2023, Folge 2795–2818

  • Folge 2795 (58 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die auf monumentale Werke spezialisierte Bildhauerin Anilore Banon zu unserer Gesprächsrunde kommen. Ihr vor acht Jahren begonnener Plan, ihr Werk „Vitae Project“ auf den Mond zu schicken, könnte bald Wirklichkeit werden. In ihrer selbstentfaltenden Skulptur in Form einer Blume sollen eine Million Fingerabdrücke von Frauen und Männern jeden Alters eingraviert werden. Sie wäre so konzipiert, dass sie sich tagsüber auf natürliche Weise bei Hitze schließt und nachts öffnet, und würde mit einem Fernrohr von der Erde aus sichtbar sein. Der Astronaut Thomas Pesquet hatte bereits 2017 ein Miniatur-Exemplar an Bord der Sojus-Kapsel mitgenommen.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Ukraine. Gestern gab Deutschland die Lieferung von 14 Leopard-Panzern an die Ukraine bekannt. Kurz danach kündigte Joe Biden an, dass die USA in den nächsten Monaten 31 Abrams-Panzer in die Ukraine schicken werden. Die Briten hatten diese Entwicklung eingeleitet, indem sie vor einigen Tagen die Bereitstellung von Challenger-Panzern ankündigten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „12 Ländern in der Panzerkoalition“ und fordert nun Langstreckenraketen und Flugzeuge. Wie verhält sich Frankreich? Frankreich zögert derzeit noch, einige seiner 226 Leclerc-Panzer der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Ist dieses Zögern ein Fehler? Sind die Franzosen dabei, die Geschichte zu verpassen?
    Renten. Um die Rentenreform ist eine neue Polemik entflammt: Ihr wird vorgeworfen, frauenfeindlich zu sein. Die Folgenabschätzung der Regierung zeigt anhand von Zahlen, dass die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 64 Jahre Frauen stärker benachteiligt. Daraufhin erklärte die Regierung, dass Frauen umgekehrt stärker von der auf 1200 Euro angehobenen Mindestrente profitieren werden. Ist die Kritik einer „frauenfeindlichen Reform“ gerechtfertigt? Hat die Regierung diesen Aspekt unterschätzt? Ist sie dabei, den Kampf um die öffentliche Meinung zu verlieren? Trotz der von ihm geforderten Überprüfung der Stimmen ficht Nicolas Mayer-Rossignol das Wahlergebnis und den verkündeten Sieg von Olivier Faure als ersten Sekretär der Sozialistischen Partei an.
    In seinem Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden sozialistischen Politiker gegeneinander antreten. Sonia Chironi berichtet über die heftigen Reaktionen in den sozialen Netzwerken zu den jüngsten Ereignissen aus der Filmwelt: Oscars, César, der Film des historischen Freizeitparks Puy du fou, Zlatan in Astérix et Obélix : l’Empire du milieu … Das französische Comic-Festival in Angoulême ist gespalten: Hintergrund ist die Kontroverse um Bastien Vivès, dessen Ausstellung aufgrund von Vorwürfen der Verherrlichung von Kinderpornografie abgesagt wurde. Claude Askolovitch erzählt von der Affäre, die die Welt des Comics erschüttert.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter vom 25. Januar mit dem Titel „Veto der Türkei gegen Schweden: Russland hat gesiegt.“ Ist das Veto gegen die Aufnahme Schwedens in die NATO endgültig?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2023arte
  • Folge 2796 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.02.2023arte
  • Folge 2797 (58 Min.)
    Die burkinische Schauspielerin Odile Sankara nutzt die Bühne für ihre Revolution
    Odile Sankara, die kleine Schwester des 1987 ermordeten burkinischen Revolutionsführers Thomas Sankara, hat sich ebenfalls für die Politik entschieden, bedient sich allerdings des Theaters. Als Schauspielerin, Regisseurin und Präsidentin des Festivals Les Récréâtrales in Ouagadougou, bei dem die Einwohner Workshops organisieren und verschiedene Theaterstücke einstudieren, nutzt sie die Bühne, um „Dinge zu vermitteln, die die Menschen nicht aussprechen können“. Sie wurde mit mehreren westafrikanischen Künstlern zum Kunstfestival FARaway in Reims eingeladen und wird im Februar Et que mon règne arrive (Dt.: Und mein Reich komme) der französisch-kamerunischen Schriftstellerin Leonora Miano präsentieren. Das Theaterstück kritisiert den westlichen Feminismus und dessen häufig herablassende Haltung gegenüber den afrikanischen Feministinnen. Odile Sankara ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Rentenreform: Sollen die Rentner zur Kasse gebeten werden?
    Der Gesetzentwurf zur Rentenreform wird am Montag der französischen Nationalversammlung vorgelegt. Obwohl das Gesetz erst am 1. September 2023 in Kraft treten soll, haben die Abgeordneten in den Ausschüssen bereits 7241 Änderungsanträge gestellt. Am zweiten Tag der landesweiten Mobilisierung gegen die Reform, der am Dienstag diese Woche geplant ist, besteht das Risiko, dass nun auch Rentner an den Demonstrationen teilnehmen, obwohl sie die Wählerbasis Macrons bilden. Bisher waren sie dem Gesetzentwurf eher positiv gegenüber eingestellt, da sie von der Reform nicht betroffen waren. Nun empfinden 61 % der Rentner sie als ungerecht. Da sie insgesamt einen höheren Lebensstandard haben als der Rest der Franzosen, gibt es auch Stimmen, die sie stärker zur Kasse bitten wollen. Muss sich die Regierung Sorgen machen, dass die Rentner nun die Reformverweigerer unterstützen? Sollen die Rentner zur Kasse gebeten werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.02.2023arte
  • Folge 2798 (58 Min.)
    „Sie war meine Freundin geworden …“: Wie ich der Magersucht entkam
    Die 23-jährige Studentin und Marathonläuferin Romane Lemière erzählt in ihrem im City-Editions-Verlag erschienenen Buch Un pas après l’autre von ihrem Kampf gegen die Magersucht. Mit 17 Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Laufen – eine Sportart, in der sie rasante Fortschritte machte – und erkrankte an Magersucht, was ihr das Leben zur Hölle machte. Komplexe gegenüber ihrem Körper, eine schwierige Trennung von der Familie nach dem Abitur … Sie erbrachte eine sportliche Leistung nach der anderen, nahm aber keine Nahrung mehr zu sich: „Ich verspürte ein richtiges Bedürfnis danach, nichts zu essen, mich zu zerstören, langsam zu sterben.“ Mit 18 Jahren wog sie nur noch 36 kg.
