2014/2015, Folge 233–252

  • Folge 233 (26 Min.)
    Im Februar 1945 wurden große Teile der Stadt Dresden dem Erdboden gleichgemacht, Tausende Zivilisten starben. 70 Jahre sind seitdem vergangen und für die Stadt Dresden ist der 13. Februar ein wichtiger Gedenktag, um an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern. Der Gedenktag ist seit Jahren schon von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Rechtsextremisten versuchen den Tag für sich und ihre Ziele zu vereinnahmen. Nur ein Beispiel dafür, dass noch heute die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg für gesellschaftspolitische Konflikte sorgt. In Polen sind Kinofilme, die den heldenhaften Widerstand polnischer Patrioten gegen die deutschen Besatzer zeigen, gerade bei jungem Publikum der Renner.
    Ist hier eine neue Erinnerungskultur entstanden, oder bedienen die Filme einen polnischen Nationalstolz? Eine schwedische Metal-Band hat zwei CDs mit Texten zur Weltkriegsproblematik produziert und tourt damit durch Europa. Warum fasziniert sie der Krieg so? Welche Rolle spielt das Erinnern an den Zweiten Weltkrieg heute noch für junge Europäer, die die Erinnerungen daran zumeist nur noch aus Lehrbüchern haben? „Yourope“ nimmt den 70. Jahrestag der Bombardierung Dresdens zum Anlass, um jungen Menschen diese Fragen zu stellen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.02.2015 arte
  • Folge 234 (26 Min.)
    Spricht man von Kinderarmut in Europa, denkt man in Deutschland und Frankreich zunächst an Osteuropa – Rumänien, Bulgarien oder Albanien. Das ist nicht falsch – doch vor allem in Italien, Spanien und Portugal hat die Kinderarmut in den letzten Jahren drastisch zugenommen. So müssen in Rumänien zwar 34% aller Kinder unter der Armutsschwelle leben – doch in Spanien sind es inzwischen auch bereits 30%. Und selbst im wohlhabenden Norden Europas nimmt die Kinderarmut zu: In England wächst die Zahl jugendlicher „Teenage -Mums“ ohne Job-Perspektive. Und in teuren Metropolen wie Stockholm geraten viele Kinder schnell in prekäre Verhältnisse, weil sich ihre gut verdienenden Eltern getrennt haben. Kinderarmut in Europa hat viele Gesichter – „Yourope“ schaut sich einige davon an. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.02.2015 arte
    ursprünglich für den 07.02.2015 angekündigt
  • Folge 235 (26 Min.)
    Handy schräg nach oben halten, niedlich gucken und – knipsen. Und fertig ist das Selfie. Dann kommt der wichtigste Teil: das Selbstporträt online stellen, auf Facebook, Twitter, Instagram und auf möglichst viele Likes hoffen. Das Selfie ist eines der meistgeposteten Motive in den sozialen Netzwerken. Längst stellen nicht nur Promis im Minutentakt Fotos von sich ins Netz. Fast jeder macht es ihnen nach – zuhause vorm Spiegel, beim Sport, im Urlaub beim Sightseeing, neben Stars und bei Konzerten. Laut einer Umfrage sind die jungen Briten bei Selfies europaweit führend. Jeder Dritte macht regelmäßig Schnappschüsse von sich selbst.
    Deutschen und Franzose folgen kurz dahinter. Im Netz ist ein regelrechter Wettbewerb ausgebrochen, wer das spektakulärste Selfie schießt. Manche bringen sich dabei sogar in Lebensgefahr, wie der Russe Jaroslav Koltschin, der für ein Foto auf die Träger der Brooklyn Bridge kletterte. Es gibt sogar Einbrecher, die Selfies bei der Tat posten. Bei Teenagern beliebt sind auch Nacktselfies, verschickt im sogenannten Sexting. Woher kommt der Drang zur ständigen Selbstdarstellung? Treiben uns die sozialen Medien immer weiter in den Narzissmus? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.02.2015 arte
  • Folge 236
    Frust geht um unter Europas Bürgern. Und der richtet sich vor allem gegen ‚die da oben‘ – Europas Politiker. Die machten Politik am Volk vorbei, führten Europa wirtschaftlich gen Abgrund und seien zudem machthungrig, wenn nicht gleich sogar korrupt. In Deutschland sind – Pegida zum Trotz – immerhin noch die Hälfte der Menschen mit der Arbeit von Merkel & Co. zufrieden. Im Süden Europas sieht es für die Politiker dagegen düster aus. Noch nicht einmal jeder Fünfte Spanier, Italiener, Portugiese oder Grieche traut seiner eigenen Regierung derzeit über den Weg. Also was tun? Ob der eigenen Machtlosigkeit in Lethargie verfallen – oder vielleicht doch einmal ausprobieren, was man als Einzelner verändern kann? In Madrid schaut sich „Yourope“ an, wie die linke Podemos – Bewegung sich anschickt, das Land von ganz unten umzukrempeln, indem sie versucht, jeden Einzelnen konkret am politischen Prozess zu beteiligen.
