lieben“, hat sie über ihren Ehemann gesagt. Ihre kühle Distanz – in Hollywood noch Zeichen ihrer besonderen Erotik – ließ die Umwelt bis zum letzten Tag darüber rätseln, ob sie ihr Glück gefunden hatte. Am 13. September 1982 kam sie bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Tod sorgt bis heute für Spekulationen. Ihre Beerdigung wurde in die ganze Welt live übertragen – ihre letzte Hauptrolle. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2002Das Erste
  • Staffel 4, Folge 3
    Charlie Chaplins Markenzeichen: Spazierstöckchen, weite Hosen, riesige Schuhe und die verbeulte Melone. Als Junge aus den Londoner Slums des 19. Jahrhunderts schaffte er es Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Filmindustrie in Hollywood gerade am Entstehen war, vom mittellosen Schauspieler zum bestverdienenden Künstler der Welt aufzusteigen. Er war Autor, Regisseur, Komiker, Psychologe und Schauspieler in einer Person. Mit sozialkritischen Filmen wie „Lichter der Großstadt“ und „Moderne Zeiten“, die dem amerikanischen Traum die Geschichte vom kleinen Mann entgegensetzen, der an seinem Glück scheitert, brachte er die Öffentlichkeit gegen sich auf. Der egozentrische Star untergrub mit seiner Kunst und seinem exzentrischen Lebenswandel die Moral in den USA in den 30er- und 40er-Jahren.
    Mit Hilfe noch nie gezeigter Privatfilme aus den geheimen Filmtresoren der Chaplin-Familie wird ein widersprüchlicher Mensch sichtbar: ein Künstler, der sich zeitlebens zu allzu jungen Frauen hingezogen fühlte, der öffentlich unerschrocken für seine Überzeugung eintrat, dessen Privatleben aber früh von Skandalen umwittert war. Ein Mensch, der alles erreicht hatte, aber lange allein blieb, und fast sein ganzes Leben lang vom FBI überwacht wurde, bis er – mitten in Friedenszeiten – 1952 als Staatsfeind aus den USA verbannt wurde.
    Erst 1972 söhnte sich Chaplin mit Amerika wieder aus, als ihm der Ehrenoscar für sein Lebenswerk verliehen wurde. Charlie Chaplin war ein Mensch, der sich am Lebensende in einem Schweizer Schloss vor der Super-8-Kamera seiner Frau als perfekter Familienvater inszenierte, und seinen Kindern doch nicht die Liebe und Wärme schenken konnte, die er immer auf der Leinwand ausstrahlte. Der Film spürt hinter der bekannten Maske des Charlie Chaplin einen Menschen auf, dessen wahres Gesicht nichts mit seiner Kunstfigur des „Tramp“ zu tun hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.04.2002Das Erste
  • Staffel 4, Folge 4
    Maria Callas war die Primadonna assoluta des 20. Jahrhunderts. Keine Bühnenerscheinung hat wie sie die Gemüter erhitzt und Kontroversen entfacht. Ihre Stimme besaß eine solche Ausdruckskraft, dass keine andere Sängerin neben ihr bestehen konnte. Ihr Gesangstil war neu – er verstörte und begeisterte gleichzeitig. Ihre beispiellose Weltkarriere begann 1951 mit dem Engagement an der Mailänder Scala und setzte sich fort mit Auftritten an den berühmtesten Bühnen der Welt. Ihre Konzerte wurden zu musikalischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Die Callas war der Star und benahm sich wie ein Star. Sie brach Konzerte ab, weil sie nicht „bei Stimme war“. Sie provozierte das Publikum und hielt Verträge nicht ein.
    Sie machte keine Konzessionen, weder gegenüber dem Veranstalter noch gegenüber dem Publikum: Gagen bis zu umgerechnet 50.000 Euro pro Abend hielten jedoch weder Agenten noch Fans ab, sich um sie zu reißen. Ihre Auftritte und privaten Skandale lieferten der Presse das Futter für endlose Berichte. Ihre Affäre mit Aristoteles Onassis wurde auflagenfördernd ausgeschlachtet, besonders da sie noch verheiratet war. In den späten sechziger Jahren zog sie zunehmend gewollt – aber auch von Veranstaltern, die nicht mehr mit ihr arbeiten wollen, gezwungen – von der Bühne zurück. Sie arbeitete für Plattenfirmen und unterrichtete an der Juillard-Musikschule in New York. Am 16. September 1977 starb Maria Callas in Paris an einer Herzattacke. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2002Das Erste
  • Staffel 4, Folge 5
    1970 startete Reinhold Messner zu seiner ersten Himalaja-Expedition und bestieg mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Günther ohne Sauerstoffgerät den 8.125 Meter hohen Nanga Parbat im Himalaja über die bis dahin unbezwungene Rupalflanke. Eine Sensation. Beim Abstieg, der ihnen nur von einer Postkarte her bekannt war, kam der Bruder ums Leben. Messner selbst erlitt schwere Erfrierungen. An diesem Punkt – an dem die meisten Bergsteiger ihre Karriere beendet hätten – gibt Messner seinen Beruf als Mittelschullehrer endgültig auf, um sich fortan als „Abenteurer und Schriftsteller“ durch die Welt der 8.000er zu bewegen.
    Immer wieder hat er seitdem die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit erreicht und verschoben: sei es mit der Besteigung des Mount Everest, des höchsten Berges der Erde, ohne Sauerstoffgerät, sei es mit seinem 92-tägigen Gewaltmarsch (2800 km) durch die Antarktis. Messner ist ein Grenzgänger, dem es um seine „Erfahrung in mir drinnen“ geht. „Die Leute sollen endlich begreifen, dass ich nichts als meine Träume, die mich wie die Neugierde seit meiner Kindheit verfolgen, realisieren will.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.05.2002Das Erste

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