Miniserie in 4 Teilen, Folge 1–4
1935 – 1940
Folge 1 (136 Min.)Dr. Josef Weiss (Fritz Weaver, links) verabschiedet sich von seiner Schwiegertochter (Meryl Streep, 2. von links), seiner Frau Berta (Rosemary Harris, 2. von rechts), seiner Tochter Anna (Blanche Baker) und seinem Sohn Rudi (Joseph Bottoms, rechts), bevor er nach Polen deportiert wird.Bild: BR/Degeto Film/WDR/Worldvision Enterprises Inc.Im Berlin des Jahres 1935 feiern Karl Weiss und Inga Helms Hochzeit. Nach den Nürnberger Gesetzen, die wenig später erlassen werden, gilt ihre Ehe als „Rassenschande“, denn Karl Weiss ist Jude. Trotz der Repressalien, denen die sogenannten „Mischehen“ ausgesetzt sind, kann sich die Familie Weiss nicht dazu entschließen, Nazideutschland zu verlassen. Trotz der Barbarei, die immer mehr Gestalt annimmt, empfindet man sich als deutsche Staatsbürger und macht sich keine Vorstellung vom zukünftigen Schrecken. Der junge arbeitslose Jurist Erik Dorf tritt als persönlicher Referent in die Dienste von Reinhard Heydrich, der die ersten Terrormaßnahmen gegen Juden einleitet.
Nach der Pogromnacht spitzen sich die Ereignisse zu: Karl Weiss wird verhaftet und kommt in das KZ Buchenwald. Sein Vater, der Arzt Dr. Josef Weiss, wird nach Polen deportiert. Seine Tochter Anna wird nach dem Schock einer Vergewaltigung Opfer des Euthanasie-Programms. Die Eltern von Frau Weiss nehmen sich das Leben. Der junge Rudi Weiss kann in die Tschechoslowakei fliehen. Über die US-Serie „Holocaust“ 1979 bewirkte die vierteilige US-amerikanische Serie „Holocaust“ einen Gefühlszusammenstoß des westdeutschen Fernsehpublikums mit seiner eigenen Vergangenheit.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten vehement und voller Erschütterung auf das Schicksal der Familie Weiss und straften alle jene Vorabkritiker Lügen, die die Serie als abgefeimten Hollywoodkitsch ablehnten und die Zuschauerinnen und Zuschauer partout vor dieser Massenware bewahren wollten. „Holocaust“, so die These der Publizistin und Filmregisseurin Jutta Brückner, wurde zum Ereignis, weil es die Tabuzone um die Konzentrationslager gebrochen hat. „Die Serie bediente sich der bekannten Muster der Identifikationsdramaturgie in einer vertrauten filmischen Formsprache und sie zeigte den Gang in die Gaskammer.
Damit erreichte „Holocaust“, dass die Juden endlich zu Menschen wurden, über deren Schicksal die deutschen Zuschauer mit großer historischer Verspätung weinten.“ Die Serie war wie ein riesiger Dammbruch, der eine Flut von Büchern, Filmen, Erinnerungen und Selbstzeugnissen auslöste. Das Tabu um die Person Hitler wenigstens ein Stück weit, nämlich für die letzten zwölf Tage des Dritten Reichs, einzureißen, blieb Eichingers „Untergang“ vorbehalten. Wichtige Vorarbeit bei dieser Emotionalisierung geleistet zu haben, kann die US-Serie „Holocaust“ für sich in Anspruch nehmen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.01.1979 wdr - Westdeutsches Fernsehen 1941 – 1942
Folge 2 (95 Min.)Rudi Weiss (Joseph Bottoms) ist auf der Flucht vor den Nazis in die Tschechoslowakei geflohen. Die junge Tschechin Helena (Tovah Feldshuh) hat sich ihm angeschlossen.Bild: phoenix/WDR/DEGETODie deutschen Truppen haben weite Teile Osteuropas besetzt und dort Lager errichtet, in denen vor allem die jüdische Bevölkerung kaserniert wird. Karl Weiss ist im KZ Buchenwald in die sogenannte „Künstlerabteilung“ verlegt worden, seine Überlebenschancen sind dadurch zunächst gestiegen. Dr. Josef Weiss trifft im Warschauer Ghetto auf seine Frau Berta. Die beiden organisieren gemeinsam mit Moses Weiss eine Widerstandsgruppe. Rudi Weiss, dem sich auf der Flucht die junge Tschechin Helena angeschlossen hat, wird Zeuge der Massenerschießung von Babi Yar. Erik Dorf macht eine steile Karriere, weil er wirkungsvolle Methoden ausarbeitet, wie die in Europa lebenden Juden systematisch ermordet werden können.