    Bei einem Krankenhausaufenthalt wurde sie sich des Teufelskreises ihrer Krankheit bewusst. Sie begann einen langsamen Heilungsprozess und fand ein gesünderes Verhältnis zum Sport. Sie meldete sich bei Instagram an, wo sie eine Community kennenlernte, mit der sie sich über die Krankheit austauschen und Präventionsarbeit leisten kann. Heute ist sie eine der französischen Hoffnungsträgerinnen für den Langstreckenlauf und hofft, 2028 an den Olympischen Spielen in Los Angeles teilnehmen zu können. Romane Lemière ist heute Abend bei uns im Studio zu Gast.
    Tod von Tyre Nichols: Ist bei der Polizeigewalt in den USA kein Ende in Sicht?
    Fast zehn Jahre nach dem Beginn der „Black Lives Matter“-Bewegung und drei Jahre nach dem Tod von George Floyd ist Polizeigewalt in den USA immer noch ein aktuelles Thema. Im Jahr 2022 wurden laut Mapping Police Violence 1176 Menschen von der US-Polizei getötet, das sind drei pro Tag. Am vergangenen Freitag wurden die schockierenden Bilder der Festnahme des 29-jährigen Afroamerikaners Tyre Nichols ausgestrahlt. Sie zeigen, wie der junge Mann minutenlang um Hilfe ruft, während die ebenfalls afroamerikanischen Polizisten auf ihn losgehen. Einige der Polizisten wurden entlassen und wegen Mordes angeklagt, andere wurden nicht verfolgt, obwohl ihre Rolle bei den Vorgängen nicht geklärt ist.
    Dieser Tod führte jedoch nicht zu landesweiten Massenprotesten. Haben die Amerikaner ihren Kampf gegen die Polizeigewalt aufgegeben? Haben sie sich daran gewöhnt? Wie tief sitzen die Polizeigewalt und der systemische Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft? Welche Gemeinsamkeiten und Grenzen gibt es beim Vergleich mit Frankreich? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.02.2023arte
  • Folge 2799 (58 Min.)
    Tipps des Schlafexperten Steven Laureys für eine erholsame Nacht
    „Warum ist Schlaf so wichtig? Warum leiden wir häufig unter Schlaflosigkeit?“ Diese Fragen beantwortet der Neurologe Steven Laureys in seinem im Odile-Jacob-Verlag erschienenen Buch Le Sommeil, c’est bon pour le cerveau. Meditation, Muskelentspannung, mentale Projektionen … Er gibt dem Leser konkrete Ratschläge zur Verbesserung der Schlafqualität und der Lebensführung. Seit über 25 Jahren betreibt der Professor bahnbrechende Forschungen zu Bewusstseinszuständen – von der Hypnose bis zu Nahtoderfahrungen. Mit seinem Team am Universitätsklinikum Lüttich fand er u. a. heraus, dass „40 % der als ‚vegetativ‘ bezeichneten Personen in Wirklichkeit Anzeichen von Bewusstsein aufweisen“ und hat damit die Behandlung von Patienten und ihren Schmerzen revolutioniert. Steven Laureys ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Arbeitsplätze, Renten: Sollte Frankreich mehr auf Einwanderer setzen?
    Im Jahr 2022 wurden 320.000 erste Aufenthaltsgenehmigungen erteilt, was nach Angaben des französischen Innenministeriums einem Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese beispiellose Entwicklung ist in erster Linie auf den Arbeitskräftemangel zurückzuführen. Im Entwurf des von Innenminister Gérald Darmanin und Arbeitsminister Olivier Dussopt ausgearbeiteten Einwanderungsgesetzes plant die Regierung die Einführung einer besonderen Aufenthaltsgenehmigung für Berufe mit Arbeitskräftemangel (im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Gesundheitswesen).
    Die Frage könnte das Land jedoch spalten: 70 % der Franzosen sind laut einer IFOP-Umfrage der Meinung, dass Frankreich nicht noch mehr Ausländer aufnehmen sollte, gleichzeitig könnte die demografische Herausforderung, mit der Frankreich konfrontiert ist, die Aufnahme von Migranten rechtfertigen. Sollte Frankreich die Aufnahme von Einwanderern beschleunigen? Die Rechtsextremen befürchten eine massenhafte Regularisierung illegal in Frankreich lebender Ausländer: Ist dies wirklich der Fall? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.2023arte
  • Folge 2800 (43 Min.)
    Rodrigo Cuevas: Spanische Folklore neu interpretiert
    „Ich bin kein Provokateur, ich erlaube mir nur eine Neuinterpretation der Folklore.“ Der aus Asturien stammende Sänger, Akkordeonist, Schlagzeuger, DJ und Fernsehmoderator Rodrigo Cuevas lässt sich von traditionellen Rhythmen und Gesängen Nordspaniens inspirieren, die er mit elektronischen Instrumenten modernisiert. Als Mitglied der Queer-Community bricht er mit dem konservativen Image, das oft mit Folklore in Verbindung gebracht wird, und kombiniert in seinen Kabarettaufführungen Gesang, Tanz und Burlesque. Obwohl er manchmal mit Freddie Mercury verglichen wird, lebt der Musiker nicht wie ein Rockstar, sondern führt ein einfaches Leben mit Hühnern und einem Esel auf dem Lande. Zum Abschluss seiner Frankreich-Tournee ist seine Show Trópico de covadonga am 5. Februar im Cabaret Sauvage in Paris zu sehen.
    Ist die Besteuerung der Reichen eine Lösung für unsere Probleme?
