Staffel 2, Folge 1–11

Staffel 2 von „Die glorreichen 10“ startete am 09.04.2016 in ZDFneo.
  • Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Auf einer Karte ist im Washingtoner Straßenverlauf ein Pentagramm eingezeichnet. – Bild: ZDF und Olaf Hoffmann
    Auf einer Karte ist im Washingtoner Straßenverlauf ein Pentagramm eingezeichnet.
    Die Amerikaner sind gar nicht auf dem Mond gelandet, die weltberühmten Bilder wurden in einem Studio gedreht. Vermuten Geheimniskrämer und von denen gibt es viele. Die Welt ist voll von Verschwörungstheorien, wir scheinen sie zu lieben. Je absurder, desto besser. Grund genug sich einige der Theorien, die der Menschheit offensichtlich keine Ruhe lassen, mal genauer anzuschauen. Mit dabei in unserem Ranking: Klassiker wie das Attentat auf JFK – die Tat eines verstörten Einzelgängers oder eine groß angelegte Verschwörung? Auch immer wieder im Fokus: Mutmaßungen über die Freimaurer – eine Truppe Superschurken, die die Weltherrschaft an sich reißen und in sämtlichen Kriegen und Revolutionen der letzten Jahrhunderte die Finger im Spiel hatte oder nur eine leicht verschrobene Bruderschaft, aus deren Reihen rein zufällig mehrere Gründungsväter und Präsidenten der USA stammen? Interessante Hypothesen existieren natürlich auch zum 11. September 2001. Und wenn es mal kein Ereignis ist, über das sich spekulieren lässt, gibt es ja noch allerhand Geheimbotschaften, mit denen man sich beschäftigen kann: In der Bibel lassen sich zum Beispiel haufenweise rätselhafte Zahlencodes entdecken, Hildegard von Bingen benutzte eigene Schriftzeichen und Nostradamus schrieb in eigentümlichen Versen.
    Das kann doch alles kein Zufall sein! In jüngerer Vergangenheit machen dagegen immer wieder Songtexte von sich reden. Paul McCartney sei seit 50 Jahren tot, behaupten einige Verschwörungstheoretiker, das würden die Lyrics von „Revolution No. 9“ beweisen, die rückwärts abgehört folgendes offenbaren: „Turn me on, dead man.“ Aha! Häufig liefern Verschwörungstheorien Erklärungen für Phänomene, die sich schlecht oder gar nicht erklären lassen.
    Zwar sind die meisten an den Haaren herbei gezogen, aber nicht alle können widerlegt werden. Ein Großteil ist dazu noch überaus unterhaltsam. Überzeugen Sie sich selbst in den „Glorreichen 10“ – „Die größten Verschwörungen der Geschichte“. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Brünhild und Hagen vor Kirche.
    Intrigen und Eifersüchteleien, schwarze Schafe und Egomanen das alles kommt in den besten Familien vor und hat im Laufe der Geschichte zu einigen wirklich fiesen Familienfehden geführt. Wenn Sie also denken, Sie hätten mächtig Pech gehabt mit ihrer Familie, dann schauen Sie sich doch mal unsere Sendung „Die Glorreichen 10 Die fiesesten Verwandten der Geschichte“ an! Dagegen sind Tante Erna und Oma Else wahrscheinlich liebe Mütterchen. Eine vermeintliche Bilderbuchfamilie ist zum Beispiel diese hier: Katharina die Große und Peter. Was aussieht wie ein schickes Zarenpaar, ist hinter den Kulissen eine Katastrophe. Während Katharina andere Männer vernascht, tröstet sich ihr Peter mit Alkohol.
    Der Sohn, den Katharina nach Jahren zur Welt bringt, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht das Kind ihres Mannes. Und als Peter schließlich Zar wird, stürzt seine Gattin ihn mit Hilfe ihres Geliebten. Als wäre das nicht genug, stirbt der gehörnte und geschasste Zar kurz darauf aus bis heute ungeklärten Gründen. Fies, finden Sie nicht? Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    Damit Katharina die Große Platz auf dem russischen Thron nehmen kann, musste Zar Peter III. sterben. Bis heute ist unklar, wie und durch wen.