    Doch man kann die Verhältnisse auch zum Guten verändern, ohne gleich eine Partei zu gründen. Das beweisen Bürgerbewegungen in Serbien und Portugal, die „Yourope“ vorstellt. Sie zeigen den Politikern ‚da oben‘, was wahre Demokratie ist. Yes, we can, Europe! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.03.2015 arte
  • Folge 237
    „Money makes the work go round.“ Das war vielleicht mal so! Derzeit läuft nämlich gar nix rund: Der Rubel ist auf Talfahrt, der Euro glänzt auch nicht gerade. Kann sich Europa die Griechen noch leisten? Warum wollen die Briten den Euro nicht, die meisten Litauer dagegen freuen sich, dass sie ihn endlich haben? Und während der Goldpreis klettert, fragt man sich, was ist Geld in Papier und Münzen eigentlich noch wert? Zumal es längst auch elektronisches Geld, ja sogar Cyber-Währungen gibt. „Yourope“ schaut sich um in Europa – bei jenen, die durch den Währungsverfall verlieren, und jenen, die beim Finanzpoker auch noch gewinnen. „Yourope“ fragt junge Europäer: Was können wir uns von demselben Geld noch leisten? Und: Können wir uns Europa eigentlich noch leisten? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.03.2015 arte
  • Folge 238
    Der Amerikaner Henry Ford hat schon vor Jahrzehnten erkannt: „Ein Misserfolg ist nichts anderes als die Chance, neu anzufangen – aber diesmal intelligenter.“ Diesem Motto folgt heute die amerikanische Startup-Szene scheinbar mit Begeisterung – hier führt der Weg zum Erfolg oft über eine ganze Reihe von Pleiten, für die man sich in der Regel nicht zu schämen braucht. Nur wer wagt, kann gewinnen. In Europa gilt dagegen vielerorts: Wer scheitert, ist ein Verlierer. Und bleibt es auch. Ein abgebrochenes Studium oder eine Business-Pleite verschandeln dauerhaft den Lebenslauf. „Yourope“ möchte herausfinden, warum das Scheitern in Europa so verpönt ist.
    Und warum eine Bauchlandung nicht auch hilfreich sein darf. Ist sie nicht vielleicht sogar ein Muss, um später den richtigen Weg zu erkennen? „Yourope“ trifft in Amsterdam auf gescheiterte Jungunternehmer, die sich für ihren Konkurs feiern lassen. Wir besuchen Mittzwanziger, die kurz vor dem Abschluss ihr Studium mit voller Absicht hinschmeißen. Und wir sind unterwegs in einer Stadt, die gerade ebenfalls wieder bei Null anfangen muss: Neapel. Nur wer nichts macht, macht keine Fehler. Darum heißt es heute bei „Yourope“ ausnahmsweise mal: „Let’s fail, Europe!“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.03.2015 arte
  • Folge 239
    Vor über einem Jahr begann das Aufbegehren der Ukrainer gegen ihren Präsidenten. Der Maidan in Kiew wurde zum Sinnbild dieser Bewegung. Vor einem Jahr hat „Yourope“ dort junge Menschen getroffen, die in Aufbruchstimmung waren, die für ihr Land auf die Straße gegangen sind. Inzwischen ist die Krim in russischer Hand und in Donezk tobt ein blutiger Bürgerkrieg, der bereits Tausende das Leben gekostet hat. „Yourope“ schaut nach, was aus dem Aufbruch des vergangenen Jahres geworden ist. Wie fühlen sich junge Ukrainer heute, welche Hoffnungen haben sie für ihr Land? Im ukrainischen Odessa trifft Andreas Korn junge Menschen, die Russisch sprechen, sich aber europäisch fühlen, andere wollen lieber zu Russland gehören. Sie sind zerrissen durch den Krieg in ihrem Land. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.03.2015 arte
  • Folge 240
    Europa diskutiert, streitet, sucht Lösungen – über die gemeinsame Haltung im Ukraine-Krieg ebenso wie über die Bezwingung der griechischen Schuldenberge. Das Thema Flüchtlinge scheint dagegen derzeit politisch kaum jemanden zu interessieren – und die Tragödie vor den Küsten und Grenzen unseres Kontinents nimmt kein Ende. Knapp 220.000 Menschen kamen 2014 allein auf dem Seeweg nach Europa, 3500 starben im Mittelmeer auf der Suche nach einem besseren Leben. Anfang Februar kamen schon wieder bis zu 400 Menschen vor den Küsten Italiens um. Wird das immer so weiter gehen? Gibt es gar keine Hoffnung für Menschen aus Krisengebieten, hier zumindest vorübergehend Fuß zu fassen? Sicher, viele krisengeplagte Länder Europas schaffen es derzeit kaum, ihre eigene Bevölkerung zu ernähren.