    Nach Angaben des jüngsten Berichts über soziale Ungleichheit der NGO Oxfam würde eine Besteuerung des Vermögens der 42 französischen Milliardäre um 2 % pro Jahr dem Defizit des französischen Rentensystems entsprechen, mit dem die Regierung die Notwendigkeit ihrer Reform rechtfertigt. Zu diesen Milliardären gehört auch Bernard Arnault, Vorstandsvorsitzender der LVMH-Gruppe, nach dessen Meinung „die Leute die wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht gut kennen und über Dinge sprechen, ohne zu wissen, worum es sich handelt“. Laut einer Studie des World Inequality Lab würde eine Besteuerung der reichsten Bevölkerungsteile jedoch sowohl die Armut verringern als auch die globale Erwärmung bekämpfen. Denn weltweit stoßen 1 % der reichsten Menschen mehr CO2 aus als die Hälfte der Ärmsten. Wäre eine Besteuerung der Reichen eine Lösung für unsere Probleme, oder würde sie Investoren abschrecken und die französische Wirtschaft benachteiligen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.02.2023arte
  • Folge 2801 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Sängerin und Schauspielerin Anandha Seethanen zu unserer Gesprächsrunde kommen. Mit etwa 20 Musikern, Tänzern und Sängern ist sie in der Show Black Legends zu sehen, die bis zum 26. März im Bobino und am 8. und 9. April im Zénith auf dem Programm steht. Mit Liedern gegen den Rassismus in den USA wie Strange fruit bis zum Welthit von Beyoncé Crazy in love erzählt die zweistündige Aufführung von der Identitätsbildung der Afro-Amerikaner.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Olympische Spiele 2024. „Die russischen Athleten sollten nicht antreten dürfen“, plädierte Wolodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch mit Emmanuel Macron. Während die baltischen Staaten und Polen diese Forderung unterstützen, hat sich das Internationale Olympische Komitee für eine Teilnahme der russischen Athleten unter „neutraler Flagge“ offen gezeigt. Angesichts dieser Entscheidung warf Kiew der Organisation vor, sich als „Unterstützer von Krieg, Mord und Zerstörung“ darzustellen. Soll das Olympische Komitee die russischen Sportler im Namen der politischen Neutralität teilnehmen lassen? Besteht die Gefahr eines Boykotts, wenn russische Athleten antreten dürfen? Wäre dies ungerecht gegenüber den ukrainischen Athleten, die durch den Krieg an der Vorbereitung und Teilnahme gehindert wurden?
    Rentenreform. Das 1880 von Paul Lafargue veröffentlichte Werk „Das Recht auf Faulheit“ stellt die Arbeit als Wert und deren zentrale Bedeutung, insbesondere innerhalb der Arbeiterklasse, in Frage. Könnte dieses Recht, das heute von der Abgeordneten Sandrine Rousseau gefordert und von der Linken mehrheitlich unterstützt wird, eine Erklärung für die Ablehnung der Anhebung des Renteneintrittsalters liefern? Laut einer im Jahr 2022 veröffentlichten Ifop-Umfrage empfinden 54 % der Franzosen Arbeit als „notwendigen Zwang, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten“. Würden die Franzosen die Anhebung des Renteneintrittsalters auch ablehnen, wenn sie in ihrem Berufsleben mehr Erfüllung fänden?
    Bei seinem Besuch in Brasilia versuchte Bundeskanzler Olaf Scholz, den brasilianischen Präsidenten Lula davon zu überzeugen, Kiew in seinem Konflikt mit Moskau auch mit Waffen zu unterstützen. Der brasilianische Staatsmann suggerierte eine Mitschuld der Ukraine an der russischen Invasion und verweigerte daher eine Beteiligung an der Militärhilfe. Macht diese Meinungsverschiedenheit die Schwierigkeiten des Westens deutlich, den Rest der Welt von der universellen Dimension des Konflikts zu überzeugen?
    In seinem Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Staatsoberhäupter gegeneinander antreten. Mit 466.703 Besuchern – einschließlich Vorpremieren – am ersten Spieltag legt der Film Astérix et Obélix : l’Empire du milieu von Guillaume Canet einen fulminanten Start hin. Angesichts der zahlreichen Kritiken scheint die Zauberkraft jedoch schnell nachzulassen. Sonia Chironi berichtet über die besten Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    Der britische Schriftsteller Hanif Kureishi wurde durch einen Sturz gelähmt. Er kann heute weder seine Beine noch seine Hände bewegen und hat damit sein Arbeitsmittel verloren. In einem von seinem Sohn geschriebenen Blog berichtet er, wie sich das Leben seit seinem Unfall anfühlt.
    Claude Askolovitch erzählt uns die Geschichte eines Schriftstellers, der nicht mehr schreiben kann. Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Tageszeitung der demokratischen Republik Kongo Le Courrier de Kinshasa mit dem Titel „Ankunft des Papstes in Kingshasa“. Bei seinem fünften Besuch des afrikanischen Kontinents seit seiner Wahl im Jahr 2013 kritisierte der Papst den „wirtschaftlichen Kolonialismus“ gegenüber dem Land. Warum machen die Ereignisse in der Demokratischen Republik Kongo bei uns keine Schlagzeilen?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2023arte
  • Folge 2802 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.02.2023arte
  • Folge 2803 (43 Min.)
    Hélène Vincent: Das Leben ist kein langer, ruhiger Fluss
    „Schwören Sie nicht Marie-Thérèse, schwören Sie nicht“: Mit ihrer Rolle als Madame Le Quesnoy in der Komödie Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss wurde Hélène Vincent einem großen Publikum bekannt und erhielt für ihre Interpretation 1989 einen César als beste Nebendarstellerin. Obwohl die Schauspielerin glaubte, nun endlich für ihr Talent anerkannt zu werden, wurde sie schnell eines Besseren belehrt: „Das größte Problem ist, dass es kaum Rollen für Frauen über 40 gibt.“ Neun Jahre lang führte sie mit der Theatergruppe Crac compagnie Regie und sagt heute, dass das Theater ihr erlaubte, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben: „Man arbeitet über einen längeren Zeitraum, was beim Kinofilm nicht möglich ist.
    Die Arbeit im Theater ist handwerklicher und tiefgründiger, sie erfordert Hartnäckigkeit und Bescheidenheit.“ Hélène Vincent hat im Laufe ihrer Karriere oft Mutterrollen gespielt. In dem Film L’Astronaute, der ab dem 15. Februar im Kino zu sehen ist, wird sie als Großmutter auftreten. Die Schauspielerin ist heute Abend bei uns im Studio zu Gast.
    Spionageballons, TikTok, Videoüberwachung: Kann man der Überwachung durch China entkommen?
    Am 4. Februar wurde ein chinesischer Ballon in 19.000 Metern Höhe über dem Atlantik von einem amerikanischen Kampfflugzeug abgeschossen. Xi Jinping behauptet zwar, dass die starken Winde ihn dorthin getrieben hätten, doch die Präsenz eines zweiten Ballons über Lateinamerika stellt diese Version in Frage. Zumal es in der Vergangenheit unter der Präsidentschaft von Donald Trump ähnliche Vorfälle gegeben hat. Auch Japan, Indien und die Philippinen wurden Opfer derartiger Eindringlinge. Doch die chinesische Überwachungspolitik geht noch weiter: Auch der Telekommunikationsriese Huawei und das soziale Netzwerk TikTok stehen im Verdacht, massiv persönliche Daten ihrer Nutzer abzugreifen.
