USA 1978
- Geschichtsdrama
- Miniserie
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Im Berlin des Jahres 1935 feiern Karl Weiss und Inga Helms Hochzeit. Nach den Nürnberger Gesetzen, die wenig später erlassen werden, gilt ihre Ehe als „Rassenschande“, denn Karl Weiss ist Jude. Trotz der Repressalien, der die so genannte „Mischehe“ ausgesetzt ist, kann sich die Familie Weiss nicht dazu entschließen, Nazi-Deutschland zu verlassen. Trotz der Barbarei, die immer mehr Gestalt annimmt, empfindet man sich als deutsche Staatsbürger und macht sich keine Vorstellung vom zukünftigen Schrecken. Der junge arbeitslose Jurist Erik Dorf tritt als persönlicher Referent in die Dienste von Reinhard Heydrich, der die ersten Terrormaßnahmen gegen Juden einleitet. Nach der Pogromnacht spitzen sich die Ereignisse zu: Karl Weiss wird verhaftet und kommt in das KZ Buchenwald. Sein Vater, der Arzt Dr. Josef Weiss, wird nach Polen deportiert. Seine Tochter Anna wird nach dem Schock einer Vergewaltigung Opfer des Euthanasie-Programms. Die Eltern von Frau Weiss nehmen sich das Leben. Der junge Rudi Weiss kann in die Tschechoslowakei fliehen. (Text: SWR)
- siehe auch Wie "Holocaust" ins Fernsehen kam
Holocaust auf DVD & Blu-ray
Holocaust – Community
Thorsten H. (geb. 1982) am
Sollte meiner Meinung nach eigentlich an Schulen im Geschichts-Unterricht gezeigt werden. Gerade in diesen Zeiten!Katzenmama (geb. 1963) am
Ich habe diese Serie schon einige Male gesehen und ich bin immer wieder erschüttert, wozu der Mensch fähig ist. Man sollte diese Serie im Geschichtsunterricht zeigen. Das, was damals geschehen ist, darf sich niemals wiederholen - nie wieder!!vw761 (geb. 1969) am
...und ich meine auch mich erinnern zu können, dass der Bayr. Rundfunk sich damals trotzdem geweigert hatte, den 4-Teiler auszustrahlen. Wenn in der WDR-Doku "Wie Holocaust ins Fernsehen kam" behauptet wurde, der Vierteiler wäre in ALLEN(!) dritten Programmen ausgestrahlt worden so stimmt das m.E. nach nicht, weil der Bayr. Rundfunk den Vierteiler damals NICHT ausgestrahlt hatte.Stefan_G (geb. 1963) am
Muss Dich berichtigen.
Die Serie lief nicht in ARD oder ZDF (war denen zu heikel gewesen wg. der Nazi-Vergangenheit - u.a. auch von den Programmverantwortlichen).
Sie leif nur in den dritten Programmen zwischen 21:00 Uhr und 21:45 Uhr. Bei den Wiederholungen war's ebenso gewesen!
Wird demnächst auch auf "1One" erneut gesendet - dann allerdings um 20:15 Uhr...unbekannt am
danke -schon bestellt
Holocaust – News
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- Iris Berben, Anke Engelke und Katharina Stark glänzen auf Disney+ ()
- Charakterdarsteller David Warner ist tot
- Bekannt durch Rollen in „Star Trek“, „Holocaust“ und „Titanic“ ()
- Grimme-Preise 2020 für „Prince Charming“, „Der Pass“, Joko & Klaas
- Auch Netflix-Dramen und „Holocaust“-Doku ausgezeichnet ()
- Grimme-Preis-Nominierungen 2020: „The Masked Singer“, „Prince Charming“, „Andere Eltern“
- Auch „How to Sell Drugs Online (Fast)“, „Der Pass“ und „Die Neue Zeit“ im Rennen ()
- ONE zeigt „Holocaust“-Serie zur Primetime
- Historische Miniserie mit Meryl Streep ()
Cast & Crew
Dies & das
1979 bewirkte die vierteilige amerikanische Serie „Holocaust“ einen Gefühlszusammenstoß des westdeutschen Fernsehpublikums mit seiner eigenen Vergangenheit. Die Zuschauer reagierten vehement und voller Erschütterung auf das Schicksal der Familie Weiss und straften alle jene Vorabkritiker Lügen, die die Serie als abgefeimten Hollywood-Kitsch ablehnten und die die Zuschauer partout vor dieser Massenware bewahren wollten. „Holocaust“ – so die These der Publizistin und Filmregisseurin Jutta Brückner – wurde zum Ereignis, weil es die Tabuzone um die Konzentrationslager gebrochen hat. „Die Serie bediente sich der bekannten Muster der Identifikationsdramaturgie in einer vertrauten filmischen Formsprache – und sie zeigte den Gang in die Gaskammer. Damit erreichte „Holocaust“, dass die Juden endlich zu Menschen wurden, über deren Schicksal die deutschen Zuschauer mit großer historischer Verspätung weinten.“ Die Serie war wie ein riesiger Dammbruch, der eine Flut von Büchern, Filmen, Erinnerungen und Selbstzeugnissen auslöste.
