2021/2022, Folge 267–281
Kulturelle Aneignung: Enteignung oder Inspiration?
Folge 267 (28 Min.)Als Europäer afrikanische Waxprints tragen? Jamaikanischen Bohnereis kochen, wenn man Engländer ist? Sich Dreadlocks zulegen? All dies gilt heutzutage als kulturelle Aneignung. Seit Mitte des letzten Jahrzehnts wird Künstlern und Persönlichkeiten, meist Angehörigen einer dominanten Kultur, vorgeworfen, sich die Codes oder das Wissen von Minderheitengruppen anzueignen. Aber kann Inspiration überhaupt Diebstahl sein? Gehört es nicht zum Wesen der Kultur, Einflüsse zu vermischen? Und entsteht dadurch überhaupt ein Schaden?
„Vox Pop“ hat in Sachen kulturelle Aneignung in Finnland, bei dem Samí recherchiert. Sie gelten als die einzigen Ureinwohner des Kontinents, mit historischen Siedlungsgebieten in Schweden, Norwegen und Finnland. Lange Zeit wurde die Kultur der Samen verachtet. Heute wird sie vermarktet, doch die Samí sind fest entschlossen, sich die letzten Überreste ihres angestammten Erbes zurückzuholen.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Der Soziologe Eric Fassin, Spezialist für Gender- und Geschlechterforschung an der Universität Paris-VIII, Frankreich, und Bijan Omrani, Historiker an der Universität von Exeter, Großbritannien.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. Aus Portugal, wo Fischer leer ausgehen, wenn ihre traditionellen Pullover kopiert werden, und aus Italien. Hier versuchen Luxusgüterfirmen ihr Image aufzupolieren, wenn ihnen kulturelle Aneignung vorgeworfen wird: Sie schaffen Stellen, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 22.08.2021 arte Folge 2 (2021/2022)
Folge 268 (35 Min.)Seit 1994 und der Salamanca-Erklärung fordern internationale Institutionen den Unterricht von Kindern mit Behinderung in Regelschulen. Doch in Europa gleicht die Integration dieser Schüler immer noch einem Hindernislauf. Woran liegt das? Und: Ist die Inklusion in Regelschulen immer die beste Lösung?
„Vox Pop“ hat sich in Spanien umgesehen, wo ein Gesetz das Ende der Sonderschulen bedeuten könnte, zum großen Unmut einiger Familien. Sie prangern eine Zwangsintegration zu Lasten der betroffenen Kinder an.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Tobias Buchner, Leiter der Abteilung für Inklusionspädagogik an der Universität Linz, Österreich und Catherine Tissot, Professorin für Pädagogik an der Universität Reading, Großbritannien.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. Belgien wurde vom Europäischen Komitee für Soziale Rechte verurteilt, weil der Staat dort inklusiven Unterricht nicht sicherstellt. Und es geht nach Italien, einem Pionierland der inklusiven Bildung. Hier ist der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung eine Institution. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 29.08.2021 arte Food-Industrie im Wandel
Folge 269 (28 Min.)Bei 10 Milliarden Einwohnern im Jahr 2050 wird der weltweite Nahrungsmittelbedarf voraussichtlich um 60 % steigen und der Druck auf unsere Ressourcen ständig zunehmen. In diesem Zusammenhang sehen manche in der Technik die Lösung: Gemüseanbau mit Kunstlicht, Fleisch aus Zellkulturen, Essen aus dem 3-D-Drucker, Drohnen und Roboter als Geräte im Landbau … Aber: Kann man diesen Innovationen vertrauen? Und sind sie wirklich umweltfreundlich?
„Vox Pop“ hat in den Niederlanden recherchiert, wo Startups in den Anbau von … Fleisch einsteigen! Aus ein paar Tierzellen züchten Wissenschaftler im Labor Steaks.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Christian Huyghe, wissenschaftlicher Direktor am Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE), aus Frankreich, und Beatriz Romanos, FoodTech-Beraterin, aus Spanien.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. Aus Dänemark, wo Anfang des Jahres die größte Landwirtschaftsfabrik Europas eröffnet wurde. Sie soll 250-mal mehr Ertrag produzieren, als ein herkömmlicher Bauernhof. Und es geht nach Italien, wo aufgrund des Klimawandels inzwischen tropische Früchte angebaut werden können. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 05.09.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 29.08.2021 arte.tv Elektroautos: Schein oder Sein?