    Letzterem, dessen Nutzung auf Diensthandys der US-Regierung verboten wurde, droht sogar ein landesweites Verbot. In Frankreich erwägt der Senat die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Kann man dem Big Brother aus China entkommen? War der von den USA abgeschossene Ballon tatsächlich ein Spionageballon? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.02.2023arte
  • Folge 2804 (43 Min.)
    „Tagebuch einer Invasion“: Igort zeichnet das Elend des Krieges in der Ukraine
    „Ein Krieg verursacht nur Elend. Im Krieg gibt es kein Epos, keinen Ruhm, nur Elend.“ So beginnt und endet die Graphic Novel „Berichte aus der Ukraine – Tagebuch einer Invasion“ des Comic-Autors Igort. Er wurde als Sohn eines russophilen Vaters auf Sardinien geboren und ist mit einer Ukrainerin verheiratet. Nach der russischen Invasion der Ukraine begann er, die Berichte seiner dort verbliebenen Verwandten aufzuschreiben. Nach einem ersten Band der „Berichte aus der Ukraine“, der sich mit der Erinnerung an die UdSSR befasste, und mehreren Bänden über die Geschichte Russlands und Japans ist nun der zweite Band in Form einer „Telefonischen Berichterstattung“ erschienen, dessen deutsche Übersetzung im März erhältlich sein wird. „Um Geschichte zu verstehen, muss man das Leben der Menschen verstehen, die Perspektive der einfachen Leute und nicht die der Helden.“ Igort ist heute Abend bei uns im Studio zu Gast.
    Spaltet das Verhältnis zur Arbeit die Franzosen?
    Seit dem von Nicolas Sarkozy 2007 propagierten Slogan „Mehr arbeiten, um mehr zu verdienen“ scheinen sich die Zeiten geändert zu haben. Vor dem Hintergrund der geplanten Rentenreform und der Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 64 Jahre ist auch eine semantische Debatte entflammt: Während die Regierung der Meinung ist, dass „Arbeit keine Krankheit ist“, ist sie für einen Teil der Linken – angeführt von Sandrine Rousseau – „ein Wert der Konservativen“. Seit der Covid-19-Krise hat sich das Verhältnis der Franzosen zur Arbeit verändert: Im Jahr 2022 erklärten laut Ifop und der Jean-Jaurès-Stiftung 59 % der Franzosen, dass die Arbeit in ihrem Leben „weniger wichtig oder zweitrangig“ sei. Diese Debatte zum Stellenwert der Arbeit hat soziale, philosophische und wirtschaftliche Aspekte. Wenn das „Recht auf Faulheit“ an Zuspruch gewinnt, stellt sich die Frage, in welchem Rahmen es sich einfordern lässt. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.2023arte
  • Folge 2805 (43 Min.)
    Anti-Mafia-Journalist Roberto Saviano ruft zur Revolte auf
    Der italienische Journalist und Schriftsteller Roberto Saviano wurde 2006 mit seinem Buch „Gomorra“ bekannt, das in 42 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als vier Millionen Mal verkauft wurde. In diesem Roman berichtete der heute unter Polizeischutz lebende Autor über das organisierte Verbrechen der Mafia in der Region Neapel. Nun meldet er sich mit einem neuen Buch mit dem Titel „Aufschrei. 30 Anstöße für eine mutigere Welt“ (Hanser) zurück, in dem er die Geschichten großer Frauen und Männer, die im Kampf um die Wahrheit kein Risiko scheuten, vom antiken Griechenland bis heute erzählt. Roberto Saviano berichtet über ihre Grundsätze und Werte und analysiert die Kampagnen, mit denen sie zum Schweigen gebracht werden sollten. Der Schriftsteller steht durch seine Werke und öffentlichen Wortmeldungen für Mut und Zivilcourage und wendet sich mit seinem jüngsten Buch an die junge Generation, um sie zu ermutigen, sich zu engagieren.
    Muss die EU angesichts des amerikanischen Protektionismus den Freihandel aufgeben?
    Steht der Freihandel vor dem Aus? Wird die Zukunft von Protektionismus oder gar Deglobalisierung geprägt sein? Die Covid-Pandemie hatte den Grundsatz des steigenden Wohlstands durch Globalisierung bereits stark angekratzt. Nun ist die Energiekrise ein weiterer Rückschlag für den Freihandel und den freien Wettbewerb, zwei Grundpfeiler der Europäischen Union. Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten treffen sich am Donnerstag und Freitag in Brüssel zu einem Gipfel, der größtenteils der Industriestrategie der EU als Reaktion auf die „unfairen Praktiken“ ihrer Handelspartner gewidmet ist. Brüssel hat vor allem China und die USA unter Joe Biden im Visier, der ein Programm für staatliche Ausgaben auf den Weg gebracht hat, um die Industrieproduktion und grüne Energien auf amerikanischem Boden anzukurbeln. Muss Europa auch auf Subventionen und Protektionismus zurückgreifen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2023arte
  • Folge 2806 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die auf die Betreuung von Tieren beim Film spezialisierte Tiertrainerin Muriel Bec zu unserer Gesprächsrunde kommen. Ihr letzter Film war Mon chat et moi, la grande aventure de Rroû des Regisseurs Guillaume Maidatchevsky, der ab dem 5. April im Kino zu sehen ist. Insgesamt hat sie an über 150 Filmen z. B. „Paul und die Schule des Lebens“, „Verstehen Sie die Béliers?“ und „Belle & Sebastian“ mitgewirkt. 2020 eröffnete Muriel Bec in Sury im Département Loiret den Park Rendez-vous en terre animale. Dort lebt sie mit Dutzenden von Haus- und Wildtieren, vom Kaninchen bis zum Elefanten.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Ukraine. Diese Woche reiste Wolodymyr Selenskyj nach London, Paris und Brüssel, um seine europäischen Verbündeten um die Lieferung von Kampfflugzeugen zu bitten. Nach der Zusage von Panzerlieferungen aus Europa will der ukrainische Präsident nun auch die letzten europäischen Vorbehalte ausräumen, obwohl, wie er in der französischen Tageszeitung Le Figaro sagte, „Russland den Krieg gerade zu 99 % verliert“. „Wenn die Ukraine fällt, verschwindet Ihre Lebensweise“, sagte er im Europäischen Parlament. Wolodymyr Selenskyj macht Druck: Sollen Frankreich und die anderen EU-Länder Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern? Sollte die Ukraine unverzüglich der EU beitreten dürfen, wie es der ukrainische Präsident erneut forderte?
