Staffel 47: 2024, Folge 21–40
Folge 333
Staffel 47, Folge 21 (15 Min.)Mehr Gefühle = mehr Spaß? Die Disney-Pixar-Fortsetzung „Alles steht Kopf 2“:
Vor knapp zehn Jahren war der originelle wie emotionale Animationsfilm „Alles steht Kopf“ eine kleine Sensation, die auch Erwachsene begeisterte. Zum Teil hielt die Geschichte der sprechenden Gefühls-Figuren im Kopf eines kleinen Mädchens sogar Einzug in Therapiesitzungen. Jetzt wird das Abenteuer von 2015 fortgesetzt, denn Disney setzt künftig verstärkt auf Sequels, die nach mäßigen Erfolgen der vergangenen Jahre die Kinokassen wieder verstärkt klingeln lassen sollen. Im „kinokino“-Interview stehen Komikerin Tahnee und Komiker Olaf Schubert Rede und Antwort, die der deutschen Fassung ihre Stimmen leihen.
„Der Schatten des Kommandanten“: Nachfahren eines Massenmörders:
Wie leben mit der Schuld des Vaters, wie klarkommen mit den rechtsradikalen Tendenzen der heutigen Zeit? Der Dokumentarfilm „Der Schatten des Kommandanten“ trifft die Nachfahren des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß. Unter anderem kommt sein Sohn Hans Jürgen zu Wort. In gewisser Weise ist es die Geschichte hinter dem Oscar-Gewinner „The Zone of Interest“ über das, was war und was geworden ist. „kinokino“ stellt das Zeitzeugnis vor und interviewt Regisseurin Daniela Völker.
„Becoming Karl Lagerfeld“: Daniel Brühl als junger Modezar:
Zopf und Sonnenbrille trug er damals noch nicht, aber im Rampenlicht wollte Karl Lagerfeld trotzdem stehen – und sorgt 1972 für Aufsehen, als er sich in Paris mit seinem Freund und Rivalen Yves Saint Laurent anlegt. Die französische Mini-Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ basierend auf der Biographie „Kaiser Karl“, ist beim Streamingdienst Disney+ gestartet. Ist die Serie sehenswert oder nicht? Und wie schlägt sich Daniel Brühl als der junge Hamburger Designer zwischen Party-Leben, Bettgeschichten, Konflikten und Glamour? „kinokino“ mit einer Serienkritik und Bildern von der Deutschland-Premiere in Berlin.
Außerdem Kritiken zu:
- „Ein Schweigen“ über einen Anwalt (Daniel Auteuil), der einen heiklen Fall übernimmt, bei dem Familiengeheimnisse ans Licht kommen, die seit Jahren totgeschwiegen wurden.
- Im deutschen Drama „Fossil“ rebelliert ein Tagebau-Arbeiter gegen den drohenden Verlust seines Arbeitsplatzes, während seine Tochter an einem Protestcamp teilnimmt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Di. 11.06.2024 3sat Folge 334
Staffel 47, Folge 22 (15 Min.)Born to be Wild – Harley-Fan Wolfgang Fierek über Biker-Filme:
Die Freiheit und die Rebellion auf zwei Rädern, davon handelt das Drama „The Bikeriders“, das neu im Kino startet. „kinokino“ hat den Schauspieler und passionierten Motorrad-Fan Wolfgang Fierek zu einer Preview ins Kino eigeladen, um mit ihm über die Wurzeln seiner Motorrad-Leidenschaft sowie seine Lieblingsfilme von „Easy Rider“ bis zu „Der Wilde“ mit Marlon Brando zu sprechen. Und natürlich fragt „kinokino“ nach Fiereks Meinung zu „The Bikeriders“, dem neuen, mit Austin Butler („Elvis“) und Tom Hardy („Mad Max: Fury Road“) prominent besetzten Film.
Eternal You – Fluch und Segen digitaler Unsterblichkeit:
Mit Verstorbenen chatten oder sich aus dem Jenseits dank digitalem Avatar bei den Hinterbliebenen melden, das ist inzwischen möglich. Der Dokumentarfilm „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ handelt vom Geschäft mit sogenannten digitalen Afterlife-Konzepten, das vor allem in den USA gerade Fahrt aufnimmt. Technisch geniale Trauerarbeit oder das Überschreiten einer ethischen Grenze? Und wem gehören eigentlich die Rechte an den Toten? Die Filmemacher Hans Block und Moritz Riesewieck („The Cleaners“) zeigen in „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ wie Start-Ups die KI für smarte Kommunikation mit den Toten nutzen und sprechen im „kinokino“-Interview darüber, was sie psychologisch anrichten können.
2Unbreakable – Breakdance als große Leidenschaft und neue Olympia-Disziplin:
„BGirl Joana“ und „BBoy Said“ leben weit voneinander entfernt in Leipzig und München, sie vereint eine große Leidenschaft: der Breakdance. 2024 wird Breaken in Paris erstmals olympische Disziplin. Ist das die große Chance für beide? Der Film porträtiert die Breakdance-Hoffnungsträger und wirft einen Blick in eine Subkultur, die aus der Hip-Hop-Bewegung in New York entstanden und heute weltweit verbreitet ist. Der Dokumentarfilm feierte kürzlich seine Premiere auf dem DOK.fest München, wo „kinokino“ die Gelegenheit hatte Regisseurin Maike Conway, die auch selbst tanzt, über ihr Werk zu befragen.
Putin – Filmbiografie mit Deepfake-KI:
Bei den Filmfestspielen in Cannes sorgte der polnische Regisseur Patryk Vega für Schlagzeilen als er seine fiktionale Biografie „Putin“, ein Porträt des russischen Machthabers präsentierte. Das Pionier-Projekt setzt eine neuartige Technologie ein: Deepfake-KI. Vega hat die Putin-Rolle mit einem Schauspieler gedreht und anschließend Putins Gesicht realitätsnah per künstlicher Intelligenz rechnen lassen und auf die Filmbilder montiert. Im „kinokino“-Interview erzählt der Regisseur von der Arbeit am Film, den Ängsten der Branche vor KI und von den Versuchen des russischen Geheimdienstes, sein Filmprojekt (Kinostart im September 2024) zu torpedieren. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 18.06.2024 3sat Folge 335
Staffel 47, Folge 23 (15 Min.)Diese Woche in „kinokino“: Das 41. Filmfest München – Publikumsfestival präsentiert sich in neuem Glanz
Am 28. Juni startet das 41. Filmfest München. Gerade laufen die letzten Vorbereitungen. „kinokino“ trifft das neue Führungs-Duo Christoph Gröner und Julia Weigl und spricht mit ihnen über die Neuausrichtung des Festivals, die Programmhighlights sowie die Reihe „Neues Deutsches Kino“. Außerdem wirft „kinokino“ einen ersten Blick auf die wichtigsten Filme und die internationalen Stars, die in München zu Gast sein werden, darunter auch die Hollywood-Ikonen Jessica Lange und Kate Winslet, die Preisträgerinnen des diesjährigen CineMerit Awards.
