2019, Folge 169–192

  • Folge 169 (30 Min.)
    Wenn auf einem Flughafen ein Flugzeug am Boden brennt, bleiben etwa drei Minuten, um eine Katastrophe zu verhindern. Danach dringen die Flammen nicht nur in die Passagierkabine ein, sondern durchbrechen auch die Kerosintanks. Die Flughafenfeuerwehr am Airport Hannover ist auf diesen Ernstfall immer vorbereitet. Jeden Morgen prüft der Einsatzleiter, ob alle Wege frei sind, denn im Alarmfall müssen die Männer in maximal zwei bis drei Minuten jeden Punkt des Geländes erreichen können. Zum Fuhrpark gehören vier gigantische Löschfahrzeuge, die speziell für Flughäfen konstruiert sind: die Panther. Mit 52 Tonnen Gewicht und 1.500 PS sind sie größer, schwerer und schneller als jedes andere Feuerwehrfahrzeug.
    Zu einer der wichtigsten Übungen mit dem Panther gehört, einen Slalomparcours sicher zu beherrschen, damit das Löschfahrzeug im Einsatz nicht umkippt. Alles andere als einfach ist auch eine Blaulichtfahrt über das Vorfeld. Und der Abgasstrahl einer Turbine ist 700 Grad Celsius heiß, bei einem Abstand von weniger als 200 Metern lebensgefährlich. Die Feuerwehrmänner warten und prüfen außerdem Schutzkleidung, Atemluftflaschen und sämtliche Feuerlöscher des Flughafens selbst. Einmal im Jahr ist für 14 Tage Urlaubssperre.
    Dann wird an einer Übungsanlage der Ernstfall geübt. Es handelt sich um einen Flugzeugnachbau, der durch Gaszufuhr in Brand gesetzt werden kann. An dieser Anlage wird vor allem die Taktik geübt: aus welcher Richtung kommt der Wind, auf welcher Seite werden die Passagiere evakuiert, wie wird der Rumpf der Maschine gekühlt, mit welcher Methode ein brennendes Triebwerk gelöscht. Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet die Flughafenfeuerwehr in Hannover und zeigt, welche Anstrengungen unternommen werden, um die Sicherheit der Fluggäste im Falle eines Brandes zu gewährleisten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.07.2019NDR
  • Folge 170
    Rostock-Laage ist nicht nur Standtort des größten Flughafens in Mecklenburg-Vorpommern, sondern beheimatet auch eines von zwölf weltweiten Trainingszentren der LAT Pilot Academy der Lufthansa Aviation. Instrumentenflugtraining und die Ausbildung an zweitmotorigen Flugzeugen vom Typ Diamond DA42 stehen an der Station an der Ostsee auf dem Lehrplan. Zwei Ausbildungswege stehen den Bewerbern zum Verkehrsflugzeugführer offen. Die Berufspilotenlizenz kann über die Multi-Crew Pilot Licence (MPL) oder die Airline Transport Pilot Licence (ATPL) erworben werden. Erstere bildet Piloten direkt für die Lufthansa Group, Letztere für den Drittmarkt aus.
    Dabei müssen die Flugschüler einen nicht unerheblichen Eigenanteil in die Ausbildung investieren: 60.000 bis 80.000 Euro kostet sie das ca. zweijährige Flugtraining. Währenddessen durchlaufen die angehenden Piloten insgesamt vier Ausbildungsphasen: Theorie I und II in Frankfurt oder Bremen, Flugphase I in Florida oder Arizona (USA) und schließlich die finale Flugphase II in Rostock-Laage. In dem Format „Wie geht das?“ werden parallel verschiedene Flugschüler in den einzelnen Phasen ihrer Ausbildung begleitet: vom ersten aufregenden Soloflug in Phoenix/​Arizona, über die Theoriephase in Bremen bis hin zur Flugphase in Rostock-Laage, die mit einer neuen Schulungsflotte der Diamond DA42 bestritten wird.
    Die bisherigen Ausbildungsflugzeuge vom Typ Piper PA-44 wurden 2018 von den neuen Maschinen abgelöst. Bei der DA42 handelt es sich um ein zweimotoriges Propellerflugzeug der neuesten Generation. Im Vergleich zum Vorgänger verbrauchen sie ein Drittel weniger Treibstoff (39,4 Liter/​Stunde) und erreichen eine höhere Geschwindigkeit (326 km/​h). Mit zwei 168 PS starken Dieseltriebwerken starten die Flugschüler bei Rostock-Laage in die Lüfte. Durchschnittlich 98 Prozent von ihnen schließen die Ausbildung zum Berufspiloten hier erfolgreich ab. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.07.2019NDR
  • Folge 171 (30 Min.)
    Ob Blindenführhund, Spürhund für Pyrotechnik oder Rettungshund, der vermisste Menschen aufspürt: Die Helfer auf vier Pfoten sind durch nichts zu ersetzen, weder von Mensch noch durch Maschine. Das liegt vor allem am unschlagbaren Riechorgan der Hunde. Bei der Hundenase ist der Geruchssinn 40 Mal so effektiv wie beim Menschen. Diese Reportage zeigt den Hund als Helfer für den Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Blindenführhund Tessa beherrscht bis zu 40 Grundkommandos auf Zuruf und hilft seinem erblindeten Herrchen durch den Alltag in Osnabrück: im Straßenverkehr, auf dem Bahnsteig oder im Kaufhaus, wo der Hund sogar den Fahrstuhl findet; vermutlich durch den Geruch von Hautpartikeln, die wartende Menschen dort verlieren.
