2023 (Folge 2819⁠–⁠2842)

  • Folge 2819 (43 Min.)
    „The Son“: Der zweite bewegende Film des französischen Hollywood-Regisseurs Florian Zeller
    „Die Schauspieler sind nicht die einzigen, die eine Rolle spielen. Die Zuschauer auch. Dieses Miteinander bewegt mich zutiefst.“ Der Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Filmemacher Florian Zeller ist mit 43 Jahren der weltweit am häufigsten gespielte französische Dramatiker. Seine Texte bieten Reflexionen über das Leben, den Tod, die Liebe und kulturelle Unterschiede. Sein zweiter Film The Son, der auf seinem Theaterstück Le Fils basiert und eine mit La Mère und Le Père begonnene Trilogie abschließt, ist ab dem 1. März im Kino zu sehen. Seine erste Verfilmung The Father wurde unter anderem mit einem Bafta, einem Oscar für das beste adaptierte Drehbuch und einem César für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. In seinem neuen Film beschäftigt er sich mit dem Thema der psychischen Gesundheit von Teenagern, das trotz seiner traurigen Realität und Aktualität immer noch zu stark tabuisiert wird. Florian Zeller ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Klimakrise: Ist Frankreich auf einen Temperaturanstieg um 4 Grad vorbereitet?
    Seit Beginn des Industriezeitalters sind die Temperaturen in Frankreich um insgesamt 1,8 Grad gestiegen. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte dieser Anstieg mehr als vier Grad erreichen. Dieses Szenario wird von der französischen Regierung als realistisch eingestuft. Vor diesem Hintergrund hat der Minister für den ökologischen Wandel Christophe Béchu vor kurzem einen ministeriellen Lenkungsausschuss für die Anpassung an den Klimawandel eingerichtet. Der IPCC schätzt, dass die Temperaturen bis 2100 um drei Grad steigen könnten, wenn keine umfassenden Maßnahmen ergriffen werden.
    Ein solches Katastrophenszenario lässt sich dadurch erklären, dass sich Frankreich und Europa stärker erwärmen als andere Regionen der Welt. Daher ist wichtig, diese Entwicklung schon heute vorzubereiten, um zu versuchen, sie abzuwenden. Mit welchen Maßnahmen lässt sich eine derartige Erwärmung vorbereiten? Welche Änderungen sind bei der Stadtplanung erforderlich? Welche öffentlichen Maßnahmen brauchen wir zum Wassersparen? Werden wir den nötigen Willen haben, die richtigen Entscheidungen zu treffen, solange wir noch Zeit haben? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.03.2023 arte
  • Folge 2820 (43 Min.)
    Nadia Chonville, die Antillen im Blut
    „Ich komme von den Antillen. Das ist ein grundlegender Aspekt meiner Identität.“ Nadia Chonville, deren Eltern beide Lehrer waren – ihre Mutter stammt aus Guadeloupe, ihr Vater aus Martinique -, ist Autorin und Doktorin der Soziologie. Seit ihrer Kindheit nutzte sie das Schreiben als Mittel, um sich selbst zu hinterfragen. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Fantasy-Roman und den ersten Band ihrer Trilogie: Rose de Wégastrie, von dem in den Antillen über 10.000 Exemplare verkauft wurden. Obwohl sie zum Studium nach Frankreich ging, war ihr immer klar, „dass sie zurückkehren und für [ihre] Heimat arbeiten möchte“.
    „Lasst uns unsere Kinder nach Hause bringen und sie vor dem Verlassen unserer Heimat abhalten: Denn das ist unser einziges Problem.“ Gender, Exil, Identität, „Afrofuturismus“: Nadia Chonville beschäftigt sich mit der Soziologie der von Afrikanern abstammenden Gesellschaften der Karibik und veröffentlicht heute ein Buch mit dem Titel Mon coeur bat vite, in dem sie einen engagierten Blick auf das heutige Martinique wirft. Sie ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Sinkender Einfluss in Afrika: Welche Rolle wird Frankreich in Zukunft spielen?
    Gabun, Angola, Kongo, Demokratische Republik Kongo: Am Vorabend einer fünftägigen Reise nach Zentralafrika stellt Emmanuel Macron am Dienstag seine neue militärische und politische Strategie für Afrika vor. Weniger Personal, neue Partnerschaften, „gemeinsam verwaltete“ Stützpunkte: Der französische Staatspräsident möchte den Grundstein für einen „anderen Weg“ in den Beziehungen zwischen Afrika und Frankreich legen, die von militärischen Misserfolgen in der Sahelzone gezeichnet und von der Konkurrenz durch Russland und China geprägt sind. Während die antifranzösische Stimmung immer stärker zu werden scheint, kritisieren NGO eine Strategie, die als Unterstützung autoritärer Regime interpretiert wird. Müssen die Beziehungen neu aufgebaut werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.03.2023 arte
  • Folge 2821 (43 Min.)
    Gespräch mit Régis Debray und dem Arzt Claude Grange über den Tod
    „Gegenüber meinen sterbenden Patienten wusste ich weder, was ich sagen oder tun sollte, noch wie ich etwas sagen oder tun sollte.“ Gibt es einen angemessenen Umgang mit dem Tod? Wie geht jeder Einzelne mit dem Lebensende um? Seit über 20 Jahren leitet der ehemalige Landarzt Claude Grange die Palliativstation des Krankenhauses von Houdan. Seit zwei Jahrzehnten begleitet er seine Patienten in ihren letzten Tagen. In Le dernier souffle (Der letzte Atemzug) erzählt der Arzt von seinen Erfahrungen und baut in einem Dialog mit dem Philosophen Régis Debray eine Reflexion über die Wahrnehmung des Todes in unserer Gesellschaft auf. Beide werden heute im Studio von „28 Minuten“ mehr darüber berichten.