    Die Welt ist voller Orte, an denen man lieber nicht abhängen möchte. Dummerweise sind diese „places not to be“ häufig unzureichend gekennzeichnet. Oder es stellt sich erst später heraus, dass man zu einer bestimmten Zeit besser an einem anderen Ort gewesen wäre. Prominentes Beispiel: die „Titanic“. Deren Jungfernfahrt endet nicht in New York, sondern an einem Eisberg, rund 1500 Menschen verlieren ihr Leben. Da hat das Schicksal eiskalt zugeschlagen. Genauso kalt erwischt hat es vor etwa 2500 Jahren die Kelten im Gebiet des heutigen Chiemgau. Hübsche Gegend, keine Frage – nur dumm, wenn man von einem Kometen getroffen wird.
    Vermutlich hat ein solcher alles Leben im Umkreis von mehreren hundert Kilometern auf einen Schlag ausgelöscht. Beim Teutates! Arme Kelten. Ähnlich hinterhältig wurde das malerische Rungholt ausradiert. Die Bewohner des Städtchens an der Nordsee ahnten wohl nicht, dass sie sich einen der miesesten Orte zum Leben ausgesucht hatten: 1362 wird Rungholt von einer schlimmen Sturmflut verschluckt. Mann und Maus ertrinken. Andere Orte des Schreckens können einfacher gemieden werden. Öffentliche Toiletten beispielsweise oder die Wüste.
    Schwieriger verhält es sich mit der Hölle, der wahrlich mieseste aller miesen Orte. Nicht nur, dass man hier malträtiert wird, nein, gemäß dem Motto „einmal hin, immer drin“, schmort man dort auch für den Rest der Ewigkeit. Also lieber mal der Omi im Bus unseren Platz anbieten. Vielleicht klappt’s ja dann mit dem Paradies. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 4 (45 Min.)
    Der englische König Heinrich VIII. ist zu Beginn seiner Regentschaft noch ein attraktiver Mann, hatte aber seinen Appetit nicht recht unter Kontrolle. Kurz vor seinem Tod 1547 soll der „Schlemmerkönig“ kurz über 160 Kilogramm gewogen haben.
    Kiffen beflügelt bei manchen die Kreativität, das große Fressen zieht andere in den Abgrund. Was Geschichtsbücher gerne verschweigen: Viele historische Persönlichkeiten waren echte Junkies. Shakespeares zum Beispiel: All’ die verrückten Könige, Geister, Feen und Fabelwesen in seinen Werken. Echt absurd! Oder doch ganz realistisch, wenn man sich erstmal einen gepflegten Joint gegönnt hat? Dass der Meisterschreiber ein Kiffer war, dafür spricht der Fund einer Tabakpfeife aus dem 17. Jahrhundert in seinem Geburtshaus – in ihr Spuren von Cannabis. Aber auch andere Größen waren nicht ohne Laster: Beethoven schaute regelmäßig viel zu tief ins Glas. Der Große Fritz konnte nicht ohne seine Schnupftabakdose samt Inhalt leben.
    Heinrich VIII. platzte am Ende förmlich vor Völlerei, während Sisi der Sport- und Schönheitswahn fast ins Grab gebracht hätte. Die angenehmste Abhängigkeit hatte da wohl noch Casanova. Der liebeswütige Playboy soll im Laufe seines Lebens mehrere tausend Frauen vernascht haben. Immerhin benutzte der fortschrittliche Lover schon im 18. Jahrhunderts Kondome aus Tierdarm. Wer sonst noch schlimme Laster hatte? Wir haben die größten Junkies der Geschichte in den „Glorreichen 10“ gekürt. Aber, Achtung, die Folge könnte süchtig machen! Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 5 (45 Min.)
    Moses wird von Gott nach Ägypten gesandt, um das Volk Israel aus der Sklaverei zu befreien. Der Pharao will sie aber nicht ziehen lassen. Nach jeder Weigerung des Pharao wird Ägypten von einer Plage heimgesucht. Zehn Stück sind es insgesamt. Erst als alle Erstgeborenen sterben – so auch der Sohn des Pharao, lässt der Pharao Mose und sein Volk ziehen. Mose führt die Israeliten nicht nur durch das Schilfmeer, sondern auch viele Jahre durch die Wüste bis sie im versprochenen Land Kanaan ankamen, so steht es im 2. Buch Mose, das auch Exodus genannt wird.