    Ebenfalls in Osnabrück sind die Pyrospürhunde der Bundespolizei im Einsatz. Der Belgische Schäferhund Zando wird bei einem Hochrisikofußballspiel eingesetzt, um verbotene Pyrotechnik zu erschnüffeln, sodass diese gar nicht erst von den Fans ins Stadion gebracht werden kann. Einen Blick hinter die Kulissen gibt es auch bei der Rettungshundestaffel der Johanniter in Osnabrück. 365 Tage im Jahr sind sie in Bereitschaft, um vermisste Personen aufzuspüren. Damit im Ernstfall alles klappt, wird regelmäßig trainiert, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter. „Wie geht das?“ zeigt die helfenden Hunde im Einsatz und beim Training. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.07.2019NDR
  • Folge 172
    Der Vortrieb durch Segel wird seit Jahrhunderten auf den Weltmeeren angewendet, doch neue Materialien und Techniken revolutionieren das traditionelle Segeln. Mit sogenannten Foils heben sich schwere Bootsrümpfe aus dem Wasser und schweben scheinbar über der Wasserlinie. Die sogenannte „benetzte“ Fläche minimalisiert sich, die Boote werden immer schneller. In Deutschlands „Segelhauptstadt“ Kiel kann man das nicht nur zur Kieler Woche beobachten. Experten bieten Kurse für „Jedermann-Foiler“ an, an der Fachhochschule wird mit Modellen geforscht, immer mehr Regattateilnehmer „heben ab“, dank Foils. „Wie geht das?“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.07.2019NDR
  • Folge 173 (30 Min.)
    Hamburg wächst seit mehr als 20 Jahren in rasantem Tempo zur Metropole heran. Bisheriger Höhepunkt des Baubooms waren die Hafencity samt Fertigstellung der Elbphilharmonie. Mit jedem Quadratmeter neu umbauten Raums scheint auch die Attraktivität der Freien und Hansestadt zu wachsen. Inzwischen entstehen auf der gesamten Stadtfläche neue Quartiere wie in Neugraben, Oberbillwerder oder Altona. André Poitiers ist einer der führenden Architekten Hamburgs. Er hat die Neue Mitte Altona mitgeplant. Dort entsteht ein Stadtteil neu, eine Mammut-Herausforderung.
    Poitiers sagt: „Beim Aufbau eines neuen Quartiers ist eine optimale Einbindung in die Umgebung der Dreh- und Angelpunkt, ohne den man im schlechtesten Falle ein ganzes Stadtviertel zerstören kann.“ Joachim Häcker ist Installateurmeister bei der Firma Sander. Auch Häcker ist ein Teil im Getriebe der baulichen Hochphase Hamburgs. In einem Neubau installiert er die Wasserleitungen. Gerade jetzt kommt es auf jeden Handwerker an, sagt er. Den ohnehin immer weniger werdenden Handwerksbetrieben mangelt es an Fachkräften.
    Fällt Joachim Häcker aus, gibt es ein Problem. Martin Kreienbaum hat den Auftrag, die östlichsten Hallen im Oberhafenquartier denkmalgerecht zu restaurieren. Das Motto hier heißt: Altes erhalten und neue Funktionen ermöglichen! Neues bauen und Altes bedarfsgerecht umfunktionieren, und zwar schnell: Darum geht es beim Bauboom in Hamburg. Wie gehen die Fachleute dabei vor, wie wird geplant, wie umgesetzt, wo sind die größten Herausforderungen zu meistern? Antworten auf diese Fragen gibt es in dieser Folge aus der Reihe „Wie geht das?“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.07.2019NDR
  • Folge 174 (30 Min.)
    Nur drei Viertel aller Züge fahren pünktlich. Dabei sind kleinere Verzögerungen von bis zu sechs Minuten noch nicht berücksichtigt. „Wie geht das?“ zeigt, wie Verspätungen im Bahnverkehr zustande kommen, welche riesigen Kettenreaktionen selbst eine kleine Verspätung auslösen kann und warum der Anschlusszug oft nicht einmal wenige Minuten auf die Umsteiger wartet. Hannover hat mit 250.000 Reisenden am Tag einen der meist frequentierten Bahnhöfe in ganz Deutschland. Fällt hier ein Zug aus, kann das weitreichende Folgen haben. Die ersten Schritte werden gleich vor Ort unternommen: Bahnsteigkoordinator Günter Wollschläger lotst die Reisenden auf das richtige Gleis, sucht Ausweichmöglichkeiten und sorgt dafür, dass zumindest der Ersatzzug den Hauptbahnhof pünktlich verlässt.
    In der Landeshauptstadt von Niedersachsen arbeiten außerdem sogenannte Knotenpunktkoordinatoren wie Detektive: Sie nehmen jede Verspätung unter die Lupe und suchen nach Fehlern im komplizierten Bahnsystem; damit beim nächsten Mal der Zug hoffentlich wieder pünktlich kommt. Knapp 7.000 Züge sind täglich im Norden unterwegs. Etwa 400 Verkehrsunternehmen teilen sich das begrenzte Streckennetz. Das alles muss koordiniert werden.
    In der Betriebszentrale in Hannover überwachen 100 Disponenten im Schichtbetrieb den gesamten Zugverkehr Norddeutschlands rund um die Uhr. Sie entscheiden, ob ein Zug auf Reisende wartet und welche Bahn Verspätungen in Kauf nehmen muss. Die Reportage begleitet Bahnbedienstete und Fahrgäste, wenn Züge Verspätung haben, erklärt, warum die Strecke Hannover – Bremen für Zugbegleiter besonders herausfordernd ist, warum in der Eisenbahnwerkstatt 3D-Drucker verwendet werden und was die Bahn unternimmt, damit die jährlich 70 Millionen Fahrgäste, die allein in Niedersachsen unterwegs sind, so schnell wie möglich an ihr Ziel kommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.08.2019NDR
  • Folge 175
    Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ taucht ein in die norddeutsche Welt der Teppiche. Ob Perser- oder Orientteppich oder Meterware: Die Reportage blickt hinter die Kulissen der norddeutschen Teppichproduktion und -reinigung, gibt viele Alltagstipps und zeigt, woran man einen guten Teppich erkennt. Auf einen Rotweinklecks im Teppich sollte man etwas Weißwein kippen, Flecken niemals mit Salz behandeln und am besten erst gar nicht eintrocknen lassen. Das ist der Rat von Claus Siemsen, Mitarbeiter in Norddeutschlands größter Teppichreinigungsfirma.
