Staffel 4: Die 1990er Jahre, Folge 1–10

Staffel 4 (Die 1990er Jahre) von „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“ startete am 16.11.2019 im rbb.
  • Staffel 4, Folge 1 (90 Min.)
    Das Jahr 1990 – Berlin feiert die deutsche Einheit und neue Freiräume entstehen. Demonstranten stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin, die Währungsunion bringt die D-Mark für alle und die Bundesrepublik wird Fußball-Weltmeister. Eine Berlin-Chronik der Superlative: 40 Folgen, von 1961, dem Jahr des Mauerbaus, bis 1999, als Berlin wieder Hauptstadt eines vereinten Deutschland ist. – Die Zentrale der Staatssicherherheit wird gestürmt – Bild: rbb
    Das Jahr 1990 – Berlin feiert die deutsche Einheit und neue Freiräume entstehen. Demonstranten stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin, die Währungsunion bringt die D-Mark für alle und die Bundesrepublik wird Fußball-Weltmeister. Eine Berlin-Chronik der Superlative: 40 Folgen, von 1961, dem Jahr des Mauerbaus, bis 1999, als Berlin wieder Hauptstadt eines vereinten Deutschland ist. – Die Zentrale der Staatssicherherheit wird gestürmt
    1990 – das Jahr des Umbruchs und der Freiheit. Rex Joswig, Musiker der Band „Herbst in Peking“, erinnert sich an eine Zeit der Anarchie, an besetzte Häuser in Berlin-Mitte und Leerstand allerorten. Der Pfarrer Rainer Eppelmann berichtet vom Sturm auf die Ost-Berliner Stasi-Zentrale, aber auch von der persönlichen Enttäuschung, als er erfährt, dass sein Freund Wolfgang Schnur als Spitzel gearbeitet hat. Im März findet die erste und letzte freie Volkskammerwahl der DDR statt – Rainer Eppelmann wird Minister für Abrüstung und Verteidigung. Der Sommer 1990 ist ein Sommer der Euphorie: Mit der Währungsunion am 1.Juli kommt die D-Mark in die DDR. Schon um Mitternacht drängen sich Tausende Menschen vor einer Filiale der Deutschen Bank am Alexanderplatz, um die begehrten Scheine als erste in den Händen zu halten.
    Kurz danach gibt’s großen Jubel auf dem Kudamm: Deutschland wird Fußball-Weltmeister! Der Regierende Bürgermeister von West-Berlin Walter Momper erzählt von einem Jahr der Veränderungen und des Zusammenwachsens, vom Mauerabbau und Mauerspechten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.11.2019rbb
  • Staffel 4, Folge 2 (90 Min.)
    Das Jahr 1991 – der Bundestag beschließt seinen Umzug nach Berlin. Hunderttausende demonstrieren gegen den Irak-Krieg, der erste Mauerschützenprozess findet statt und die „Treuhand“ wird für viele Ost-Berliner zum Synonym für Abwicklung. Eine Berlin-Chronik der Superlative: 40 Folgen, von 1961, dem Jahr des Mauerbaus, bis 1999, als Berlin wieder Hauptstadt eines vereinten Deutschland ist. – Foto: Hauptstadtbeschluss im Juni 1991.
    1991 – das Jahr, in dem der Bundestag in einer historischen Debatte beschließt, dass Berlin Parlaments- und Regierungssitz des vereinten Deutschland wird. Die Berliner feiern ausgelassen die „Hauptstadtwerdung“, Wolfgang Thierse erinnert sich an einen dramatischen Tag in Bonn. Währenddessen bestimmen der „Aufbau Ost“ und die Treuhand den Alltag vieler Ost-Berliner. Ute Weber erinnert sich an ihren erfolgreichen Kampf um ihr Gasthaus „Zum Nußbaum“ im Nikolai-Viertel. Die Techno-Szene erobert leerstehende Gebäude und Keller im Osten der Stadt: Eine junge Generation Ost und West feiert gemeinsam im Untergrund. Dimitri Hegemann erzählt von der Entdeckung des Tresorraums des ehemaligen Kaufhaus Wertheim, in dem er mit Freunden den legendären Techno-Clubs Tresor eröffnete. Der Vorsitzende Richter des ersten Mauerschützen-Prozesses, Theodor Seidel, erinnert sich an die schwierige Urteilsfindung. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.11.2019rbb
  • Staffel 4, Folge 3 (90 Min.)