    Nicht alle offenen Fragen der Vergangenheit ließen sich bis heute restlos aufklären. Nach wie vor gibt es äußerst rätselhafte Kapitel in der Geschichte, um die sich meterdicke Mythen ranken. Höchste Zeit mal genauer hinzuschauen. Ganz weit oben auf der Rätsel-Liste der Schatz des Robinson Crusoe: 800 Goldsäcke, 160 Schatztruhen, 20 Fässer mit Edelsteinen, 200 Goldbarren und eine goldene Truhe sollen es sein. Nur Seemannsgarn oder ist der ganze Plunder doch irgendwo auf der Insel? Für den berühmtesten Schiffbrüchigen der Weltliteratur gibt es eine echte Vorlage.
    Und erstaunlich viele Landmarken stimmen mit der literarischen Vorlage überein. Genauso dringlich gesucht wird der Heilige Gral. Nur schon viel länger. Dumm nur, dass man sich noch nicht einmal einig darüber ist, wie das Becherlein aussehen soll. Das Bernsteinzimmer dagegen hat zumindest wirklich existiert, ist aber seit 1945 unauffindbar. Es gibt also noch einiges zu finden, da draußen. Gebt Euch mal ein bisschen Mühe, Ihr Schatzsucher! Das wirklich größte Rätsel der Menschheit ist aber wahrscheinlich die Frage nach der Entstehung des Lebens: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Fragen, die so alt sind, wie die Menschheit selbst.
    Aber im Ernst, ohne all’ diese Mysterien wäre das Leben doch nur halb so spannend. Zehn rätselhafte Kapitel der Geschichte haben wir uns in den „glorreichen 10“ vorgeknöpft. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.05.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 6 (45 Min.)
    Pythia, die wohl berühmteste Orakelpriesterin aus Delphi, war ständig high – so könnte man sich den tranceähnlichen Bewusstseinszustand wohl vorstellen. Nur durch die göttlichen Dämpfe, die aus einer Erdspalte unter ihrem Tempel austraten, konnte sie die Botschaften Apollos an die Menschen weitergeben. Einige Priesterinnen ließen im verrauchten Tempel allerdings ihr Leben. Denn ein zu tiefer Lungenzug, bedeutete auch mal den Tod.
    Schon immer gab es solche, die gerne einen auf dicke Hose gemacht haben. Die Geschichte ist voll von ihnen. Manche sind große Staatsmänner gewesen, andere nur kleine Betrüger. Eines ist ihnen gemeinsam: Wir haben sie nicht vergessen. Zeit, sich dem einen oder anderen einmal zu widmen. Sollte es die Päpstin Johanna im 9. Jahrhundert tatsächlich gegeben haben, dann gehört sie sicherlich zu den größten Blenderinnen der Geschichte. Aus dem überdurchschnittlich intelligenten Mädchen Johanna wird im Laufe vieler Studienjahre der gebildete Junge Johannes Anglicus, der schließlich in der römischen Kurie eine steile Karriere hinlegt.
    Das Blendwerk des Mainzer Mädchens ist so perfekt, dass sie 855 sogar zum Papst gewählt wird. Erst nach zweieinhalb Jahren fliegt ihr falsches Spiel auf: Ausgerechnet während einer Prozession bringt sie ein Kind auf die Welt. Für einen Papst ein ernstzunehmendes Problem. Auch nicht schlecht ist der Lebenslauf von Ferdinand Waldo Damara. Die meiste Zeit seines 60-jährigen Lebens verbringt Waldo Damara als jemand anderes.
    Er wechselt die Identitäten wie andere Leute die Socken: Mönch, Psychologe, Lehrer, Gefängnisdirektor und sogar Chirurg ist er gewesen. Ausgestattet mit photographischem Gedächtnis, aber ohne Schulabschluss, kam eine klassische Karriere für ihn einfach nicht in Frage. Als Marine-Schiffsarzt wird er sogar zum Lebensretter, als er einem verwundeten Soldaten eine Kugel direkt neben dem Herzen herausoperiert. Irgendwann fliegt er aber doch auf. Dieses Schicksal teilt er mit vielen anderen Blendern, die uns dennoch lebhaft in Erinnerung geblieben sind.