    Wenn der Profi eine kleine Faser mit dem Feuerzeug anzündet, erkennt er anhand des Brenngeruchs sogar Material und Qualität. Regelmäßig werden in der Reinigung in Hannover Teppiche aus Hamburg und Schleswig-Holstein abgegeben, denn ohne Spezialmaschinen ist der Küstensand kaum herauszubekommen. Fast jeder Niedersachse hat einen Teppich zu Hause liegen. Einige davon kommen aus Hameln. Dort werden im größten Teppichwerk Deutschlands jedes Jahr so viele Teppiche produziert, dass damit der Weg von Flensburg bis Göttingen ausgelegt werden könnte.
    Auch „Niedersachsens schnellster Teppich“, der ICE-Teppich, wird in Hameln gefertigt. Er ist besonders brandsicher und mit Klettverschluss. In der Fabrik selber „fliegen“ Teppiche sogar per Luftdruck und können mit nur einer Hand gedreht werden. Gutachter bestimmen unter anderem den Wert alter Perserteppiche, die schon mal Zehntausende Euro kosten. Mit Fadenzähler und Speziallupe erkennen die Experten Herkunft und Qualität. Teppichbesitzer, Gerichte und Polizei vertrauen den Sachverständigen, wenn es um Erbschaften, Betrugsfälle oder Reparaturen bei Teppichen geht.
    Denn gerade bei der Restaurierung von Teppichen werden Kunden oft mit Wucherpreisen abgezockt. Die Speicherstadt Hamburg ist der größte Teppichumschlagplatz der Welt. Im Teppichgeschäft der Familie Wahdat suchen Händler aus ganz Europa die perfekten Teppiche. Stilecht wird iranischer Tee dazu gereicht. Teppichrestauratoren machen aus alten Fußabtretern wieder wertvolle Stücke. Flecken werden mit Joghurt eingepinselt, die Enzyme binden Schmutz. An manchen Löchern sitzt der Knüpfer bis zu vier Monate. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.08.2019NDR
  • Folge 176 (30 Min.)
    Niedersachsen ist das Fahrradland, in keinem Bundesland sind mehr Zweiräder unterwegs als hier. Zunehmend sind E-Fahrräder dabei, die schneller und schwerer sind. Mit den Pedelecs hat sich die Zahl der schweren Fahrradunfälle im Jahr 2018 verdoppelt. Auch deshalb hat die Polizei Braunschweig eine eigene Pedelec-Staffel aufgebaut, die ein besonderes Auge auf die neuartigen Räder hat. Denn obwohl die elektrischen Fahrräder schon 25 Stundenkilometer schnell sind, werden sie häufig getunt und fahren dann noch schneller. Polizei und Verbände bieten auch extra Kurse an, bei denen das Radeln mit den speziellen Fahrrädern erlernt werden kann. Pedelecs sind gefragt wie nie, die Zahl derer, die in Niedersachsen damit unterwegs sind, hat sich im letzten Jahr verdoppelt.
    In Niedersachsen befindet sich auch die größte Fahrradfabrik Deutschlands. 100.000 Räder mit Elektromotor rollen hier jedes Jahr vom Fließband. In zwei Tagen wird ein Pedelec aus Hunderten Einzelteilen zusammengesetzt. Die Idee der Fahrräder mit Motor reicht übrigens bis ins letzte Jahrhundert zurück. Die größte Sammlung der historischen Vorfahren findet sich ebenfalls in Niedersachsen, in Wittmund. Noch heute fährt Sammler Reiner Bender auf seinen Museums-Pedelecs durch die Lande. Diese Folge der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, wie Fahrräder mit Elektromotor gerade die Mobilität verändern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.08.2019NDR
  • Folge 177
    Der Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) mit einer Länge von 61,55 Kilometer ist zwar rund 40 Kilometer kürzer im Vergleich zum knapp 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal, für die Binnenschifffahrt in Schleswig-Holstein aber dennoch ungemein wichtig. Die Wasserstraße verbindet die Elbe in Lauenburg mit der Trave in Lübeck und damit die Elbe mit der Ostsee. Sieben Schleusen müssen Binnenschiffe auf ihrem Weg durch den ELK überwinden, um ihr Transportgut von einem Ort zum nächsten zu bringen. Durchschnittlich werden rund 600.000 Tonnen pro Jahr auf dem Elbe-Lübeck-Kanal transportiert. Für Containerladungen ist die Wasserstraße derzeit nicht geeignet, die Mehrzahl der Schleusen ist zu klein und die Brücken sind zu niedrig.
    Bis zu dem geplanten Ausbau bleibt der Elbe-Lübeck-Kanal Binnenschiffen bis zu einer Maximallänge von 80 Metern vorbehalten. Doch schon allein diese ersetzen mit ihrem möglichen Ladevolumen bis zu 35 Lkw, die ansonsten auf den Straßen Schleswig-Holsteins unterwegs wären. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet den jungen Binnenschiffer Sebastian Pfingst, der neben dem GMS „WELS“ noch zwei weitere Schiffe besitzt. Ein Job an Land kam für den Anfang 30-Jährigen noch nie infrage, er liebt es, auf dem Wasser unterwegs zu sein.
