2015/2016, Folge 253–272
Wie gerecht ist Erben?
Folge 253Durch Erben reich werden, nur weil man das Glück hat, in der richtigen Familie geboren zu sein? Ist das gerecht? Willkommen in Europa, in dem großer Reichtum heute nicht mehr erarbeitet, sondern geerbt wird. In Deutschland beispielsweise wird derzeit so viel Geld an nachfolgende Generationen weitergegeben wie nie zuvor. Doch die Hälfte der Deutschen erbt entweder Schulden oder nichts. Verschärfen Erbschaften die Gerechtigkeitslücke in unseren Gesellschaften? Wie wäre es stattdessen mit einem Grunderbe für alle? Oder damit, das Erbe für einen guten Zweck zu stiften? Wie fühlen sich jene, die ihr Erbe antreten wollen und nicht können? In Rumänien wurden zwischen 1945 und 1989 tausende Familien zwangsenteignet.
Nun können die Nachkommen die einst verstaatlichten Grundstücke wieder zurückfordern. Eigentlich nur gerecht. Doch was ist mit jenen Familien, die nun ihr Zuhause verlieren, weil die Erben ihren Anspruch anmelden? Wie gerecht ist Erben in Europa? „Yourope“ fragt die Erbengeneration. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 05.09.2015 arte 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
Folge 254Nie wieder sollten sich Juden auf der „blutgetränkten deutschen Erde ansiedeln“, das erklärte der Jüdische Weltkongress 1948. Jüdisches Leben in Deutschland – nach dem Holocaust schien das lange Zeit unvorstellbar. Erst 1965 nahmen Israel und die Bundesrepublik diplomatische Beziehungen auf. Nun jährt sich diese historische Annäherung zum 50. Mal. Grund genug für „Yourope“ herauszufinden, wie es im Jahr 2015 um das deutsch-israelische Verhältnis bestellt ist. Und wo ließe sich das besser untersuchen als in Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist zum Sehnsuchtsort vieler junger Israelis geworden. Ausgerechnet die Stadt, in der die Nationalsozialisten den Völkermord an den Juden geplant hatten. „Yourope“ trifft israelische Neu-Berliner, die sich hier zwar wohlfühlen, sich der Geschichte aber doch nicht ganz entziehen können und wollen. Genau wie die jungen Deutschen, die in Israel Holocaust-Überlebenden helfen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.09.2015 arte LOL: Worüber lacht Europa?
Folge 255Woran erkennt man, dass das Konto leer ist? Wenn sich beim Bankautomat die Sprache automatisch auf Griechisch umstellt. Das ist nur einer von zahlreichen Gags, die über die griechische Staatspleite derzeit im Umlauf sind. Aber können die Griechen selbst darüber lachen? Dort kursieren eher Witze über die Deutschen, insbesondere Angela Merkel. Lachen in der Krise – das ist nicht so absurd, wie es vielleicht klingt. Im Gegenteil – es ist wichtig, um die Ereignisse verarbeiten zu können. Deshalb lieben die Griechen den Karikaturisten Arkas, der regelmäßig in einer Tageszeitung seine Zeichnungen veröffentlicht.
