2019, Folge 144–168
Tierklinik XXL
Folge 144Die Tiermedizinische Hochschule Hannover ist eine Tierklinik der Superlative: 20.000 Quadratmeter groß, 30.000 Tiere als Patienten pro Jahr, ein eigener Bauernhof und eine Lehreinrichtung, in der jährlich 2.400 Studierende zu Tierärztinnen und Tierärzten ausgebildet werden. Es ist die älteste Hochschule für angehende Tierärzte in Deutschland mit sechs sehr unterschiedlichen Kliniken. Die Klinik für Hunde und Katze erinnert an ein Krankenhaus für Menschen: verschiedene Stationen, eine Intensivstation und bangende Angehörige im Wartezimmer.
Und auch die Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden bei den Tieren ähneln immer mehr denen von Menschen. Bei Hunden behandeln die Ärzte inzwischen Bandscheibenvorfälle, Tumore, Arthrose, Allergien und setzen künstliche Hüftgelenke aus dem 3D-Drucker ein. Physiotherapie inklusive. Vor zehn Jahren war das noch undenkbar. In der Pferdeklinik darf keiner zimperlich sein und ein bisschen Muskelkraft gehört auch dazu: Vier Mann und eine gute Narkose braucht es, um die 600 Kilo schwere Stute am Spezialkran auf den OP-Tisch zu befördern.
Die Narkose darf auf keinen Fall zu flach sein, denn wenn ein Pferd während der OP mit den Hufen zuckt, kann das schnell gefährlich für den Chirurgen werden. Die Patienten von Verena Jung-Schroers wiegen hingegen nur ein paar Gramm. Sie ist Fischtierärztin. Die Abteilung für Fischkrankheiten und Fischhaltung ist eine Seltenheit in Deutschland. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ taucht in das Leben einer der angesehensten und besten Tierkliniken in Deutschland ein. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 02.01.2019 NDR Das Gold des Nordens – Raps
Folge 145Der Raps liefert gesundes Öl, ist Bestandteil von Dieselkraftstoff und lockt die Bienen. In Schleswig-Holstein werden jährlich etwa 100.000 Hektar Fläche mit der Kulturpflanze angebaut. Damit ist sie eine der wichtigsten Ackerpflanzen im Norden. Das Problem: Das leuchtende Gelb vom „Gold des Nordens“ zieht nicht nur Touristen, sondern auch unzählige Schädlinge wie den Rapsglanzkäfer an. Und die Auflagen für die Schädlingsbekämpfung werden immer größer. Auch der Klimawandel macht den bestehenden Rapssorten zu schaffen, sodass neue, robustere Arten gezüchtet werden müssen. Doch das dauert mehr als zehn Jahre. Die Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet einen Sommer lang einen Landwirt und einen Imker, besucht die Norddeutsche Pflanzenzucht (NPZ) in Hohenlieth und eine Ölmühle in Rostock. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 09.01.2019 NDR Vom Tonklumpen zum Ziegelstein
Folge 146 (30 Min.)Er ist 24 Zentimeter lang, 11,5 Zentimeter breit und 7,1 Zentimeter hoch: der Ziegelstein. Er ist der älteste künstlich hergestellte Baustoff der Menschheit und ein Wahrzeichen für Norddeutschland. In seinen unterschiedlichen Farben erstrahlen die Fassaden der Häuser in norddeutschen Städten: vom Rathaus in Stralsund, dem Chilehaus in Hamburg bis hin zur St.-Nicolai-Kirche in Lüneburg. Die Erfolgsgeschichte des „roten Goldes“ beginnt in Norddeutschland im Mittelalter. Zunächst aus der Not heraus. Denn Holz brannte schnell und Naturstein war rar.
Mönche aus Italien brachten schließlich die Lösung: das Geheimnis der Ziegelproduktion. An den Grundzutaten für Ziegelsteine hat sich bis heute nichts geändert. Nur die Produktionsabläufe sind immer effizienter geworden, um die starke Nachfrage zu bedienen. Das zeigt sich in der Ziegelei Röben bei Bad Zwischenahn. Sie produziert 65 Millionen Steine im Jahr. Möglich macht das der hochmoderne Tunnelofen. Doch es gibt auch noch den traditionell hergestellten Ziegelstein. Im Torfbrand-Klinkerwerk J. B. Kaufmann im niedersächsischen Nenndorf läuft noch fast alles wie vor 100 Jahren.
Das ist die einzige Ziegelei in ganz Europa, die ihren Hoffmannschen Ringofen noch mit Torf befeuert, so wie es früher in fast jeder Ziegelei der Fall war. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, wie auf moderne und traditionelle Art aus Feuer, Wasser, Luft und Erde Ziegelsteine entstehen, woher der Name „Klinker“ kommt und warum die Leidenschaft für Ziegelsteine manchmal so weit reicht, dass man sogar auf die Jagd nach ihnen geht. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.01.2019 NDR Pflege – Wenn Angehörige Hilfe brauchen
Folge 147Wer im Alter Hilfe braucht, sollte wissen, wie er sie bekommt. Die Pflegebedürftigkeit vieler Menschen ist zurzeit ein allgegenwärtiges Thema. Die Pflegestufe heißt jetzt Pflegegrad, die Krankenkasse ist etwas anderes als die Pflegekasse, MDK ist keine Verabschiedungsformel, sondern steht für Medizinscher Dienst der Krankenkasse und ist entscheidend in Sachen Pflegegeld. Und ob man überhaupt pflegebedürftig ist, weiß man erst, wenn der Bescheid dieser Einrichtung mit der Post kommt. Mehr als eine halbe Million Pflegebedürftige haben die Krankenkassen im Norden der Bundesrepublik Deutschland registriert.