    Übergewinne. Mitten in der Debatte über die Rentenreform und die Notwendigkeit, 10 bis 15 Milliarden Euro pro Jahr aufzutreiben, gab der französische Energiekonzern TotalEnergies einen Rekordgewinn von 19,5 Milliarden Euro für das Jahr 2022 bekannt. Vor dem Hintergrund einer hohen Inflation und eines rasanten Anstiegs der Erdöl- und Gaspreise hat diese Bekanntmachung eine heftige Polemik ausgelöst. Der Vorstandsvorsitzende Patrick Pouyanné versuchte, die Diskussion zu entschärfen, indem er erklärte, dass der Konzern weltweit 33 Milliarden Steuern gezahlt habe und über einen neuen Preisrabatt nachgedacht werde … Die hohen Gewinne von Total und anderen großen Konzernen (BNP, LVMH) entfachen die Debatte über die Teilung von Vermögen und den Beitrag der CAC40-Unternehmen zu den kollektiven Anstrengungen neu. Wäre eine Steuer auf Übergewinne oder ein Sonderbeitrag gerechtfertigt?
    Die von den Konservativen seit zehn Jahren geforderte Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre spaltet heute die Partei LR. Der Senatspräsident Gérard Larcher ruft seine Parteikollegen dazu auf, für die Reform zu stimmen, während der Regionalrat von Okzitanien, Aurélien Pradié, die parteiinternen Gegner der Rentenreform anführt. Nadia Daam lässt die beiden im Duell der Woche gegeneinander antreten.
    Nachdem die Vorsitzende des Regionalrats Ile-de-France Valérie Pécresse für die Absage eines zweiten Konzerts von Beyoncé im Stade de France im Mai verantwortlich gemacht wurde, veröffentlichte sie ein Video als Antwort auf die Kritik. Sonia Chironi berichtet über die besten Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    In seiner Geschichte der Woche beschäftigt sich Claude Askolovitch mit Salman Rushdie, der sechs Monate nach einer Messerattacke einen neuen Roman veröffentlichte. In Victory City erzählt er die Geschichte einer Dichterin, die magische Kräfte besitzt und gegen Intoleranz und das Patriarchat kämpft.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der „Frankfurter Rundschau“ vom 9. Februar mit dem Titel „Erdogans Versagen“. Hat die türkische Regierung angesichts der steigenden Opferzahlen des Erdbebens versagt? Wird Erdogan durch dieses Ereignis langfristig geschwächt?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.02.2023arte
  • Folge 2807 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.02.2023arte
  • Folge 2808 (43 Min.)
    Der Blues als Inspiration der Musik von Michel Jonasz
    „La boîte de jazz“, „Je voulais te dire que je t’attends“, „Super nana“ … Michel Jonasz hat die französische Musik der 1970er und 1980er Jahre mit zahlreichen Chansons geprägt, in denen er von seinem Leben und der Liebe erzählte. „Mich haben Lieder [ …] geprägt, die einen intimen Teil des Künstlers offenbarten und mich auf eine bis dahin unbekannte Facette meiner eigenen Person aufmerksam machten.“ Auch wenn er sich später Rollen im Theater und im Kino zuwandte, um „der Musik nicht überdrüssig zu werden“, erscheint heute sein zwanzigstes Album Chanter le blues mit bislang unveröffentlichten Titeln – eine Hommage an den Blues, der seine Musik seit jeher inspiriert hat. Michel Jonasz ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Katastrophe in der Türkei: Für Erdogan ein politisches Erdbeben?
    Am 6. Februar um 4:17 Uhr begann die Erde im Süden der Türkei zu beben. Eine Woche später ist die immer noch vorläufige Bilanz des Erdbebens mit 33.000 Todesopfern ausgesprochen schwer. Die humanitäre Katastrophe hat für Recep Tayyip Erdogan auch politische Konsequenzen. Der seit 2014 amtierende Präsident wird bei den am 13. Mai stattfindenden Präsidentschaftswahlen erneut kandidieren, obwohl die türkische Verfassung eine dritte Amtszeit verbietet. Verzögerungen und organisatorische Probleme bei den Rettungseinsätzen, Wut der Überlebenden … Während die Inflation des Landes innerhalb eines Jahres von 20 auf 84 % gestiegen ist, wirft die Oppositionspartei der Regierung nun vor, das Land auf eine derartige Naturkatastrophe nicht vorbereitet zu haben. Ist diese Kritik gerechtfertigt? Ist die türkische Präsidentschaftswahl die wichtigste Wahl im Jahr 2023? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.02.2023arte
  • Folge 2809 (43 Min.)
    Frédéric Ferrer, der verrückte Wissenschaftler mit seinen Powerpoints
    Frédéric Ferrer hat seinen ehemaligen Beruf als Geograf an den Nagel gehängt, um sich ganz dem Theater zu widmen. 2001 gründete er die Theatergruppe Vertical Détour und setzte sich in seinem ersten Theaterstück „Schlechtes Wetter“ mit der Klimafrage auseinander: „Zum ersten Mal stellte ich eine Verbindung zwischen meinem Beruf als Geograf und meiner Theatertätigkeit her, die ich zuvor parallel zu meiner Berufstätigkeit verfolgt hatte.“ Mit seinem PowerPoint reist der Regisseur durch Frankreich und erkundet die Deregulierung des Klimas und die Grenzen der Welt. Seine jüngsten Aufführungen beschäftigen sich z. B. mit der Einzigartigkeit und Komplexität der Olympischen Spiele. Mit „Olympicorama“, „Das Kaninchenproblem“, „Borderline(s) Investigation #1“ … ist Frédéric Ferrer in ganz Frankreich auf Tournee. Heute Abend ist er bei uns im Studio zu Gast.
    ChatGPT, Bard …: Werden wir durch künstliche Intelligenz ersetzt?
    „Wir erleben gerade den Beginn eines Wettrüstens.“ Der im November 2022 von der amerikanischen Firma OpenAI freigeschaltete Chatbot ChatGPT hat bereits mehr als 100 Millionen Nutzer. Angesichts dieses Riesenerfolgs hat Google nun seinen Chatbot Bard vorgestellt. Die leistungsstarken Chatbots sind u. a. bei Studenten sehr beliebt und werden bislang nicht von Anti-Plagiatssoftware erkannt. Langfristig könnten diese Roboter jedoch eine Reihe von Berufen bedrohen: Anwälte, Übersetzer, Ärzte, Lehrer … Die Liste ist lang. Wird diese neue industrielle Revolution das Ende der menschlichen Kreativität und des Wissens bedeuten? Die KI ermöglicht uns heute bereits, virtuelle Freundschaften und Gefühlsbeziehungen zu pflegen. Es bleibt die Frage, wie weit wir zu gehen bereit sind, um unsere Defizite auszugleichen. Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.02.2023arte
  • Folge 2810 (43 Min.)