Kinds of Kindness – Drei Kapitel über die Abgründe der Freundlichkeit
In seinem neuen Meisterwerk „Kinds of Kindness“ versammelt der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos nicht nur eindrucksvolle Stars wie Emma Stone, Willem Dafoe und Jesse Plemons, sondern zeigt ebenso unterhaltsam und verstörend, wie Menschen miteinander umgehen. Das filmische Triptychon lief im diesjährigen Wettbewerb von Cannes. „kinokino“ konnte exklusiv mit Regisseur Yorgos Lanthimos und seinen Helden Emma Stone und Willem Dafoe über die Irrwege unserer Beziehungen sprechen.
Die Gleichung ihres Lebens – Von der Mathematik zum wirklichen Leben
Komplizierte Mathematikaufgaben sind ihre Leidenschaft: Marguerite (Ella Rumpf) ist die einzige Frau in einem renommierten Promotionsprogramm einer Pariser Universität. Als der brillanten Studentin ein gravierender Fehler unterläuft, lässt der Doktorvater sie fallen: Bei einem Aushilfsjob lernt sie das wahre Leben außerhalb der Hochschulwelt kennen. „Die Gleichung ihres Lebens“ ist ein einfühlsames Drama über den Weg einer jungen Frau zum selbstbestimmten Sein. „kinokino“spricht mit der Regisseurin Anna Novion über den schweren Stand eines weiblichen Nerds in einer Männerwelt, die Schönheit von Zahlenrätseln und über Freude sowie Last einer Hochbegabung.
Kein Wort – Wenn Kunst und Muttersein in Konflikt geraten
Als Dirigentin fühlt sich Nina endlich anerkannt, da verletzt sich ihr Sohn bei einem Schulunfall. Obwohl ihre Orchesterproben weitergehen müssten, reist sie mit ihrem Kind auf eine französische Insel und die Konflikte spitzen sich daraufhin immer mehr zu. Das Mutter-Sohn-Drama ist mit Maren Eggert und Jona Levin Nicolai hervorragend besetzt. Inwieweit das private Drama verallgemeinerbar ist, war eine der Fragen, die vom Team beantwortet wurde, als „kinokino“ die Entstehung des Films beobachtete. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 25.06.2024 3sat Folge 336
Staffel 47, Folge 24 (15 Min.)Sandra Hüller in „Zwei zu Eins“
Viele bekannte nationale und internationale Namen tummeln sich in diesem Jahr auf dem Filmfest München, und das gilt auch für den Eröffnungsfilm: „Zwei zu Eins“ mit Sandra Hüller. „kinokino“ war am Roten Teppich der Eröffnungsgala und hat mit Hüller und Regisseurin Natja Brunckhorst über blühende Landschaften, wilden Tauschhandel und den Charme dieses Millionencoups gesprochen.
Was darf Humor im Film heute?
Zwei Politsatiren feiern Premiere auf dem Filmfest München und loten beide aus, wie weit Humor aktuell gehen darf: „Muxmäuschenstill hoch x“ und „Die geschützten Männer“. „kinokino“ trifft Cast und Crew der beiden Filme und spricht über Humor in Krisenzeiten.
Ehrengala für Jessica Lange
Zweifach oscarprämiert, zählt sie zu den großen Darstellerinnen des Hollywood-Kinos: Jessica Lange. Zugleich gilt sie als begnadete Fotografin, die Amerikas Existenzkampf in den Fokus rückt. Auf dem Filmfest München wird Jessica Lange nun für ihre Verdienste um die Filmkunst mit dem CineMerit-Award geehrt. „kinokino“ ist bei der Ehrengala dabei und spricht mit Hollywoods Grande Dame.
„Petra Kelly – Act Now!“
Als Gründungsmitglied der Grünen prägte Petra Kelly nicht nur die Partei, sondern auch die deutsche Politik der 1980er-Jahren entscheidend mit. Wer war aber der Mensch hinter der politischen Person, fragt Regisseurin Doris Metz in ihrem Dokumentarfilm. Welche Antworten sie gefunden hat, verrät sie im „kinokino“-Interview. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 02.07.2024 3sat Folge 337
Staffel 47, Folge 25 (15 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 09.07.2024 3sat Folge 338
Staffel 47, Folge 26 (15 Min.)Diese Woche zeigt kinokino die ersten Höhepunkte der Filmfestspiele von Venedig:
„Beetlejuice Beetlejuice“: Michael Keaton kehrt als Krawall-Poltergeist zurück.
Mit „Beetlejuice“ gelang Regisseur Tim Burton und auch seinem Hauptdarsteller Michael Keaton 1988 der Durchbruch in Hollywood. Nun schlüpft Keaton erneut in die Rolle des chaotischen Poltergeists, wieder an der Seite von Winona Ryder. Mit Starbesetzung kam das Team von „Beetlejuice Beetlejuice“ an den roten Teppich von Venedig, um mit ihrem Film das diesjährige Festival zu eröffnen. Ob die Fortsetzung den Charme und Witz des Originals erreicht, verrät die „kinokino“-Kritik.
„September 5“: Terror während der Olympischen Spiele in München 1972
Die Olympischen Spiele von München 1972. Zum ersten Mal werden sie live und weltweit übertragen, unter anderem vom US-Sender ABC, der direkt neben dem Olympischen Dorf sein Studio hatte und nur wenige Meter entfernt ist, als palästinensische Terroristen das israelische Team überfallen und als Geiseln nehmen. Wie das ABC-Team diesen Terrorakt erlebt, davon erzählt „September 5“ als beklemmendes Kammerspiel. Im „kinokino“-Interview berichten Regisseur Tim Fehlbaum und Darstellerin Leonie Benesch von damals neuartigen moralischen Fragen der Berichterstattung, die bis heute gültig sind.