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):4-tlg. US-Historienserie von Gerald Green, Regie: Marvin J. Chomsky („Holocaust“; 1978).
Die Geschichte der Judenverfolgung im „Dritten Reich“, erzählt anhand der Geschichten einer Opfer- und einer Täterfamilie. Der Berliner Jude Dr. Josef Weiss (Fritz Weaver) ist seit vielen Jahren Hausarzt des arbeitslosen Juristen Erik Dorf (Michael Moriarty). Dorf geht auf Druck seiner Frau Marta (Deborah Norton) zur SS und macht Karriere als Referent von Reinhard Heydrich (David Warner). Er rät Weiss 1935, mit seiner Familie zu fliehen, aber dessen Frau Berta Palitz-Weiss (Rosemary Harris) will Deutschland nicht verlassen. In der Reichspogromnacht 1938 geht die Buchhandlung ihres Vaters Heinrich Palitz (Marius Goring) in Flammen auf. Seine Enkel Rudi (Joseph Bottoms) und Anna (Blanche Baker) können zunächst das Schlimmste verhindern, doch Dr. Weiss wird nach dem Pogrom nach Polen ausgewiesen, Heinrich Palitz und seine Frau (Nora Minor) nehmen sich das Leben. Anna wird von Nazis vergewaltigt, kommt in eine Heilanstalt und fällt der Euthanasie zum Opfer. Der älteste Sohn von Dr. Weiss, Karl (James Woods), kommt erst ins KZ Buchenwald, dann ins KZ Theresienstadt, seine nichtjüdische Frau Inga Helm (Meryl Streep) kümmert sich um Berta. Inga muss dem KZ-Aufseher Müller (Anthony Haygard) sexuell dienen.
Rudi flieht nach Prag und wird von der tschechischen Jüdin Helena Slomová (Tovah Feldshuh) aufgenommen. Die beiden fliehen weiter nach Kiew, wo sie erst Unterschlupf bei Ingas Bruder Hans (Michael Beck) finden, dann aber festgenommen werden. Sie schließen sich einer Gruppe von Partisanen an und heiraten. Erik Dorf hat unterdessen Karriere gemacht und die industrielle Ermordung der Juden organisiert, seine Familie hat sich den Besitz der Familie Weiss angeeignet. Berta und Josef Weiss treffen sich im Warschauer Ghetto wieder, bevor sie nach Auschwitz verschleppt und dort beide vergast werden. Auch Karl landet in Auschwitz und stirbt an Entkräftung. Nachdem Helena bei einem Partisanenangriff ums Leben gekommen ist, ist Rudi bei Kriegsende der einzige Überlebende der Familie. Erik Dorf nimmt sich das Leben, wird von seiner Familie aber trotz seiner Verbrechen verehrt.
Der Judenmord als rührselige Seifenoper im Hollywood-Stil, mit einer fiktionalen Geschichte und vielen historischen Ungenauigkeiten? Der Aufschrei der Bedenkenträger gegen den Sechs-Stunden-Film war groß und heuchlerisch. Dahinter standen nicht nur Bedenken gegen die Emotionalisierung und Simplifizierung des Themas, sondern in vielen Fällen schlicht die Weigerung, sich endlich in einer massenwirksamen Form der eigenen Geschichte zu stellen – schon der Begriff „Holocaust“ war bis dahin für viele ein Fremdwort. Der Bayerische Rundfunk setzte durch, dass die Serie in den Dritten Programmen versteckt wurde. Sie lief zeitgleich an vier Abenden in einer Woche, hinterher gab es Diskussionssendungen, an denen sich die Zuschauer telefonisch beteiligen konnten. Die Resonanz war riesig: Die Einschaltquoten lagen bei 20 bis 40 %; allein beim WDR gingen 23 000 Anrufe ein. Die Familie Weiss wurde zum Gesicht der vielen namenlosen Opfer, Holocaust zur ersten breiten Auseinandersetzung der deutschen Zuschauer mit der eigenen Geschichte, die viele weitere Erforschungen des „Dritten Reichs“ auslöste und nach über drei Jahrzehnten endlich die Mauer des Schweigens brach.