    Entwickelt sich Tunesien 12 Jahre nach der Revolution zu einem Terrorstaat?
    „Der Terror breitet sich aus und scheint der internationalen Gemeinschaft gleichgültig zu sein.“ Was ist in Tunesien los? In einem Artikel der französischen Tageszeitung Le Monde kritisieren zahlreiche Intellektuelle die Verschärfung der Repressionen in dem nordafrikanischen Land, während sich die Fälle von Übergriffen auf Staatsangehörige aus Subsahara-Afrika häufen. Die Gewalttaten ereigneten sich nach den Äußerungen des tunesischen Präsidenten Kais Saied, der vor einer Woche zu „dringenden Maßnahmen“ gegen die illegale Einwanderung aufrief und von der Ankunft von „Horden illegaler Migranten“ sprach, die seiner Meinung nach versuchen würden, die demografische Zusammensetzung des Landes zu verändern, um seinen „arabisch-muslimischen“ Charakter zu verdrängen. Diese Vorwürfe sind vollkommen unbegründet, da die 21.000 Staatsangehörigen aus Subsahara-Afrika nur 0,2 % der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen. Entwickelt sich Tunesien zu einem Terrorstaat?
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.03.2023 arte
  • Folge 2822 (43 Min.)
    Die Fechterin Astrid Guyart kämpft auf dem politischen Parkett
    Die ehemalige Fechterin, Raumfahrtingenieurin und Jugendbuchautorin Astrid Guyart hat in ihrem Leben schon viel erreicht. Nach einer langen sportlichen Karriere, die von zahlreichen Auszeichnungen – darunter eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2020 – gekrönt wurde, ist sie heute Generalsekretärin des Französischen Olympischen Komitees und Mitglied der Athletenkommission des Organisationskomitees von Paris 2024. Nach eigenen Aussagen versteht sie ihre Aufgabe vor allem politisch. Sie will die Strukturen der Olympischen Spiele modernisieren und insbesondere den Frauensport mehr ins Rampenlicht zu rücken. Darüber hinaus setzt sich Astrid Guyart aktiv gegen Doping und sexuelle Gewalt im Sport ein. Sie ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Werden wir morgen noch Fleisch essen?
    Die diesjährige Landwirtschaftsmesse hat viele Fragen aufgeworfen wie die sinkenden Einkommen der Landwirte, die Folgen der Dürre und die mangelnde Attraktivität der Landwirtschaft. Die Viehzucht ist von diesen Problemen besonders betroffen. Obwohl die Preise für die Verbraucher stark gestiegen sind, haben die Viehzüchter die niedrigsten Einkommen der Landwirtschaft. In Frankreich gibt es heute etwa 400.000 Landwirte, die überwiegend männlich und über 50 Jahre alt sind. Das sind 100.000 weniger als noch vor zehn Jahren. Auch aufgrund des hohen Wasserverbrauchs und der Treibhausgasemissionen, die 14,5 % der weltweiten Emissionen ausmachen, steht die Fleischproduktion in der Kritik. Muss sich das Modell der Fleischproduktion ändern? Müssen wir unseren Verbrauch einschränken? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.03.2023 arte
  • Folge 2823 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Naturforscher François Morel zu unserer Gesprächsrunde kommen. Unser Gast ist Spezialist und Hersteller von Vogelstimmen. Er fertigt und vertreibt Dutzende von Instrumenten, die den Gesang verschiedener Vogelarten nachahmen. Der Aktivist ist seit seinem sechsten Lebensjahr leidenschaftlicher Vogelliebhaber und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Schönheit und Poesie der Vögel.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Rentenreform. „Das Land zum Stillstand zu bringen, bedeutet, das Risiko einer ökologischen, landwirtschaftlichen, gesundheitlichen und sogar menschlichen Katastrophe in einigen Monaten in Kauf zu nehmen.“ Regierungssprecher Olivier Véran ist der Ansicht, dass die Entscheidung der Gewerkschaften für einen Streik gegen die Rentenreform am 7. März katastrophale Konsequenzen hätte. Ist diese Sorge begründet? Während einige, wie Gabriel Attal, versichern, dass die politischen Entscheidungen in einer ruhigen Atmosphäre getroffen werden müssen, „nicht in der Atmosphäre einer von Aktivisten besetzten Zone, sondern in der der Republik“, stellt sich die Frage, ob die Zukunft dieser umstrittenen Reform auf der Straße oder im Senat entschieden wird. Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Trockenheit. „Es ist eine schwierige Entscheidung, die wir nur schweren Herzens treffen.“ Im Departement Var haben sich die Bürgermeister der neun Gemeinden des Pays de Fayence auf ein „Schema der territorialen Kohärenz“ geeinigt, das den Neubau von Wohnhäusern und Swimmingpools für die nächsten fünf Jahre einfriert. Angesichts der kritischen Dürre in Frankreich soll mit dieser Entscheidung einem möglichen Wassermangel vorgebeugt werden. Seit über einem Jahr leidet das Land unter einer beispiellosen Dürreperiode. In den letzten 18 Monaten reichte der Niederschlag in insgesamt 15 Monaten nicht aus, um den Bedarf zu decken. Welche Maßnahmen sind angesichts dieser Notsituation angemessen? Ist es ein Angriff auf die persönlichen Freiheiten, den Zugang zu Wasser und den Bau von Swimmingpools einzuschränken?