„Quiet Life“ und „Separated“: das Trauma der Kinder
Die Filmfestspiele von Venedig bieten in diesem Jahr ein explizit politisches und auch kontroverses Programm. Welche Folgen die Krisen der Weltpolitik auf die Psyche von Kindern haben, darum drehen sich zwei ganz unterschiedliche Filme. Der Dokumentarfilm „Separated“ von Errol Morris blickt auf die Immigrationspolitik der Trump-Regierung, die an der US-mexikanischen Grenze eine gnadenlose Abschreckung verfolgte, indem sie Kinder von ihren Eltern trennte. Der Spielfilm „Quiet Life“, eine BR-Koproduktion, erzählt von russischen Kindern, die mit ihrer Familie nach Schweden geflohen sind und in eine apathische Starre verfallen, als ihr Asylantrag abgelehnt wird und ihnen eine Rückkehr nach Russland droht. „kinokino“ hat mit den Filmteams über die Traumata unserer Krisenzeiten und die Auswirkung auf Kinder gesprochen.
Außerdem stellt „kinokino“ Andres Veiels Dokumentarfilm „Riefenstahl“ über die NS-Propagandaregisseurin Leni Riefenstahl vor. Er behandelt den schwierigen Umgang mit ihrem Erbe und das Entlarven von Populismus. Der Film wurde von Sandra Maischberger produziert. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 3sat Folge 339
Staffel 47, Folge 27 (25 Min.)„Treasure“ – Stephen Fry auf Auschwitz-Reise:
Um das Vermächtnis ihrer jüdischen Familie zu erforschen, reist die amerikanische Journalistin Ruth 1991 mit ihrem Vater, der Auschwitz überlebt hat, nach Polen. Die beiden erleben hochemotionale, aber auch humorvoll-groteske Momente und kommen einigen Geheimnissen auf die Spur. Mit „Treasure“ hat Regisseurin Julia von Heinz ihre erste internationale Produktion gedreht, prominent besetzt mit Lena Dunham und Stephen Fry, der selbst Angehörige in Auschwitz verloren hat. „kinokino“ hat das Team von „Treasure“ bei der Weltpremiere getroffen und über das Filmthema in diesen politischen Krisenzeiten gesprochen.
„Das Flüstern der Felder“ – Ölgemälde als Animationskunstwerk:
Nach „Loving Vincent“ wagt sich Regisseurin und Künstlerin Dorota Kobiela Welchman alias DK erneut an ein ambitioniertes Filmprojekt. Zusammen mit Hugh Welchman erweckt sie den polnischen Klassiker „Die Bauern“ mit über 80.000 aufwendig erstellten Ölgemälden zum Leben. Als die junge Bäuerin Jagna die Zwangsheirat mit einem wohlhabenden Bauern eingeht, obwohl sie seinen Sohn liebt, wird sie zum Neidobjekt der Dorfgemeinschaft und muss um ihre Unabhängigkeit kämpfen. DK verrät „kinokino“, wie man ohne KI, aber mit 150 Malern die Kino-Leinwand befüllen kann und weshalb die Geschichte einer rebellierenden Frau den Menschen bis heute bewegt.
Jokers Rückkehr und der Goldene Löwe – Glamour, Gaga und Preise in Venedig: Mit dem ersten Joker-Film gewann Regisseur Todd Phillips 2019 in Venedig den Goldenen Löwen. Nun kehrt er – wieder mit Joaquin Phoenix in der Titelrolle – zurück auf den Lido und stellt die Fortsetzung „Joker – Folie à Deux“ vor, ein düsteres Musical, mit Lady Gaga als Jokers unheimliche Geliebte, Harley Quinn. Im „kinokino“-Interview erzählen Phoenix, Lady Gaga und Phillips von dieser musikalischen Reise in höllische Abgründe. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2024 3sat Folge 340
Staffel 47, Folge 28 (15 Min.)„Die Fotografin“ – Kate Winslet verkörpert die legendäre Lee Miller:
Als Fotomodell wollte sie nicht länger das Objekt männlicher Begierden sein, als Fotografin ging sie in die Geschichte ein: Lee Miller. Während des Zweiten Weltkriegs ist sie Reporterin an der Front, fotografiert die Befreiung der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald – und macht ein berühmtes Selbstporträt in Hitlers Badewanne. „Die Fotografin“ ist eine Filmbiografie über die Schrecken des Krieges und weibliche Selbstbehauptung in einer Männerwelt. Im „kinokino“-Interview erzählt Hauptdarstellerin und Produzentin Kate Winslet, wie dieser Film zu ihrem Herzensprojekt wurde.
„Jenseits von Schuld“ – Begegnung mit Eltern eines Serienmörders:
Der Krankenpfleger Niels Högel gilt als größter Serienmörder der deutschen Nachkriegsgeschichte: Über 100 Tötungen von Patientinnen und Patienten konnten ihm nachgewiesen werden. Für ihren Dokumentarfilm „Jenseits von Schuld“ begleiteten die Regisseurinnen Katharina Köster und Katrin Nemec die Eltern von Niels Högel im Alltag und forschen nach: Welche Schuld trifft die Eltern? Haben sie Fehler gemacht? Die BR-Koproduktion gewann auf dem DOK.fest München den „kinokino“-Publikumspreis. Mit dem Regieduo sprach „kinokino“ über die große Herausforderung sich Menschen zu nähern, die sich mit derartigen Schuldfragen quälen.
„Samia“ – Eine Läuferin und der Traum von Freiheit:
Samia Yusuf Omar gehörte zu den Spitzensportlerinnen ihrer Heimat Somalia. Stets unter den strengen Augen der islamistischen Sittenwächter vertrat sie ihr Land 2008 sogar bei den Olympischen Spielen in Peking. Ihr Leben endete tragisch – Omar starb auf ihrer Flucht über das Meer nach Europa im Jahre 2012, sie wurde nur 21 Jahre alt. In „Samia“, Publikumspreis Filmfest München 2024, erzählt die Regisseurin Yasemin Şamdereli („Almanya – Willkommen in Deutschland“) ihre bewegende Lebensgeschichte. „kinokino“ traf sie und Co-Regisseurin Deka Mohamed Osman zum Gespräch.