Unter Pseudonym. Keiner weiß, wer Arkas wirklich ist. Vielleicht will der Karikaturist unerkannt bleiben, weil er ganz genau weiß, dass nicht jeder Spaß versteht. Das Attentat auf die Mitarbeiter der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ war wahrscheinlich der grausamste Beweis dafür. Besonders der Islam, so scheint es, nimmt seine Religion sehr ernst. Dennoch gibt es muslimische Komiker, die gerade darüber Witze machen. In Großbritannien zum Beispiel treten weibliche – und männliche – Comedians mit Kopftuch auf. Denn Humor ist für sie das beste Mittel für Integration und Verständigung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 19.09.2015 arte Folge 256
Vor allem in Westeuropa schlagen Wirtschaft und Politik Alarm, denn es herrscht ein gewaltiger Mangel an Nachwuchskräften. Selbst namhafte Unternehmen müssen inzwischen um hoch qualifizierte junge Fachkräfte kämpfen. Und dieser „War for Talent“ läuft immer im Spätsommer auf Hochtouren. Da in vielen Branchen mehr Nachfrage als Angebot herrscht, steigen die Ansprüche der zukünftigen Angestellten. Die Absolventen, die vom Hörsaal in Büros und Labore strömen, gehören zur „Generation Y“ – und die will nicht um jeden Preis Karriere machen, sondern neben dem Job auch noch genügend Freizeit und sich im Beruf pudelwohl fühlen. Das macht es den Firmen nicht einfacher, den Nachwuchs zu rekrutieren. Und selbst wenn er anheuert, heißt das noch lange nicht, dass er auch bleibt. „Yourope“ trifft Elite-Studenten, Karriereverweigerer und Feelgood-Manager, die alles dafür tun, damit die jungen Talente sich in der Firma wie zu Hause fühlen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 26.09.2015 arte Europa to go
Folge 257Alles ist erreichbar – jederzeit: die schicke Hose aus Paris, das hippe Bier aus England, der Wochenendtrip ins Baltikum. Überall verfügbares Internet, Heerscharen von Postboten, unzählige Lkw und Flugzeuge, die permanent für uns unterwegs sind, machen es möglich. Vom täglichen Skypen, Mailen und Chatten quer durch die Welt mal ganz abgesehen. Dabei hinterlassen wir gewaltige Fußabdrücke, was viele junge Leute nicht mehr hinnehmen wollen. „Yourope“ hat pfiffige Frauen getroffen, die nicht auf Produkte aus der ganzen Welt verzichten wollen, dabei aber weder Großhändler noch Post bemühen.
Schöner Nebeneffekt: Ein Honorar springt auch noch dabei heraus. „Yourope“ hat außerdem einen CO2-freien Kurierdienst gefunden, der zwischen Amerika und Europa unterwegs ist, und begleitet einen Mann, der regelmäßig quer durch Europa pendelt, dabei die merkwürdigsten Passagiere in seinem Auto hat und trotz offener Grenzen immer häufiger in Polizeikontrollen gerät. Und wir stellen uns die Frage: Wie mobil sind wir eigentlich in unserem tagtäglichen Leben? – „Yourope“ unterwegs. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 03.10.2015 arte Unterwegs zu Hause: Heimat zum Mitnehmen
Folge 258Ein fester Wohnsitz, ein eigenes Zuhause – für Generationen vor uns war dies das ultimative Ziel: sesshaft werden, sich niederlassen. Wer keine Heimat hatte, galt als Vagabund. Viele junge Europäer von heute dagegen haben ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben: Sie wollen unterwegs sein. Freiheit ist wichtiger als ein fester Wohnort. Das Internet macht es möglich – in vielen Jobs kann man von überall aus arbeiten. Ein Strand in Portugal, eine Berghütte in den Alpen oder ein Hotelzimmer in Paris, das Büro der sogenannten digitalen Nomaden ist dort, wo ihr Notebook gerade steht.
Manche zwingen aber auch finanzielle Gründe zu einem mobilen Leben. In London zum Beispiel sind die Mieten in der Innenstadt mittlerweile so teuer, dass Hausboote die einzige Alternative sind, wenn man noch zentral wohnen möchte. Und dann gibt es tatsächlich noch die „altmodischen“ Nomaden: die Jenische, fahrendes Volk in der Schweiz. „Yourope“ macht sich auf die Suche nach ihnen. Denn die Jenische sind überall zu Hause – aber man muss sie erst einmal finden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.10.2015 arte Essen – Die neue Religion?
Folge 259Glutenfrei, laktosefrei, fructosearm – und makrobiotisch. Dazu natürlich vegan und bio sowieso. Eine Einladung zum unbeschwerten Dinner im Freundeskreis – für Hobbyköche inzwischen ein Alptraum. Stehen mehr als fünf Leute auf der Gästeliste, befinden sich darunter mindestens ein Veganer und mehrere Vegetarier, und der Rest plagt sich mit Unverträglichkeiten herum. Die Industrie hat das begriffen: Allerorten locken glutenfreie Bäckereien, laktosefreie Eisdielen und vegane Restaurants mit optimierten Nahrungsmitteln zu saftigen Preisen. Und selbst die Deutsche Bahn, nicht unbedingt für ihre Innovationsfreudigkeit berühmt, bietet seit Juni in ICE-Bordrestaurants veganen Glasnudelsalat an.