Knapp 200.000 Plätze in gut 3.000 Pflegeheimen stehen zur Verfügung. Zusätzlich sind 2.600 ambulante Pflegedienste in den Bundesländern unterwegs, die gut 150.000 Menschen zu Hause betreuen. Die Krankenkassen stellen Pflegegelder und Sachleistungen bereit. Mit dem entsprechenden Pflegegrad kann zum Beispiel das Bad bedarfsgerecht ausgestattet, das Mittagessen gebracht, ein Geländer an den Treppen zur Haustür finanziert oder eine Putzhilfe für die Wohnung engagiert werden. Aber es gibt viele Unsicherheiten. Was soll man tun, wenn der Partner, die Mutter oder die Großmutter nicht mehr allein leben können? An wen wendet man sich? Wie macht man das? Und wie geht es dann weiter? Welche Hilfe kann man überhaupt erwarten? Kurz: Wie geht das mit der Pflege? Die Reportage beantwortet diese Fragen, besucht einen Pflegestützpunkt, in dem Pflegebedürftige und deren Angehörige beraten werden, schaut sich im Pflegeheim um, spricht mit Mitarbeitern eines ambulanten Pflegedienstes und begleitet ein Paar, das diesen langen Weg hinter sich hat: Norbert Witt pflegt seine an Demenz erkrankte Frau zu Hause, unterstützt von der Pflegekasse und einer Tagespflegeklinik. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 23.01.2019 NDR Unter Strom – Energie für die Metropole
Folge 148Plötzlich ist das Radio aus, das Summen des Kühlschranks verstummt, der Computerbildschirm ist schwarz und das Telefon bleibt tot. Kein Strom. Wohl jeder hat so etwas schon einmal erlebt. Im Sommer 2018 legten Stromausfälle weite Teile Hamburgs und Schleswig-Holsteins lahm, und das über Stunden. Bei Stromnetz Hamburg schrillen dann die Alarmglocken. In der Leitstelle, die für die Zuverlässigkeit des 28.000 Kilometer langen Stromnetzes verantwortlich ist, tun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles, um die Unterbrechung zu lokalisieren.
Messwagen rücken aus und überprüfen in der betroffenen Region die Leitungen, die zumeist unterirdisch verlegt sind. Ist die Stelle gefunden, wird sie schnellstmöglich repariert. Maximal 45 Minuten soll so eine Unterbrechung dauern, das ist das Ziel der Mitarbeiter. Im Durchschnitt ist ein Hamburger Haushalt neun Minuten im Jahr ohne Strom, im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert. 1,1 Millionen Haushalte versorgt das Unternehmen mit Energie. Dazu kommen Großverbraucher wie Aurubis, der Flughafen oder auch die Fußballarenen des FC St.
Pauli und des HSV. Fällt zum Beispiel in der TRIMET Aluminiumhütte der Strom für die Schmelzöfen aus, dauert es ein Jahr, bis alles wieder normal läuft. Wenn das Flutlicht im Stadion ausgeht, wird schlimmstenfalls ein Spiel verschoben. Ist die gesamte Arena völlig im Dunkeln, dann kann das Verlassen für die Zuschauer lebensgefährlich werden. Auch Krankenhäuser und andere sensible Bereiche müssen sich gegen Stromausfälle wappnen.
Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ blickt hinter die Kulissen des Netzbetreibers und geht den Fragen nach: Wo kommt der Strom her? Wie wird er in der Stadt auf die Haushalte verteilt? Wie schützt das Unternehmen sein Netz vor Angriffen von außen? Begleitet werden Männer und Frauen, die Leitungen reparieren, neu verlegen und in der Zentrale das Netz kontrollieren. Gleichzeitig kommen Menschen aus der Alltagswelt zu Wort, die durch ihren Bericht veranschaulichen, was passiert, wenn der Strom ausbleibt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.01.2019 NDR Die Ausrüster der Polizei
Folge 149 (30 Min.)In Niedersachsen gibt es 18.500 Polizistinnen und Polizisten. Sie gehen täglich auf Streife, sichern Fußballspiele und Demonstrationen, klären Verbrechen auf. Doch welcher Apparat steckt dahinter? Was gehört alles hinter den Kulissen dazu, damit auf der Straße die Polizeiarbeit läuft? Auf einem riesigen Gelände in Hannover liegt die Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen, kurz ZPD. Die ZPD sorgt dafür, dass der Polizeibetrieb in den sechs Polizeidirektionen in Niedersachsen reibungslos läuft.
Sie macht den Service für die anderen Dienststellen. In der Waffenwerkstatt arbeiten die Experten an Reparatur und Wartung der 22.000 Dienstpistolen, die in Niedersachsen von der Polizei für Einsätze genutzt werden. In der Autowerkstatt kümmern sich Kfz-Mechaniker um die Fahrzeuge, vom Streifenwagen bis zum Wasserwerfer. 4.500 Fahrzeuge hat die Polizei in Niedersachsen. Zusammen fahren diese locker 90 Millionen Kilometer im Jahr. Und in der Einsatzküche herrscht Hochbetrieb. Gleich kommt eine Hundertschaft, die versorgt werden soll, bevor es in den Einsatz geht.
In Hann. Münden liegt das Logistikzentrum für die Polizei Niedersachsen. Hier wird alles beschafft, von der Büroklammer bis zum Polizeihubschrauber. Auch die Uniformen der Beamten kommen von dort. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ blickt hinter die Kulissen der Polizeiarbeit und zeigt, warum es unterschiedliche Martinshörner für Stadt und Land gibt, wie ein Wasserwerfer in die Inspektion geht und was die Sterne auf der Uniform bedeuten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 06.02.2019 NDR Alles auf Hausmacherart – Wurst, Käse und Muckefuck in der heimischen Küche
Folge 150 (30 Min.)Christoph Wallner lebt in Zernin bei Bützow. Er wohnt in einem ehemaligen Hofgebäude zur Miete und hält auf seinem Pachtland Weidesattelschweine, betreibt aber keine konventionelle Landwirtschaft. Jeden Monat lässt er zwei seiner Tiere schlachten. Das Wurstmachen erledigt er dann selber in der heimischen Küche. Am einfachsten geht grobe Bratwurst. Dafür braucht er nur einen Fleischwolf, einen Wurstfüller und dünnen Schafdarm. Genauso wird aber auch Salami, Leberwurst, Schinken, Knacker und Fleischwurst hergestellt, nach eigener Rezeptur und ohne chemische Zusätze.