Folge 270 (28 Min.)Das Elektroauto wird regelmäßig als die Lösung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und der Umweltverschmutzung in den Städten präsentiert. Aber kann man wirklich von einem sauberen Auto sprechen? Im Jahr 2030 wird jedes zweite Auto in der Europäischen Union mit Strom fahren: Ist diese Wende wirklich zielführend?
„Vox Pop“ hat in Deutschland und Frankreich recherchiert, wo die Industrie einen Akku-Wettlauf gestartet hat. Unterdessen hat die EU ein Großprogramm ins Leben gerufen: Die europäische Batterie-Allianz, ein 40-Milliarden-Euro-Projekt. Ziel ist es, eine komplette Produktionskette „made in Europe“ zu schaffen: Von den Rohstoffen bis zur Komponentenmontage. 38 Giga-Fabriken sind geplant, aber können sie mit den Asiaten konkurrieren, die derzeit 90 % des Marktes beherrschen?
Zu Gast bei „Vox Pop“: Laurent Castaignède, Ingenieur und Verkehrsexperte aus Frankreich, und Julia Poliscanova, Leiterin der Abteilung „Grüne Mobilität“ des Europäischen Umweltverbands „Transport & Environment“.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: in Dänemark stellt die Förderung der vollelektrischen Mobilität die Staatsfinanzen auf eine harte Probe, und in Italien bremst der Mangel an Ladestationen die Wende zum Elektroauto ziemlich aus. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 12.09.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 05.09.2021 arte.tv Müssen die Bürger sich vor einer Überwachungsgesellschaft fürchten?
Folge 271 (28 Min.)Häufig in der Geschichte haben Behörden Menschen dazu gedrängt, die eigenen Mitbürger zu denunzieren, angeblich im Interesse des Allgemeinwohls. Besonders förderlich dafür sind Kriege, Anschläge oder Krisen, wie sich erneut während der Corona-Pandemie gezeigt hat. Müssen die Bürger sich daher vor einer Überwachungsgesellschaft fürchten? Oder sollte man in diesem Kontext Denunzianten eher als Menschen mit besonderem Bürgersinn verstehen?
„Vox Pop“ hat sich in Spanien umgeschaut, wo der Fiskus jeden dazu aufruft, Steuerbetrug auf eine gut organisierte Art und Weise anzuzeigen. Einige fordern sogar, „Steuerpetzer“ zu bezahlen, wie es in Deutschland, Frankreich und Großbritannien praktiziert wird.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Vanessa Codaccioni, Politikwissenschaftlerin, Dozentin an der Universität Paris-VIII, aus Frankreich; und Charles-Eric Clesse, Richter und Juraprofessor an der Freien Universität Brüssel.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: Die Schweiz gilt als das Land in Europa, in dem am meisten denunziert wird. Und es geht nach Schweden, wo MeToo-Enthüllungen zu schweren Kontroversen geführt haben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 19.09.2021 arte Umschulung: Chance in der Krise?
Folge 272 (28 Min.)Krisen, vermehrter Einsatz von Maschinen, tiefgreifende Veränderung des Arbeitslebens oder einfach die Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit – bis 2030 werden sich wohl neun Prozent der Europäer beruflich neu orientieren. Für das Weltwirtschaftsforum ist das Ende der linearen Berufslaufbahn bereits ausgemacht: Die heutigen Kindergartenkinder werden im Laufe ihres Lebens durchschnittlich neun verschiedene berufliche Tätigkeiten ausüben. Wie kam es zu dieser Aufwertung der beruflichen Umorientierung? Und wird diese Bewegung ausreichend vom Staat unterstützt?
„Vox Pop“ hat dafür in Schweden recherchiert, wo der Staat seit 50 Jahren die berufliche Mobilität seiner Bürger begleitet. Das schwedische Modell hat das Land zum Umschulungs-Europameister gemacht und dem Berufswechsel viel von seiner Dramatik genommen.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Die Soziologin Sophie Denave, Dozentin an der Universität Lyon 2, aus Frankreich und die Psychologin Irina Nalis, Dozentin an der Universität Wien.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: In Deutschland ist der lang verpönte Jobwechsel zur Notwendigkeit geworden und auch in Großbritannien hat sich die Regierung aufgrund der Corona-Krise nun dazu entschieden, Umschulungen zu fördern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 26.09.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 19.09.2021 arte.tv Kinderarbeit: Reicht ein Verbot?