    Trotzdem gibt es Einiges, was man besser machen kann! So zum Beispiel das Projekt „Flüchtlinge willkommen“, das in Wien erfolgreich Migranten als neue Mitbewohner an aufgeschlossene Einheimische vermittelt. Und es gibt Chancen – für alle. Der gebürtige Senegalese Abdou Mbodi nutzte seine und wurde vor zwei Jahren als erster Anwalt afrikanischer Herkunft in Mailand zugelassen. Heute kümmert er sich außerdem ehrenamtlich um Migranten. Am 11.04. sucht Yourope nach Ideen, Initiativen und Projekten, die das Flüchtlingsproblem vielleicht nicht lösen, aber wenigstens effektiv lindern können. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.04.2015 arte
  • Folge 241
    Bielefeld gibt es gar nicht, Hitler lebt am Südpol und die Mondlandung wurde in einem Filmstudio inszeniert. Das sind drei der populärsten und gleichzeitig absurdesten Verschwörungstheorien in Deutschland. In Frankreich gibt es noch viel mehr davon und laut einer Studie glaubt jeder fünfte Franzose, dass sie wahr sind. Oftmals geht es dabei um ernste politische Themen wie zum Beispiel das Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“. Schon kurz danach kursierten im Internet die wildesten Ideen, wer hinter diesem Anschlag stecken könnte: Mossad, CIA oder irgendein anderer Geheimdienst? Ob rund um den Konflikt in der Ukraine oder um den Flugzeugabsturz bei Smolensk – Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur.
    Meist spricht aus ihnen ein Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber einem übermächtigen Staat oder einer scheinbar allgegenwärtigen Organisation. Doch manchmal behalten vermeintliche Verschwörungstheoretiker auch Recht, wie das Beispiel der sogenannten Fichenaffäre in der Schweiz zeigt. Ende der 80er Jahre kam ans Licht, dass der Schweizer Staat seine Bürger systematisch überwachte. 900.000 Akten, auf Schweizerisch „Fichen“, wurden vom Staatsschutz angelegt. Noch heute ist das Wort „Fichenstaat“ ein Synonym für „Schnüffelstaat“ und „Big Brother“. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.04.2015 arte
  • Folge 242
    Wozu in überfüllten Kinos hocken und sein Geld in teuren Restaurants verplempern? „Homing“ ist der Wohntrend, der die Hersteller von Luxusküchen, Heimsaunen und Edelbädern schon seit einiger Zeit erfreut. Wer es sich leisten kann, bleibt lieber zuhause. Und verwöhnt hier seine Freunde in der großen Wohnküche, bevor der Filmabend im eigenen Heimkino beginnt. Bisher eher ein Vergnügen für gutsituierte Europäer, wächst die Sehnsucht nach Glück und Sicherheit im eigenen Zuhause mittlerweile bei allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Die Medienbranche reagiert darauf: „Mindstyle“-Magazine wie das Flow-Magazin feiern in Holland, Deutschland und neuerdings auch in Frankreich mit Berichten über Vintage-Möbel, Pflanzenzucht und mit Bastelanleitungen Auflagenerfolge. Alles schön soweit? Der Rückzug ins Private birgt auch Risiken, nicht nur für die Szeneviertel von Europas Metropolen. Meldet sich Europas junge Generation von der Wirklichkeit ab? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.04.2015 arte
  • Folge 243
    Eine Google-Anfrage setzt etwa 0,2 Gramm Kohlendioxid frei. Ein digitaler Avatar, sozusagen das Alter Ego bei Internet-Spielen wie zum Beispiel World of Warcraft oder Second Life, kann im Jahr ungefähr so viel CO2 produzieren wie ein echter Mensch in drei Monaten. Fakt ist: Das Internet ist ein Stromfresser. Und trotzdem nutzen wir es täglich, manche sogar rund um die Uhr, ohne uns darüber Gedanken zu machen, dass wir damit natürlich auch die Umwelt belasten. Die großen IT-Firmen wie Google und Facebook allerdings haben kein Interesse daran, als Umweltverschmutzer dazustehen. Viel zu groß ist die Angst vor Image-Verlust bei den Usern.