Allein in Deutschland glaubt jeder Vierte, bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen oder auf sie allergisch zu reagieren. In England essen schon sechs Prozent aller Menschen kein Fleisch mehr, in Deutschland sogar knapp zehn Prozent. Und immer mehr Europäer suchen ihre kulinarische Erfüllung in speziellen Diäten: In Dänemark schaut „Yourope“ einem Paleo-Restaurant in die Töpfe. Hier wird streng nach Steinzeitrezepten gekocht. Noch weiter gehen die Othorexie-Geplagten, die „Yourope“ in Italien trifft – sie können sich nur noch extrem gesund ernähren, was bei manchen schon zwanghafte Züge trägt. Eine gesunde Revolution? Was ist mit Europas Essen los? Oder vielleicht besser gefragt: mit Europas Essern? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.10.2015 arte Europa, deine Flüchtlinge?
Folge 260Europa ist zerstritten wie selten zuvor. Während hunderttausende Menschen aus immer mehr Ländern und Weltregionen ihre Koffer packen, zeigt sich die EU in Sachen Flüchtlingsaufnahme nahezu handlungsunfähig. Kleinstaaterei herrscht vor – die Einen wollen keine Muslime, die Anderen nur qualifizierte Fachkräfte, die Dritten möglichst gar niemanden ins Land lassen. Doch der Strom von Menschen wird anhalten, vielleicht sogar noch viel stärker werden. Darum macht sich auch „Yourope“ erneut auf den Weg in verschiedene Länder, um zu schauen, wie und wo es mit der Integration von Flüchtlingen zumindest ansatzweise klappen könnte. In Schweden versucht man, die Menschen auf ihrem Weg in die neue Gesellschaft eng durch Lehrer und Sozialarbeiter zu begleiten – doch wegen des hohen personellen Aufwands stößt das Konzept inzwischen an seine Grenzen.
Dazu kippt die Stimmung im Land wegen der andauernden Zuwanderung langsam, aber sicher nach rechts. Wir berichten aus Södertälje, einem Brennpunkt der gegenwärtigen Migration. Und aus dem Schweizer Kanton Graubünden, wo es gelingt, einem hohen Anteil an Flüchtlingen in relativ kurzer Zeit einen Job zu vermitteln. Was machen beide Länder richtig? Ist auch die Integration großer Zahlen von Einwanderern möglich? Sie kann gelingen – wenn alle hart daran arbeiten: Europa und die Flüchtlinge. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.10.2015 arte Typisch deutsch – Der Blick von außen
Folge 261Deutschland – eines der reichsten Länder Europas, und trotzdem machen Fachkräfte einen Bogen um das Land. Gleichzeitig ist es eines der begehrtesten Zielländer des Flüchtlingsstroms. Wie sehen eigentlich die Nachbarn Deutschland? Und was denken die Zuwanderer über ihre neue Heimat. Hat sich ihr Blick verändert? Welche Klischees halten sich hartnäckig? Wie hat sich das Bild von den Deutschen in den letzten Jahren gewandelt? Die Bundesregierung verbreitet Imagevideos für das Land. Was macht das mit Flüchtlingen, die gerade dort abgewiesen wurden? In Griechenland macht ein kleiner Verlag gerade seine größten Umsätze mit einer täglich neuen Angela-Merkel-Karikatur.
Wachsen hier neue Feindbilder? Der junge Engländer Adam Fletcher versucht – um seine deutsche Freundin besser zu verstehen -, so deutsch wie möglich zu sein. Gerade testet er „Urlaub wie der Durchschnittsdeutsche“, und das heißt: Mallorca all inclusive. Und wie blickt eine deutsche Minderheit wie beispielsweise die Krimdeutschen heute auf das Land? Deutsche Klischees werden hier gepflegt und sind Teil der eigenen Identität. „Yourope“ ist bei den Nachbarn unterwegs, trifft Zuwanderer, Auswanderer, deutsche Minderheiten im Ausland und fragt: Was ist eigentlich typisch deutsch? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 31.10.2015 arte Das Fernsehen von morgen – oder gibt es morgen gar kein Fernsehen mehr?