Folge 273 (28 Min.)In der Europäischen Union ist das Arbeiten erst ab einem Mindestalter von 15 Jahren erlaubt. Bis dahin gilt auch die allgemeine Schulpflicht. Der Europarat hat jedoch davor gewarnt, dass durch die Corona-Krise Kinderarbeit wie bereits 2018 erneut zunehmen könne. Berichten zufolge mussten 2013 in Griechenland fast 100.000 Kinder arbeiten gehen, in Italien waren es sogar 340.000 Minderjährige. Aber sollte Kinderarbeit generell verboten werden? Und was ist mit Kindern, die als Model, Schauspieler oder YouTuber tätig sind? Warum ist diese Form von Kinderarbeit gesellschaftlich besser akzeptiert?
„Vox Pop“ hat in Italien recherchiert, wo mitten in der Corona-Pandemie Kinder arbeiten, um ihre in großer Armut lebenden Familien zu unterstützen.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Karl Hanson, Professor für öffentliches Recht und Direktor des Centre for Children’s Rights Studies der Universität Genf aus der Schweiz, und Fátima Pinto, Direktorin des Nationalen Aktionsbündnisses gegen Kinderarbeit in Portugal.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: In Spanien gibt es so gut wie keine gesetzlichen Regelungen für minderjährige YouTuber. In den Niederlanden hingegen dürfen keine Produkte in Umlauf gebracht werden, die von Kindern hergestellt wurden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 10.10.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 03.10.2021 arte.tv Nichtbinarität
Folge 274 (28 Min.)Nichtbinär, genderfluid, agender … überall in Europa definieren sich Menschen nicht mehr als eindeutig weiblich oder männlich. Einige Regierungen haben sich ihres Anliegens angenommen und bieten geschlechtsneutrale Pässe an oder nehmen genderneutrale Pronomen in ihre Sprachregelung auf.
Gesellschaftliches Phänomen oder nur eine Medienblase? Nichtbinarität ist aber auch zu einem Marketing-Argument geworden. Einige Bekleidungsgeschäfte haben ihre geschlechtsspezifischen Artikel durch neutrale Kleidung ersetzt. Aber muss das Geschlecht aus dem Alltag, der Sprache und den Texten verbannt werden, um eine Minderheit zufriedenzustellen?
„Vox Pop“ hat in Schweden recherchiert, wo einige Eltern ihre Kinder nichtbinär erziehen. Sie werden dabei von immer mehr Schulen unterstützt, die im Unterricht eine geschlechtsneutrale Sicht auf die Welt vermitteln.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Lann Hornscheidt forscht in Deutschland im Bereich Gender Studies und Sprachwissenschaft. Pablo de Lora ist in Spanien Professor für Philosophie an der Autonomen Universität Madrid.
Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: In Großbritannien bieten einige Gefängnisse gemischte Abteilungen. Und in Finnland wurde die „Hän“-Kampagne gestartet, die für die weltweite Nutzung eines geschlechtsneutralen Personalpronomens wirbt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 17.10.2021 arte Wohnraum: Wohnen statt hausen
Folge 275 (28 Min.)In Europa leben 29 Millionen Haushalte in menschenunwürdigem Wohnraum. Meist sind sie von Armut betroffen: Studierende, Alleinerziehende, Arbeitslose oder Rentner – viele spüren den Wohnungsmangel und steigende Mieten. Diese Bedingungen sind gesundheitsgefährdend und manchmal sogar lebensgefährlich.
Bauruinen, fehlende sanitäre Einrichtungen, Überbelegung. Politiker kündigen Abhilfe an, doch die Lage bleibt kritisch und soll 194 Milliarden Euro pro Jahr kosten.Reicht eine Sanierung oder müssen baufällige Gebäude abgerissen und neue gebaut werden?Die Recherche führt nach Rumänien, in dessen Hauptstadt Bukarest über 4.000 Häuser einsturzgefährdet sind. Die Behörden bleiben untätig und lassen die Einwohner im Stich.
Gäste sind diesmal Jennifer Harris mit Lehrstuhl für Sozialpolitik an der Universität Bristol und Wolfgang Amann, geschäftsführender Gesellschafter am Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen in Wien.