    „Heute nähert sich das Königreich des Unternehmens endlich seinem Ende.“ Der republikanische Gouverneur Floridas und wahrscheinlicher Kandidat für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 Ron DeSantis erklärt Micky Maus den Krieg. Seit Monaten führt der Republikaner einen Kulturkampf gegen den Disney-Konzern, dem er ein Abdriften in den „Wokismus und Progressivismus“ vorwirft. Nun hat DeSantis ein Gesetz erlassen, das den Sonderstatus des Konzerns in seinem Bundesstaat aufhebt, der ihm bislang eine weitgehende Autonomie bei der Verwaltung seines weitläufigen Vergnügungsparks in Orlando einräumte.
    Frédéric Says berichtet darüber. Bewegt sich die legendäre Pariser Landwirtschaftsmesse irgendwo zwischen riesigem Bauernhof und Königreich des Alkohols? Sonia Chironi berichtet über die besten Reaktionen in den sozialen Netzwerken anlässlich des Salon de l’Agriculture.
    Es gibt Namen, die man nicht vergisst. Der von Just Fontaine wird mit Sicherheit im Pantheon der Fußballlegenden verewigt bleiben. Der ehemalige Teamkollege von Raymond Kopa, der mit 13 Toren den Rekord für die meisten Tore bei einer einzigen Weltmeisterschaft hielt, ist nun im Alter von 89 Jahren gestorben. Claude Askolovitch ehrt den legendären Fußballer in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der kongolesischen Tageszeitung Les Dépêches de Brazzaville vom 3. März mit dem Titel „Hört Frankreich nun zu?“ über die Zentralafrika-Reise von Staatspräsident Emmanuel Macron, der sich für eine neue Partnerschaft zwischen Frankreich und Afrika einsetzen will.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.03.2023 arte
  • Folge 2824 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.03.2023 arte
  • Folge 2825 (43 Min.)
    Tendi Sherpa, der Everest ist sein Königreich
    Angesichts der Zerstörungen des Mount Everest durch den Massentourismus setzt sich Tendi Sherpa dafür ein, die Gipfelbesteigung auf erfahrene Bergsteiger zu beschränken, fernab von Sponsoren und „Amateur-Helden“. Er wurde in einem abgelegenen Tal in Nepal geboren und trat in die Fußstapfen seines Vaters, der als Sherpa Expeditionen im Himalaja begleitete. Im Alter von 19 Jahren bestieg er den Mount Everest zum ersten Mal – mittlerweile hat er mehr als 14 Expeditionen hinter sich. Nach einer Begegnung als Teenager mit dem Schweizer Bergsteiger Armand Dussex erwarb er 2011 als einer der ersten Nepalesen das Diplom eines international zertifizierten Bergführers. Bescheidenheit, Respekt für die Traditionen und die Berge: „Tendi ist ein Antiheld“, beschreibt Flore Dussey, Journalistin und Tochter von Armand Dussex, die ihm nun eine Biografie widmet. Tendi Sherpa ist heute bei uns im Studio.
    Rentenreform: Ist die Regierung in ihre eigene Falle getappt?
    Der sechste Tag der Mobilisierung gegen die Rentenreform am Dienstag und der Beginn eines möglicherweise unbefristeten Streiks wird für die Zukunft der Reform entscheidend sein: Während die Gewerkschaft CGT „einen Gang höher schalten“ will, hat die Regierung bei der Rechtfertigung und Erklärung ihrer Reform versagt. Infragestellung der Notwendigkeit, bis 64 Jahre zu arbeiten, Versprechen einer Mindestrente von 1200 Euro, Verlierer der Reform … Angesichts dieser Widersprüche und umstrittenen Argumente sind nun 68 % der öffentlichen Meinung gegen den Gesetzentwurf. Für Arbeitsminister Olivier Dussopt „ist es eine soziale Reform“, aber seine Worte scheinen nicht zu überzeugen. Ist die Regierung in ihre eigene Falle getappt? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Victor Dekyvère und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.03.2023 arte
  • Folge 2826 (43 Min.)
    Die amerikanisch-französische Jazzsängerin Cécile McLorin Salvant
    Cécile McLorin Salvant malt, stickt und arbeitet als Bildhauerin, vor allem aber ist sie Jazzsängerin. Mit For One To Love, The Window und Dreams and Daggers gewann sie dreimal den Grammy in der Kategorie Best Jazz Vocal Album und wurde von der Kritik für das 2022 erschienene Album Ghost Song vielfach gelobt. Die in Miami geborene Tochter eines haitianischen Vaters und einer in Tunesien geborenen Guadeloupeanerin veröffentlicht nun das Album Melusine, in dem sie sich u. a. mit dem Gefühl beschäftigt, „ein Hybrid zu sein“. Die Lieder erzählen von der europäischen Sagengestalt Melusina, einer Frau, die sich aufgrund eines Fluches jeden Samstag in eine Halbschlange verwandelt: „Ihre Geschichte thematisiert auch die zerstörerische Kraft des Blicks.“ Cécile McLorin Salvant ist heute bei uns im Studio.
    Griechenland: Offenbart das Zugunglück das Versagen eines ganzen Systems?
    Am 28. Februar ereignete sich in Griechenland das schlimmste Eisenbahnunglück in der Geschichte des Landes. Ein Güterzug stieß frontal mit einem Personenzug zusammen, wobei 57 Menschen ums Leben kamen. Obwohl Griechenland seit 2014 insgesamt 700 Millionen Euro von der Europäischen Kommission für den Ausbau seines Schienennetzes erhalten hat, lag das Land 2019 laut einer vom MIIR-Institut veröffentlichten Untersuchung bei der Anzahl der Todesfälle infolge von Zugunfällen in der Europäischen Union an erster Stelle.
