Patrick Chesnais entschuldigt sich bei seinem Sohn, seiner Karriere und sogar bei der Langeweile Seit fast 60 Jahren teilt Patrick Chesnais sein Leben zwischen dem Theater und dem Film und kann auf eine lange Karriere mit mehr als 60 Theaterstücken und über 90 Filmen zurückblicken. Für seine Darstellung in La Lectrice von Michel Deville wurde er mit einem César als bester Schauspieler in einer Nebenrolle ausgezeichnet und erhielt für seinen ersten Film Charmant garçon den Alain-Poiré-Preis als bester Regisseur. Am 13. Oktober 2006 erlebte er jedoch einen Schicksalsschlag: Sein ältester Sohn starb im Alter von 20 Jahren bei einem Verkehrsunfall, nachdem ein Freund mit 1,68 g Alkohol im Blut in falscher Richtung auf die Pariser Ringautobahn fuhr und frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammenstieß. Nach diesem tragischen Unfall gründete der Regisseur einen Verein zur Sensibilisierung für die Gefahren von Alkohol am Steuer und veröffentlichte das Erinnerungsbuch Il est où Ferdinand? Journal d’un père orphelin (Wo ist Ferdinand? Tagebuch eines verwaisten Vaters). 2023 veröffentlicht Patrick Chesnais im L’Archipel-Verlag Lettres d’excuses, in denen er „die Kunst der Entschuldigung mit Humor und eindrucksvoller Sprachgewalt in allen Variationen vorführt“. Patrick
Chesnais ist heute bei uns im Studio zu Gast. „Roter März“ in Frankreich: Steht bei den Lebensmitteln der schlimmste Preisanstieg noch bevor? Während die Lebensmittelpreise laut Statistikamt INSEE im Jahresvergleich bereits um 13,2 % gestiegen sind, kündigt der Einzelhandel einen „roten März“ an. Aufgrund der steigenden Produktionskosten „verlangt die Lebensmittelindustrie wahnwitzige Preiserhöhungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Hypermarktes Carrefour, Alexandre Bompard. Immer längere Warteschlangen bei den Hilfsorganisationen, die Lebensmittel verteilen, Anstieg der Ladendiebstähle um 14 % innerhalb eines Jahres … Die Inflation bereitet den Franzosen ernsthafte Sorgen. Angesichts der steigenden Lebensmittelpreise will die Regierung einen „Anti-Inflationswarenkorb“ einführen, der den Verbrauchern den Kauf von 50 Basisprodukten zu stabilen Preisen garantiert. Aber ist diese Initiative ausreichend? Könnten die Lebensmittelinflation und ein „roter März“ den Unmut der französischen Bevölkerung noch verstärken, der sich bereits in den Protesten gegen die Rentenreform äußert? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)