Folge 262Youtube, Netflix, Amazon, unzählige legale und illegale Video-Blogs – die Programmauswahl für Leute, die sich nicht mehr vorschreiben lassen wollen, wann sie Serien oder Filme schauen dürfen, ist mittlerweile grenzenlos. Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten. Abgesehen von den extrem aufwendigen Serien, die immer häufiger nur für das Netz produziert werden – wer oder was entzieht dem klassischen Fernsehen eigentlich die Zuschauer? „Yourope“ macht sich auf die Suche nach Europas erfolgreichsten Youtubern und ergründet ihr Erfolgsgeheimnis. Längst nicht jeder, der im Netz Erfolg hat, ist einfach nur jünger als die TV-Stars von gestern. Das Twitch-Portal lässt seine Besucher den besten Online-Gamern der Welt live beim Zocken zuschauen – und die sind oft stundenlang dabei. Ist die gute alte Glotze ein Fall für den Sperrmüll? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 07.11.2015 arte Verspielte Wirklichkeit, verwirklichte Spiele – Wenn Spiel auf Realität trifft
Folge 263Egal wie alt wir werden, wir bleiben verspielt: Tennis, Tischfußball oder Zocken am Computer – jeden packt ab und zu der Spieltrieb. Der neueste Trend sind sogenannte Exit Games, zum Beispiel bei „The X-Door“ in Valencia. Dabei lässt sich eine Gruppe von Leuten in einen Raum einsperren. Aus dem müssen sie sich innerhalb einer bestimmten Zeit befreien, indem sie Rätsel lösen. In Valencia gibt es zur Zeit zwei Level, „Black&White“ für Anfänger und „Colours“ für Fortgeschrittene. So wird man selbst zur Spielfigur anstatt wie beim Computerspiel nur den Avatar zu steuern. Aber natürlich sind Computerspiele noch immer angesagt. Mittlerweile hat sich daraus ein richtiger Sport entwickelt: E-Sport, mit eigenen Ligen und Profispielern.
Und seit neuestem mit einer Doping-Debatte. Im Sommer hatte der US-amerikanische Counterstrike-Profi Kory Friesen zugegeben, dass er und sein Team sich bei Wettkämpfen mit einem Medikament zur Konzentrationsförderung dopen. Jetzt fordert die europäische Electronic Sports League Doping-Kontrollen wie bei den nicht-virtuellen Sportarten. Aus Spiel wird Ernst. Dass aus Ernst auch ein Spiel werden kann, zeigen polnische Spieleentwickler mit ihrem Anti-Kriegs-Game „This War of Mine“. Statt rumzuballern muss der Spieler hier als Zivilist ums nackte Überleben kämpfen. Quasi ein Game mit Erziehungsauftrag. Kann das funktionieren? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 14.11.2015 arte Folge 264
Europa 2050 … plus zwei Grad Celsius, plus drei – oder vielleicht sogar vier .. wie warm hätten wir es denn gerne? Oder liegt das schon längst nicht mehr in unserer Macht? Vom 30. November bis zum 12. Dezember findet in Paris die jährliche UN – Klimakonferenz statt. Hier soll ein Nachfolger für das Kyotoprotokoll installiert werden – ein neues Abkommen mit verbindlichen Klimazielen für immerhin 194 Staaten. Denn vor allem die CO2-Emissionen sind in vielen Weltregionen zu hoch – und steigen immer weiter! In China wurden 2014 pro Kopf erstmals mehr Emissionen produziert als in der EU. In Europa dagegen ist der pro Kopf Ausstoß inzwischen sogar leicht gesunken. „Yourope“ möchte am 21.11. herausfinden, was diesen Erfolg möglich machte. Und ob es überhaupt noch Möglichkeiten gibt, wenigstens auf unserem Kontinent die klimaschädlichen Emissionen kurzfristig stark zu senken. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.11.2015 arte Grenzen der Medizin
Folge 265Eine Niere kaufen über Facebook? Ein Kind mit über 60? Nichts scheint mehr unmöglich – wenn man dazu ins Ausland geht. Gelten in den westeuropäischen Ländern meist sehr strenge Vorgaben für medizinische Eingriffe aller Art, sind die Regeln dafür europaweit sehr unterschiedlich. Was in Deutschland streng verboten ist, geht vielleicht schon beim Nachbarn, und wenn dort nicht, dann auf jeden Fall in der Ukraine. Dort kann man im Moment beinahe alles kaufen. „Sell my kidney“-Seiten gibt es inzwischen viele auf Facebook. Die Preise für eine Niere liegen zwischen 10.000 und 60.000 Euro. Wer in Deutschland oder Frankreich eine Spenderniere benötigt, wartet im Schnitt acht Jahre.