So wie anno dazumal, als in jedem Bauernhaushalt noch selber geschlachtet und Wurst hergestellt wurde. In dem Alten Pfarrhof in Elmenhorst bei Stralsund betreibt Claudia Resthöft seit vielen Jahren ihren Demeter-Biobauernhof. In ihrer kleinen Käserei wird Biomilch von 40 Kühen verarbeitet. Für die heimische Produktion von Schnitt- und Frischkäse, Joghurt und Quark braucht sie Lab, Milchsäurekulturen, Salz und Kräuter, dazu einen großen beheizbaren Kessel für die Dicklegung und eine Käseharfe, um die eingedickte Milch zum Käsebruch zu zerteilen.
Deshalb zeigt die Käserin des Pfarrhofs auch in regelmäßigen Käsekursen wie das geht: Käse selber machen zu Hause. Karola Beckmann lebt in Schwerin und liebt die „gute alte Zeit“ des letzten Großherzogs von Mecklenburg, als ihre Urgroßeltern noch jung waren. Gemeinsam mit ihrem Mann und ein paar Freunden hat sie die Darstellergruppe Des Kaisers alte Kleider gegründet. Sie kleidet sich und tritt auf wie die mecklenburgische Landbevölkerung um 1900. Gelebte Geschichte, mit Vorliebe im Mueßer Freilichtmuseum aufgeführt.
Dort zeigen sie im historischen Küchenambiente unter anderem, wie die Menschen damals die Kaffeekultur gepflegt haben. Aus der Not heraus nämlich ohne Kaffee: aus einer Mischung von gerösteten Zichorien, beispielsweise der Wurzel des Chicorées, und Gerstenmalz Geröstet in der Pfanne auf dem Herd, ist sie auch als Muckefuck bekannt. Denn richtiger Kaffee war zu teuer und das Rösten in einem Trommelröster sehr aufwendig. Heute liegt selbst gemachter Getreidekaffee in der Bioszene wieder voll im Trend. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 13.02.2019 NDR Unser Honig
Folge 151 (30 Min.)Die Menschen in Deutschland sind Weltmeister, was den Honigverbrauch angeht. Pro Kopf und Jahr wird über ein Kilogramm davon verzehrt. Um die Stoffe für ein Glas Honig sammeln zu können, muss eine Biene eine Strecke zurücklegen, die bis zu dreimal um die Erde reicht. Die Welt des Honigs birgt weitere Überraschungen: Die meisten Honigsorten sind cremig. Flüssiger Honig ist etwas Besonderes: Damit er produziert werden kann, müssen Bienen die Ausscheidungen von Läusen verarbeiten. Bei der Bienenzucht und Gewinnung von Honig spielt der Norden eine besondere Rolle.
So werden im Institut für Bienenkunde Celle unter anderem Bienenköniginnen gezüchtet und in die ganze Welt verschickt, im Briefumschlag per Post. Und auf der Insel Norderney gibt es zwei Imker, die eine ganz besondere Aufgabe haben: Hochzeitsvermittler für Bienenköniginnen. Die Dokumentation der Reihe „Wie geht das?“ schaut hinter die Kulissen der norddeutschen Bienenzucht und Honiggewinnung und begleitet unter anderem einen Imker, der einen großen Trend zu seinem Geschäft gemacht hat: Er vermietet Bienenvölker. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.02.2019 NDR Von der Kiesgrube bis zum Eigenheim – Sand und Kies, die unterschätzten Rohstoffe
Folge 152 (30 Min.)Kies und Sand sind Bestandteile in vielen Dingen: im Straßenbelag, unter Einfamilienhäusern oder im Beton. Dieser begehrte Rohstoff lagert seit Tausenden Jahren metertief in Norddeutschlands Böden. Wie beispielsweise in der Kiesgrube von Arwed Berchim im schleswig-holsteinischen Tarbek im Kreis Segeberg. Auf dem elf Hektar großen Gelände baut Arwed Berchim zusammen mit seinen Mitarbeitern den sogenannten Rohkies ab. Abhängig vom Einsatzgebiet, muss der Rohkies weiter veredelt werden: In einem Kieswerk wird er gewaschen, damit er dann für die Herstellung von unterschiedlichen Betonarten geeignet ist. Die Nachfrage der Bauindustrie für Kies ist enorm. Daher ist Sand kostbar geworden.
Denn jedes Jahr werden mehrere Millionen Tonnen des Rohstoffs benötigt. Wie dieser begehrte Rohstoff entstanden ist, aus welchen Steinarten er besteht und welche Bedeutung er fürs tägliche Leben hat, erklärt eine Geologin in der Kiesgrube in Tarbek. Ohne Kies kein Bau, das zeigt Arwed Berchim auf der Baustelle eines Eigenheims, wo er die Kies- und Betonarbeiten durchführt. Welche unterschiedlichen Arten von Kies es gibt, für welche Einsatzgebiete sich dieser Rohstoff eignet, welche Produktionsprozesse dafür nötig sind und wie eine Kiesgrube renaturiert wird, wenn sie ausgebeutet wurde, zeigt die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.02.2019 NDR Fisch aus dem Binnenland
Folge 153 (30 Min.)Etwa 14 Kilogramm Fisch isst jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. In den vergangenen Jahren nahm der Verzehr immer mehr zu. Aquakulturen im Binnenland gewinnen dadurch an Bedeutung. Allein in Niedersachsen haben im Vorjahr über 100 Aquakulturbetriebe rund 7.000 Tonnen Fisch produziert. Die große Herausforderung dabei ist es, für die Fischzucht die Lebensbedingungen der Natur nachzuahmen. Ein Profi auf diesem Gebiet ist Hermann Otto-Lübker aus Badbergen im Landkreis Osnabrück. Er ist Deutschlands erfolgreichster Welszüchter. 120 Tonnen Europäischen Wels liefert er pro Jahr ins In- und Ausland.