    Und so bemühen sie sich seit einiger Zeit um Nachhaltigkeit – im Rahmen ihrer Möglichkeiten. So hat Facebook zum Beispiel sein erstes europäisches Datenzentrum im schwedischen Luleå gebaut. Ganz in der Nähe des Polarkreises, denn so werden durch das Klima die riesigen Server natürlich gekühlt und die Energiekosten gesenkt. Angeworben von dem Internet-Riesen ziehen nun Hunderte gut ausgebildeter Europäer weg aus Paris, Berlin und London in die Kleinstadt hoch im Norden. Das angeblich grünste Rechenzentrum Europas sitzt allerdings in Straßburg. Die Firma Datadock wirbt mit Umweltbewusstsein und 66 Prozent weniger Energieverbrauch als die Konkurrenz.
    Aber IT belastet die Umwelt nicht nur mit erhöhtem Stromverbrauch. Durch unseren ständigen Drang, immer das allerneueste Gerät zu besitzen – Handys, Notebooks, Computer – fällt jährlich tonnenweise Elektroschrott an. Meistens landet der dann in Afrika und verpestet dort die Umwelt. Mit einer Aktion, die buchstäblich unter die Haut geht, will der in London lebende Künstler Dani Ploeger darauf aufmerksam machen: Er lässt sich elektronischen Schrott, den er aus Nigeria mitgebracht hat, in den eigenen Körper implantieren.
    Wem das zu radikal ist, dem bieten die Macher von greenApes die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun und es vor allem öffentlich zu machen. Die jungen Italiener haben eine App entwickelt, mit deren Hilfe man sofort posten kann, wenn man zum Beispiel mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit gefahren ist oder sich vegan ernährt hat. So sieht man einerseits, dass man nicht alleine ist und dass auch einzelne Aktionen eine Wirkung haben können. Andererseits kann man sich auch durch die Posts anderer „greenApes“ inspirieren lassen. Der Wermutstropfen: Selbstverständlich verbraucht auch diese App Strom. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.05.2015 arte
  • Folge 244
    Ernährung, Energie, Nachhaltigkeit – auf der Weltausstellung, die am 1. Mai in Mailand ihre Tore öffnet, geht es um große Zukunftsfragen der Menschheit. Doch die Expo ist umstritten – Korruptionsskandale und der Vorwurf, Italien könne sich eine Show von solchen Ausmaßen derzeit gar nicht leisten, überschatten die Vorfreude auf das Großereignis. Ist die Kritik berechtigt? Fest steht: Die Weltausstellung wirft Fragen auf. Braucht eine Welt, auf der sich jede Idee und jeder Impuls binnen Sekunden über das Internet verbreitet, überhaupt noch eine Expo? Und was bringt es eigentlich, nachhaltige Ernährungsmodelle von Morgen in millionenteuren Hochglanz-Pavillons zu präsentieren, während gleichzeitig eine Klimakonferenz nach der anderen ergebnislos endet? Am 9. Mai sucht das „Yourope“-Team mit Moderator Andreas Korn in Mailand nach Antworten auf diese berechtigten Fragen. Nicht alle von ihnen werden unerfreulich ausfallen – so zumindest die Hoffnung! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.05.2015 arte
  • Folge 245