Der Verkauf von Organen ist bei uns streng verboten. Der Markt hat sich nach Osteuropa verlagert. Auch für Stammzellentherapien finden sich einschlägige Adressen in Kiew und anderswo. In Deutschland ist die Verwendung von embryonalen Stammzellen dagegen aus ethischen Gründen verboten. Doch wo liegen die ethischen Grenzen eigentlich? Und wer kontrolliert den Medizinmarkt in Europa? „Yourope“ macht sich auf die Suche: bei Betroffenen, bei denen der Weg über die Grenze oft die letzte Hoffnung ist und bei jenen, die von diesem grenzenlosen Markt profitieren. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 28.11.2015 arte Europas Helden 2015
Folge 2662015 war nicht das beste Jahr für Europa: Terroranschläge in Paris und Kopenhagen, Bürgerkrieg in der Ukraine, Griechenlands drohende Staatspleite und die Flüchtlingskrise. Während EU-Politiker darüber debattieren, wie man den Problemen Herr werden und Europa wieder stabilisieren kann, versuchen engagierte Bürger, Aktivisten und Idealisten, ihren ganz eigenen Beitrag zu leisten – für mehr Menschenrechte, Frieden, wirtschaftlichen Aufschwung, kurzum für ein Europa, das auch in Zukunft lebenswert ist. „Yourope“ mit vier Porträts über junge Europäer, ihre Projekte und Ideen, die ihr Land 2015 ein bisschen besser gemacht haben. Danke, macht weiter so! (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 05.12.2015 arte Spanien vor der Wahl: Neue Hoffnung für die Jugend?
Folge 267Einen traurigen Rekord halten die Spanier seit Jahren: 53,2 Prozent der Jugendlichen sind ohne Job – europaweit Spitze. Als die Immobilienblase platzte, verloren Tausende junge Spanier ihre Jobs am Bau, in der Industrie oder in Agenturen. Sie leben notgedrungen bei ihren Eltern- an Familiengründung ist nicht zu denken. Ganz besonders schlimm ist die Situation in Andalusien. In ihrem Frust setzen viele junge Arbeitslose auf Podemos, eine linke Protestpartei mit Verbindungen zu Syriza. Sie wird bei der Parlamentswahl in Spanien im Dezember wohl zum Zünglein an der Waage. Wie ist die Stimmung in Spanien vor den Wahlen? „Yourope“ macht sich vor Ort ein Bild und reist von der Hauptstadt Madrid in die heimliche Hauptstadt Barcelona. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.12.2015 arte Generation Krise: Europas verlorene Jugend?
Folge 268Mit 20 hat man das ganze Leben vor sich, die Welt steht einem offen, man hat Träume, genießt endlich Freiheit und Unabhängigkeit. Nur leider deckt sich diese romantische Vorstellung der Jugend nicht mit der Lebenswirklichkeit vieler junger Europäer. Wirtschaftskrise, Jugendarbeitslosigkeit und Wohnungsmangel zwingen gerade Südeuropäer dazu, wieder zu ihren Eltern zu ziehen. Selbst gut ausgebildete Talente haben kaum eine Chance, einen Job zu finden und können von einer eigenen Familie nur träumen. Die Folge: Europa droht, in vielen Ländern eine ganze Generation zu verlieren.
Während die Kluft zwischen Arm und Reich in Europa immer größer wird, wächst der Druck auf die jungen Menschen. Sie müssen leistungsfähiger und flexibler sein als je zuvor. Von der Politik dagegen sehen sich viele im Stich gelassen. Was wurde zum Beispiel aus der EU-„Arbeitsplatzgarantie“? Was bedeutet es, wenn sich immer mehr junge Menschen zurückgelassen fühlen? Wohin führt sie ihr Frust an der Politik? „Yourope“ schaut nach Griechenland, Großbritannien, Rumänien und Albanien. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 09.01.2016 arte Wie wohnt das junge Europa in Zukunft?