„Favoriten“ – Culture Clash an einer Wiener Volksschule:
Eine Grundschule im Wiener Stadtteil Favoriten. Zahlreiche Kinder haben Migrationshintergrund, kaum einer spricht hier Deutsch als Muttersprache. Über drei Jahre hat Regisseurin Ruth Beckermann die engagierte Lehrerin sowie die Schüler einer Volksschulklasse beobachtet. Ihr Dokumentarfilm „Favoriten“ zeigt die Träume, die Energie und den Lebensmut der Kinder, aber auch, wie familiäre Konflikte in die Schule getragen werden. Im „kinokino“-Interview erzählt die Filmemacherin, warum die Arbeit an diesem Film zu den bewegendsten Erfahrungen ihres Lebens zählt.
„The Substance“ – Umstrittener Körperhorror mit Demi Moore:
Die Schauspielerin Elisabeth Sparkle (Demi Moore) hat ihre besten Jahre hinter sich. Noch ist die 50-Jährige der Star einer Aerobic-Show, doch dann wird sie von ihrem sexistischen Studioboss gefeuert. In ihrer Verzweiflung spritzt sie sich eine geheimnisvolle Substanz, die sie als die Schönheit von einst wiederauferstehen lässt. Demi Moore und Margaret Qualley spielen im Body-Horror-Film „The Substance“ die Frau vor und nach der Einnahme des Verjüngungsmittels. Die Cannes-Sensation – mit viel nackter Haut, Blut und gruseligen Körperdarstellungen – wurde für das beste Drehbuch ausgezeichnet, spaltete aber auch das Publikum. In „kinokino“ kommen Demi Moore und Regisseurin Coralie Fargeat zu Wort. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 17.09.2024 3sat Folge 341
Staffel 47, Folge 29 (15 Min.)Wirklich mega? – Francis Ford Coppolas „Megalopolis“:
Macht und Gier sind der Niedergang der Menschheit. Weshalb Architekt und Visionär Cäsar Catalina (Adam Driver) die einst prunkvolle Stadt New Rome umgestalten will. Doch damit stößt er auf Widerstand, eine Spirale aus Gewalt, Sex und Intrigen setzt sich in Gang. Mit der Science-Fiction-Fabel „Megalopolis“ erfüllt sich Altmeister Francis Ford Coppola einen Traum, dem er seit den 80er-Jahren nachhängt. Um das nötige Budget zu stemmen, verkaufte er Teile seiner Weingüter. War es das wert? „kinokino“ sah die wuchtige Produktion bei den Filmfestspielen von Cannes und hat Zweifel, ob der „Pate“-Regisseur mit diesem Blick auf die Welt wirklich sein filmisches Schaffen krönt.
Vom Baugerüst in die Tragödie – „Rohbau“:
Bauleiter Lutz (Peter Schneider) hat illegale Arbeiter angeheuert, um bei einem Luxus-Immobilienprojekt Kosten zu sparen. Als eines Nachts einer der Männer ums Leben kommt, will er den Todesfall vertuschen. Doch plötzlich steht Irsa, die 14-jährige Tochter des Verunglückten, am Bauzaun. Der Bauleiter bekommt nicht nur Gewissensbisse, sondern verstrickt sich auch in ein Lügengeflecht … Das Drama „Rohbau“ von Regisseur Tuna Kaptan thematisiert Migration, illegale Leiharbeit, Schuld und Verantwortung und feierte vor einem Jahr Premiere auf den Hofer Filmtagen. Dort gewann die BR-Koproduktion auch den Förderpreis Neues Deutsches Kino. „kinokino“ traf Kaptan und sein „Rohbau“-Ensemble zum Interview.
Münchner Ukrainerin im Filmpreis-Rennen – Vorbericht First Steps Awards:
Am 30. September werden in Berlin die diesjährigen First Steps Awards verliehen, einer der bedeutendsten deutschen Nachwuchspreise für junge Filmschaffende. Die ARD Mediathek streamt live. Aus bayerischer Sicht könnte es für Svetlana Belesova spannend werden. Die auf der Krim geborene Künstlerin gehört zum Ensemble der Münchner Kammerspiele und ist auch Drehbuchautorin, die in ihrer Arbeit immer wieder den Kampf zwischen Russland und der Ukraine verarbeitet. Für ihr Drehbuch zum Film „Brudervölker“ ist sie für einen First Steps Award nominiert. „kinokino“ mit einem Porträt von Svetlana Belesova und ihrer Sicht auf die Last der Lage.
Außerdem: Ein Set-Besuch beim Dreh der bayerischen Roadmovie-Komödie „Karli und Marie“ – mit Luise Kinseher und Sigi Zimmerschied in den Hauptrollen.
Und eine Kritik des Dokumentarfilms „Das Land der tausend Weine“, der ein Loblied auf den Rioja-Wein und seine nordspanische Anbauregion singt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 24.09.2024 3sat Folge 342
Staffel 47, Folge 30 (15 Min.)Diese Woche in „kinokino“: „Joker 2: Folie à Deux“ – Joaquin Phoenix und Lady Gaga im Höllen-Duett:
Er ist einer der ikonenhaftesten Bösewichte der Filmgeschichte: der Joker aus dem Batman-Comic- und Filmuniversum. 2019 widmete Regisseur Todd Phillips dieser Figur einen Film – „Joker“ avancierte zum Publikumshit und Kultfilm, Joaquin Phoenix holte mit der Rolle einen Oscar. In „Joker 2: Folie à deux“ findet das Drama nun seine Fortsetzung. Nach seiner brutalen Mordserie ist Joker Arthur Fleck in einer psychiatrischen Anstalt für Schwerverbrecher gelandet – und glaubt, in Harley Quinn, gespielt von Lady Gaga, seine große Liebe gefunden zu haben. „kinokino“ hat Regisseur Todd Phillips und das Starensemble dieses Jahr beim Filmfestival in Venedig getroffen, wo der erste „Joker“ 2019 den Goldenen Löwen gewonnen hatte. Im Interview erzählt Todd Phillips, warum der Film ein düsteres Musical geworden ist. Und Joaquin Phoenix und Lady Gaga erinnern sich, was sie am tiefsten bewegt hat bei dieser musikalischen Reise in höllische Abgründe.