    Bei den Schleusenmanövern muss er sich besonders konzentrieren, jedes einzelne hat seine speziellen Eigenarten. Die Schleuse in Witzeeze funktioniert beispielsweise per sogenanntem Hotopp-Prinzip, ein Ingenieurskunstwerk aus dem 19. Jahrhundert, das statt mit Elektrik mit Vakuum arbeitet. Auf den Strecken zwischen den Schleusen übernimmt auch hin und wieder Sebastians Mutter Brigitte das Ruder. So kann Sebastian sich während der Fahrt um die 500 PS starke Maschine kümmern, die er als das „Herzstück“ seines Schiffs bezeichnet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.08.2019NDR
  • Folge 178 (30 Min.)
    Das Wattenmeer ist weltweit einzigartig: Es ist das größte zusammenhängende Sand- und Schlickwattsystem und zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe. Über 11.500 Quadratkilometer erstreckt es sich von den Niederlanden bis nach Dänemark. Auf den ersten Blick erscheint das Watt oft grau und matschig. Und doch leben hier mehr Tierarten als im Regenwald, ein komplexes Ökosystem mit enormer Bedeutung für die Vogelwelt. Das Wattenmeer bietet Jahr für Jahr bis zu zwölf Millionen Zugvögeln auf ihrer weiten Reise Nahrung. Das Wattenmeer ist ein spannender Lebensraum im ständigen Wandel und deswegen auch eine große Herausforderung für den Menschen.
    Ebbe und Flut, Wind und Wellen verändern den Wattboden so stark, dass Fahrrinnen für die Schifffahrt Jahr für Jahr neu festgelegt werden müssen. Kein Computer und keine noch so hoch entwickelte Software können diese Veränderungen messen. Dafür müssen sich erfahrene Männer mit Booten trockenfallen lassen und vor Ort genau festlegen, an welche Wege Kapitäne sich zukünftig zu halten haben, damit sie nicht riskieren, ihr Schiff auf Grund zu setzen. Den Fahrweg markieren die Spezialisten vom Wasser- und Schifffahrtsamt mit Zweigbüscheln an Stangen, den sogenannten Pricken, das älteste Seezeichen der Welt.
    Das Wattenmeer wird oft unterschätzt: Immer wieder geraten Menschen auf einer Wattwanderung in Gefahr, da sie sich einfach nicht vorstellen können, wie schnell das aufkommende Wasser den Meeresboden wieder in eine gigantische Wasserfläche verwandelt. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet Wattexperten im faszinierenden Lebensraum wie Wattführer Heino Behring von der Insel Juist, Ornithologe Gundolf Reichert vom Nationalpark Wattenmeer, die Prickensetzer Ubbo Albers und Christian Schoon aus Ostfriesland oder den Wattretter Dieter Sandforth aus Cuxhaven. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.09.2019NDR
  • Folge 179 (30 Min.)
    Früher, ohne Kühl- oder Gefrierschrank, war es überlebenswichtig, Nahrungsmittel richtig aufzubewahren und Vorräte gut anzulegen. Die Menschen entwickelten ausgeklügelte Methoden, um auch in Zeiten ohne Ernte genügend Lebensmittel zu haben. Viele der althergebrachten Methoden sind in Vergessenheit geraten. Jetzt aber denken vor allem junge Familien um. Der Trend geht zur Selbstversorgung. Und deswegen sind Einlegen, Einkochen, Räuchern, Säuern oder Trocknen beispielsweise von Obst und Gemüse genau wie der Anbau im eigenen Garten wieder auf der Tagesordnung.
    Auch die Wissenschaftler haben diesen Trend erkannt. Sie entwickeln neue, bessere Methoden, um Lebensmittel oder Ernteerträge zu konservieren. In Zukunft kann man zum Beispiel die Plasmatechnologie nutzen, um Lebensmittel mit weniger Zusatzstoffen zu haltbar zu machen. Das Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) ist bei dieser Methode Vorreiter und hat schon erste Erfolge erzielt. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, wie Lebensmittel haltbar gemacht werden können, vom Weckglas bis zum Plasma. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.09.2019NDR
  • Folge 180 (30 Min.)
    Der Mittellandkanal ist die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands, die kürzeste und schnellste Verbindung zwischen Ems und Elbe und die wichtigste Ost-West-Route auf dem Wasser innerhalb Europas. Schiffe aus den Niederlanden bis nach Polen nutzen den Mittellandkanal, eine „Autobahn“ auf dem Wasser. Der MLK ist auch Ziel für Sonntagsausflüge und Grillabende, Fischereirevier, Sportstätte, aber auch eine immer beliebter werdende Schmuggelroute. Die Wasserschutzpolizei fährt regelmäßig Kontrolle. Schiffshavarien, ausgesetzte Schildkröten, Wassersportler in Seenot, hilflose Wildtiere oder ein Ölfilm auf dem Wasser, der Mittellandkanal ist Versteck und Tatort für Verbrechen und Ordnungswidrigkeiten aller Art.
    Doch nicht nur die Wasserschutzpolizei kontrolliert diesen Wasserweg. Brückenpfleger kontrollieren die 135 Brücken. Ingenieure vom Wasserschifffahrtsamt warten alle Schleusen und Wehre. Die Schleusenwärter bekommen alle Hände voll zu tun, wenn ein 200 Meter langer Frachter passieren will. „Wie geht das?“ folgt dem Mittellandkanal in Niedersachsen auf etwa 100 Kilometern von Sachsenhagen bis Wedesbüttel auf einem Binnenschiff und zeigt das spannende Leben auf und neben der Bundeswasserstraße, auf der jährlich über 22 Millionen Tonnen Waren transportiert werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.09.2019NDR
  • Folge 181 (30 Min.)
    Bauingenieur Michael Jäger von der Verlegefirma des neuen Stromkabels für die Insel Sylt steht ordentlich unter Strom. Denn bei der Verlegung durch den Nationalpark Wattenmeer zählt jeder Zentimeter Wasser. Und ausgerechnet am Tag, als das 800 Tonnen schwere Kabel aus Finnland per Schlepper ins Flachwasser nördlich des Hindenburgdammes gebracht wird, ist nicht genug Wasser da. Doch das 16 Kilometer lange Hochspannungskabel muss so nah wie möglich an die Baustelle heranbugsiert werden. Da hilft nur: auf Hochwasser warten.