Das Besondere daran: Normalerweise lebt der Wels in Flüssen. Um in den Zuchthallen die Natur zu kopieren, arbeitet Otto-Lübker unter anderem mit Temperatur und Licht und verzichtet auf künstliche Zusätze. Doch bis hierhin war es ein steiniger Weg. 2011 hat er beispielsweise viele Fische verloren. Danach stellte er seinen Betrieb radikal um. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ schaut hinter die Kulissen niedersächsischer Aquakulturen und fischverarbeitender Betriebe, die sogar Kreuzfahrtschiffe beliefern, und zeigt, dass Fischzucht im Binnenland manchmal ein ganzes Dorf verändern kann. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 06.03.2019 NDR ursprünglich für den 13.03.2019 angekündigtGraues Gold – Faszination Beton
Folge 154 (30 Min.)Neue Häuser, Straßen, Brücken oder Gehwege, wenn gebaut wird, geht es fast nie ohne Beton. 125 Millionen Tonnen des Baustoffes werden jährlich in Deutschland mit Betonmischern zu den Baustellen gefahren. In kaum einem anderen Land in Europa wird so viel von dem Kies-, Sand- und Zementgemisch verarbeitet. Dabei kommen alle Bestandteile in großen Mengen im Boden von Norddeutschland vor. Für Kies und Sand ist in Niedersachsen das Weserbergland wichtigstes Fördergebiet. In Bodenwerder holt ein Schwimmbagger alle zwei Minuten etwa acht Tonnen Kies und Sand an die Oberfläche.
In der niedersächsischen Gemeinde Höver in der Nähe von Hannover liegt einer der ältesten Standorte der Zementproduktion in Norddeutschland. Hier befindet sich der wichtigste Zementrohstoff in besonderer Qualität im Boden: Kalkmergel. Bis zu 10.000 Tonnen werden davon täglich in Höver abgebaut, unter anderem mit einem der weltweit größten Bulldozer. Das Gestein wird dann in einem 80 Meter langen und 2.000 Grad heißen drehenden Ofen bis zum Schmelzpunkt erhitzt und anschließend zu Zement gemahlen.
Ist der Beton erst einmal hergestellt, beginnt der eigentliche Stress. Jede Baustelle ist eine logistische Herausforderung. Auf den Baustellen spricht man dann auch vom „Betonfieber“. Der Transport darf nie länger als 90 Minuten dauern, sonst kann der Beton nicht mehr verbaut werden. Beton zu lagern, ist ebenfalls nicht möglich. Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ erzählt den Weg des Betons von der norddeutschen Kalkmergelgrube bis zur Baustelle. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 13.03.2019 NDR ursprünglich für den 06.03.2019 angekündigtSchutz vor Einbrechern – Sicherheit für Haus und Hof
Folge 155Es ist der Horror schlechthin: Man kommt nach Hause, die Wohnungstür steht offen, sämtliche Schubfächer in den Schränken im Wohnzimmer sind herausgezogen, alles liegt kreuz und quer auf dem Boden verteilt. Hier waren Einbrecher am Werk. Mehr als 1.000 Mal ist das allein im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern passiert. Doch wie kann man sich davor schützen? Wer kann Hilfe geben? Einer, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Einbrüchen vorzubeugen, ist Kriminalhauptkommissar Karsten Block. „Wir stellen Rezepte aus, um die Menschen gegen Einbrüche zu wappnen“, sagt er. Wenn er gerufen wird, schaut er mit den Augen eines Einbrechers, untersucht Wohnungen und Eigenheime auf Sicherheitslücken.
Schwachstellen sind meistens Türen und Fensterverriegelungen, aber auch Keller sowie Durchgänge zwischen Garage und Haus. Karsten Block gibt Tipps zum Nachrüsten von Sicherheitssystemen. Besonders in der dunklen Jahreszeit zwischen November und März haben die Einbrecher Hochkonjunktur. Ihre Zeit: zwischen 15 und 20 Uhr, wenn die Bewohner arbeiten und einkaufen sind. Doch was ist eigentlich, wenn man einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt? Auch dafür hat Karsten Block einen Rat parat. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.03.2019 NDR Mit dem Zoll auf Streife
Folge 156 (30 Min.)Ein Zugriff wird trainiert. Weitere Fotos auf Anfrage.Bild: NDR/ADAMfilmDie meisten Bürger erleben die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zolls nach Rückkehr aus ihrem Urlaub am Flughafen. Dort wird kontrolliert, ob keine verbotenen Gegenstände im Gepäck verstaut sind und zollfreie Waren wie Alkohol oder Zigaretten nur im gesetzlichen Rahmen gekauft wurden. Möglichst schnell will man dann durch den grünen Ausgang an den Zollbeamten vorbeihuschen. Am Hamburg Airport Helmut Schmidt schauen Zollbetriebsinspektor Axel Salomon und Zollobersekretär Gunnar Prinz den Reisenden ins Gepäck. Sie sind zwei von rund 40.000 Beamten, die im gesamten Bundesgebiet für Steuergerechtigkeit und Sicherheit sorgen, trotz Europäischer Union, Schengener Abkommen und offener Grenzen.