„Vox Pop“-Korrespondenten berichten aus Portugal, wo das Einfrieren der Mieten perverse Auswirkungen auf die Instandhaltung von Gebäuden hatte, und aus Wales, wo Mietgenehmigungen eingeführt wurden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 24.10.2021 arte Trauer: Wie wichtig ist das Trauern?
Folge 276 (28 Min.)Der tiefe Schmerz, der mit dem Tod eines geliebten Menschen verbunden ist, löst bei seinen Angehörigen unweigerlich Schuldgefühle aus. Doch wie kann man den Trauernden helfen? Welchen sozialen und psychologischen Wert haben Bestattungszeremonien? Und wie hat die Coronakrise den Bezug zum Tod und den damit verbundenen Riten verändert?
„Vox Pop“ hat in Italien recherchiert, wo viele Familien aufgrund der Pandemie nicht angemessen trauern konnten. Noch heute leiden sie unter den unwürdigen Bestattungen und der Gewalt, die sie ertragen mussten.
Zu Gast sind Gaëlle Clavandier, Soziologin und Anthropologin an der Universität Lyon-Saint Etienne, aus Frankreich, und Anette Kersting, Professorin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Leipzig, aus Deutschland.
Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: In Spanien haben die Versicherungen das Geschäft mit dem Sterben an sich gerissen und in Schweden misten ältere Menschen vor dem Tod bereits aus, um den Angehörigen das Leben und die Trauer zu erleichtern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 31.10.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 24.10.2021 arte.tv Muße: Quelle der Lebensqualität?
Folge 277 (28 Min.)Stress, Burnout, Leistungsdruck – viele Europäer identifizieren sich immer weniger mit ihrer Arbeit und empfinden sie als ungesund.
Sollte man Faulenzen im Arbeitsleben fordern? Wären die Menschen effizienter, wenn ihr Grundbedürfnis nach Nichtstun beherzigt würde? Die Zahlen scheinen es zu belegen: Die Griechen, die mit 44 Wochenstunden am meisten arbeiten, sind am wenigsten produktiv, und die Dänen sind mit unter 40 Wochenstunden die Produktivitäts-Champions.
„Vox Pop“ hat sich in Spanien umgesehen, wo 200 Unternehmen testweise die äußerst kontroverse Vier-Tage-Woche einführen.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Dominique Méda, Soziologin und Leiterin des fachübergreifenden Forschungsinstituts für Sozialwissenschaften der Universität Paris-Dauphine sowie Tom Hodgkinson, Schriftsteller und Gründer von The Idler, zugeschaltet aus dem Vereinigten Königreich.
Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern: aus Schweden, wo die Kaffeepause „Fika“ Tradition hat, und aus Deutschland, wo ein Chef die verrückte Wette gewagt hat, den Fünf-Stunden-Tag einzuführen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 07.11.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 31.10.2021 arte.tv Migration: Mehr Flüchtlinge aufnehmen?
Folge 278 (28 Min.)Die Krise in Afghanistan beschwört das Gespenst einer neuen Flüchtlingswelle herauf. Traumatisiert durch die zahlreichen Syrer in den Jahren 2015 und 2016, schließt die Europäische Union heute erneut ihre Grenzen.
2016 wurden 600.000 von mehr als einer Million Asylanträgen genehmigt. Doch bedeutet dies angesichts der 447 Millionen Europäer tatsächlich die gefürchtete Invasion? Ist die europäische Identität so zerbrechlich, dass sie von Ausländern bedroht wird, die weniger als 5 % der Bevölkerung ausmachen? Um die Flüchtlinge am Zugang zum Kontinent zu hindern, planen einige führende Politiker sogar, die Verwaltung ihrer Außengrenzen auszulagern. Ist das wirklich eine tragfähige Lösung? Die Recherche führt nach Polen an die belarussische Grenze. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union beschuldigen das EU-Nachbarland Belarus, es wolle Europa durch die von ihm betriebene Erleichterung der Migrantendurchreise destabilisieren.
Gäste sind diesmal Basak Yavçan, Spezialistin für Migrationspolitik an der Universität Lüttich (Belgien), und der Philosoph Julian Nida-Rümelin aus München (Deutschland).