    Doch selbst dann steht in der flachen Lagune der Nordsee stellenweise nur ein Meter Wasser. Der voll beladene Ponton mit dem Kabel hat allerdings 1,14 Meter Tiefgang. Deshalb übernimmt jetzt der erfahrene Frachtschiffer Jan Christiansen von der Insel Föhr. Mit seiner flachgängigen MS „Catjan“ manövriert er den Kabelponton ganz langsam durch einen Priel Richtung Hindenburgdamm; Seezeichen wie Tonnen oder Pricken gibt es hier nicht, so flach ist es. Um das Ökosystem zu schonen, darf im Nationalpark ein Bodendruck von 230 Gramm (!) pro Quadratzentimeter nirgendwo überschritten werden.
    Das Gewicht muss also verteilt werden. Deshalb kommt erst einmal ordentlich Kabel runter vom Ponton und rauf auf die „Nessie“. Das Verlegefahrzeug made in Norddeutschland ist eine Spezialkonstruktion für Flachwasserbereiche und bewegt sich auf zwei riesigen Panzerketten fort, damit der Druck besser verteilt wird. Doch trotz sorgfältigster Planung, das Wattenmeer ist unberechenbar.
    Nach nur 170 Metern: Notstopp, „Nessie“ hat Schlagseite, die linke Kette ist fast einen Meter tief im weichen Schlickwatt versunken. Laut Karte sollte hier eigentlich festes Sandwatt sein. Und das alles passiert unter den strengen Augen von Landschaftsökologin Gwendolyn Heberling aus Kiel. Im Rahmen der vorgeschriebenen ökologischen Baubegleitung fotografiert und protokolliert sie die Verlegearbeiten. Besonders kritisch vermisst sie die Spuren, die „Nessie“ im Wattenmeer hinterlässt.
    Die 1.200 PS starke Verlegeraupe „Nessie“ zieht das empfindliche Stromkabel vorsichtig über eine Rollenbahn durch Watt und Salzwiesen Richtung Festland. Danach rüttelt sie mit einem sogenannten Vibrationspflugschwert das Kabel 1,50 Meter tief in den Wattboden ein, immer Richtung Keitum, dem Anlandepunkt auf Sylt. Das neue Kabel ersetzt zwei alte, die im Hindenburgdamm liegen und nach Inbetriebnahme stillgelegt werden. Das 16,5 Millionen Euro teure Projekt soll die Stromversorgung der Insel langfristig sichern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.10.2019NDR
  • Folge 182 (30 Min.)
    Jeder Bundesbürger verbraucht pro Tag zwischen 120 und 130 Liter Trinkwasser: zum Kochen, Duschen, für die Toilettenspülung, bei der Autowäsche oder im Garten. Doch wo kommt das Wasser eigentlich her? Wie wird es aufbereitet? Wie überprüft? Und wo fließt das Abwasser eigentlich hin? Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ begibt sich auf eine Reise durch die Wasserwelt einer Großstadt: mit den Ingenieuren beim Brunnenbau in Hamburgs Süden. Wie wird das sogenannte Rohwasser aufbereitet? Wie wird die Wasserqualität gewährleistet? Was müssen die Klärwerke an der Elbe leisten? Dafür arbeitet der städtische Versorger Hamburg Wasser im komplexen Rund-um-die-Uhr-Betrieb.
    In Hamburg hat die Wasseraufbereitung eine lange Tradition: Denn nach London investierte die Freie und Hansestadt als Erste auf dem europäischen Kontinent in eine zentrale Wasser- und Abwasserentsorgung. Seit 1848 versorgten die damaligen Hamburger Wasserwerke die Menschen in der Großstadt mit Frischwasser. Noch bis kurz nach der verheerenden Sturmflut 1962 wurde im Wasserwerk Kaltehofe Elbwasser aufbereitet.
    Seit 1964 bezieht Hamburg sein Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser. Alles, was verbraucht wird, und alles, was in Hamburg an Regen, Schnee oder Graupel fällt, fließt durch ein 5.700 Kilometer langes Rohrleitungsnetz ins Klärwerk Köhlbrandhöft. Hier wird aus dem Abwasser von rund 2,4 Millionen Menschen aus Hamburg und 21 Umlandgemeinden am Ende Klärschlamm, der schließlich 80.000 Megawattstunden Strom liefert. Das über Dutzende Stufen gereinigte Wasser wird dann auf der anderen Elbseite bei Dradenau, sauberer als das eigentliche Flusswasser, zurück in die Elbe geleitet.
    Und hier beginnt der Kreislauf von vorne: Dort verdunstet das Wasser wieder, kommt irgendwann als Regen über die Stadt und bildet abermals neues Grundwasser. An zahlreichen Drehorten begleitet die NDR Dokumentation Wassertechniker, Brunnenbauingenieure, Sielarbeiter, Labortechniker und Kraftwerksmitarbeitende von Norddeutschlands größtem städtischen Versorgungsbetrieb: von der Gewinnung des Rohwassers bis zur Einleitung des gereinigten Abwassers. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.10.2019NDR
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 04.09.2019 angekündigt
  • Folge 183 (30 Min.)