    Tom Mustill, der Wal-Flüsterer
    Der britische Biologe, Regisseur, Autor und Filmproduzent Tom Mustill hat sich auf Tierdokumentationen spezialisiert. Seit seiner Begegnung mit einem Wal im Jahr 2015 ist er von diesen Tieren fasziniert und untersucht ihre Beziehung zu den Menschen sowie ihre Kommunikationsfähigkeit. 2019 erschien sein Dokumentarfilm Humpback Whales: A Detective Story. Sein Buch Die Sprache der Wale erscheint am 14. März in deutscher Sprache im Rowohlt-Verlag. Außerdem setzt sich der Dokumentarfilmer für eine umweltfreundlichere Produktion mit lokalen Filmteams und dem Recycling von Videomaterial ein. So hat er beispielsweise das Video #NatureNow – Greta Thunbergs Aufruf zum Erhalt der Artenvielfalt – 2019 mithilfe von Second-Hand-Bildern produziert. Tom Mustill ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Rentenreform: Fällt die Entscheidung im Parlament oder auf der Straße?
    Vor dem Hintergrund der anhaltenden Mobilisierung gegen die Rentenreform mit einem neuen Streik am 16. Februar ist die Stimmung in der Nationalversammlung angespannt. Seit Beginn der Prüfung des Gesetzentwurfs am 6. Februar häufen sich die Beleidigungen zwischen Abgeordneten. Seit 2017 gab es mehr Disziplinarstrafen als in der Zeit zwischen 1958 und 2017. Die Abgeordneten haben fünfzig Tage Zeit, um die zwanzig Artikel zu prüfen, bislang wurden jedoch nur zwei zur Abstimmung vorgelegt. Erstes Ärgernis für die Regierung: Der Artikel über den Seniorenindex wurde gestern Abend abgelehnt.
    Die Gewerkschaften warten auf die Abstimmung über Artikel 7, der die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters regelt. Um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen, haben sie ihre Bereitschaft angekündigt, ganz Frankreich am 7. März zum Stillstand zu bringen. Wird Emmanuel Macron diese Reform bis zum Ende durchziehen? Oder ist eine Rücknahme des Textes oder eine Nichtanwendung – wie beim Vertrag über die Ersteinstellung (CPE) unter Jacques Chirac – denkbar? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2023arte
  • Folge 2811 (43 Min.)
    Missharvey: Weiblicher Sieg in einer Männer-Domäne
    Die fünffache Weltmeisterin im Computerspiel „Counter-Strike“ Stéphanie Harvey aus Quebec mit dem Spitznamen MissHarvey bezeichnet sich selbst als „stolze Gamerin“ und veröffentlicht nun ein Buch mit dem gleichnamigen Titel, das am 16. Februar im Éditions-de-l’Homme-Verlag erscheint. Bei ihrem ersten Turnier 2004 gab es bei 500 Teilnehmern nur sieben Mädchen. „Ich bin nicht bekannt, weil ich gut bin, sondern weil ich in den Medien auftrete, [ …] ich Feministin bin.“ Fast zehn Jahre später wurde sie mit einer Medaille für die Gründung ihrer Online-Community „Missclicks“ ausgezeichnet, die Frauen in der Gaming-Branche unterstützen soll. 2019 beendete sie ihre Karriere als Gamerin. Stéphanie Harvey ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Droht die Ukraine den Krieg wegen mangelnder Munition zu verlieren?
    „Die Ukraine verbraucht Munition derzeit viel schneller als wir Munition produzieren.“ Der NATO-Generalsekretär schlug Alarm: Ein Jahr nach Kriegsbeginn haben die Munitionsvorräte einen Tiefpunkt erreicht, und die Produktion kommt nicht hinterher. Laut einer Studie des amerikanischen Thinktanks CSIS haben die USA bereits mehr als eine Million Granaten an Kiew geliefert, obwohl die amerikanische Produktionskapazität bei 240.000 pro Jahr liegt. Auch die europäische Industrie war auf einen Konflikt von solcher Intensität nicht vorbereitet: Zu Beginn der Offensive feuerte die Ukraine bis zu 50.000 Granaten pro Tag ab, was der Jahresproduktion des französischen Herstellers Nexter entspricht.
    Da die Verbündeten von Wolodymyr Selenskyj ihre Produktion nicht auf Kriegswirtschaft umgestellt zu haben scheinen, stellt sich die Frage, ob die Ukraine den Krieg gegen Russland wegen mangelnder Munition zu verlieren droht. Warum erhöht Europa nicht seine Produktion? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2023arte
  • Folge 2812 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Schauspieler Cyril Garnier zu unserer Gesprächsrunde kommen. Als er erfuhr, dass er zu groß war, um Astronaut zu werden, platzte für ihn ein Kindheitstraum. Nachdem er die Schule abgebrochen hatte, entdeckte er in der Schauspielerei eine neue Leidenschaft. In seiner Show J’aurais voulu être astronaute kombiniert er „die bewegte Geschichte eines leidenschaftlichen Schauspielers mit dem unglaublichen Abenteuer der Helden der Eroberung des Weltraums“.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Geburtenrate. „Lasst unsere Gebärmutter in Ruhe!“ protestierte die Grünen-Abgeordnete Sandrine Rousseau nach einem von den Republikanern eingereichten Änderungsantrag zur Förderung der Geburtenrate. Eine vom Statistikinstitut INSEE veröffentlichte Bilanz zeigt eine Verlangsamung des französischen Bevölkerungswachstums im Jahr 2022: Mit insgesamt 723.000 Geburten liegt die Zahl um 19.000 Geburten unter dem Vorjahresniveau. Angesichts dieser rückläufigen Entwicklung schlug der Abgeordnete Thibault Bazin „eine Senkung des Satzes der Sozialabgabe CSG auf das Erwerbseinkommen von Müttern“ je nach Anzahl der unterhaltsberechtigten Kinder vor. Wie ist eine solche Politik der Geburtenförderung zu beurteilen? Sollen die Franzosen dazu angehalten werden, mehr Kinder zu bekommen, um das Rentensystem zu finanzieren?