Im Frühjahr 1982 zeigte die ARD den Vierteiler endlich auch im Ersten.
Die Geschichte der Judenverfolgung im „Dritten Reich“, erzählt anhand der Geschichten einer Opfer- und einer Täterfamilie. Der Berliner Jude Dr. Josef Weiss (Fritz Weaver) ist seit vielen Jahren Hausarzt des arbeitslosen Juristen Erik Dorf (Michael Moriarty). Dorf geht auf Druck seiner Frau Marta (Deborah Norton) zur SS und macht Karriere als Referent von Reinhard Heydrich (David Warner). Er rät Weiss 1935, mit seiner Familie zu fliehen, aber dessen Frau Berta Palitz-Weiss (Rosemary Harris) will Deutschland nicht verlassen. In der Reichspogromnacht 1938 geht die Buchhandlung ihres Vaters Heinrich Palitz (Marius Goring) in Flammen auf. Seine Enkel Rudi (Joseph Bottoms) und Anna (Blanche Baker) können zunächst das Schlimmste verhindern, doch Dr. Weiss wird nach dem Pogrom nach Polen ausgewiesen, Heinrich Palitz und seine Frau (Nora Minor) nehmen sich das Leben. Anna wird von Nazis vergewaltigt, kommt in eine Heilanstalt und fällt der Euthanasie zum Opfer. Der älteste Sohn von Dr. Weiss, Karl (James Woods), kommt erst ins KZ Buchenwald, dann ins KZ Theresienstadt, seine nichtjüdische Frau Inga Helm (Meryl Streep) kümmert sich um Berta. Inga muss dem KZ-Aufseher Müller (Anthony Haygard) sexuell dienen.
Rudi flieht nach Prag und wird von der tschechischen Jüdin Helena Slomová (Tovah Feldshuh) aufgenommen. Die beiden fliehen weiter nach Kiew, wo sie erst Unterschlupf bei Ingas Bruder Hans (Michael Beck) finden, dann aber festgenommen werden. Sie schließen sich einer Gruppe von Partisanen an und heiraten. Erik Dorf hat unterdessen Karriere gemacht und die industrielle Ermordung der Juden organisiert, seine Familie hat sich den Besitz der Familie Weiss angeeignet. Berta und Josef Weiss treffen sich im Warschauer Ghetto wieder, bevor sie nach Auschwitz verschleppt und dort beide vergast werden. Auch Karl landet in Auschwitz und stirbt an Entkräftung. Nachdem Helena bei einem Partisanenangriff ums Leben gekommen ist, ist Rudi bei Kriegsende der einzige Überlebende der Familie. Erik Dorf nimmt sich das Leben, wird von seiner Familie aber trotz seiner Verbrechen verehrt.
Der Judenmord als rührselige Seifenoper im Hollywood-Stil, mit einer fiktionalen Geschichte und vielen historischen Ungenauigkeiten? Der Aufschrei der Bedenkenträger gegen den Sechs-Stunden-Film war groß und heuchlerisch. Dahinter standen nicht nur Bedenken gegen die Emotionalisierung und Simplifizierung des Themas, sondern in vielen Fällen schlicht die Weigerung, sich endlich in einer massenwirksamen Form der eigenen Geschichte zu stellen – schon der Begriff „Holocaust“ war bis dahin für viele ein Fremdwort. Der Bayerische Rundfunk setzte durch, dass die Serie in den Dritten Programmen versteckt wurde. Sie lief zeitgleich an vier Abenden in einer Woche, hinterher gab es Diskussionssendungen, an denen sich die Zuschauer telefonisch beteiligen konnten. Die Resonanz war riesig: Die Einschaltquoten lagen bei 20 bis 40 %; allein beim WDR gingen 23 000 Anrufe ein. Die Familie Weiss wurde zum Gesicht der vielen namenlosen Opfer, Holocaust zur ersten breiten Auseinandersetzung der deutschen Zuschauer mit der eigenen Geschichte, die viele weitere Erforschungen des „Dritten Reichs“ auslöste und nach über drei Jahrzehnten endlich die Mauer des Schweigens brach.
Im Frühjahr 1982 zeigte die ARD den Vierteiler endlich auch im Ersten.