    Gemeinsam wollen Bauern und Tüftler aus Mecklenburg-Vorpommern den Ernährungsmarkt revolutionieren und Soja durch Lupinen ersetzen. Die in Weiß und Blau blühenden Pflanzen gedeihen gut auf den trockenen norddeutschen Böden. Aus den Samen wollen sie Brot, Eis oder Kaffee herstellen. Die Kunst besteht darin, das Lupineneiweiß zu nutzen und die Bitterstoffe zu neutralisieren. „Wie geht das?“, das zeigt dieser Film. Biobäcker Christian Fries sucht ständig nach neuen Möglichkeiten, seine Brote mit heimischen Aromen zu verfeinern. Zum ersten Mal hat er Lupinen aus Mecklenburg-Vorpommern im Teig verknetet. Das Ergebnis hat ihn selbst überrascht: sein saftiges, ballaststoffreiches Eiweißbrot geht auf dem Schweriner Markt weg wie warme Semmeln.
    Michelle Roth wollte mit ihrer Biorösterei auch Getränke anbieten, die nicht auf weiten Wegen nach Deutschland importiert werden müssen. Sie ist ebenfalls auf die Lupine gekommen. Und Tüftler aus Grimmen planen den ganz großen Wurf: Mit einem streng geheimen Verfahren haben sie es geschafft, die Bitterstoffe der Lupine zu eliminieren, ohne das wertvolle Eiweiß zu zerstören. Bundesweit sollen ihre Molkereiersatzprodukte die Kühlregale erobern. Denn nur wenn überall im Land die Kundinnen und Kunden die Lupine auch als Lebensmittel entdecken, hat die Pflanze das Zeug, das importierte Soja zu ersetzen.
    Die Ausgangslage ist günstig. Die Pflanzen gedeihen eigentlich auch auf den trockenen Böden in Mecklenburg-Vorpommern. Und Brigitte Roost-Krüger von der Agrargemeinschaft Holthusen sieht viel Potenzial in der Lupinenpflanze, nur die extreme Trockenheit bereitet auch ihr Sorgen. Die Ernte droht schlecht auszufallen. Trotzdem macht Forscherin Christel Baum von der Universität Rostock den Bauern Mut. Die Wurzeln der Pflanzen düngen die Böden fürs Folgejahr. Langfristig bringt die Lupine also garantiert neue Power auf die Äcker. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.10.2019NDR
  • Folge 184
    Knapp 60 Kilogramm Kartoffeln essen die Deutschen pro Kopf und Jahr. Weltweit gibt es mehr als 5.000 Kartoffelsorten. Mit dem Anbau kann man in Regionen mit kühlerem Klima große Erträge erzielen, die Frucht ist auch mit schlechten Böden zufrieden. Im 16. Jahrhundert wurde die Kartoffelpflanze aus Südamerika nach Europa gebracht und stand anfangs in Botanischen Gärten wegen ihrer schönen Blüten. Preußenkönig Friedrich II. war es, der den Kartoffelanbau kultivierte: Er erließ 1746 den ersten Befehl zum Kartoffelanbau, um die Hungersnot in der Bevölkerung einzudämmen. Der Film erzählt den Kreislauf der Kartoffel, von der Pflanzung auf vorpommerschen Äckern nahe Ranzin, über die Züchtung von Kartoffelsorten im schleswig-holsteinischen Windeby, die Rodung der Kartoffelfelder und Lagerung der Ernte bis zur Bratkartoffel in der Pfanne.
    Gezeigt wird auch die industrielle Verarbeitung der frisch gerodeten Kartoffel: In der Hagenower Emsland-Stärke werden pro Tag 50 Tonnen Kartoffelpüree hergestellt. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet alle Produktionsschritte in den verschiedenen Bereichen. Er beleuchtet, was für die Gesunderhaltung der Knolle getan wird, welche Sorten sich wofür eignen, welche am schmackhaftesten sind und warum die Kartoffel vom Speiseplan der Deutschen einfach nicht mehr wegzudenken ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.2019NDR
  • Folge 185 (30 Min.)
    In keinem Land der Welt wird so viel Saft getrunken wie in Deutschland. Jährlich konsumieren die Bürgerinnen und Bürger über vier Milliarden Liter Fruchtsaft und Fruchtnektar, 33 Liter pro Person und Jahr. So ist auch der deutsche Getränkemarkt riesig: Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Fruchtsafthersteller wie in Deutschland. Aber wie kommt das Obst eigentlich in die Flasche? Im Grunde ist es immer der gleiche Ablauf: Es wird geerntet, abgeliefert, dann wird das Obst gewaschen, verlesen, gepresst. Nach dem Filtern wird der Saft pasteurisiert, abgefüllt und verpackt. „Wie geht das?“ zeigt die XXL-Fruchtsaftproduktion in Mecklenburg-Vorpommern, traditionelles Lohnmostverfahren in Niedersachsen, bei denen Privatpersonen ihr eigenes Obst für die Saftproduktion bereitstellen, und stellt einen Furchtsafthersteller vor, der immer neue Wege geht, um außergewöhnliche Geschmacksrichtungen zu finden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.10.2019NDR
  • Folge 186 (30 Min.)
    Jeder Mensch hat das Recht, jene Unterlagen einzusehen, die das Ministerium für Staatssicherheit der DDR über die eigene Person angelegt hat. So steht es im sogenannten „Stasi-Unterlagen-Gesetz“ (Gesetz über die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik). Das frühere Ministerium für Staatssicherheitsdienst ist der erste und einzige Geheimdienst weltweit, dessen komplettes Archiv geöffnet und zugänglich gemacht wurde. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen haben seit 1992 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
    Und immer noch werden täglich neue Anträge auf Akteneinsicht gestellt. Aber: Wie wird eine Akte gefunden? Wie ist das Archiv der BStU geordnet? Wo werden Akten gelagert? Wie werden die Archive gesichert? Wie werden zerstörte Akten zusammengesetzt? Und: Wer geriet ins Visier des MfS? Und warum? Wie entstanden die 111 Kilometer Aktenordner des Zentralen Stasiarchivs? Am Beispiel von Detlef Chilla aus Sanitz bei Rostock zeigt der Film die Arbeitsweise der Stasiarchivbehörde auf. Vom Antrag auf Akteneinsicht, über die Recherchearbeit der Mitarbeitenden in den Archiven, Rekonstruktion zerstörter Dokumente bis zur Vorlage der Akte beim Betroffenen und dessen Reaktion darauf.