Denn die unverzollten Flaschen Schnaps oder Zigarettenstangen, Kleinkram könnte man meinen, summieren sich. Allein durch das sogenannte „Umgehen der Einfuhrumsatzsteuer“ entgehen dem Fiskus jährlich mehrere Hundert Millionen Euro. Aber der Zoll sorgt auch dafür, dass Waren aus sogenannten Drittstaaten, also alle anderen Länder außerhalb der EU, nur eingeführt werden, wenn sie sicher für Gebrauch oder Verzehr sind. Genauso fallen die Bekämpfung der Schwarzarbeit sowie die des Waffen- und Rauschgiftschmuggels in die Zuständigkeit der deutschen Zöllner.
Zucht, Ordnung und doppelt Leistung: Das ist die leicht augenzwinkernde Selbstbeschreibung des Zolls. Der Bundeshaushalt liegt bei rund 350 Milliarden Euro jährlich. Gut 150 Milliarden Euro davon treibt der Zoll für den Staat ein. Die NDR Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, wie die große Bundesbehörde operiert. Das Filmteam schaut Zollbeamten bei Passagier- und Grenzkontrollen über die Schulter, ist dabei, wenn Zollfahnder der Observationseinheit für den Einsatz gegen Drogendealer trainieren, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit auf einer Baustelle überprüft und Zöllner im Hamburger Hafen Container aus Übersee auf illegale Inhalte prüfen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.03.2019 NDR Freie Fahrt auf der A7
Folge 157Jahrelang mussten Pendler auf der A7 die längste Baustelle Deutschlands ertragen. Auf über 60 Kilometern wurde planiert, betoniert und asphaltiert. Doch das Autofahrerleid hat bald ein Ende, dann haben Autos und Lkw wieder freie Fahrt! Diplom-Ingenieur Peter Schreiber war von Anfang an dabei, ist für die Verkehrssicherung zuständig und wird als Letzter die Baustelle verlassen. Meistens ist er nachts im Einsatz, denn nach 22 Uhr ist der Verkehr nicht mehr ganz so heftig und die Gefahr für seine Mannschaft viel geringer als am Tage.
Die häufigen Verkehrsumleitungen bergen immer auch ein gewisses Restrisiko. „Angst darf man hier auf der Baustelle nicht haben, sonst macht man falsche Entscheidungen und Fehler. Respekt aber immer!“, erklärt der Baustellenveteran mit einem Auge auf den laufenden Verkehr, in dem manche wohl deutlich schneller als mit den vorgeschriebenen 80 km/h unterwegs sind. Bereits Ende Dezember 2018 wurde die Autobahn vom Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein feierlich freigegeben.
Doch eigentlich war das nur der Startschuss zum Endspurt, denn bis die dreispurige Hauptschlagader Schleswig-Holsteins wirklich fertig ist, sind noch etliche Baumaßnahmen durchzuführen. Gewaltige Bulldozer türmen, GPS geleitet, nahezu „alpine“ Lärmschutzwälle auf. Händisch bauen Arbeiterkolonnen Steinmauern aus Lavastein, die wie mittelalterliche Stadtmauern empor ragen. Und auch die Tiere sollen die A7 queren können. Damit das reibungslos klappt, wird auf den Millionen teuren neu gebauten Wildbrücken nichts dem Zufall überlassen, samt tierischer „Auffahrrampen“.
Obwohl die Baustelle zu einer Art zweiter Heimat für ihn wurde, sieht Ingenieur und Sicherheitsexperte Peter Schreiber doch eher unsentimental dem Ende der Bauzeit entgegen: „Also weinen werde ich wohl nicht, wenn wir die letzte Absperrbarke wegräumen und die letzte Strecke freigeben“, meint er trocken. Doch etwas Stolz dürfte er wohl schon empfinden. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ dokumentiert das Ende einer Baustelle der Superlative. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.04.2019 NDR Frühjahrskur für die weiße Flotte
Folge 158Am 15. Juni 1859 nahm das erste Alsterdampfschiff, die „Alina“, den Linienbetrieb auf der Binnen- und Außenalster sowie den angrenzenden Kanälen auf. Anfang des 20. Jahrhunderts fuhren mehr als 30 Dampfer als öffentliche Verkehrsmittel über die Alster. Heute betreibt die Alster-Touristik noch 14 Schiffe. Besondere Hingucker sind die echten Dampfer des Vereins Alsterdampfschifffahrt. Das Highlight ist hier ein Original: die „St. Georg“, gebaut auf der Hamburger Reiherstiegwerft im Jahre 1876. Heute ist sie das älteste, betriebsfähige Wasserfahrzeug auf der Alster und zugleich das älteste Dampfschiff Deutschlands.
Doch: Wie und wo werden die beiden Flotten eigentlich instand gehalten? Wer repariert die Alsterdampfer? Wer verpasst ihnen einen neuen Anstrich? Wo tanken sie? Wie bekommt man sie aus dem Wasser? Wie funktionieren die alten Dampfmaschinen auf den Museumsschiffen? Mit welchen Maschinen werden die normalen Alsterdampfer angetrieben? Fährt das Solarschiff auch bei Regen? Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ wirft einen Blick hinter die Kulissen der Alster-Touristik und zeigt nicht nur die tägliche Arbeit auf den Werften, sondern auch auf den Schiffen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 10.04.2019 NDR Ostereier für den Norden
- ORF: Das Geschäft mit den Ostereiern
Folge 159 (30 Min.)Ausgefallene Rassen sorgen für naturbunte Eier.Bild: NDR/jumpmedienTV GmbH/Helge StützeJedes dritte Ei in Deutschland stammt von Legehennen in Niedersachsen. Vor allem zu Ostern herrscht auf den Höfen und in den Färbereien Hochbetrieb. Die Firma Waden in Prinzhöfte verziert allein fürs Osterfest etwa 40 Millionen Eier. Bis zu 40.000, zumeist weiße Eier, können von Mensch und Maschine in der Stunde „bemalt“ werden, dank „Vier-Farben-Dusche“ und „Eiertanz im Paternoster“. Zu Ostern sind auf der Geflügelfarm von Carsten Poppe in Frankenfeld vor allem die jungen Hennen im Legestress. Ab der 20. Lebenswoche haben ihre Eier die härteste Schale, ab der 30. Woche ist die Legeleistung am besten.