    Immer weniger Menschen gehört immer mehr Grund und Boden in Europa. Eine bedenkliche Entwicklung, da diese Wenigen die Preise bestimmen können. Die Folge ist, dass beispielsweise Jungbauern kaum noch bezahlbare Ackerbaufläche finden oder Immobilieninvestoren die Mieten in den Städten ins Unermessliche treiben. Haben junge Menschen da überhaupt noch eine Chance, eigene Konzepte zu verwirklichen, Verantwortung zu übernehmen? Es regt sich immer mehr Widerstand und es entwickeln sich Gegenkonzepte, die den Grundeigentümern Paroli bieten. In Berlin haben 60 junge Leute gemeinsam einen Plattenbau gekauft, um darin zu leben. In Rumänien kaufen mittels einer Stiftung verschiedene Menschen gemeinsam Waldflächen, um sie vor der Abholzung zu schützen. Auch in Frankreich verbünden sich Jungbauern, um gemeinsam Land zu kaufen und eine Wirtschaft aufzubauen, die sie sich allein nicht leisten könnten. „Yourope“ macht sich auf die Suche nach jenen jungen Menschen, denen ein Stückchen Europa gehört. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 16.05.2015 arte
  • Folge 246
    Die Erde wird wärmer. Seit Beginn der Industrialisierung ist die Durchschnittstemperatur unseres Planeten um etwa 0,8 Grad Celsius gestiegen. Das hat der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) bereits vor Jahren errechnet. Und das Thermometer steigt weiter. Nur können sich die Staaten auf den jährlichen Klimakonferenzen bislang nicht auf einen internationalen Vertrag einigen, der dafür sorgt, dass die Erde sich höchstens um zwei Grad erwärmt. Sprich: Ihren Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahren massiv zu bremsen, um die Welt vor einer Katastrophe zu retten.
    Denn, ob menschgemacht oder nicht, der Klimawandel ist da, auch in Europa. Weiße Weihnachten im Flachland? Die gibt es nur noch im Märchenbuch. Aber dafür haben wir nun tropenartige Monsunregen im Sommer, Orkane im Frühling und im Herbst. Höchste Zeit, sich darauf einzustellen: Auch für Europa werden die Folgen noch viel dramatischer. Steigt der Meeresspiegel weiter wie bisher, sind nicht nur Südsee-Atolle vom Untergang bedroht, sondern auch die Niederlande – ein Viertel des Landes liegt unterhalb des Meeresspiegels.
    Auch die französischen Kulturgüter Wein und Champagner sind bedroht, denn durch den Klimawandel steigt der Alkoholgehalt und ändert die Aromen der weltbekannten Weine. Und dem dürren Südspanien geht das Wasser vollends aus – ausgerechnet dort werden aber Obst und Gemüse für den europäischen Markt angebaut. Was also tun? „Yourope“ trifft junge französische Winzer und spanische Kleinbauern, die der Wahrheit ins Auge sehen – und bereits begonnen haben, dem Klimawandel zu trotzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.05.2015 arte
    ursprünglich für den 06.06.2015 angekündigt
  • Folge 247
    Fast genau zwei Jahre ist es her, dass sich Demonstranten in Istanbul auf dem Taksim-Platz versammelt haben. Aus Protest gegen eine geplante Einkaufsmall im benachbarten Gezi-Park, aber auch für mehr Demokratie in der Türkei. Die Polizei ging damals rigoros gegen die Demonstranten vor – mit Pfefferspray und Tränengas. Von der demokratischen Bewegung ist heute nicht mehr viel zu spüren. Präsident Recep Tayyip Erdogan stilisiert sich mehr und mehr zu einer Art modernem Sultan. Der neue Präsidentenpalast in Ankara steht dafür wie ein Symbol: protzig, überteuert und entgegen baurechtlicher Bestimmungen gebaut.
    Zudem will sich Erdogan mit Hilfe einer Gesetzesänderung mit noch mehr Macht ausstatten lassen und scheint fest entschlossen, die laizistische Türkei, die bisher nach Europa geschielt hat, in ein stark islamisch geprägtes Land umzuformen. Sein Traum von einer neuen „religiösen Jugend“ hat Konsequenzen für die jungen Türken: Das seit Staatsgründung bestehende Kopftuchverbot wurde aufgehoben. Säkulare Schulen werden zu Islam-Schulen.