„Cranko“ – Ein Leben für den Tanz:
Er war ein Pop-Star des Balletts: der Brite John Cranko (1927–1973) gilt als einer der einflussreichsten Choreographen der Tanztheater-Geschichte. Jetzt erzählt die Filmbiografie „Cranko“ vom bewegten Leben des früh verstorbenen Ausnahme-Künstlers, der vor allem das Stuttgarter Ballett an die Weltspitze geführt hat. Der Film schildert das menschliche Drama – und wartet auf mit perfekt inszenierten Ballett-Szenen. „kinokino“ hat den Schauspieler Sam Riley getroffen, der Cranko im Film verkörpert – und Regisseur Joachim A. Lang („Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“). Was hat John Crankos Kunst so einzigartig gemacht? Und was war die größte Herausforderung dabei, sein Leben auf die Leinwand zu bringen?
„Der wilde Roboter“ – Kino-Stimmprobe für News-Lady Judith Rakers:
Rozzum 7134, kurz „Roz“, ist keine gewöhnliche Roboter-Dame. Gebaut für die Arbeit in einer urbanen Zukunftswelt strandet sie plötzlich auf einer einsamen Insel. Und muss erkennen, dass sie in der Wildnis nur gemeinsam mit den Tieren überleben kann. Und dort alle zusammenhalten müssen gegen die Menschen und „Roz“ ursprüngliche Programmierer. Die Buchverfilmung „Der Wilde Roboter“: Ein aufwändiges Animationsabenteuer mit einer prominenten Stimme: Die frühere „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers hat die Synchronisation der Hauptfigur übernommen. „kinokino“ hat sie dazu befragt, wie schwierig es war, für eine Blech-Dame die richtige Stimmlage zu finden. Und was sie gerade an dieser Geschichte für die ganze Familie fasziniert hat.
Außerdem: Wie wollen wir in Zukunft bauen und leben? Diese Frage reflektiert der Dokumentarfilm „Architecton“, eine bildgewaltige, poetische Meditation über Architektur und Baugeschichte des vielfach ausgezeichneten russischen Regisseurs Victor Kossakovsky.
Und eine „kinokino“-Kritik des Spielfilms „Memory“, ein Beziehungsdrama vor dem Hintergrund einer beginnenden Demenz. In den Hauptrollen Oscar-Preisträgerin Jessica Chastain und Peter Sarsgaard, der für seine Rolle beim Filmfestival in Venedig mit der Coppa Volpi als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 01.10.2024 3sat Folge 343
Staffel 47, Folge 31 (15 Min.)kinokino – das Filmmagazin: Die wichtigsten Kinoneustarts der Woche, alles über Filmemacher und Stars, Filmpreise und Filmfestivals.Bild: BR/Natasha HeuseLiterarischer Lieferant – „Der Buchspazierer“:
Er lebt in seiner eigenen Welt, kennt gefühlt alle Bücher und bringt sie den Leuten nach Hause an die Haustür. Die Geschichte vom „Buchspazierer“ wurde erst als Roman erzählt und nun als Film. Mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle des leicht verschrobenen Carl Kollhoff, den eines Tages ein junges Mädchen auf seinen Touren begleitet, was sein Leben gründlich umkrempelt.
Ein modernes Märchen über die heilende Kraft der Literatur, das ein bisschen so wirkt, als hätte der Buchhandel es finanziert. In „kinokino“ verraten Christoph Maria Herbst und Kinderdarstellerin Yuna Bennett, was sie privat gerne lesen.
Popdiva als Stimme des Widerstands – „Googoosh – Made of Fire“:
Faegheh Atashin, besser bekannt als Googoosh, ist ein Megastar. Die Sängerin, Schauspielerin und Aktivistin gilt als Ikone der iranischen Popszene und wird gar als „persische Taylor Swift“ bezeichnet. Über ihr bewegtes Leben erzählt der Dokumentarfilm „Googoosh – Made of Fire“, der unter anderem aufs Jahr 1979 zurückblickt, als ihre Karriere mit der Islamischen Revolution abrupt endete und ihr über 20 Jahre Hausarrest einbrachte. Heute lebt Googoosh in den USA, gibt umjubelte Konzerte und engagiert sich gegen das iranische Regime. „kinokino“ trifft die in Deutschland lebende Regisseurin des Films, Niloufar Taghizadeh, zusammen mit Iris Berben, die Googoosh auf Deutsch spricht. Beide sind von der Künstlerin tief beeindruckt.
Ciao, Cinema Paradiso – Meloni und die Misere des italienischen Films:
Früher glänzte das italienische Kino, bot Stars wie Adriano Celentano oder Roberto Benigni. Lange vorbei. Es gibt zwar weiterhin spannende italienische Filme, aber die kann man oft nur noch auf Festivals entdecken, weil sie nie bei uns ins Kino oder Heimkino kommen. Zwei Jahre nach dem Amtsantritt von Giorgia Meloni als italienische Ministerpräsidentin fragt „kinokino“: Was ist übrig geblieben vom einstigen „Cinema Paradiso“ und spricht mit den Festivalleitern Christoph Gröner vom Filmfest München und Thorsten Schaumann von den Internationalen Hofer Filmtagen. Und mit den italienischen Regisseuren Daniele Luchetti („Confidenza“) und Marco Amenta („Anna“). Sie machen sich Sorgen um den wachsenden Einfluss der rechten Meloni-Regierung und deren Umbau der Filmförder-Landschaft.
Außerdem: Die Komödie „Thelma – Rache war nie süßer“, in der eine rüstige 93-Jährige ihr Geld nach einem Enkeltrick-Betrug zurückholen will – mit allen Mitteln.
Und: „Super/Man: The Christopher Reeve Story“: Eine Dokumentation über den Mann, der dank früher Superhelden-Rolle zum Superstar wurde. Im echten Leben aber ging Christopher Reeve durch viele Täler und setzte sich selbstlos für Menschen mit Behinderung ein. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 08.10.2024 3sat Folge 344
Staffel 47, Folge 32 (15 Min.)„Hagen – Im Tal der Nibelungen“ – deutsches Fantasykino für den internationalen Markt:
Aufwändiges deutsches Fantasy-Kino: „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ erzählt die deutsche Sage. Hagen (Gijs Naber) will das bedrängte Königreich Burgund um jeden Preis zusammenhalten. Dafür unterdrückt er seine Liebe zur Königstochter Kriemhild. Der berühmte Drachentöter Siegfried (Jannis Niewöhner) wird zu seinem Nebenbuhler. Die Constantin-Großproduktion „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ kommt erst ins Kino und danach als Serien-Event (6 Folgen) ins Fernsehen. „kinokino“ befragt das Regie-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert (u.a. „Der Pass“) zur Faszination für die deutsche Sagenwelt und den Chancen eines deutschen Fantasy-Kino-Events auf dem internationalen Markt.