Nach dem ersten Lebensjahr sind ihre Eier dann in der Regel zu groß und die Eierschale zu porös für die Färbereien. Die Industrie setzt vor allem auf Bodenhaltung. Gefärbte Bioeier haben sich für die Branche in der Vergangenheit nicht gelohnt. Die Farben der Ostereier gelten als Lebensmittel und unterliegen daher einer strengen EU-Verordnung. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf den bemalten Schalen nicht mehr zu erkennen. Deshalb kontrolliert der Verbraucherschutz jedes Jahr Stichproben in seinem Braunschweiger Labor. Bei Familie Stütze aus Hasbergen stolziert eine Besonderheit durchs Gehege: Die dort gehaltenen Hennen legen Eier, die von Natur aus bunt sind.
Aber warum werden Eier überhaupt bemalt zu Ostern? Zum einen färbten die Christen im frühen Mittelalter Eier rot, um an die Leiden Jesu zu erinnern. Zum anderen wurden die Eier je nach Legezeit farblich markiert, die Farbe war so etwas wie ein historisches Mindesthaltbarkeitsdatum. Proteinbombe, Kunstwerk und Symbol der Auferstehung: Im Osterei steckt viel mehr, als viele Menschen wissen. Diese Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet Ostereier auf ihrem Weg vom Hühnerstall zum Supermarktregal. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.04.2019 NDR Ein Norden ohne Stau – Wie wird Straßenverkehr gesteuert?
Folge 160Dachdecker Heiko Kunz aus Mecklenburg gehört zu den Tausenden Pendlern, die jeden Tag von Ost nach West zur Arbeit fahren. Schon morgens um halb sechs Uhr startet er aus der Nähe von Gadebusch, denn er weiß: kurz vor Hamburg geht nichts mehr. Bremsen, stehen, warten. 2018 kam es auf den deutschen Straßen zu 1,5 Millionen Kilometer Staulänge. In der Verkehrsleitzentrale in Hamburg versucht man, dem morgendlichen Stau entgegenzuwirken. Der Verkehrsfluss wird per Kamera beobachtet und über die Lichtsignalanlagen gesteuert.
Außerdem werden Meldungen erstellt, die unter anderem beim NDR Verkehrsstudio landen. Neben den Daten der Verkehrsleitzentrale ist der Autofahrer der wichtigste Staumelder für das Verkehrsstudio. Per App auf dem Handy oder dem Navigationssystem an Bord werden die Daten des Fahrers über GPS, dem Global Positioning System, ermittelt. Das Navi sendet dann die Position und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs weiter. Durch die Bewegung anderer Automobile in der Nähe, lässt sich ein genaueres Bild der Verkehrssituation erkennen.
Diese ausgewerteten Daten werden klassisch über das Radio auch an die Navigationssysteme gesendet, um den Fahrer rechtzeitig zu informieren. Doch das Hauptproblem auf den Straßen bleibt die Masse an Autos. Noch werden fast 90 Prozent der privaten Fahrten mit dem Auto erledigt. Deshalb läuft in der Freien und Hansestadt Hamburg seit Kurzem das App-gesteuerte Sammelbussystem ioki, das Fahrtanfragen bündelt, um Strecken und Fahrzeuge optimal auszulasten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.04.2019 NDR Tafelsilber vom Feinsten
Folge 161Ob in Luxushotels im Oman, auf Kreuzfahrtschiffen oder im Kreml, wer vornehm speisen will, hält ein Silberbesteck von Robbe & Berking in den Händen. Made in Flensburg! Das Familienunternehmen aus Schleswig-Holstein stellt in der fünften Generation edles Tafelsilber her und ist Weltmarktführer. Markenzeichen: Alles ist in Handarbeit gefertigt! Vom Rohling bis zum fertigen Besteck sind 40 Arbeitsgänge notwendig. Firmenchef Oliver Berking glaubt, dass auch sein Ururgroßvater viele Arbeitsschritte wiedererkennen würde, weil sie denen von vor über 130 Jahren sehr ähneln. Die Firma beschäftigt inzwischen170 Mitarbeiter und verarbeitet ca. 20 Tonnen Silber pro Jahr. Die Wissensreportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet die Produktion eines Bestecks vom Designrohling bis zum festlich gedeckten Tisch. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.05.2019 NDR Spargel – Das Gemüse für Genießer
Folge 162 (30 Min.)Gründer Spargel wird immer beliebter. Dementsprechend nehmen auch die Anbauflächen zu. Im Gegensatz zu weißem Spargel wächst grüner Spargel oberhalb des Bodens.Bild: NDR/CANDEO communication GmbH/Thorsten SchöntaubeWeißer oder grüner Spargel zählt zu den beliebtesten Gemüsesorten. Jede vierte Stange kommt aus Niedersachsen. Kein anderes Bundesland baut so viel Spargel an. Das liegt an dem optimalen Boden. Er muss sandig, locker und steinfrei sein, dann erwärmt er sich schnell, der Spargel wächst dann am besten und extrem schnell: bis zu sieben Zentimeter pro Tag. Doch die Spargelsaison ist kurz: Nur knapp drei Monate haben die Spargelbauern Zeit, ihren Spargel zu ernten. Trotzdem müssen sie mit allerhand Tricks arbeiten, damit die gesamte Saison über Spargel geerntet werden kann. Denn das „königliche Gemüse“ muss immer absolut frisch sein. Spargel enthält mehr als 90 Prozent Wasser. Schon bei den Römern wurde er als harntreibende Heilpflanze eingesetzt.