    Erdogan fordert Ayran statt Raki, verteufelt gemischte WGs und freizügige Kleidung. Kritiker werfen ihm vor, dass seine Regierung Journalisten und Künstler unterdrückt. Trotzdem bezweifelt kaum einer, dass seine Partei AKP bei der Parlamentswahl am 7. Juni die Mehrheit holen wird. Welchen Weg wird die Türkei gehen? Und wie erleben die jungen Türken, die noch vor zwei Jahren hoffnungsvoll für mehr Demokratie gekämpft haben, diese Entwicklung? „Yourope“ will sich vor Ort in Istanbul, zwischen Europa und Asien, ein Bild von der Lage machen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 30.05.2015 arte
  • Folge 248
    M+2, ist doch klar! Oder nicht? So heißt die Empfehlung der EU: Jeder Europäer sollte drei Sprachen lernen -seine Muttersprache und zwei andere europäische Sprachen. Doch aus M+2 wurde M+E. Das heißt: Muttersprache + Englisch. Nicht mehr und nicht weniger lernen die meisten jungen Europäer heute. Warum auch sollten sie sich mit einer zweiten Fremdsprache plagen, wenn sie mit Englisch überall klar kommen? Wird Englisch also eines Tages die Sprache aller Europäer sein? Sicher ist: Selbst junge Franzosen lernen immer öfter die einst ungeliebte Sprache des Nachbarn jenseits des Ärmelkanals – und immer seltener lernen sie Deutsch. Doch Englisch ist nicht gleich Englisch – überall auf dem Kontinent entwickeln sich Anglizismen, mit denen kein echter Engländer etwas anfangen kann.
    Selbst in Brüssel hat sich eine neue Variante des Englischen entwickelt – hier werden munter Begriffe und Formulierungen verwendet, die zwar englisch sind, auf der Insel aber eine völlig andere Bedeutung haben. In welchen Sprachen werden die Europäer von morgen miteinander kommunizieren? Welche werden sie bewahren, welche vielleicht sogar wieder aufleben lassen? Ausgerechnet in England stößt „Yourope“ auf die wohl universellste Kommunikationsform mit großer Zukunft: Emojis. Also Europe: Do you speak Emoji? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.06.2015 arte
    ursprünglich für den 23.05.2015 angekündigt
  • Folge 249
    Die Flüchtlingsströme nach Europa reißen nicht ab. Immer lauter werden zurzeit Stimmen, die sich gegen zu viel Zuwanderung nach Europa stellen. Doch wie geht man um, mit den Sorgen und Ängsten in der Bevölkerung? Migranten sollen nicht in Parallelgesellschaften leben, sondern sich in die jeweiligen Gesellschaften integrieren. Doch wie gelingt das eigentlich? „Yourope“ geht dieser Frage nach und blickt dabei auf Deutschland: Wie integriert sind hier die zahlreichen Flüchtlinge, die während des Balkankrieges in den 90er Jahren eingewandert sind? Und wie geht es einem syrischen Flüchtling heute, wenn er von Pegida-Demonstrationen und brennenden Flüchtlingsheimen hört? Sieht so ein Land au, in das er sich integrieren will? „Yourope“ blickt darüber hinaus auch nach Tschechien.
    Das Land widersetzt sich gerade der EU-Forderung, syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Eines der Argumente: Trotz Globalisierung lebten die Tschechen noch immer als „homogene Ethnie“ in ihrem Land. Wie offen ist Europa eigentlich? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.06.2015 arte
  • Folge 250
    Junge Europäer wollen reisen. Aber anders! Zwei Wochen Strandurlaub im Juli, am Ende noch als Pauschalreise, kommen für sie nicht in Frage. Ihr Urlaub soll etwas ganz Besonderes sein – mindestens eine Auszeit vom Arbeitsalltag, besser noch eine völlig neue Lebenserfahrung. In den sozialen Netzwerken zeigt man sich gegenseitig seine Reiseerlebnisse und strebt nach der ultimativen Urlaubserfahrung – höher, schneller, weiter. Statt zwei Wochen sollen es mindestens fünf sein, oder besser gleich zehn. Am besten lernt man dabei etwas Neues und Exotisches kennen und lebt so wie die Einheimischen, die Locals.