    1992 – das Jahr, in dem die Stasi-Akten geöffnet werden. Erstmals können Bürger in Deutschland die Akten einsehen, die ein Geheimdienst über sie angelegt hatte. Monika Opitz, Mitarbeiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde, berichtet vom Ansturm der ersten Tage und erschütternden Spitzel-Berichten. An Ostberliner Schulen wird das westliche Notensystem eingeführt und die Abiturientin Christiane Paul schildert, wie sie erste Schritte in die Welt der Schauspielerei unternimmt. Die Polizei jagt einen Kaufhauserpresser: Martin Textor, Chef der Berliner Sondereinheit, und Arno Funke, der ihm als „Dagobert“ immer wieder entwischt, erinnern sich. Von der Trauer um eine Berliner Ikone weiß Visagist René Koch zu berichten: Als Marlene Dietrich beigesetzt wird, steht die halbe Stadt Spalier. In der Mitte Berlins, am noch leeren Potsdamer Platz, wird die S-Bahn-Station wiedereröffnet und Berlin hat große Pläne, bewirbt sich um Olympia 2000. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.11.2019rbb
  • Staffel 4, Folge 4 (90 Min.)
    1993 – das Jahr, in dem das Verfahren gegen den schwer krebskranken Erich Honecker eingestellt wird und der ehemalige Staatschef der DDR von Berlin nach Chile ausreist. Ex-Stasi-Chef Mielke wird in Berlin hingegen zu sechs Jahren Haft verurteilt – wegen Mordes in der Weimar Republik. Der Berliner Senat schließt wegen der schlechten finanziellen Lage der Stadt das Schillertheater. Katharina Thalbach erinnert sich an den langen Kampf um den Erhalt der West-Berliner Institution. Um den Erhalt ihrer Lizenz für die zweite Liga kämpfen hingegen die Fans von Union Berlin. Carsten Utke erzählt von dem Drama über eine gefälschte Bankbürgschaft und der Ungleichheit der Lizenzvergabe, weil die Vereine im Westen viel finanzkräftigere Sponsoren hatten. Er erinnert sich, dass die Wiedervereinigungseuphorie einer Ernüchterung gewichen ist.
    Davon berichtet auch der damalige taz-Redakteur Gerd Nowakowski. Er wird von der linksextremistischen Vereinigung „Klasse gegen Klasse“ bedroht, die in Kreuzberg mit Brand- und Sprengstoffanschlägen für Unruhe sorgt. Von der schlechten Finanzlage, dem mühseligen Prozess des Zusammenwachsens der Stadt wird die NOlympia- Stimmung beflügelt, die sich gegen die Austragung der Olympischen Spiele im Jahr 2000 wendet. Und: Berlin bereitet sich auf den Abzug der Alliierten vor: Sergej Beschenjow, damals Oberleutnant der Roten Armee, spricht über die letzten Wochen in der Hauptstadt, von Autokauf und Ausflügen in Kudamm-Diskos. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.12.2019rbbDeutsche Online-PremiereDo 05.12.2019ARD Mediathek
  • Staffel 4, Folge 5 (90 Min.)