Als 1942 auf der Wannsee-Konferenz in Berlin die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wird, wird er zu einem wichtigen Ratgeber für Heydrich und Himmler. 1979 bewirkte die vierteilige amerikanische Serie „Holocaust“ einen Gefühlszusammenstoß des westdeutschen Fernsehpublikums mit seiner eigenen Vergangenheit. Die Zuschauer reagierten vehement und voller Erschütterung auf das Schicksal der Familie Weiss und straften alle jene Vorabkritiker Lügen, die die Serie als abgefeimten Hollywood-Kitsch ablehnten und die die Zuschauer partout vor dieser Massenware bewahren wollten.
„Holocaust“ – so die These der Publizistin und Filmregisseurin Jutta Brückner – wurde zum Ereignis, weil es die Tabuzone um die Konzentrationslager gebrochen hat. „Die Serie bediente sich der bekannten Muster der Identifikationsdramaturgie in einer vertrauten filmischen Formsprache – und sie zeigte den Gang in die Gaskammer. Damit erreichte „Holocaust“, dass die Juden endlich zu Menschen wurden, über deren Schicksal die deutschen Zuschauer mit großer historischer Verspätung weinten.“ Die Serie war wie ein riesiger Dammbruch, der eine Flut von Büchern, Filmen, Erinnerungen und Selbstzeugnissen auslöste. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Di. 23.01.1979 wdr - Westdeutsches Fernsehen 1942 – 1944
Folge 3 (91 Min.)Rudi Weiss (Joseph Bottoms) und Helena Slomova (Tovah Feldshuh) treffen auf ukrainische Partisanen.Bild: WDR/Worldvision Enterprises Inc.Berta Palitz-Weiss (Rosemary Harris) Inga Hels-Weiss (Meryl Streep) Marta Dorf (Deborah Norton)- Teil 3: 1942–1944Karl Weiss wird von Buchenwald nach Theresienstadt verlegt, das als Modellkonzentrationslager ausländischen Besuchern vorgeführt wird. Die Zeichnungen, die er und andere Künstler von der brutalen Wahrheit des Lagers anfertigen, werden von der SS entdeckt, unter der Folter werden Karl die Hände gebrochen. Rudi und Helena haben sich in der Ukraine einer jüdischen Partisanengruppe angeschlossen. Im Warschauer Ghetto bereiten sich Josef und Moses Weiss auf den bewaffneten Aufstand vor; täglich werden 6.000 Menschen in Viehwaggons aus dem Ghetto in die Todeslager Treblinka und Auschwitz gebracht. Nachdem Heydrich bei einem Attentat ums Leben gekommen ist, fällt Erik Dorf bei dessen Nachfolger Kaltenbrunner in Ungnade; zuvor hatte er als Massenvernichtungsmittel Zyklon B in die Gaskammern von Auschwitz eingeführt. (1978) (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 25.01.1979 wdr - Westdeutsches Fernsehen 1944 – 1945
Folge 4 (106 Min.)Aufstand im KZ-Lager Sobibor: die Häftlinge schaffen einen Ausbruch.Bild: NDR/WDR/Worldvision Enterprises Inc.Berta Palitz-Weiss (Rosemary Harris) Inga Hels-Weiss (Meryl Streep) Marta Dorf (Deborah Norton)Teil 4: 1944–1945 Die Aufständischen im Warschauer Ghetto halten ihren verzweifelten Kampf 20 Tage lang durch. Danach kann die SS bei ihren Spitzen in Berlin auftrumpfen, dass Warschau „judenfrei“ sei. Karl Weiss kommt nach Auschwitz und stirbt dort an den Folgen der Folter. Josef und Berta Weiss werden in den Gaskammern umgebracht. Helena stirbt bei einer Aktion der Partisanengruppe, Rudi wird in das Lager Sobibor gebracht und kann nach einem Aufstand fliehen. Er ist – außer der Nichtjüdin Inga Helms-Weiss – der einzige Überlebende der Familie. Erik Dorf begeht nach seiner Festnahme durch die Amerikaner Selbstmord. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.01.1979 wdr - Westdeutsches Fernsehen
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