„In Liebe, Eure Hilde“ – Widerstand im Dritten Reich:
Widerstands-Drama von Andreas Dresen: „In Liebe, Eure Hilde“ basiert auf der wahren Geschichte von Hans und Hilde Coppi, die in der Gruppe „Rote Kapelle“ gegen das Nazi-Regime gekämpft haben und in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Hilde Coppi wird verkörpert von Liv Lisa Fries, die der starken, stillen Heldin ein würdiges Denkmal setzt. Vorgestellt wurde der Film bei der diesjährigen Berlinale. „kinokino“ sprach mit Regisseur Andreas Dresen über Zivilcourage und Humanismus.
„The Apprentice“ – Wie Trump wahrscheinlich wurde, was er ist:
Vom reichen Sohn zum skrupellosen Immobilienkönig. „The Apprentice – The Trump-Story“ erzählt vom Aufstieg des New Yorker Moguls, der bald zum zweiten Mal US-Präsident werden will. Trump in jungen Jahren spielt Sebastian Stan. Im Trump-Lager sorgte das Projekt erwartungsgemäß für wenig Begeisterung: Es wurde mit Klage gegen den Film gedroht. Nun startet er nicht nur bei uns, sondern auch in den USA – noch vor dem Wahltermin im November. Beim Filmfest in Cannes erzählte Regisseur Ali Abbasi von seiner Motivation zu einem Biopic über den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
„Klitschko“ – Dokumentarfilm über den Boxer und Politiker:
Einblicke in den Alltag eines Krieges – mit der Kamera eingefangen durch Oscar-Regisseur Kevin Macdonald. Im Mittelpunkt: Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko, der als Bürgermeister von Kiew den Überfall Russlands auf die Ukraine bis heute miterlebt. „Klitschko – Der härteste Kampf“ – ab 18.10. in der ARD Mediathek. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Di. 15.10.2024 3sat Folge 345
Staffel 47, Folge 33 (15 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 22.10.2024 3sat Folge 346
Staffel 47, Folge 34 (15 Min.)„Riefenstahl“ – Bildermacht und Verantwortung:
Der Dokumentarfilmer Andres Veiel hatte Zugriff auf den Nachlass von Leni Riefenstahl und wagt einen Dokumentarfilm über die Filmemacherin, die für Hitler und Goebbels machtvolle Film-Inszenierungen schuf. Nur sie kommt in dem Dokumentarfilm „Riefenstahl“ zu Wort. Als Basis dienen ehemalige Interviews und noch nie verwendete Mitschnitte von Telefongesprächen. Produzentin Sandra Maischberger und Andres Veiel setzen auf die Selbstenttarnung einer überzeugten Nationalsozialistin, die ihre Mitschuld leugnet. „kinokino“ konnte Maischberger und Veiel befragen, wie ihr Eindruck dieser Unverbesserlichen während der Arbeit an der BR-Koproduktion war.
„Alter weißer Mann“ – Jetzt als Komödienstoff:
Kann man über die Probleme alter weißer Männer lachen? Ja, findet Komödienexperte Simon Verhoeven. Mit „Alter weißer Mann“ greift Verhoeven wie schon bei „Willkommen bei den Hartmanns“ ein gesellschaftlich relevantes und kontrovers diskutiertes Thema auf und versucht es auf komödiantische Weise aufzubereiten. Ob das gelingt, verrät „kinokino“, das Regisseur Simon Verhoeven und Hauptdarsteller Jan Josef Liefers zum Interview und Elyas M’Barek beim Premieren-Rummel in München getroffen hat.
„Anora“ – Die Stripperin und der Oligarch:
Das gefeierte Sex- Dramedy „Anora“ wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Es hat einen Plot wie eine Soap-Opera: Ein russischer Oligarchensohn bucht eine Stripperin und verliebt sich auf der Stelle in sie. Weil die russisch-stämmige Anora ihre Chance wittert und ihr Partyboy Wanja ganz gut gefällt, wird in Las Vegas geheiratet. Wogegen Wanjas Familie allerdings ein Veto einlegt. Eine wilde Jagd durch die Nacht beginnt, doch die beiden von Moskau beauftragten Handlanger bekommen es mit einer Anora zu tun, die ihren ganz eigenen Kopf hat. „kinokino“ konnte mit Regisseur Sean Baker („The Florida-Project“) und Anora-Darstellerin Mikey Madison über die Dreharbeiten sprechen.
„Die Rückkehr des Filmvorführers“ – Dokumentarfilm über die Magie der Bilder:
Ein aserbaidschanisches Dorf an der iranischen Grenze. Hierhin kehrt Samid nach 30 Jahren und dem Tod seines Sohnes zurück. Ein Traum treibt ihn an: Er möchte seinen alten Kinoprojektor wieder in Stand setzen, damit die Dorfgemeinschaft den Zauber von Leinwandfilmen erlebt. Es ist ein Dokumentarfilm wie aus einer anderen Welt, denn was „Die Rückkehr des Filmvorführers“ zeigt, ist analog, entschleunigt und entlegen. Dafür erhielt er den Deutschen Kamerapreis in der Kategorie „Doku Kino“. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Di. 29.10.2024 3sat Folge 347
Staffel 47, Folge 35 (15 Min.)Trauerreise nach einem Bestseller: „Marianengraben“:
Diese zwei haben die Freude am Leben verloren: Paula (Luna Wedler), deren kleiner Bruder unter ihrer Aufsicht ertrunken ist. Und Helmut (Edgar Selge), der die Asche seiner verstorbenen Frau vom Friedhof stehlen will, um sie nach Südtirol zu bringen. Der Zufall führt beide zusammen – und schon sitzen sie in seinem Campingbus und kurven Richtung Italien. „Marianengraben“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Jasmin Schreiber und will übers Abschiednehmen und Weiterleben erzählen. Wie es gelungen ist, eine leichte Note in ein trauriges Thema zu bringen, erzählt das ungleiche Darsteller-Duo Wedler und Selge im „kinokino“-Interview.