    So hat beispielsweise auch Wilhelm Voight alias der Hauptmann von Köpenick den Weg in unsere „Glorreichen 10“ geschafft. Genauso wie Shakespeare und die Priesterin Pythias. Was die beiden dort zu suchen haben? Sehen Sie selbst. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.05.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 7 (45 Min.)
    Kaiser Wilhelm II. schließt die Augen, um dem Ende seiner Erfolgskarriere nicht ins Gesicht zu blicken. Vom Kaiser zum Kriegsverbrecher. Stattdessen sollte er lieber schon mal Fluchtpläne schmieden. Denn die niederländische Königin war nicht wirklich begeistert. Sie ließ ihn zwei Tage betteln, bevor sie ihm letztendlich Asyl gewährte.
    Die Geschichte ist voller Irrungen und Wirrungen. Nicht selten stecken fürchterlich dumme Deals dahinter. Höchste Zeit, die schlechtesten Geschäfte der Geschichte unter die Lupe zu nehmen. Putin beißt sich vermutlich noch heute in den Hintern: Einer seiner Vorgänger, Zar Alexander II., hatte Flausen im Kopf und wollte tatsächlich die Unterdrückung seines Volkes beenden. Aber Reformen sind teuer, also verkaufte er kurzerhand Alaska an die USA. Die bezahlten für den „Kühlschrank mit ein paar Bären“ 7,2 Millionen Dollar – und wurden verspottet.
    Doch wer zuletzt lacht: Alaska entpuppte sich bald als wahre Schatzkammer mit reichen Edelmetall- und Erdölvorkommen. Sorry, Wladimir, dass dieses Schätzchen ausgerechnet an den Erzfeind ging. Um ein etwas kleineres und nicht ganz so mit unterirdischem Reichtum gesegnetes Gebiet handelt es sich bei Helgoland. Den heutigen Außenposten unserer Republik tauschte Kaiser Wilhelm II. mit den Briten gegen das tropische Eiland Sansibar. Wie bitte? Schön doof! Doch Moment: Sansibar gehörte Deutschland gar nicht, die Insel war gar keine echte Kolonie.
    Das Deutsche Reich bekam Helgoland allein für den Verzicht auf Gebietsansprüche. Insofern war’s eher ein schlechter Deal für die Briten. Die Reihe der krummen und weniger krummen Tauschgeschäfte ließe sich endlos fortsetzen. Auch Kunst und Literatur sind voll davon: Man denke an Fausts Pakt mit dem Teufel oder den Rattenfänger von Hameln, der, weil er nicht bezahlt wird, mit seinem Flötenspiel nicht nur die Ratten, sondern auch alle Kinder auf Nimmerwiedersehen aus der Stadt lockt. Ein wirklich dickes Ding der jüngeren Vergangenheit sind dagegen die falschen Hitlertagebücher – 9,3 Millionen Mark für 69 gefälschte Tagebücher.
    Chapeau, Konrad Fischer alias Konrad Kujau! Ein mieseres Geschäft hat ein Verlag wohl nie abgeschlossen. Was sonst noch an dummen Deals abgeschlossen wurde? Wir haben in den „Glorreichen 10“ die möglicherweise schrecklichsten für Sie zusammengestellt. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 8 (45 Min.)
    Logo „Die glorreichen 10“.
    Die Geschichte ist voll von Verrückten und Wahnsinnigen. Viele von ihnen trugen große Namen. Zeit, sich den irren Spleens und ausgefallenen Marotten der prominentesten Spinner zu widmen. Zum Beispiel Napoleon: „Vier Stunden schlafen Männer, fünf Frauen und sechs Stunden nur Idioten“, soll er gesagt haben. Der kleine Mann mit dem großen Ego war ein Kurzschläfer und hatte dadurch viel Zeit, auf wilde Ideen zu kommen. Auch Leonardo da Vinci hielt Schlaf für vertane Zeit. Er schlief deswegen nur häppchenweise, wodurch er – vor allem nachts – Zeit für besondere Forschungsprojekte hatte. Zum Beispiel anatomische Untersuchungen an Leichen.
