Marie Rebour, 20 Jahre traumatische Amnesie „Ich habe lange nach einem Buch über die Folgen von Inzest gesucht, konnte aber keines finden und habe es darum selbst geschrieben.“ Phobie vor Körperkontakten, Lärm und Menschenmengen, das Bedürfnis, meine Umgebung in Zwölferreihen zu zählen … Als Kind entwickelte Marie Rebour „einen Schutzschild“, ohne die Ursache zu kennen. Dieser Schild – die Psychologen sprechen von einer traumatischen Gedächtnisstörung – zerbrach im Alter von 27 Jahren. Im Alter von sechs bis acht Jahren wurde sie von ihren Cousins sexuell missbraucht und vergewaltigt, doch ihr „Schild“ blockierte die Erinnerungen daran. Erst während einer EMDR-Therapie (einer Verarbeitung traumatischer Erinnerungen mifhilfe von Augenbewegungen) tauchten die Erinnerungen wieder auf. Nun veröffentlicht sie ihre Autobiografie mit dem Titel „Le bouclier de Marie“. Marie Rebour ist heute bei uns im Studio. CFDT, CGT …: Erleben die französischen Gewerkschaften eine Renaissance? Nach der Gelbwesten-Krise hieß es,
die Gewerkschaftsbewegung sei zum Niedergang verurteilt, doch die Mobilisierung gegen die Rentenreform hat nun das Gegenteil bewiesen. Bei den Protesten gegen die Rentenreform haben die Gewerkschaften eine historische Mobilisierung der Franzosen erreicht – am 7. März demonstrierten nach Angaben der Gewerkschaften zufolge 3,5 Millionen Menschen, nach Angaben des Innenministeriums waren es 1,28 Millionen Demonstranten. Im Januar und Februar dieses Jahres verzeichneten Force Ouvrière, CFDT, CGT und UNSA sowohl in den Metropolen als auch in ländlichen Gebieten überdurchschnittlich viele neue Mitgliederschaften. Bedeutet diese Opposition, die sich bei den letzten Demonstrationen als verantwortungsvoll und ohne Zwischenfälle in Szene setzte – weit von der Polemik und dem politischen Tumult in der Nationalversammlung entfernt – eine Rückkehr der Gewerkschaften? Können sie die Politik retten? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)