Folge 269Bequem wohnen in Berlin, London, Paris oder Amsterdam? Viel Glück. Denn: Europas Mieten steigen unaufhaltsam, mehr Menschen strömen ins Urbane, die Wohnungen werden knapper und akzeptabler Wohnraum in den Städten wird zur Mangelware. Das Problem betrifft uns alle, egal ob Familien, Singles, Studenten oder Schichtarbeiter. Hinzu kommen nun auch noch Millionen von Flüchtlingen, die in den kommenden Jahren ihr Glück in Europa suchen und den Wohnungsmarkt zusätzlich belasten. Der Traum vom Einfamilienhaus im Grünen für Jedermann ist damit für viele wohl ausgeträumt; halb so wild. Der von der schicken Eigentumswohnung in Zentrumsnähe allerdings auch. Stattdessen brauchen wir jetzt unkonventionelle Ideen und clevere Lösungen für dieses gigantische Problem der nahen Zukunft. Warum also nicht im großen Stil Hausboote, leerstehende Fabrikhallen oder experimentelle Wohnwagen beziehen? „Yourope“ macht sich auf die Suche nach Alternativen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 16.01.2016 arte Lust auf Handwerk?
Folge 270Fachkräftemangel, keine Lehrlinge, alle wollen studieren – ist das so? Die Wirtschaft spricht von einem Akademisierungswahn, Lehrstellen bleiben unbesetzt, Handwerksbetriebe finden keine Nachfolger. Wer will noch Bäcker werden, warum finden handwerkliche Ausbildungsberufe keinen Nachwuchs, lässt sich der Trend noch umkehren? Und wo hat Handwerk noch eine Zukunft? In ganz Europa kämpft man gerade darum, das Handwerk wieder für junge Menschen attraktiv zu machen, Werbe- und Imagekampagnen aller Art werden organisiert. Seit 2008 messen sich Tischler, Fliesenleger, Maurer und andere Handwerker sogar in eigenen Europameisterschaften.
Eine Webseite der Handwerkskammer, die für Ausbildungsberufe wirbt, heißt tatsächlich www.schockdeineeltern.de. Und vielleicht sind ja auch Flüchtlinge eine neue Chance. Die Handwerkskammern in Deutschland starten gerade Pilotprojekte, um Flüchtlinge in Handwerksberufen auszubilden. Eine Chance für beide Seiten auf jeden Fall, aber auch eine langfristige Lösung? „Yourope“ schaut sich um, bei jungen Leuten, die alte Berufe für sich entdecken und auf jeden Fall Lust aufs Handwerk haben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 23.01.2016 arte Rechtsruck in Europa
Folge 271Kroatien, Frankreich, Dänemark und demnächst womöglich auch Großbritannien – wo immer Menschen in Europa in diesen Monaten die Wahl haben, entscheidet sich die Mehrheit von ihnen für die rechte – oder zumindest rechtskonservative – Option. Die furchtbaren Attentate von Paris haben diesen Prozess beschleunigt, nicht nur in Frankreich. Dabei ist es egal, ob es sich um Parlaments- oder Kommunalwahlen handelt oder ob es um die europäische Annäherung geht, wie Anfang Dezember 2015 in Dänemark. „Yourope“ fragt in vier Ländern nach: Was bringt auch junge Europäer dazu, sich kurzfristig für die eigene Nation zu entscheiden – und langfristig gegen die anderen? Und was bedeutet der politische Rechtsruck in Frankreich, Kroatien, Dänemark und Großbritannien für Europa? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 30.01.2016 arte Die Zukunft der Mode – Was trägt Europa morgen?
Folge 272Helme und Knieschützer ohne Funktion, martialisch bemalte Gesichter, Fahrradhandschuhe – ginge es nach den Machern des Filmklassikers „Zurück in die Zukunft“ wären wir heute alle so gekleidet. Zum Glück haben sich die Prophezeiungen von vor 30 Jahren als falsch herausgestellt. Was aber, wenn wir heute in die Zukunft schauen? Bei der FashionTech in Berlin, die im Rahmen der Fashion Week veranstaltet wird, stellen junge Wissenschaftler und Modemacher ihre Visionen vor. Darunter zum Beispiel Kleidung, die die Körpertemperatur ihres Trägers prüft und sich daran anpasst oder Stoffe aus Bakterien, also Materialien, die im Labor gezüchtet werden.
Würde das jemand tragen? Vielleicht haben wir bald keine Wahl, denn besonders in der Mode stellt sich mehr und mehr die Frage der Nachhaltigkeit. Die Sweatshops in Ländern wie Bangladesch oder China stehen zunehmend in der Kritik wegen menschenverachtender Arbeitsbedingungen. Mode „Made in Europe“ könnte daher demnächst auch den großen Produzenten Konkurrenz machen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.02.2016 arte
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