    Streng verboten war das. Aber Leonardos Wissensdurst war einzigartig. Egal ob Malerei, Mechanik, Geometrie, Astronomie oder Biologie, er wollte alles ganz genau wissen, und er schrieb alles auf. Diese Schreibwut war eine wirklich sonderbare Macke. Jede Idee, jede Beobachtung hielt er fest. Dumm nur, dass alle seine Beobachtungen für andere schwer zu lesen sind. Und das nicht etwa, weil er fürchterlich geschmiert hätte. Nein, er schrieb in Spiegelschrift. 6000 Blätter hat er hinterlassen, und sie alle sind rückwärts geschrieben. Irre, oder? Ein wirklicher Superspinner war aber auch Arthur Schopenhauer, der mit seinem Hund Butz Gespräche führte und dem er den Spitznamen „Atman“ gab.
    Das aus dem Sanskrit stammende Wort bedeutet „Weltseele“. Nur wenn die Weltseele auf vier Beinen mal frech wurde, bekam sie den Zorn des Herrchens zu spüren. Dann schimpfte Schopenhauer ihn das, was er ohnehin für am dümmsten hielt: „Mensch!“. Unter den prominentesten Spinnern gibt es aber durchaus auch Damen. Beispielsweise Hildegard von Bingen. Sie hatte vor fast 1000 Jahren schon die Idee, dass Frauen durchaus das Zeug zu Chefinnen haben. Ein völlig verrückter Gedanke für die damalige Zeit.
    Manchmal ist Spinnerei eben nur der richtige Gedanke zur falschen Zeit. Wohingegen andere Eigenarten zeitlos sind: etwa Schlankheitswahn. Weswegen wir Kaiserin Sisi getrost zu den Absonderlichen zählen können. Sie litt an einem krankhaften Schönheitstick. Den ganzen Tag trieb sie Sport und probierte alle erdenklichen Diäten, um ihr Fliegengewicht zu halten, das angeblich nie über 50 Kilogramm kam. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 9 (45 Min.)
    Es sieht ein bisschen aus wie der Untergang der Welt, aber eigentlich sind es nur ziemlich große Sternschnuppen. Die großen Brüder der „Wünsch-dir-was“-Sterne überstehen die heiße Reise durch die Erdatmosphäre und fallen als Meteoriten auf die Städte nieder.
    Die Geschichte ist voll mit verrückten, schrecklichen und schönen Tagen. Manche haben den Lauf der Dinge für immer verändert. „Die krassesten Tage der Geschichte“ haben es in unsere „Glorreichen 10“ geschafft. Dazu gehört wohl auch der 15. Juli 1789. An diesem Tag gehen die mutigen Pariser Bürger für „Freiheit, Gleichheit, Bürgerlichkeit“ auf die Barrikaden. Es ist ein schlechter Tag für Ludwig XVI., denn der Anpfiff zur Französischen Revolution endet in einem Europa mit Bürger- und Menschenrechten ohne Sonnenkönige. Aber bekanntlich haben die Franzosen ja die Aufklärung erfunden. Klar, dass sie ihre Ideen auch in die Tat umsetzen wollen.
    Läppische 200 Jahre nach den Franzosen, schaffen es auch die Deutschen, eine Revolution erfolgreich durchzuziehen. Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer, kurz darauf tritt die DDR der Bundesrepublik bei – Deutschland gibt es seither nur noch einmal. Feine Sache. Eher dumm gelaufen ist es am 23. Mai 1618 in Prag. Ein paar aufmüpfige Protestanten werfen die Stadthalter des verhassten erzkatholischen Kaisers aus dem Fenster der Prager Burg. Die überleben, weil sie sanft auf einem Misthaufen landen. Ein Nachspiel hat der „Fenstersturz“ trotzdem: Er mündet im 30-jährigen Krieg. Konfession wird bald schon zur Nebensache, vielmehr prügeln sich Deutsche, Dänen, Franzosen, Schweden, Spanier und Niederländer um die Machtverhältnisse in Europa, wofür Millionen Menschen mit ihrem Leben zahlen.
