Nadia Chonville, die Antillen im Blut „Ich komme von den Antillen. Das ist ein grundlegender Aspekt meiner Identität.“ Nadia Chonville, deren Eltern beide Lehrer waren – ihre Mutter stammt aus Guadeloupe, ihr Vater aus Martinique -, ist Autorin und Doktorin der Soziologie. Seit ihrer Kindheit nutzte sie das Schreiben als Mittel, um sich selbst zu hinterfragen. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Fantasy-Roman und den ersten Band ihrer Trilogie: Rose de Wégastrie, von dem in den Antillen über 10.000 Exemplare verkauft wurden. Obwohl sie zum Studium nach Frankreich ging, war ihr immer klar, „dass sie zurückkehren und für [ihre] Heimat arbeiten möchte“. „Lasst uns unsere Kinder nach Hause bringen und sie vor dem Verlassen unserer Heimat abhalten: Denn das ist unser einziges Problem.“ Gender, Exil, Identität, „Afrofuturismus“: Nadia Chonville beschäftigt sich mit der Soziologie der von Afrikanern abstammenden Gesellschaften der Karibik und veröffentlicht heute ein Buch mit dem Titel Mon coeur bat vite, in dem sie einen engagierten Blick auf
das heutige Martinique wirft. Sie ist heute bei uns im Studio zu Gast. Sinkender Einfluss in Afrika: Welche Rolle wird Frankreich in Zukunft spielen? Gabun, Angola, Kongo, Demokratische Republik Kongo: Am Vorabend einer fünftägigen Reise nach Zentralafrika stellt Emmanuel Macron am Dienstag seine neue militärische und politische Strategie für Afrika vor. Weniger Personal, neue Partnerschaften, „gemeinsam verwaltete“ Stützpunkte: Der französische Staatspräsident möchte den Grundstein für einen „anderen Weg“ in den Beziehungen zwischen Afrika und Frankreich legen, die von militärischen Misserfolgen in der Sahelzone gezeichnet und von der Konkurrenz durch Russland und China geprägt sind. Während die antifranzösische Stimmung immer stärker zu werden scheint, kritisieren NGO eine Strategie, die als Unterstützung autoritärer Regime interpretiert wird. Müssen die Beziehungen neu aufgebaut werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)