Doku-Fiction über Dichterfürsten: „Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“:
Seine Arbeit am Roman „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ zogen sich über 50 Jahre – das hinterließ Spuren. Wie das Leben von Schriftsteller Thomas Mann Parallelen mit seinem Alter Ego Felix Krull aufweist, beleuchtet „Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“ in einer Mischung aus Spielszenen und Doku-Strecken. Es geht um Wunsch und Wirklichkeit, Schein und Sein. Der Film lotet die Abgründe Manns aus und hievt dessen Dilemma zwischen bürgerlicher Existenz und homosexuellen Fantasien in die Gegenwart. „kinokino“ trifft Schauspieler Sebastian Schneider, der als Thomas Mann durch die kunstvolle Geschichte führt.
Debattenduell mit Tatort-Kommissar: „Martin liest den Koran“:
Ist es mit dem Koran vereinbar, im Namen Allahs ein Attentat zu verüben? Familienvater Martin, der sich den Sprengstoffgürtel bereits umgeschnallt hat, will sich für seinen mörderischen Plan das Okay bei einem Professor der Islamwissenschaftler einholen – ein spannungsgeladenes Duell beginnt, zunächst nur mit Worten … „Martin liest den Koran“ ist das Spielfilm-Debüt von Regisseur Jurijs Saule, für das er Ulrich Tukur als Professor gewinnen konnte, der normalerweise als Tatort-Kommissar Murot ermittelt. Bei den Hofer Filmtagen sprach „kinokino“ mit Regisseur Saule und Martin-Darsteller Zejhun Demirov unter anderem über die traurige Aktualität des Films.
Außerdem: Das biografische Porträt über Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin, der „Grande Dame de Champagne“, besser bekannt als „Die Witwe Clicquot“.
Und Richard Gere, der einen Dokumentarfilm über den mittlerweile 90-jährigen Dalai Lama produziert hat: „Die Weisheit des Glücks“. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Di. 05.11.2024 3sat Folge 348
Staffel 47, Folge 36 (15 Min.)„Gladiator II“ – Shooting-Star Paul Mescal kann Arthouse und Mainstream:
Nur 25 Jahre nach „Gladiator“ folgt jetzt die Fortsetzung: Im Kolosseum kämpft diesmal Lucius, der damals noch ein Kind war. Ihn spielt der irische Newcomer Paul Mescal, der spätestens seit dem Independent-Erfolg „Aftersun“, für den er eine Oscarnominierung erhielt, in Hollywood heiß gehandelt wird. Im Interview erzählt er kinokino, wie der Spagat zwischen Schüchternheit und Leinwandpräsenz gelingt.
„Des Teufels Bad“ – historischer Genreschocker:
Österreich, Mitte des 18.Jahrhunderts: Die junge Agnes (Anja Plaschg) leidet nach ihrer Heirat unter Einsamkeit und Gefühlskälte. Das treibt sie zu einer unfassbaren Tat. Der österreichische Spielfilm und die BR-Koproduktion „Des Teufels Bad“ basiert auf realen historischen Ereignissen und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen. kinokino konnte das Regie-Duo Veronika Franz und Severin Fiala sowie die Hauptdarstellerin Anja Plaschg interviewen.
„Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt“ – Wokeness an den Feiertagen:
Die diesjährige Weihnachts-Film-Saison ist eröffnet. Aus Frankreich kommt die Komödie „Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt“ in der zu den Feiertagen Familienstress ausbricht. Tradition trifft auf Wokeness – diese Formel scheint immer öfter Komödienstoff zu liefern, wie aktuell auch in der deutschen Komödie „Alter weißer Mann“ zu sehen ist. kinokino stellt das Langfilmdebüt der französischen Filmemacherin Jeanne Gottesdiener vor.
„Johatsu – Die sich in Luft auflösen“ – Weg aus dem alten Leben:
Jedes Jahr verschwinden in Japan tausende von Menschen spurlos. Diese sogenannten „Johatsu“, was so viel bedeutet wie „die Verdunsteten“, lassen ihre alte Existenz hinter sich. Um ein neues Leben anzufangen, helfen sogar Flucht-Unternehmen. Die BR-Koproduktion „Johatsu – Die sich in Luft auflösen“ gewann beim Münchner DOK.fest den Hauptpreis „Viktor Main Competition“. Im kinokino-Interview sprechen die beiden Regisseure Andreas Hartmann und Arata Mori über ihre Erfahrungen bei den Recherchen zu diesem Gesellschaftsphänomen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 12.11.2024 3sat Folge 349
Staffel 47, Folge 37 (15 Min.)„Emilia Pérez“ – Drogenmafia als wildes Musical:
Es ist ein lukrativer und zugleich höchst ungewöhnlicher Auftrag für die Anwältin Rita (Zoe Saldana): Der mexikanische Drogenboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) möchte mit ihrer Hilfe sein altes Leben hinter sich lassen und sich in eine Frau namens Emilia Pérez verwandeln. Doch die Gewalt aus dem alten Leben macht auch vor dem neuen keinen Halt. „Emilia Pérez“ ist das neue Werk des gefeierten französischen Regisseurs Jacques Audiard – eine außergewöhnliche Mischung aus Musical, Melodram, Drogenthriller und Trans-Film. Zur Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes wurde Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón als erste Trans-Schauspielerin mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Aktuell ist sie für den Europäischen Filmpreis nominiert. In „kinokino“ erzählen Gascón und Audiard vom Kampf gegen Gender-Klischees und von der Herausforderung, die queere Geschichte ausgerechnet in der Männerwelt der Drogen-Barone anzusiedeln.
„Konklave“ – Vatikan-Thriller von Oscar-Preisträger Edward Berger:
Der Papst ist unerwartet verstorben, die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes steht an. Leiten soll sie der Kardinal Thomas Lawrence (Ralph Fiennes), der dabei auf einen Abgrund von Intrigen und Korruption stößt – und an seinem Glauben zu zweifeln beginnt. „Konklave“ ist der neue Film von Oscar-Preisträger Edward Berger („Im Wester nichts Neues“), der den gleichnamigen Bestseller von Robert Harris mit Star-Besetzung auf die Leinwand bringt. „kinokino“ sprach mit Edward Berger und dem Komponisten und Oscar-Preisträger Volker Bertelmann über die besonderen Herausforderungen eines Thrillers über eine fiktive Papstwahl – und erfuhr, inwiefern die abgeschirmte Welt des Vatikans auf unseren Alltag übertragbar ist.