Heute ist der Spargel vor allem eine Delikatesse. In Niedersachsen fahren inzwischen auch Roboter über die Felder, die bei der Ernte helfen. Denn die Ernte per Hand ist Schwerstarbeit: 10.000 Stangen schafft ein geübter Helfer pro Tag und legt dabei bis zu fünf Kilometer auf den Feldern zurück. An Spargel werden besonders hohe Qualitätsanforderungen gestellt. Damit diese auch eingehalten werden, kontrollieren Lebensmittelbehörden schon bei der Ernte, ob der Spargel den angegebenen Klassen entspricht und auch, ob er keimfrei ist. Denn Keime stellen gerade beim Spargel ein hohes Risiko dar. Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt den Weg des niedersächsischen Spargels von der Aussaat über die Ernte bis auf den Teller. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.05.2019 NDR Fahrradstadt Hamburg
Folge 163 (30 Min.)Ein Fahrradfahrer fährt knapp vor einem Transporter über die Straße.Bild: NDRHamburg soll Fahrradstadt werden, das betont der Senat immer wieder. Bislang macht der Radverkehr 15 Prozent aus, durch den weiteren Ausbau des Radwegenetzes soll er auf 25 Prozent steigen. Da ist jedoch noch eine Menge zu tun. Eine aktuelle Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, ADFC, bescheinigt Hamburg lediglich einen Mittelplatz in Sachen Fahrradfreundlichkeit. Besonders oft kritisiert werden zu enge Fahrradwege und Falschparker, die die Radler zu Umwegen zwingen. Wie sieht die Realität aus? Was ist dran am angeblichen „Krieg“ zwischen Auto- und Radfahrer in der Großstadt? Die Reportage zeigt, wie Fahrradkurier Alex Roe mit seinem Lastenbike durch die Stadt fährt, Servicefahrer Michael Pietsch die öffentlichen Stadträder in Schuss hält und schaut der Fahrradstaffel der Polizei bei einer Großkontrolle von Autofahrern und Fahrradfahrern über die Schulter. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.05.2019 NDR Abenteuer Aufzug
Folge 164 (30 Min.)Wenn es um Aufzüge geht, ist Hannover die Hochburg im Norden. Hier kommen in der Zentralen Notrufleitstelle Notrufe aus ganz Deutschland an. Etwa 12.000 jeden Monat. In Hannover steht auch Europas größtes Schulungszentrum für Aufzüge und Rolltreppen. Neben Monteuren, die hier alles über Aufzüge erfahren, probt auch die Feuerwehr im Schulungszentrum für den Ernstfall. Ist eine Person in einem Aufzug stecken geblieben, müssen Retter innerhalb von 30 Minuten vor Ort sein. Damit sie ins Haus kommen, gibt es spezielle Schlüsseldepots. Durchschnittlich fährt jeder alle 72 Stunden einmal Aufzug.
Und oft kommen die gleichen Fragen: Was passiert eigentlich, wenn das Gesamtgewicht im Aufzug überschritten wird? Was, wenn man jetzt stecken bleibt? Dabei sind Aufzüge das sicherste Massentransportmittel. Erst nach fünf Millionen gefahrenen Kilometern kommt es statistisch gesehen zu einem Unfall. Hinter der Kabine eines Aufzugs steckt durchdachte Technik. Ein moderner Aufzugsmotor muss mehr als zwei Tonnen bewegen, verbraucht aber weniger Energie als ein Kochfeld. Glas und Bewegungspfeile verhindern, dass einem im Aufzug schwindelig wird.
Ein ausgeklügeltes System schützt vor Abstürzen. Selbst wenn mehrere Tragseile reißen, fällt die Kabine nicht ungebremst. Eine halbleere Kabine würde im Falle des Falles auch gar nicht herunterstürzen, sondern sich nach oben bewegen. Spezielle Feuerwehraufzüge können sogar Leben retten. Die Wissensreportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet Menschen, die mit ausgefeilter Technik für die Sicherheit in der Kabine sorgen, stellt ganz besondere Aufzugstypen vor und zeigt, wie sich der weltweit einzigartige Kuppelaufzug in Hannovers Neuem Rathaus bei der Fangprüfung bewährt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.05.2019 NDR Wie Sand unseren Alltag erst möglich macht
Folge 165 (30 Min.)Wie Sand am Meer, das wird häufig gesagt, wenn es etwas im Überfluss gibt. Von wegen! Der Erde geht langsam, aber sicher der Sand aus! Die Quarzkörnchen sind neben Wasser und Öl der kostbarste Rohstoff der Welt. In Mecklenburg-Vorpommern wird seit 50 Jahren Sand aus 15 Metern Tiefe der Ostsee befördert. Hier haben Küstenschützer seit 1990 rund 17 Millionen Kubikmeter Sand aufgespült. Ohne diese Menge gäbe es ganze Teile Usedoms heute nicht mehr. Anders als bei gewöhnlichem Wüstensand, hat der Sand aus Mecklenburg-Vorpommern ungeahnte Kräfte.