    1994 – das Jahr, in dem die Alliierten Berlin verlassen. Der Franzose Jean-Marie Weiss, Pressesprecher der französischen Streitkräfte, erinnert sich an den feierlichen Abzug der Armee und seine Entscheidung, aus Liebe zur Stadt in Berlin zu bleiben. US-Präsident Bill Clinton beschwört bei seinem Besuch im Juli – auf deutsch – den Beginn eines neuen Zeitalters für die ehemals geteilte Stadt: „Nichts wird uns aufhalten. Alles ist möglich. Berlin ist frei.“ Der Kaufhauserpresser Dagobert, Arno Funke, erzählt, wie er nach jahrelanger Fahndung schließlich in einer Telefonzelle von der Polizei geschnappt wird. Damit findet einer der spektakulärsten Berliner Kriminalfälle ein Ende. Mit dem Song „Mädchen“ prägt die Sängerin Luci von Org alias Lucilectric das Selbstbewusstsein einer ganzen Generation und eine skurrile Wahlwerbung mit dem Nacktbild des SPD-Politikers Thomas Krüger erregt im Berliner Wahlkampf die Gemüter. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.12.2019rbbDeutsche Online-PremiereMi 11.12.2019ARD Mediathek
  • Staffel 4, Folge 6 (90 Min.)
    1995 – das Jahr, in dem ein Zauber über der Stadt liegt: Christos verhüllter Reichstag begeistert die Menschen. Der Historiker und Ideengeber Michael S. Cullen erinnert sich an gigantische Stoffbahnen, die das Gebäude in eine silberne Fata Morgana verwandeln. Von einem der spektakulärsten Banküberfälle in der bundesdeutschen Geschichte berichtet der SEK-Beamte Frank Seroczynski. Als er die Bank in Schlachtensee mit seinen Kollegen stürmt, sind die Täter bereits durch einen Tunnel entkommen. Prince Charles kommt nach Berlin und besucht einen Plattenbau in Hellersdorf. Die Bibliothekarin Christiane Schliep erzählt von einem legendären Konzert: Übers Radio erfährt sie, dass Bruce Springsteen spontan in einem Eckcafé in Prenzlauer Berg auftritt – ein unvergessliches Ereignis. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.01.2020rbb
  • Staffel 4, Folge 7 (90 Min.)
    1996 – das Jahr, in dem die Baustelle am Potsdamer Platz ein Spektakel bietet: Die Schauspielerin Katharina Thalbach erinnert sich an das Kran-Ballett zu Beethovens „Ode An die Freude“. Die angestrebte Länderfusion von Berlin und Brandenburg platzt bei einem Volksentscheid. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen berichtet von Gründen des Scheiterns. Die Tänzerin Sabine Langer ist wie viele Frauen aus dem Osten in diesen Tagen auf Jobsuche und bekommt endlich ein Engagement am Friedrichstadt-Palast. Die Berliner trauern: Eine Maschine der Birgen Air mit Ziel Berlin-Schönefeld stürzt kurz nach dem Start in der Dominikanischen Republik ins Meer. Von der Bestürzung und dem Leid der Angehörigen erzählt Peter Leimbach, dessen Sohn unter den 189 Opfern ist. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.01.2020rbb
  • Staffel 4, Folge 8 (90 Min.)
    1997 – das Jahr, in dem das Hotel Adlon eröffnet und noch vor der Eröffnung für Schlagzeilen sorgt, weil Bundespräsident Roman Herzog dort seine berühmte Berliner Ruck-Rede hält. Der Reichstag bekommt seine Kuppel und feiert Richtfest – gleichzeitig wird am Gleisdreieck an einem Tunnel der Superlative gegraben. Hany Azer, Projektleiter bei der Deutschen Bahn erinnert sich an die einzigartigen Dimensionen des Nord-Süd-Tunnels, den Druck, der auf ihm lastete und schließlich zu einem Herzinfarkt führte. Nicht nur Berlin, das Leben ist eine Baustelle. So heißt jetzt auch ein Film mit Alltagsskizzen aus Berlin. Hauptdarstellerin Christiane Paul erzählt von den Dreharbeiten mit dem Star Jürgen Vogel und dem Glamour der Berlinale. Katja Riemann hingegen fällt 1997 bei der Kritik durch – mit dem Roadmovie „Bandits“.