    Vielleicht wäre es dazu gar nicht gekommen, wenn nicht knapp 100 Jahre vorher, am 18. April 1521, der liebe Luther auf dem Wormser Reichstag die Spaltung der Christenheit besiegelt hätte. Die Kirche entzweit, die Weltordnung in Frage gestellt – ein echter Teufelskerl, dieser Martin. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 10 (45 Min.)
    „Es irrt der Mensch solang er strebt“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe und sollte damit nicht irren. Die Geschichte ist voller Denkfehler und hat uns nicht selten eines besseren belehrt. Beispielsweise das Automobil. Als die ersten Fahrzeuge über die Straßen holperten kanzelte sie der Pferdeliebhaber Kaiser Wilhelm II. noch als Modeerscheinung ab. Dass die maschinellen Pferdestärken seine Vision der Zukunft durchkreuzen würden, ahnte er nicht. An den technischen Fortschritt glaubte man ohnehin nicht. Maschinen zu bauen, die schwerer als Luft sind und dennoch fliegen können, war vor ein paar hundert Jahren noch völlig undenkbar. Ein fataler Irrtum angesichts der Eroberung des Luftraums.
    Getäuscht hatte sich auch Christoph Kolumbus, als er statt Indien Amerika entdeckte. Aber zumindest bewies er mit seinen Reisen, dass die Erde rund ist und keine flache Scheibe. Diesen Mythos verbreitete man ohnehin erst im Mittelalter. Schon die alten Griechen glaubten nicht mehr, dass die Erde flach ist. Sie behaupteten es nur, um die Vorfahren ein bisschen dümmer dastehen zu lassen. Und so wurde ein Irrtum geboren, der gar keiner war. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst, und ohne Anspruch auf Repräsentativität, für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2016ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 11 (45 Min.)
    Fehleinschätzungen, Kriege, Erfindungen und Revolutionen: Die deutsche Geschichte ist voller Wendepunkte, die unser Land mal in die eine, mal in die andere Richtung führten. So etwa war Franz von Papen davon überzeugt, den Emporkömmling Adolf Hitler unter Kontrolle zu haben, wenn er ihn zum Reichskanzler macht. Was folgt, ist die dunkelste deutsche Epoche. Die Erfindung des modernen Buchdrucks durch Johannes Gutenberg ist hingegen ein Highlight in der Geschichte. Auch wenn diese Medienrevolution zum Katalysator für die lutherische Reformationsbewegung wurde. Genauso ist der 3. Oktober, den wir heute als „Tag der Deutschen Einheit“ feiern, weil er die Wiedervereinigung des 41 Jahre lang geteilten Deutschlands besiegelte, ein historischer Tag für unser Land.
    Ihn haben wir zum Anlass für eine Sondersendung der Dokumentationsreihe „Die glorreichen 10“ genommen. In der Folge „Die größten Wendepunkte der deutschen Geschichte“ stellen wir in beliebter „Glorreichen“-Manier Ereignisse vor, die Deutschland entscheidend geprägt haben. In die bunt gemischte Gruppe der „Glorreichen 10“ haben es erneut Kandidaten geschafft, die man hier vielleicht nicht erwartet hätte. Etwa der Urkontinent Pangäa, der wie die Lechfeldschlacht von 955 und der Mauerfall, zu einer „Deutschen“ Einigung führte.
    Denn vor rund 300 Millionen Jahren wuchs bei der Entstehung des Superkontinents zum ersten Mal zusammen, was für uns heute zusammengehört. Viele unserer Landstriche verdanken ihre Schönheit der unsanften Geburt von damals. Was folgt, ist eine Geschichte voller Wendepunkte, die Deutschland zu dem machte, was es heute ist. Für die Dokumentationsreihe wurde keine Abstimmung durchgeführt. Die Redaktion hat eine subjektive Auswahl getroffen und sich bewusst und ohne Anspruch auf Repräsentativität für eine bestimmte Reihenfolge entschieden. ZDFneo zeigt die Spezialfolge „Die größten Wendepunkte der deutschen Geschichte“ zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2016. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2016ZDFneo

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