Er gilt als besonders vielseitig einsetzbar, sei es für das größte Beachvolleyballturnier Europas, das weltweit populärste Sandburgenfestival, bei der industriellen Glasproduktion oder der vielfältigen Solartechnik. „Wie geht das?“ inspiziert den „Superstar unter den Rohstoffen“ im Kieswerk Otto Dörner nahe Zarnow, im Betonwerk Wismar sowie im Labor der TU Clausthal und begleitet Häuslebauer, Wissenschaftler und Solaringenieure. Eine Reportage über einen der zukunftsträchtigsten Rohstoffe mit vielen Fakten und Kuriositäten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.06.2019 NDR Die Zwiebel – Superknolle aus dem Norden
Folge 166 (30 Min.)Uetze ist das einzige Anbaugebiet für die Silberzwiebel in Deutschland. Die kleine weiße Zwiebel wird direkt nach der Ente geschält und an Sauerkonservenhersteller geliefert.Bild: NDR/TV PlusIn Suppen, Soßen, Fertigmenüs, Fisch- oder Fleischzubereitungen: In 95 Prozent aller Gerichte befinden sich Zwiebeln als Grundstoff oder Geschmacksträger. Die Geschmacksvielfalt der Zwiebel reicht dabei von scharf bis süß. In Deutschland werden in jedem Jahr rund 500.000 Tonnen Speisezwiebeln geerntet. Rund ein Drittel davon wächst in Niedersachsen. Ein Hauptanbaugebiet für Zwiebeln ist die Region Uetze. Für die kleinen Silberzwiebeln ist sie sogar das einzige Anbaugebiet Deutschlands. Und bei Symrise in Holzminden, einer der weltweit größten Konzerne für Duft- und Geschmacksstoffe, werden pro Jahr 8.000 Tonnen Zwiebeln verarbeitet. Mehr als 2.000 Produkte auf Zwiebelbasis hat Symrise entwickelt. Die Wissensreportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet konventionelle Erzeuger und Biolandwirte beim Zwiebelanbau und zeigt, warum das sensible Gewächs das Geschmacksgeheimnis in der Nahrungsmittelindustrie ist. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.06.2019 NDR Das deutsche Springderby: Der schwierigste Parcours der Welt
Folge 167 (30 Min.)Das Deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg-Klein Flottbek ist eine der bedeutendsten und auch traditionsreichsten Reitveranstaltungen Deutschlands. Eine Woche vor Beginn des Derbys holt Philip Rathmann Stangen, Blöcke und andere Hindernisteile aus dem Lager unter der großen Tribüne. Er ist für den Aufbau der Hindernisse Oxer, Wall und Pulvermanns Grab auf dem Parcours verantwortlich. Nach Vorgaben der Turnierleitung wird der Parcours auf den Zentimeter genau aufgebaut, für die einzelnen Springdurchgänge jeweils mit unterschiedlichen Hindernissen. Die müssen dann bereitliegen, sodass in den Pausen zwischen den Prüfungen schnell umgebaut werden kann.
Nur der Wall ist fest auf dem Gelände eingebaut. Mit seinen drei Metern Höhe ist er die größte Herausforderung für Reiter und Pferde auf dem Parcours. Die Pferde müssen den Wall drei Meter herunter rutschen, um dann sofort über eine Planke zu springen. Das gibt es nur beim Deutschen Spring-Derby. Um sich optimal vorbereiten zu können, hat Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann dieses weltweit einmalige Hindernis auf dem eigenen Trainingsplatz in Pinneberg-Waldenau (Schleswig-Holstein) nachgebaut. Die Hamburgerin möchte das Derby gewinnen und zählt zum Kreis der Favoriten. Doch das Deutsche Spring-Derby hat seine eigenen Regeln.
Ob sie überhaupt am Sonntag, dem Tag des Wettbewerbs, einreiten kann, entscheidet sich in der Qualifikation zwei Tage vorher. Dann sind Spitzenkoch Heinz Otto Wehmann und sein Team schon voll im Turnierstress. Sie sorgen in den großen Zelten für Speisen und Getränke für die Besucher. Laufend muss der Küchenchef dafür Nachschub aus seinem Restaurant holen. Was wird gekocht, welche Getränke werden angeboten? Diese Fragen beantwortet er auch mithilfe einer Wetter-App. „Wie geht das?“ berichtet über drei Menschen mit unterschiedlichen Hoffnungen und Erwartungen an das Derby-Wochenende in Hamburg. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.06.2019 NDR Bäume in Töpfen
Folge 168Baumschulen haben im Kreis Pinneberg seit mehr als 200 Jahren Tradition. Inzwischen werden in rund 290 Betrieben Gehölzpflanzen für Alleen, Wälder, Gärten oder Parks aufgepäppelt. Die Baumschule Clasen & Co. zog bis in die 1970er-Jahre, wie alle anderen auch, ihre Bäume auf dem Acker groß. Es gab jedoch immer wieder Ausfälle beim Pflanzen, zu viele gingen in den mit Torf vorbereiteten Pflanzgruben ein und mussten aufwendig ersetzt werden. Dannn hörte der Großvater von Dirk Clasen von Baumschulen, die ihre Gehölze in überdimensionierten „Blumentöpfen“, sogenannten Containern, zogen.
Diese wuchsen wesentlich erfolgreicher an. Heute zieht der moderne Baumschulbetrieb in Rellingen auf 40 Hektar Fläche 750.000 Bäume und andere Gehölze ausschließlich in Containern. Dafür entwickelte die Firma Clasen ein eigenes Substrat aus gebrochenen Ziegelsteinen, vulkanischem Bimsstein, Blähton und Kompost aus eigener Produktion. So wachsen die Bäume später auch an extrem feuchten oder trockenen Standorten gut an. Weitere Vorteile gegenüber Ballenware: Topfbäume können nahezu ganzjährig gepflanzt werden und sind aufgrund ihres geringeren Gewichtes leichter handhabbar.
Bevor aus einem Steckling ein verkaufsfertiger Baum geworden ist, vergehen jedoch fünf bis sieben Jahre. In dieser Zeit muss ein Baum drei bis vier Mal in einen größeren Container „umziehen“. Die Reportage zeigt, wie sich Bäume in Töpfen ziehen lassen, warum man ein spezielles Substrat benötigt, auf welche Weise sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden, wie Bäume umgetopft, gepflegt, transportiert und letztendlich beim Kunden wieder gepflanzt werden. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.06.2019 NDR
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