Eine Niere kaufen über Facebook? Ein Kind mit über 60? Nichts scheint mehr unmöglich – wenn man dazu ins Ausland geht. Gelten in den westeuropäischen Ländern meist sehr strenge Vorgaben für medizinische Eingriffe aller Art, sind die Regeln dafür europaweit sehr unterschiedlich. Was in Deutschland streng verboten ist, geht vielleicht schon beim Nachbarn, und wenn dort nicht, dann auf jeden Fall in der Ukraine. Dort kann man im Moment beinahe alles kaufen. „Sell my kidney“-Seiten gibt es inzwischen viele auf Facebook. Die Preise für eine Niere liegen zwischen 10.000 und 60.000 Euro. Wer in Deutschland oder Frankreich eine
Spenderniere benötigt, wartet im Schnitt acht Jahre. Der Verkauf von Organen ist bei uns streng verboten. Der Markt hat sich nach Osteuropa verlagert. Auch für Stammzellentherapien finden sich einschlägige Adressen in Kiew und anderswo. In Deutschland ist die Verwendung von embryonalen Stammzellen dagegen aus ethischen Gründen verboten. Doch wo liegen die ethischen Grenzen eigentlich? Und wer kontrolliert den Medizinmarkt in Europa? „Yourope“ macht sich auf die Suche: bei Betroffenen, bei denen der Weg über die Grenze oft die letzte Hoffnung ist und bei jenen, die von diesem grenzenlosen Markt profitieren. (Text: arte)