    Die Reportage darüber wird durch einen zweiten Handlungsstrang zum Krimi. Immer wieder wechselt die Perspektive, von den Rechercheuren der BStU zu den Akteuren des MfS. Während die Archivare der Behörde von heute immer genauer in die Vergangenheit blícken, sich von einer Kartei zur nächsten hangeln, schaut der Film den einstigen Spitzeln über die Schulter. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2019NDR
  • Folge 187
    Der Friedhof im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf ist ein Ort der Superlative: Auf einer Fläche größer als der Staat Monaco ist der größte Parkfriedhof der Welt ein einzigartiges Refugium für Pflanzen und Tiere in der Großstadt: Hier leben Uhus, seltene Baumfalken, verschiedene Fledermausarten, Rehe und Füchse. Der Friedhof ist eine Attraktion, nicht zuletzt, weil hier auch zahlreiche Prominente begraben sind. Jährlich finden auf dem Ohlsdorfer Friedhof etwa 4.000 Beerdigungen statt. Führungen sind allerdings nur mit dem Bus praktikabel angesichts von 17 Kilometern Straßennetz und den zahlreichen Grabstätten.
    So gibt es unter anderem einen „Garten der Frauen“, einen jüdischen, muslimischen, japanischen Teil, Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, der beiden Weltkriege und der Sturmflut von 1962. Den Mikrokosmos Friedhof Ohlsdorf in Betrieb zu halten, ist für Gärtner, Friedhofsbetreuer, „Grüfteteams“ und andere Helfer jeden Tag eine neue Herausforderung: 300 Mitarbeitende kümmern sich um die Pflege der Anlage, die Organisation der Begräbnisse, den Erhalt der zahlreichen Grabstätten und Denkmäler. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.11.2019NDR
  • Folge 188 (30 Min.)
    Nach den ersten Nachtfrösten beginnt wieder die Grünkohlzeit! Vor allem in Norddeutschland gehört Grünkohl zu den beliebtesten Gemüsesorten. Er ist ein wahres Superfood, kalorienarm und reich an Eiweiß, Vitaminen und Ballaststoffen. Grünkohl gilt unter anderem als beste Gemüsesorte zur Vorsorge gegen eine Krebserkrankung und liegt damit noch vor dem Brokkoli. „Früher hieß es, der Kohl wird erst durch den Frost süß. Aber die modernen Sorten haben sowieso schon nicht mehr so viele Bitterstoffe“, sagt Gottfried Gerken. Er ist der größte Anbauer in der Region Langförden. Hier, zwischen Vechta und Oldenburg, ist das Hauptanbaugebiet für das Kultgemüse. Quasi gleich nebenan befindet sich auch der Grünkohlspezialist ELO-Frost.
    Fast alle namhaften Supermärkte und Restaurants beziehen ihren Grünkohl tiefgefroren von dem Unternehmen. Bis zu 70 Tonnen am Tag werden dort verarbeitet. Mehr Vielfalt gibt es in Rhauderfehn. Nirgendwo in Niedersachsen gedeihen so viele Grünkohlsorten wie auf dem Acker von Reinhard Lühring. Seine Leidenschaft gilt vor allem den alten Sorten und deren Veredelung. Und an der Universität Oldenburg gibt es am Institut für Biologie eine eigene Grünkohl-Forschungsabteilung. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt den Weg des Grünkohls vom Acker bis zur Gefriertruhe und stellt Menschen vor, für die Grünkohl viel mehr bedeutet als eine Beilage zu Kassler und Pinkel. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.11.2019NDR
  • Folge 189 (35 Min.)
    Die Müllverbrennungsanlage in Kiel ist eine der emissionsärmsten in ganz Deutschland und erzielt gleichzeitig einen energetischen Wirkungsgrad von 73,3 Prozent: Das ist der deutsche Spitzenplatz. 10.000 Haushalte erhalten durch die Verbrennung von Müll ihren Strom und 17.000 Haushalte werden zusätzlich mit Fernwärme versorgt. Doch gerade bei Gewerken mit derart hoher Technologie müssen regelmäßig Revisionen stattfinden. Das bedeutet: Gesamtstillstand der Anlage plus Demontage des Generators und des Turbinenläufers. Ein NDR Team hat für die Reihe „Wie geht das?“ die seltene Gelegenheit bekommen, während der Revision in die Kessel zu gucken und den Weg des Mülls genau zu beschreiben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.11.2019NDR
  • Folge 190 (30 Min.)
    Pflanzen mit anderen Blattfarben, rosa etwa, verkaufen sich auch schon gut im Herbst
    Nach Orchideen sind Weihnachtssterne die meistgekauften blühenden Zimmerpflanzen in Deutschland. Und das, obwohl sie nur wenige Wochen im Jahr zur Adventszeit angeboten werden. Was die wenigsten Menschen wissen: Sie erhalten ihre leuchtend roten Blätter nur, wenn sie über Wochen etwa zwölf Stunden lang täglich im Dunkeln stehen. Bis die Weihnachtssterne in den Verkauf kommen, haben sie einen weiten Produktionsweg mit vielen Arbeitsschritten hinter sich. Stecklinge werden von sogenannten Mutterpflanzen, meist in Ostafrika angebaut, gewonnen und kommen im Frühjahr per Flugzeug nach Deutschland. Spezialbetriebe sorgen dann für die Bewurzelung. Und in Gärtnereien wie die von Lars Dehne in Wiesmoor, der in diesem Jahr rund 400.000 Weihnachtssterne produziert, werden sie anschließend monatelang herangezogen, getopft, gerückt und beschnitten.