    Am 14. Februar wurde Griechenland vor den Europäischen Gerichtshof zitiert, weil es die Vorschriften für den Eisenbahnverkehr nicht eingehalten hatte. Hat die europäische Sparpolitik bei dieser Katastrophe eine Rolle gespielt? Könnte die radikale Linke von Alexis Tsipras bei den Parlamentswahlen am 9. April wieder erstarken und der derzeitige Premierminister Kyriakos Mitsotakis für diese Krise verantwortlich gemacht werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Victor Dekyvère und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 10.03.2023 arte
  • Folge 2827 (43 Min.)
    Joel Coen, sein erster Film ohne seinen Bruder
    Als Schirmherr des vom 8. bis 12. März in der Cinémathèque française veranstalteten Festivals Toute la mémoire du monde stellt Joel Coen unter anderem „McBeth“ vor, bei dem er zum ersten Mal ohne seinen Bruder Regie führte. Das Coen-Duo gehört zu den Hollywood-Legenden, die für ihre gemeinsam produzierten, realisierten und geschriebenen Filme mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr Stil zeichnet sich durch Spannung, Absurdität und schwarzen Humor aus. Im Mittelpunkt ihrer Geschichten stehen meistens Verlierer aus der amerikanischen Unterschicht. Seit 2018 gehen die Brüder getrennte Wege, um an persönlichen Projekten zu arbeiten. Joel Cohen ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Kapitalgedeckte Renten: Das große Tabu der Reform?
    Nach einer Abstimmung im Senat wird eine Studie über die kollektive Kapitalisierung in Auftrag gegeben, bei der die Arbeitnehmer für die eigene Rente mit Beiträgen, die in den Finanz- oder Immobilienmarkt investiert werden, sparen. Nach Ansicht der Konservativen und Liberalen ist diese als Ergänzung des aktuellen umlagefinanzierten Systems notwendig, das aufgrund des sinkenden Verhältnisses zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern langfristig kein gutes Rentenniveau gewährleisten kann. Die kollektive Kapitalisierung ist in Frankreich heute bereits weiter verbreitet als allgemein angenommen, und würde mehr als acht Millionen Erwerbstätige betreffen: 3,5 Millionen Angestellte der Privatwirtschaft und 4,5 Millionen Beamte.
    In vielen europäischen Ländern, z. B. in den Niederlanden, funktioniert das Rentensystem bereits nach diesem Prinzip. Kann Frankreich sein umlagefinanziertes Rentensystem damit aufrechterhalten? Handelt es sich im Vergleich zur endlosen Anhebung des Renteneintrittsalters um einen besseren Lösungsansatz? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Victor Dekyvère und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.03.2023 arte
  • Folge 2828 (43 Min.)
    Umsiedlung und Adoption: Ghyslène Marin war ein „Kind der Creuse“
    Sie wurde im Alter von drei Jahren umgesiedelt, wuchs im französischen Departement Gers auf und wusste nichts über ihre Geschichte, bis 2014 der Skandal um die „Kinder der Creuse“ ans Licht kam. Fragen ihres Sohnes Léo und ihr eigener starker Wunsch, ihre persönliche Geschichte zu erfahren, motivierten Ghyslène Marin dazu, Nachforschungen anzustellen. Sie reiste zur Insel La Réunion im indischen Ozean, traf sich mit anderen Waisenkindern, sammelte Zeugenaussagen und erzählt in dem Roman L’enfant du volcan (Albin-Michel-Verlag), den sie gemeinsam mit ihrem Sohn verfasst hat, ihren Lebensweg und den von Tausenden anderen. Der Roman bewegt sich zwischen Fiktion und Realität und führte die Autorin zurück zu ihren Wurzeln. Ghyslène Marin ist heute bei uns im Studio.
    Gewinnt Russland die Schlacht in der Ostukraine?
    „Wir können nicht ausschließen, dass Bachmut in den nächsten Tagen fällt“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Schlacht um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist die längste – sieben Monate – und tödlichste seit dem Beginn der russischen Offensive vor über einem Jahr. Trotz der erbitterten Verteidigung durch die ukrainischen Truppen ist Russland fest entschlossen, dieses Gebiet zu erobern, dessen strategischer Wert zwar umstritten, der aber eine starke Symbolik besitzt. Nach Aussagen von Wolodymyr Selenskyj würde ihr Fall der russischen Armee in der Ostukraine „freie Bahn“ verschaffen. Der ukrainische Präsident ist zwar entschlossen, die Stadt nicht aufzugeben, und erklärte, er habe den Generalstab angewiesen, „die geeigneten Kräfte zu finden“, doch haben dort bereits zu viele Männer ihr Leben verloren. Wie wird diese Schlacht ausgehen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Victor Dekyvère und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.03.2023 arte
  • Folge 2829 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Yoga-Lehrerin und -Historikerin Zineb Fahsi zu unserer Gesprächsrunde kommen. In ihrem Buch Le Yoga, nouvel esprit du capitalisme (Yoga, der neue Geist des Kapitalismus) erklärt sie, wie diese Praxis sich von ihren ursprünglichen Werten entfernt hat und in der westlichen Welt zu einem Instrument der Persönlichkeitsentwicklung geworden ist.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Nationalversammlung. Alkoholmissbrauch, Stinkefinger des Justizministers Éric Dupond-Moretti, Polemik … Die Debatte über die Rentenreform endete in der Nationalversammlung in einem Fiasko, im Plenarsaal kam es zu Beleidigungen … Dahingegen wirkte der Senat diese Woche verhältnismäßig ruhig. Schadet ein derartiges Verhalten der Abgeordneten der repräsentativen Demokratie?