    Aber auch Laptop und Smartphone ermöglichen es den digitalen Nomaden, ohne festen Wohnsitz von Ort zu Ort zu reisen – das weltweite Job-Netzwerk immer in der Tasche. Auf der Suche nach der ganz besonderen Urlaubserfahrung reisen selbst Neugeborene im Wohnwagen oder auf dem Segelboot oft gleich für mehrere Monate von Traumziel zu Traumziel mit – und machen die Elternzeit ihrer Erzeuger zum Langzeit-Urlaub. „Yourope“ trifft junge Europäer, die auf ihren Reisen alles mitnehmen und nichts auslassen wollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.06.2015 arte
  • Folge 251
    „Ich habe Angst vor dem Krieg“ ist in Polen derzeit die häufigste Suchanfrage bei Google. Im Nachbarland Ukraine dauern die Kämpfe mit Russland an. Viele Polen fürchten, dass dieser Konflikt auf ihr Land übergreift. Das neue Verteidigungskonzept der jungen Polen ist ein altes und lautet: „Werde Partisan!“ Sie werben mit Filmen auf Youtube und Facebook und organisieren ihr Training selbst. Jede Woche melden sich etwa zehn neue Freiwillige, unter ihnen zum Beispiel die 24 Jahre alte Barbara, die als Englischlehrerin arbeitet. Noch „spielt“ sie viermal die Woche Krieg – genauer gesagt Guerilla-Krieg in dicht bebauten Wohngebieten.
    Aber was passiert, wenn der Ernstfall eintritt? Wenn Polen, und damit die NATO, tatsächlich in den Konflikt mit Russland gezogen wird? EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker fordert eine europäische Armee, eine gemeinsame Verteidigung Europas. Aber wie realistisch ist diese Forderung? Die beiden großen Weltkriege dienten bislang als abschreckende Beispiele. Doch bald werden auch die letzten Zeitzeugen, die den Zweiten Weltkrieg noch mitbekommen haben, nicht mehr am Leben sein.
    Deshalb stellt sich die Frage, wie man die Erinnerungen mit modernen Mitteln konservieren könnte: So bildet ein Computerspiel die Schlacht von Verdun ab, und junge Belgier stellen Kämpfe der deutschen Fallschirmspringer im Zweiten Weltkrieg nach. Doch ist das noch Erinnerungskultur oder schlicht Kriegsverherrlichung? Und wie würde er überhaupt aussehen, der Weltkrieg der Zukunft? Eins ist sicher: Drohnen werden eine wichtige Rolle spielen. Nach den USA setzt vor allem Großbritannien schon heute im großen Umfang bewaffnete Drohnen in Krisen- und Kriegsgebieten ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.06.2015 arte
  • Folge 252
    Der Ansturm auf Europa ist nach wie vor ungebrochen. 2014 kamen 218.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Norden. Diese Zahl wird sich in diesem Jahr mehr als verdoppeln, damit rechnet zumindest Frontex, die EU-Grenzschutzagentur. Bis zu 700.000 Asylanträge erwartet die EU bis Ende des Jahres. Da viele Flüchtlinge die Route über das Mittelmeer wählen, stranden sie zuhauf in Italien und Griechenland, die mit der Versorgung und Unterbringung der Asylsuchenden heillos überfordert sind. Brüssel schaute bisher nur zu, doch seit Mai kommt Bewegung in die Flüchtlingsfrage: Die EU-Kommission will 24.000 Flüchtlinge aus Italien und 16.000 aus Griechenland per Quotenregelung auf die anderen EU-Mitgliedstaaten verteilen, entgegen der Vereinbarungen des Dublin III-Abkommens.
    Eigentlich eine vernünftige Idee, nur scheint manchen Ländern in der EU das Schicksal der Flüchtlinge egal zu sein. Großbritannien, Irland und Dänemark werden aufgrund von Sonderregelungen nicht mitmachen und auch Frankreich und Spanien melden Einwände an. Wird so die Hoffnung der Flüchtlinge auf ein besseres, sicheres Leben mal wieder im Keim erstickt? Grund genug für „Yourope“ noch einmal zurück zu blicken und den Menschen Gehör zu verschaffen, denen das Schicksal der Flüchtlinge nicht egal ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.07.2015 arte

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