    Rentenreform. Seit Beginn der Prüfung des Gesetzentwurfs am 6. Februar häufen sich die verbalen Ausrutscher in der Nationalversammlung. Insbesondere Arbeitsminister Olivier Dussopt wurde zur Zielscheibe: Ein Abgeordneter stellte seinen Fuß auf einen Ballon mit seinem Konterfei, ein anderer nannte ihn einen „Mörder“ … Während der Opposition, insbesondere dem Linksbündnis Nupes, wegen der Einreichung tausender Änderungsanträge eine gezielte Behinderung des parlamentarischen Verfahrens vorgeworfen wird, wird auch die Regierung wegen der Verkürzung der Dauer der parlamentarischen Debatte auf 50 Tage, unklarer Aussagen über die Mindestrente in Höhe von 1200 Euro und der Beitragsdauer für lange Karrieren kritisiert. Während sich beide Seiten weiterhin gegenseitig die Schuld zuschieben, stellt sich die Frage, wer für die chaotische Situation wirklich verantwortlich ist.
    Das Rennen um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten ist offiziell eröffnet. Als „stolze Tochter indischer Einwanderer“ hat Nikki Haley ihre Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 angekündigt. Sie wird gegen Donald Trump kandidieren, der sie 2017 zur Botschafterin bei den Vereinten Nationen ernannt hatte. Frédéric Says lässt die beiden im Duell der Woche gegeneinander antreten.
    Eine Invasion von UFOs im amerikanischen Luftraum? Das würden die Fans von unidentifizierten Flugobjekten gerne glauben. Sonia Chironi berichtet über die besten Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Spionage, Lobbying, Desinformationskampagnen … Im Rahmen einer breit angelegten Recherche, an der 30 Medien beteiligt waren, wurde die Arbeit einer israelischen Firma zur Meinungsmanipulation enthüllt. In seiner Geschichte der Woche erzählt Claude Askolovitch von der Affäre „Team Jorge“.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der englischen Tageszeitung The Guardian mit dem Titel „Sturgeon tritt wegen Härte der Politik zurück“. Drei Jahre vor dem Ende ihrer Amtszeit trat die schottische Premierministerin zurück und erklärte, dass sie „nicht mehr genug Energie im Tank hat“. Handelt es sich um ein Eingeständnis von Schwäche oder um Charakterstärke?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.02.2023arte
  • Folge 2813 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.02.2023arte
  • Folge 2814 (43 Min.)
    Patrick Chesnais entschuldigt sich bei seinem Sohn, seiner Karriere und sogar bei der Langeweile
    Seit fast 60 Jahren teilt Patrick Chesnais sein Leben zwischen dem Theater und dem Film und kann auf eine lange Karriere mit mehr als 60 Theaterstücken und über 90 Filmen zurückblicken. Für seine Darstellung in La Lectrice von Michel Deville wurde er mit einem César als bester Schauspieler in einer Nebenrolle ausgezeichnet und erhielt für seinen ersten Film Charmant garçon den Alain-Poiré-Preis als bester Regisseur. Am 13. Oktober 2006 erlebte er jedoch einen Schicksalsschlag: Sein ältester Sohn starb im Alter von 20 Jahren bei einem Verkehrsunfall, nachdem ein Freund mit 1,68 g Alkohol im Blut in falscher Richtung auf die Pariser Ringautobahn fuhr und frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammenstieß.
    Nach diesem tragischen Unfall gründete der Regisseur einen Verein zur Sensibilisierung für die Gefahren von Alkohol am Steuer und veröffentlichte das Erinnerungsbuch Il est où Ferdinand? Journal d’un père orphelin (Wo ist Ferdinand? Tagebuch eines verwaisten Vaters). 2023 veröffentlicht Patrick Chesnais im L’Archipel-Verlag Lettres d’excuses, in denen er „die Kunst der Entschuldigung mit Humor und eindrucksvoller Sprachgewalt in allen Variationen vorführt“. Patrick Chesnais ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    „Roter März“ in Frankreich: Steht bei den Lebensmitteln der schlimmste Preisanstieg noch bevor?
    Während die Lebensmittelpreise laut Statistikamt INSEE im Jahresvergleich bereits um 13,2 % gestiegen sind, kündigt der Einzelhandel einen „roten März“ an. Aufgrund der steigenden Produktionskosten „verlangt die Lebensmittelindustrie wahnwitzige Preiserhöhungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Hypermarktes Carrefour, Alexandre Bompard. Immer längere Warteschlangen bei den Hilfsorganisationen, die Lebensmittel verteilen, Anstieg der Ladendiebstähle um 14 % innerhalb eines Jahres … Die Inflation bereitet den Franzosen ernsthafte Sorgen.
    Angesichts der steigenden Lebensmittelpreise will die Regierung einen „Anti-Inflationswarenkorb“ einführen, der den Verbrauchern den Kauf von 50 Basisprodukten zu stabilen Preisen garantiert. Aber ist diese Initiative ausreichend? Könnten die Lebensmittelinflation und ein „roter März“ den Unmut der französischen Bevölkerung noch verstärken, der sich bereits in den Protesten gegen die Rentenreform äußert? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.2023arte
  • Folge 2815 (43 Min.)
    „Talent ist eine Fiktion“ – eine Entkräftigung des Mythos des Verdienstes
    „Unsere Unterschiede biologisch erklären zu wollen, ist so, als würde man versuchen, eine Schachpartie verstehen zu wollen, indem man das Holz untersucht, aus dem das Schachbrett und die Figuren bestehen.“ Die libanesische Doktorin der Neurowissenschaften Samah Karaki gründete 2014 den Verein Social Brain Institute, der weltweit Vorträge veranstaltet, um die Resilienz und die menschliche Kreativität auf der Grundlage der Kognitionswissenschaften zu fördern. In ihrem im JC-Lattès-Verlag erschienenen Buch Le talent est une fiction entkräftet sie die Vorstellung, dass Talent biologisch veranlagt ist. Die Wissenschaftlerin erinnert an die Bedeutung der gesellschaftlichen, kulturellen, historischen und geografischen Einflüsse und stellt das Verhältnis unserer Gesellschaft zu Erfolg und Verdienst in Frage. Samah Karaki ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Jeder zweite Erwachsene ist übergewichtig oder fettleibig: Macht Junkfood Frankreich krank?
    70 % der US-Amerikaner sind übergewichtig, doch auch Frankreich scheint langsam den gleichen Weg einzuschlagen. Laut einer 2020 durchgeführten Studie des Inserm-Instituts und der Universitätsklinik Montpellier sind 47 % der französischen Erwachsenen übergewichtig. Davon sind 17 % fettleibig, d. h. etwa 8 Millionen Menschen, eine Zahl, die sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat. Mangelnde körperliche Aktivität und ungesunde Ernährung können gesundheitliche Probleme wie die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zur Folge haben. Ferner macht die Studie die sozioökonomischen Faktoren dieses Phänomens deutlich: Arbeiter sind stärker betroffen als Besserverdienende, denn gutes Essen ist teuer.