    Vereinigtes Königreich. Während des Antrittsbesuchs des britischen Premierministers Rishi Sunak bei Emmanuel Macron in Paris wird das Vereinigte Königreich von einer heftigen Debatte erschüttert: Am 7. März hat die Regierung einen Gesetzentwurf gegen illegale Einwanderung vorgelegt, mit dem Asylanträge illegal eingereister Migranten grundsätzlich abgelehnt werden sollen. Könnte sich diese „Null-Migranten-Politik“ in der Europäischen Union durchsetzen?
    Tradition und Authentizität oder Ernährung und Gesundheit? „Wir wenden den Nutri-Score nicht an“, erklärten die Produzenten von Blauschimmelkäse aus der Auvergne. Hintergrund ist die Einstufung von Roquefort, Bleu des Causses und anderen traditionellen Käsesorten mit „E“ des Nährwertkennzeichnungssystems. Frédéric Says berichtet darüber.
    Gehört der Feminismus zu den Werten der Konservativen? Dies erklärte jedenfalls der Vorsitzende der Republikaner, Eric Ciotti, anlässlich des Internationalen Tags der Frauenrechte. Sonia Chironi berichtet über die humorvollen Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    „Frenchy war der Mutigste.“ Ein japanischer und ein französischer Soldat wurden in der Fremdenlegion in der Ukraine zu „Waffenbrüdern“. Der aus dem französischen Département Yonne stammende Andréas Gallozzi wurde jedoch im Kampf getötet. Daraufhin reiste der japanische Soldat, der bei seinem Tod an seiner Seite war, nach Frankreich zur Mutter des Verstorbenen. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Washington Post vom Mittwoch mit dem Titel „Streik in Frankreich: Es geht nicht um Faulheit“. Die Tageszeitung fügt hinzu, dass die Streikenden „weltweit nicht nur Sympathie erwecken, da viele der Meinung sind, dass die Franzosen einfach weniger arbeiten wollen“.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.03.2023 arte
  • Folge 2830 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.03.2023 arte
  • Folge 2831 (58 Min.)
    Bertrand Belin, lakonischer Crooner und Poet
    „Manche sagen, Zorn oder Streit seien notwendig, um die Welt voranzubringen. Ich bin mir da nicht so sicher.“ Bertrand Belin, der wegen seiner sorgfältigen Wortwahl oft mit Alain Bashung verglichen wird, wurde erst spät zum Sänger. Er wuchs in einem Arbeitermilieu in der Bretagne auf und begann als Jugendlicher, Lieder zu schreiben – „die Ausstellung des biografischen Materials hat etwas Abstoßendes“. Mit 35 Jahren veröffentlichte er schließlich sein erstes Album. Der Autor, Komponist, Interpret, Schriftsteller und Dichter erhielt 2010 für sein Album „Hypernuit“ den Grand Prix du disque der Académie Charles-Cros und veröffentlichte 2015 seinen ersten Roman mit dem Titel „Requin“, in dem er „einen Blick auf die Welt und die Lebensumstände“ wirft. Heute ist Bertrand Belin mit seinem siebten Album „Tambour Vision“ auf Tournee und besucht uns im Studio von „28 Minuten“.
    Steckt Frankreich in einer Regimekrise?
    Kann die Rentenreform nur mit Hilfe von Artikel 49.3 der Verfassung durchgesetzt werden? Der Gesetzentwurf wurde am Samstag vom Senat verabschiedet und soll am Donnerstag der Nationalversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden, in der eine Mehrheit jedoch alles andere als sicher ist. Die Exekutive denkt deshalb an die „unglaubliche und gefährliche Lösung“ – so der Generalsekretär der Gewerkschaft CFDT Laurent Berger -, die Reform ohne Abstimmung im Parlament zu verabschieden. Frankreich erlebt seit zwei Monaten eine Krise der Demokratie: Auf der einen Seite steht die von Emmanuel Macron und seiner Regierung verteidigte repräsentative Demokratie und auf der anderen die Demokratie der sozialen Bewegungen, für die am Samstag, dem siebten Tag der Mobilisierung gegen die Rentenreform, 963.000 bis 2,5 Millionen Menschen auf die Straße gingen. Welche Demokratieform besitzt die höhere Legitimität? Steckt Frankreich in einer Regimekrise? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.03.2023 arte
  • Folge 2832 (58 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.03.2023 arte
  • Folge 2833 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.03.2023 arte
  • Folge 2834 (58 Min.)
    Roberto Alagnas Karriere von Don José zu Al Capone
    Der berühmte französisch-italienische Tenor Roberto Alagna wuchs in einer Familie auf, in der Musik allgegenwärtig war: „Wir hatten keinen Fernseher, das gemeinsame Singen war unsere Unterhaltung.“ Seine ersten Auftritte hatte er nicht am Konservatorium, sondern in einer Pizzeria, wo er mit 14 Jahren als Sänger angestellt wurde, und drei Jahre später in einem Kabarett. Als er 1988 Preisträger des Pavarotti-Wettbewerbs wurde, begann seine internationale Karriere, die ihn auf die größten Opernbühnen der Welt führte. Nebenbei sang er weiterhin populäre Lieder von Luis Mariano, Edith Piaf oder Jacques Brel. Derzeit steht er in Paris in einem Musical auf der Bühne und interpretiert den berühmtesten amerikanischen Gangster des 20. Jahrhunderts: Al Capone. Roberto Alagna ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Müllberge in Frankreich: Produzieren wir zu viel Abfall?
    In mehreren französischen Städten setzt die Müllabfuhr den Streik gegen die geplante Rentenreform fort, und das macht sich bemerkbar. Abgesehen von Gerüchen, Gesundheitsrisiken und verstopften Straßen führen diese Proteste auch das Ausmaß der Haushaltsabfälle vor Augen. Laut den neuesten Zahlen des Ministeriums für den ökologischen Wandel produziert Frankreich 343 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr, 9 % davon werden von den Haushalten produziert, d. h. insgesamt 39 Millionen Tonnen und 582 Kilogramm pro Einwohner pro Jahr.