    Ohne diese Prozeduren, vor allem den Schnitt, würden sich die Pflanzen kaum verzweigen und nicht genug farbige Blätter, die sogenannten Brakteen, bilden. Diese Folge der Reihe „Wie geht das?“ gibt auch Tipps für Weihnachtsstern-Fans, wie man mit wenigen Kniffen über Jahre Freude am Weihnachtsstern hat. Zum Beispiel sollten die Verkaufsstände im Freien, an denen sie angeboten werden, eher gemieden werden, denn die tropischen Pflanzen sind sehr kälteempfindlich. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.12.2019NDR
  • Folge 191
    Strommasten sind extrem unbeliebt, niemand will sie in ihrer Nachbarschaft wissen. Doch neue Hoch- und Höchstspannungsleitungen sind für die Energiewende unverzichtbar. Abseits der Kontroverse über die Trassenführung, sind diese gigantischen Masten, spannende Bauwerke. Arbeiter, die sie in schwindelerregenden 70 bis 90 Meter Höhe montieren, werden bestaunt und für ihre scheinbare Furchtlosigkeit bewundert. Teilweise ist es ein echter Hochseilakt, den die Männer vom Baulos 1 dort am Himmel vorführen. Einer von ihnen ist Bauleiter Mario Schlimm. Er hat den Freileitungsbau von der Pike auf gelernt und kennt jeden Handgriff, der an so einem Strommast gemacht werden muss.
    Jeder Arbeitstag bringt neue Herausforderungen mit sich: ob ein Hubschrauber die Vorseile über die A 7 von Mast zu Mast bugsiert oder man mit einer Miniatur-Gondel direkt an der 380-kV-Stromleitung baumelt. Gebaut wird hier die sogenannte ‚Mittellachse‘, die den Strom aus dem windreichen Norden, in den energiehungrigen Süden transportieren soll: ein Art 380.000 Volt Strom-Highway der Superlative. Allein in Schleswig-Holstein werden dafür über 150 Kilometer Freileitung mit über 350 Strommasten neu gebaut. Bauleiter Mario Schlimm zeigt uns mit sehr viel Herzblut, was alles dahintersteckt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.12.2019NDR
  • Folge 192 (30 Min.)
    Durch TV-Serien wie „CSI Miami“, „Die Spezialisten“ oder andere Krimis meint nahezu jeder, sich in Sachen Spurensicherung bei einem Verbrechen auszukennen. Alle wissen, durch einen DNA-Abgleich lassen sich Täter auch nach Jahrzehnten noch ermitteln. Und wer aus Nicht-EU-Staaten einreist, dessen Pass wird am Flughafen gescannt. Erst dann geht es weiter. Was aber passiert, wenn Dokumente tatsächlich suspekt sind? Dann sind sie ein Fall für die Spezialisten der Kriminaltechnik der Bundespolizei. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet Kriminaltechniker bei ihrer Arbeit am Tatort und im Labor, ihr großer Gegner ist die organisierte Kriminalität.
    Tatwerkzeuge, gefälschte Dokumente oder Tatfahrzeuge, das alles kommt in eine Polizeikaserne im Hamburger Oste. Hier untersucht Heiko Cludaß verdächtige Pässe, Personalausweise oder amtliche Bescheinigungen. Seit 2001 arbeitet der Urkundenprüfer im Kriminaltechnischen Dienst. Er erkennt, ob Zahlen verändert wurden, Wasserzeichen oder Hologramme fehlen oder Fotos ausgetauscht wurden. Eine Datenbank und Vorlagen von Ausweisdokumenten aus aller Welt helfen ihm dabei. Der Film zeigt, wie er Fälschungen auf die Schliche kommt.
    Diese Fälle werden dann weitergeleitet nach Koblenz zur weiteren Bearbeitung und Strafverfolgung. Nur zwei Räume weiter bereitet Dirk Meyn die Untersuchung einer Sprühdose nach Fingerabdrücken vor. Diese wurde bei einer mit Graffiti verunstalteten S-Bahn sichergestellt. Ein weiteres Arbeitsfeld für die Kriminaltechniker der Bundespolizei. Dazu zählt auch der Diebstahl ganzer Zugladungen. Dann rückt Dirk Meyn aus, um die Spuren vor Ort zu sichern und potenzielles Beweismaterial für die Untersuchung im Labor richtig einzupacken.
    Das Einsatzgebiet der Spezialisten der Bundespolizei reicht bis in den Bremer Hafen. Auch dort haben sie immer wieder zu tun. Vor allem, wenn bei Zügen, die fabrikneue Autos geladen haben, daraus sämtliche Lenkräder, Airbags oder Armaturen gestohlen werden. Die Hamburger Beamten müssen dann schnell vor Ort sein. Es ist schon vorgekommen, dass Mitarbeiter der Transportfirma die lenkradlosen Autos mithilfe von Schraubenschlüsseln oder Ersatzlenkrädern vom Autozug rangieren und so wichtige Spuren verwischen. Vor Ort heißt es erst einmal den weißen Schutzanzug anlegen, Überzieher über die Schuhe und zum Schluss die Gummihandschuhe.
    „Wenn ich die angezogen habe, darf ich nichts anderes mehr anfassen. Selbst wenn ich mir noch einmal die Brille zurechtrücke, sind die Handschuhe kontaminiert. Eine Untersuchung ist dann schnell verfälscht“, erklärt der Kriminaltechniker. Zurück im Labor werden die Dinge, die mit dem Verbrechen zu tun haben könnten, auf Spuren untersucht. Dafür stehen den Kriminaltechnikern verschiedene Verfahren zur Verfügung. Fingerabdrücke werden in der Datenbank abgeglichen. Auch gut 100 Jahre nach seiner Einführung ist der gute alte Fingerabdruck noch aktuell. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.12.2019NDR

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