    Doch privat genießt sie das Leben in Berlin – mit Mann und Tochter zieht sie nach Zehlendorf. Im Interview erinnert sie sich an ein Jahr zwischen Dreharbeiten, Premieren-Stress und familiärer Idylle zuhause mit Garten und Kinderschaukel. Hertha BSC spielt endlich wieder erste Liga. Kapitän Axel Kruse berichtet vom harten Kampf zurück an die Spitze. Beim Oder-Hochwasser 1997 bangen die Berliner mit ihren Brandenburger Nachbarn. THW-Helferin Patricia Jelinek erinnert sich an ihren Dauereinsatz bis zur kompletten Erschöpfung. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.01.2020rbb
  • Staffel 4, Folge 9 (90 Min.)
    1998 – das Jahr, in dem die Ära Kohl endet und Gerhard Schröder neuer Bundeskanzler wird. Wolfgang Thierse erinnert sich an diese politisch bewegten Zeiten und seine eigene Wahl zum Bundestagspräsidenten. Der Potsdamer Platz wird – halb fertig -eröffnet. Hans Kollhoff – selbst Architekt eines der Gebäude – erzählt von der Einweihung und von den Ideen, die für ihn als Architekten bei der Entwicklung des Ortes eine Rolle spielten. In der Steglitzer Lepsiusstraße explodiert ein Wohnhaus. Sieben Menschen sterben dabei. Albrecht Brömme – damals Chef der Berliner Feuerwehr – erinnert sich an die schwerste Gas-Explosion der Berliner Nachkriegsgeschichte und die tagelange Suche nach Überlebenden in den 2000 Tonnen Schutt.
    Gerade 30 und schon ganz oben ist Regisseur Thomas Ostermeier: Die Baracke am Deutschen Theaters, deren Künstlerischer Leiter er ist, wird zum Theater des Jahres gewählt. Ostermeier erzählt von wilden Partys im Osten der Stadt und sein Leben ohne Bad, aber mit Telefon-Anschluss in Berlin-Neukölln. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.01.2020rbb
  • Staffel 4, Folge 10 (90 Min.)
    1999 – das Jahr, in dem die Bonner kommen! Der Umzug von Bundestag und Regierung wird endlich vollzogen. Thilo von Trotha, Ministerialdirektor im Bundesbauministerium und einer dieser Bonner, erinnert sich an seine Ankunft in Berlin und den rauen Charme der Stadt, den er in seiner neuen Heimat Prenzlauer Berg erlebt. Die neue „Berliner Republik“ erlebt gleich ihre erste Zerreißprobe: Die rot-grüne Bunderegierung unterstützt den NATO-Einsatz gegen Jugoslawien – zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs nehmen deutsche Soldaten aktiv an Kampfhandlungen teil. Befürworter und Gegner des Kosovo-Kriegs gehen in Berlin auf die Straße. Jana Simon, damals Reporterin beim Tagesspiegel, erinnert sich an die Diskussionen über den Einsatz ohne UN-Mandat.
    Sie selbst begleitet für den Tagesspiegel eine Hilfsorganisation in das Krisengebiet und schreibt darüber. Schauspieler Michael Gwisdek erhält für seine Rolle im Film „Nachtgestalten“ einen Silbernen Bären bei der Berlinale. Er erinnert sich, wie er ein Hotelzimmer auseinandernimmt, nachdem er von dem Preis erfahren hat. Der Köpenicker Roman Geike, der später als Romano berühmt werden wird, arbeitet als „Zivi“ in einem Hospiz und erlebt einen kurzen Aufstieg in den Popstar-Himmel: Mit seiner Band Maladment dreht er ein Musikvideo in L.A. und landet damit einen Hit namens „Babe“. Er erinnert sich an den Hype und an eine Football-Jacke, die er sich vom Vorschuss der Plattenfirma gekauft hat. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.02.2020rbb

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Staffel 4 auf DVD und Blu-ray

Auch interessant…