    Was kann man dagegen tun? Seit 2015 wird geplante Obsoleszenz – Industrieunternehmen, die die Betriebsdauer ihrer Produkte absichtlich verkürzen – durch das Hamon-Gesetz als Straftat eingestuft. Das 2020 in Kraft getretene Gesetz gegen Verschwendung und für Kreislaufwirtschaft sieht bis 2040 unter anderem einen schrittweisen Ausstieg aus Einwegplastik vor. Ist ein Leben ohne Abfälle im Zeitalter des übermäßigen Konsums möglich? Ist Recycling wirklich die Lösung? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 20.03.2023 arte
  • Folge 2835 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Kunsthistorikerin und Kuratorin Aurélie Samuel zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sie hat das Vorwort zum Katalog der Ausstellung „Kimono“ verfasst, die bis zum 28. Mai im Musée du quai Branly in Paris zu sehen ist. Das jahrtausendealte japanische Kleidungsstück, dessen Form sich im Laufe der Geschichte kaum verändert hat, hat die Mode von Yves Saint Laurent bis hin zu den Kostümen von Star Wars und Freddie Mercury beeinflusst.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Crédit suisse. Die Aktie des Credit Suisse verlor an einem einzigen Tag 25 % und zog alle anderen Bankwerte mit sich: Die Société Générale und BNP Paribas verloren am Donnerstag 10 bis 12 % ihres Wertes. Ein Konkurs der internationalen und zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse könnte eine weltweite Bankenkrise auslösen. Obwohl die staatlichen Behörden beschwichtigen, stellt sich die Frage, ob wir eine Krise wie im Jahr 2008 befürchten müssen.
    Rentenreform. Vor einer tobenden Nationalversammlung kündigte Elisabeth Borne am Donnerstag die Absicht der Regierung an, die Rentenreform mit Hilfe des Artikels 49.3 ohne Abstimmung im Parlament durchzusetzen. „Wir können uns keine Wette über die Zukunft unseres Rentensystems leisten“, versuchte die Premierministerin das Vorgehen zu rechtfertigen. Während die Opposition der Regierung ein undemokratisches Vorgehen vorwirft, rufen die Gewerkschaften zur Fortsetzung der Streiks auf. Wird die Mobilisierung nun zunehmen? Seit Beginn des Streiks der Müllabfuhr vor über einer Woche türmt sich der Müll in den Straßen von Paris. Während Innenminister Gérald Darmanin den Präfekten der französischen Hauptstadt anwies, Personal zum Dienst zu verpflichten, hält die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo „die Forderung der Müllabfuhr [ …] für gerecht“. Frédéric Says lässt die beiden in seinem Duell der Woche gegeneinander antreten.
    Olympische Spiele oder apokalyptische Spiele? Empfangskapazitäten, Transport, Demonstrationen … 500 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris kursieren im Internet katastrophale Szenarien. Sonia Chironi berichtet darüber.
    In der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik Bangui wurde vor einigen Tagen das Lagerhaus der französischen Brauerei Castel in Brand gesteckt. Frankreich vermutet die Wagner-Miliz hinter dem Angriff. Sie würde versuchen, das französische Bier zu verdrängen und ihre eigene Marke durchzusetzen. Claude Askolovitch erzählt in seiner Geschichte der Woche davon, wie Russland seinen Einfluss in Afrika in allen Bereichen ausbauen will.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Times vom Freitag mit dem Titel: „Supermächte kämpfen im Himmel“. Die US-Armee hatte am Donnerstag Bilder von der Beschädigung einer amerikanischen Drohne durch das russische Militär über dem Schwarzen Meer veröffentlicht.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.03.2023 arte
  • Folge 2836 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.03.2023 arte
  • Folge 2837 (58 Min.)
    Die zwei Leben der Schauspielerin Irène Jacob
    Ihr Vater weckte ihre Begeisterung für die Filmkunst, ihre Mutter für die Musik. Im Alter von 20 Jahren konnte Irène Jacob beide Leidenschaften in ihrer ersten Filmrolle als Klavierlehrerin in „Auf Wiedersehen, Kinder“ von Louis Malle vereinen. Einige Jahre später gewann die französisch-schweizerische Schauspielerin den Preis als beste weibliche Darstellerin in Cannes für „Die zwei Leben der Veronika“ des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski. Nach vielen Jahren als Filmschauspielerin unter der Regie namhafter Regisseure wie Wim Wenders und Michelangelo Antonioni wandte sie sich dem Theater zu. Heute ist sie in dem von Amos Gitai geschriebenen und inszenierten Stück „House“ zu sehen – in dem die Schauspielerin zwei Rollen spielt – sowie in dem Musikspektakel Où es-tu ?, für das sie selbst Lieder und Gedichte komponiert hat. Irène Jacob ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Muss die Fünfte Republik angesichts der politischen Krise abgelöst werden?
    Muss die Fünfte Republik abgelöst werden? Am 16. März wendete Premierministerin Elisabeth Borne den Artikel 49.3 der Verfassung an, um die unpopuläre Rentenreform ohne Abstimmung im Parlament zu verabschieden. Daraufhin wurden zwei Misstrauensanträge eingereicht, in denen die Abgeordneten den „Höhepunkt einer nicht akzeptablen Verweigerung der Demokratie in ihrer Beständigkeit und Missachtung der Institutionen und Sozialpartner“ kritisierten. Am 4. Oktober dieses Jahres wird die Fünfte Republik ihr 65-jähriges Bestehen feiern, manche sind jedoch der Ansicht, dass eine neue Verfassung notwendig ist, die der Regierung die Exekutivgewalt einräumt, dem Parlament mehr Macht verleiht und mehr Raum für Bürgerinitiativen lässt. Ist die Zeit reif für eine Sechste Republik?