    „Junk Food“ ist hingegen preisgünstiger und der Markt für Fastfood explodiert. Ist neben den Problemen der Kaufkraft auch die „Amerikanisierung“ des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten für den Anstieg der Fettleibigkeit in Frankreich verantwortlich? Inwiefern handelt es sich um ein Problem der öffentlichen Gesundheit? Was können wir tun? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.02.2023arte
  • Folge 2816 (43 Min.)
    Unsere Liebe zu Louise Attaque ist ewig und nicht künstlich
    „Wenn wir zu dritt spielen, passiert immer etwas Besonderes, die Chemie stimmt einfach.“ Die 1994 gegründete Band Louise Attaque – die zunächst aus vier Mitgliedern bestand – verkaufte ihr erstes Album fast drei Millionen Mal und wurde damit zum meistverkauften französischen Rockalbum aller Zeiten. Gleichzeitig begann der Sänger der Gruppe Gaëtan Roussel eine Solokarriere und veröffentlichte sein erstes Album „Ginger“, für das er drei Victoires de la musique gewann. Es folgten ein Duo mit Rachida Brakni, mehrere Filmsoundtracks, eine Zusammenarbeit mit Alain Souchon … Der Songwriter arbeitete an vielen Projekten, hat seine langjährigen Begleiter Robin Feix und Arnaud Samuel jedoch nie vergessen. Nach ihrem 25-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 stehen sie ab dem 15. März wieder auf der Bühne. Gaëtan Roussel ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    4-Tage-Woche: Arbeiten wir besser, wenn wir weniger arbeiten?
    Gesteigertes Wohlbefinden, höhere Produktivität, keine Umsatzeinbußen … Nachdem in 61 britischen Unternehmen die 4-Tage-Woche mit fünf bezahlten Arbeitstagen getestet wurde, entschieden sich 92 % der Unternehmen für die Beibehaltung dieser Regelung. Wäre die Einführung der 4-Tage-Woche und die damit verbundene Arbeitsentlastung eine Möglichkeit, die Franzosen von der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre zu überzeugen? Die Ergebnisse scheinen zwar überzeugend zu sein, einige britische Arbeitnehmer wiesen jedoch darauf hin, dass der Arbeitsrhythmus zunahm und die Zeit für geselliges Beisammensein mit den Kollegen abnahm. Ist die Umstellung auf eine 4-Tage-Woche in Zeiten des Arbeitskräftemangels eine gute Idee? Wäre es für Unternehmen leichter, Mitarbeiter einzustellen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.02.2023arte
  • Folge 2817 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Puppenspielerin Camille Trouvé zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sie ist ebenfalls Designerin ungewöhnlicher Gelenkpuppen, Regisseurin, Schauspielerin und Leiterin des Centre dramatique national de Normandie-Rouen. Mit ihrem Partner Brice Berthoud hat sie nun White Dog inszeniert. Inspiriert ist das Stück von Romain Garys autobiografischem Roman Le chien blanc, der sich mit dem Rassismus in den USA beschäftigt, und aufgeführt wird es vom 7. bis 25. März im Théâtre 14 in Paris und anschließend am 7. und 8. Juni 2023 im Théâtre de Bourg-en-Bresse. Die Schauspielerin wird von zwei menschengroßen Marionetten, Kiss und Red, den beiden Hauptfiguren des Romans, begleitet.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Rentenreform. Der Gesetzentwurf zur Rentenreform wird ab dem 28. Februar im Senat vorgelegt. Der bisher eher zurückhaltende Staatspräsident Emmanuel Macron sagte auf dem Großmarkt in Rungis, er appelliere „an den gesunden Menschenverstand der Franzosen“, um zu akzeptieren, „etwas länger zu arbeiten“. Die Gegner der Reform setzen den Kampf auf der Straße fort und planen am 7. März einen neuen Tag der Mobilisierung, an dem Frankreich „zum Stillstand“ gebracht werden soll. Ist der Appell an den „gesunden Menschenverstand“ die richtige Strategie, um die öffentliche Meinung zu überzeugen? Haben die Reformgegner den ideologischen Kampf nicht bereits gewonnen?
    USA gegen Russland. Vor genau einem Jahr begann der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Es scheint sich bei dem Konflikt jedoch auch um eine Konfrontation zwischen Russland und den USA zu handeln: Die beiden Reden von Wladimir Putin und Joe Biden am Dienstag verstärkten die Vorstellung einer Ost-West-Spaltung. Der russische Staatschef warf dem Westen vor, er wolle „Russland erledigen“, und der US-Präsident versicherte, dass die „Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen“ werde. Erleben wir auf internationaler Ebene die Rückkehr des Kalten Krieges? Ist eine Ausweitung des Ukraine-Konflikts in andere Teile der Welt zu befürchten? Während die Gewerkschaften Frankreich ab dem 7. März „zum Stillstand“ bringen wollen, stellt sich die Frage, ob das Linksbündnis in dieser Frage gespalten ist.
    Dem führenden Kopf der linken LFI, Jean-Luc Mélenchon, wird vorgeworfen, den ordnungsgemäßen Ablauf der Abstimmung über die Rentenreform behindert zu haben. Zu seinen Kritikern gehört auch der Generalsekretär der Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger.
    In seinem Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Reformgegner gegeneinander antreten. Der Verkauf von Eintrittskarten für die Olympischen Spiele 2024 in Paris hat begonnen. Zuvor wurde eine Auslosung veranstaltet und wer das Glück hatte, dabei Gewinner zu werden, musste nun feststellen, dass die Tickets sehr teuer sind. Sonia Chironi berichtet über die Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    Einige Impfgegner haben einen verrückten Plan: Sie wollen eine Ungeimpften-Blutbank mit „reinen Blut-Konserven“ aufbauen, die ausschließlich Personen ohne Covid-19-Impfung vorbehalten ist. Frédéric Pommier erzählt uns mehr davon.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung Daily Star vom 23. Februar mit dem Titel: „Was wollen wir? Gemüse! Wann? Jetzt!“ In Großbritannien werden aufgrund aktueller Versorgungsengpässe Obst und Gemüse rationiert. In mehreren Supermärkten werden maximal zwei Paprikaschoten und Tomaten pro Kunde verkauft. Manche machen den Brexit für diese Situation verantwortlich.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.02.2023arte
  • Folge 2818 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023arte

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