„Der Vierer“ – Pikanter Liebesreigen mit Julia Koschitz und Florian David Fitz:
Deutsche Komödien mit Schnellfeuer-Dialogen starten mittlerweile fast im Monatstakt. Nun gesellt sich die Neueste hinzu: „Der Vierer“. Wobei sie so deutsch nicht ist. Die Geschichte von zwei Paaren, die sich auf einen erotischen Vierer treffen wollen, entstand nach einer spanischen Filmvorlage. Prominent besetzt geben Florian David Fitz und Julia Koschitz ein Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat und kurz vor dem geplanten Doppel-Date ordentlich in die Haare bekommt. Im „kinokino“-Interview packen Fitz und Koschitz aus über die turbulenten Dreharbeiten und beantworten die Frage, ob deutsche Beziehungskomödien melancholische Molltöne vertragen können.
„Filmschoolfest Munich“ – Ein Treffen mit der Zukunft des Kinos:
Wo steuert das Kino hin, was sind die spannendsten Nachwuchstalente? Antworten darauf gibt das „Filmschoolfest Munich 2024“, das 60 Filme aus 28 Ländern zeigt. „kinokino“ trifft den Regisseur Mykyta Gibalenko, der mit „I See Them Bloom“ gerade einen Kurzfilm über den Neuanfang zweier geflüchteter ukrainischer Schwestern in München gedreht hat; ein sehr persönliches Werk, basierend auf den Erfahrungen von Gibalenkos ukrainischer Familie. Und ein Beispiel – so betonten die Festivalleiter Christoph Gröner und Julia Weigl – für die zunehmende Diversität des jungen deutschen Films, der Nationengrenzen immer mehr hinter sich lässt. Außerdem stellen Regisseur Hans Steinbichler und Hauptdarsteller Clemens Schick ihr Projekt „Pasolini“ vor, über Pier Paolo Pasolini, den manischen Filmemacher und exzessiven Fußballliebhaber. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 19.11.2024 3sat Folge 350
Staffel 47, Folge 38 (15 Min.)„The Outrun“:
Regisseurin Nora Fingscheidt („Systemsprenger“), die ein weiteres Mal für Hollywood dreht, erzählt in „The Outrun“ von Heilung und Rückkehr ins Leben nach schwerer Alkoholsucht. Rona kehrt nach vielen Jahren „trocken“ zurück in ihre schottische Heimat, um Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen. Ein Filmdrama, das ganz um seine Hauptfigur kreist. – Oscar-verdächtige Ronan Saoirse.
„Leibniz“:
Mit 92 erfindet sich Edgar Reitz neu: Der Schöpfer der „Heimat“-Reihe dreht zum ersten Mal in München mit einem Starensemble, darunter Edgar Selge, Lars Eidinger und Barbara Sukowa. „Leibniz“ taucht in die Gedankenwelt des Universalgenies Gottfried Wilhelm Leibniz ein, in dessen Suche nach Wahrheit. kinokino war exklusiv am Set.
„Toni und Helene“:
Zwei ungleiche Seniorinnen begegnen sich im Pflegeheim und begeben sich auf einen ungewöhnlichen Roadtrip. Helene, gespielt von Christine Ostermayer, ist eine ehemalige Theaterdiva, die zurückgezogen in einer Seniorenresidenz lebt und aufgrund einer unheilbaren Krankheit einen Termin in einer Sterbeklinik in der Schweiz hat. In derselben Residenz trifft Helene auf die lebenslustige Toni.
„A Different Man“:
Schauspieler Edward ist talentiert, aber erfolglos. Er leidet an Neurofibromatose, das Gesicht ist stark deformiert. Nach einer Operation hat er ein makelloses Antlitz und ein neues Leben. Aber gerade sein perfektes Äußeres wird zum Alptraum, als es um eine Rolle geht, die er spielen will. Hauptdarsteller Sebastian Stan (Donald Trump in „The Apprentice“) wurde mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 03.12.2024 3sat Folge 351
Staffel 47, Folge 39 (15 Min.)Logo „kinokino“Bild: ZDF und BRDeutsche TV-Premiere Di. 10.12.2024 3sat Folge 352
Staffel 47, Folge 40 (15 Min.)Hugh Grant als Weihnachtsbösewicht – „Heretic“:
Sein charmantes Lächeln, ein etwas unbeholfenes Stammeln und das gute Aussehen. So wurde Hugh Grant zum Liebling vieler romantischen Komödien, auch an Weihnachten wie in „Tatsachlich … Liebe“. Doch nun überrascht uns Grant mit einer neuen Rolle zum Christfest: als psychopathischer Bösewicht in „Heretic“. Bei ihm klingeln zwei junge Frauen, Mormonen, die von ihrer Religion erzählen wollen. Er bittet sie hinein und setzt die beiden einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel aus. Denn sein Haus entpuppt sich als labyrinthische Falle. Im „kinokino“-Interview erzählt Hugh Grant von der Lust, neue, diabolische Seiten an sich selbst zu entdecken.
„Feste und Freunde“ – deutsche Stars beim Lieben, Streiten und Trösten:
Wie wichtig sind Freunde im Leben, wie unterstützen sie uns in allen schönen und schwierigen Momenten? Davon erzählt David Dietls Ensemble-Tragikomödie „Feste und Freunde – Ein Hoch auf uns!“, die vom Silvesterabend 2019, kurz vor Ausbruch der Pandemie, bis in unsere Gegenwart spielt und von einer Clique erzählt, die bei Feiern, Urlauben, Hochzeiten und Beerdigungen zusammenkommt, die redet, streitet – und sich wieder versöhnt. „kinokino“ hat das Starensemble, darunter Laura Tonke und Annette Frier, getroffen, um über die schönen und die tückischen Seiten von Freundschaft zu sprechen.
Iraner als deutsche Oscar-Hoffnung – „Die Saat des heiligen Feigenbaums“:
Er zählt zu den politischsten und furchtlosesten Filmemachern aus dem Iran: Mohammad Rasoulof. In dem Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ thematisiert er die Proteste in seiner Heimat am gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei wegen ihres unpassenden Kopftuchs verhaftet wurde. Rasoulof schafft eine zornige Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran und musste nach Deutschland fliehen. Nun geht er für den hierzulande mitproduzierten Film ins Oscar-Rennen. „kinokino“ hat den Regisseur und zwei seiner Darstellerinnen getroffen und über die Gefahren des Drehs sowie die Hoffnung auf politischen Wandel gesprochen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Di. 17.12.2024 3sat
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