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.03.2023 arte
  • Folge 2838 (43 Min.)
    DOA: Ein Romanautor mit dem Finger am Abzug
    „DOA“ steht für „Dead on Arrival“ und bezeichnet einen Todesfall während eines Krankentransports. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte Hervé Albertazzi viele Jahre seine Kriminalromane, um anonym zu bleiben. Für seine Romane hat er stets akribisch recherchiert: „Es gibt keinen Ort, den ich nenne, an dem ich nicht gewesen bin, keine Waffe, die ich nicht ausprobiert habe.“ Er wurde sogar verdächtigt, als Geheimagent zu arbeiten. 2020 wurde er vom französischen Militärministerium für das Programm „Red Team Défense“ angeworben, in dem Science-Fiction-Autoren und wissenschaftliche und militärische Experten gemeinsam geopolitische und technologische Krisen der Zukunft skizzieren. In seinem neuesten Roman „Rétiaire(s)“, der in der Reihe „Série Noire“ des Gallimard-Verlags erschienen ist, beschäftigt er sich mit dem Kokainhandel. „Diese Welt macht mir Angst. Und die Bücher sind eine Darstellung meiner Angst.“ Hervé Albertazzi ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Fordert die Allianz Russland-China den Westen heraus?
    Die Ablehnung des Westens ist das, was Moskau und Peking vereint. Trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den russischen Präsidenten wegen Kriegsverbrechen begann der chinesische Staatspräsident Xi Jinping am Montag einen dreitägigen Staatsbesuch bei Wladimir Putin und bezeichnete seinen Besuch als „eine Reise der Freundschaft, der Zusammenarbeit und des Friedens“. Xi Jinping hat die russische Invasion in der Ukraine nie verurteilt und beide Länder hätten gewisse Interessen an einem Bündnis: Russland befindet sich im Krieg und sucht nach diplomatischen und wirtschaftlichen Kontakten, während China versucht, die USA als dominante Weltmacht abzulösen.
    Ein solches Bündnis könnte die Welt in zwei Blöcke teilen. Manche Experten äußern jedoch Zweifel an einer grenzenlosen Beziehung der beiden Staaten. Was genau verbirgt sich hinter dieser neuen Freundschaft zwischen Moskau und Peking? Wie sollten die liberalen Demokratien darauf reagieren? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.03.2023 arte
  • Folge 2839 (58 Min.)
    Klavierstunde mit dem iranischen Wunderkind Arshid Azarine
    Arshid Azarine ist Jazzpianist und ein auf Herz-Kreislauf-Medizin spezialisierter Radiologe. Im Alltag kombiniert er musikalische Auftritte und seine Pflichten im Krankenhaus. Außerdem engagiert er sich im Rahmen der Organisation Chain of Hope dafür, die medizinische Versorgung von Kindern vor allem in armen Ländern zu erleichtern. Azarine wurde in Teheran geboren und kam wenige Monate nach der islamischen Revolution im Iran nach Frankreich. Musizieren ist für ihn eine Form des Widerstands, und seine Kompositionen sind eindeutig von seiner Heimat geprägt. Er gilt heute als einer der wichtigsten Akteure des persischen Jazz. Im Oktober letzten Jahres war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs Barâyé – in Anlehnung an die Hymne des iranischen Aufstands -, das Konzerte zur Unterstützung der iranischen Bevölkerung organisiert. In diesem Rahmen tritt er am 17. April auf der Bühne des Châtelet Theaters in Paris auf. Arshid Azarine ist heute bei uns im Studio.
    Globale Erwärmung: Wird uns der technische Fortschritt retten?
    Der Weltklimarat hat am Montag seinen neuesten Bericht veröffentlicht. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnete ihn als „Überlebensleitfaden für die Menschheit“. In diesem Bericht werden die neunjährige Arbeit des Weltklimarates zusammengefasst und Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise vorgeschlagen, wobei der Schwerpunkt auf Sparsamkeit und sozialer Gerechtigkeit liegt. Umweltfreundliche Technologien wie Windkraft oder Photovoltaik könnten zur Bewältigung der Klimakrise beitragen. Auch andere umstrittenere Geo-Engineering-Techniken werden erwähnt wie etwa die CO2-Abscheidung und -Speicherung.
    Es wurde eine 30-seitige Zusammenfassung für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger veröffentlicht, die als Grundlage für die nächsten internationalen Verhandlungen wie die COP 28 im Dezember in Dubai dienen soll. Am Ende bleibt die Frage, wie man den Klimawandel am besten bekämpft – durch technischen Fortschritt, Sparsamkeit – oder sogar Schrumpfung – oder eine Kombination aus beidem? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.03.2023 arte
  • Folge 2840 (58 Min.)
    Marie Rebour, 20 Jahre traumatische Amnesie
    „Ich habe lange nach einem Buch über die Folgen von Inzest gesucht, konnte aber keines finden und habe es darum selbst geschrieben.“ Phobie vor Körperkontakten, Lärm und Menschenmengen, das Bedürfnis, meine Umgebung in Zwölferreihen zu zählen … Als Kind entwickelte Marie Rebour „einen Schutzschild“, ohne die Ursache zu kennen. Dieser Schild – die Psychologen sprechen von einer traumatischen Gedächtnisstörung – zerbrach im Alter von 27 Jahren. Im Alter von sechs bis acht Jahren wurde sie von ihren Cousins sexuell missbraucht und vergewaltigt, doch ihr „Schild“ blockierte die Erinnerungen daran. Erst während einer EMDR-Therapie (einer Verarbeitung traumatischer Erinnerungen mifhilfe von Augenbewegungen) tauchten die Erinnerungen wieder auf. Nun veröffentlicht sie ihre Autobiografie mit dem Titel „Le bouclier de Marie“. Marie Rebour ist heute bei uns im Studio.
    CFDT, CGT …: Erleben die französischen Gewerkschaften eine Renaissance?
    Nach der Gelbwesten-Krise hieß es, die Gewerkschaftsbewegung sei zum Niedergang verurteilt, doch die Mobilisierung gegen die Rentenreform hat nun das Gegenteil bewiesen. Bei den Protesten gegen die Rentenreform haben die Gewerkschaften eine historische Mobilisierung der Franzosen erreicht – am 7. März demonstrierten nach Angaben der Gewerkschaften zufolge 3,5 Millionen Menschen, nach Angaben des Innenministeriums waren es 1,28 Millionen Demonstranten. Im Januar und Februar dieses Jahres verzeichneten Force Ouvrière, CFDT, CGT und UNSA sowohl in den Metropolen als auch in ländlichen Gebieten überdurchschnittlich viele neue Mitgliederschaften. Bedeutet diese Opposition, die sich bei den letzten Demonstrationen als verantwortungsvoll und ohne Zwischenfälle in Szene setzte – weit von der Polemik und dem politischen Tumult in der Nationalversammlung entfernt – eine Rückkehr der Gewerkschaften? Können sie die Politik retten? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.03.2023 arte
  • Folge 2841 (58 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Französischlehrerin, Comicautorin und Schriftstellerin Catherine Mory zu unserer Gesprächsrunde kommen. In ihrem neuesten Album L’incroyable histoire de la mythologie grecque (Les-Arènes-Verlag), das von Philippe Bercovici illustriert wurde, erzählt sie mit Humor die Geschichten der Sagen der griechischen Götter. Verrat, Inzest, Mord, Rache … Gelangweilt haben sich die Götter in keinem Fall.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Wasserknappheit: Sollen die Verbraucher zur Kasse gebeten werden? Am Mittwoch – zwei Tage nach der Veröffentlichung des diesjährigen Berichts des Weltklimarates (IPCC) – fand der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Weltwassertag statt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Wasserknappheit wächst die Gefahr einer weltweiten Krise. Auch Frankreich bleibt von dieser Problematik nicht verschont: In den vergangenen 18 Monaten wurde in insgesamt 15 Monaten mehr Wasser verbraucht als durch Niederschläge gesammelt wurde. Ein nun veröffentlichter Parlamentsbericht schlägt Maßnahmen vor, bei denen die Verbraucher stärker zur Kasse gebeten werden. Wer muss die Rechnung bezahlen?
    Wird Emmanuel Macron bis zum Ende seiner Amtszeit per Dekret regieren? Bei seinem TV-Interview am 22. März schloss Emmanuel Macron eine Auflösung der Nationalversammlung und eine Kabinettsumbildung aus und skizzierte die nächsten vier Jahre seiner Amtszeit wie folgt: Die Rentenreform soll nach Zustimmung des Verfassungsrats bis Ende des Jahres in Kraft treten. Zur Einwanderung sind mehrere Texte geplant, um eine Mehrheit zu erreichen – in Bezug auf die Regularisierung mithilfe der Linken und in Bezug auf die Abschiebungen mithilfe der Konservativen. Mit seiner Bemerkung „wir gehen in unserer Republik zu häufig den Weg des Gesetzes“ deutete der französische Staatspräsident an, in Zukunft per Dekret zu regieren und somit die parlamentarische Debatte zu umgehen.
    Handelt es sich eine Missachtung der Demokratie? Kann die Exekutive auf diesem schmalen Grat bis zum Ende der Amtszeit durchhalten? Auf dem EU-Gipfel in Brüssel diskutierten die 27 Mitgliedstaaten über den Krieg in der Ukraine, aber auch über das für 2035 geplante Ende des Verbrennungsmotors. In dieser Frage stehen sich zwei Visionen gegenüber: Deutschland, das – unterstützt von anderen Ländern wie Italien oder Polen – synthetische Kraftstoffe entwickeln möchte, und Frankreich, das sich stärker für die Umstellung auf Elektromobilität einsetzen will. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says Macron und Scholz gegeneinander antreten.
    Der 88-jährige Pierre Perret hat mit seinem neuesten Lied Paris saccagé und dem dazugehörigen Musikvideo nicht nur positive Reaktionen ausgelöst. Insgesamt werden die Stellungnahmen von Prominenten zur Rentenreform und zu deren Durchsetzung mithilfe des Artikels 49.3 ohne Abstimmung im Parlament negativ bewertet. Sonia Chironi berichtet über die Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    Fast zwei Jahrhunderte nach dem Tod von Ludwig Van Beethoven wurde nun vielleicht endlich die Todesursache entdeckt. Der Komponist des berühmten Klavierstücks „Für Elise“ soll eine genetische Veranlagung für Lebererkrankungen gehabt haben. Das haben Forscher anhand von Analysen seiner Haarsträhnen nun herausgefunden. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der „Frankfurter Rundschau“ vom 22. März mit dem Titel „Chinas Coup“. Hintergrund ist der Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping diese Woche in Moskau zur Unterstützung Wladimir Putins, bei dem die beiden Staatschefs den Anbruch einer „neuen Ära“ begrüßten. China machte damit seine Absicht deutlich, auf der internationalen Bühne wieder eine führende Rolle zu spielen.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.03.2023 arte
  • Folge 2842 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.03.2023 arte

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