„Vox-Pop“-Korrespondenten berichten aus den Niederlanden, wo der Einwanderungsdienst dafür kritisiert wird, jeden Migranten als potenziellen Betrüger zu behandeln. Und in Dänemark will die Regierung keinen Asylbewerber mehr aufnehmen und plant, den Aufnahme- und Einquartierungsprozess in Drittländer zu verlagern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 21.11.2021 arte ursprünglich für den 05.12.2021 angekündigtWeltreligionen: Welche Rolle spielen Frauen?
Folge 279 (28 Min.)In Europa erlauben nur die Protestanten Frauen als Geistliche: In Dänemark beträgt der Anteil der Pastorinnen 55 %, in Deutschland sind es 38 %. Im Vergleich dazu gibt es lediglich rund 50 Rabbinerinnen, etwa 15 zur Gebetsleitung befugte Imaminnen und keine einzige katholische Priesterin.
Halten die Religionen aus reinen Traditions- und Machtgründen am Patriarchat fest? Oder lassen sich diese Ungleichheiten durch die Texte rechtfertigen? Die Recherche führt nach Schweden, wo die evangelisch-lutherische Kirche europaweit eine Spitzenposition beim Anteil von Pfarrerinnen einnimmt. Doch trotz dieser fortschrittlichen Haltung werden Frauen im Pastorenamt auch hier weiter diskriminiert.
Gäste sind diesmal Lucetta Scaraffia, Historikerin, ehemalige Journalistin am Vatikan, zugeschaltet aus Rom (Italien), und Seyran Ateş, Imamin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin (Deutschland). (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 28.11.2021 arte Trophäenjagd: Schluss mit den Jagdreisen?
Folge 280 (28 Min.)Ins Ausland fahren und zum Spaß ein wildes Tier töten, dessen Kopf, Fell oder Tatzen man dann in seinem Wohnzimmer ausstellt …
Lange beschränkte sich die von spezialisierten Reisebüros organisierte Trophäenjagd auf die afrikanischen Ebenen, doch jetzt breitet sie sich auch in Europa immer mehr aus. Die Reiseveranstalter bieten All-inclusive-Pauschalen an: 3.200 Euro für einen Hirsch in Rumänien und bis zu 7.000 Euro für einen Bären in Kroatien. Ein lukratives Geschäft – aber moralisch vertretbar? Sollten die Trophäenjagden gesetzlich verboten werden? Die Recherche führt nach Kroatien und Rumänien, wo der Bär – obwohl er gemäß einer EU-Richtlinie unter Artenschutz steht – zu den von der Trophäenjagd am stärksten bedrohten Tierarten zählt.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Eduardo Gonçalves, Gründer der Kampagne für das Verbot der Trophäenjagd, aus Portsmouth (Großbritannien), und Erica von Essen, Professorin der Sozialanthropologie an der Universität Stockholm (Schweden).
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. In der Tschechischen Republik macht eine junge Jägerin in den sozialen Netzwerken von sich reden, und in Portugal schockiert ein Massaker an 540 Wildtieren die Öffentlichkeit. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 05.12.2021 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 14.11.2021 arte.tv TV-Premiere ursprünglich für den 21.11.2021 angekündigtRecht auf Zukunft: Wie schützen wir künftige Generationen?
Folge 281 (28 Min.)Klimawandel, Erschöpfung der Ressourcen, Verschuldung … Die aktuelle Lebensweise stellt eine schwere Belastung für künftige Generationen dar.
Sollten daher sogar spezielle Rechte für unsere Nachfahren formuliert werden, wie mancherorts gefordert wird? Doch kann man überhaupt eine Existenz und einen juristischen Rahmen für Menschen festlegen, die noch gar nicht geboren sind? Wie soll eine solche generationenübergreifende Dimension in die Gestaltung von Politik einfließen? Die Recherche führt nach Finnland: Dort diskutiert man heftig über ein tief unter der Erdoberfläche gelegenes Endlager, das ursprünglich geschaffen wurde, um die zukünftigen Generationen vor radioaktiven Abfällen zu schützen.
Zu Gast bei „Vox Pop“: Emilie Gaillard, Dozentin für Rechtswissenschaften am Institut d’études politiques in Rennes, und Sándor Fülöp, ehemaliger Ombudsmann der ungarischen Regierung für den Umweltschutz und die zukünftigen Generationen, aus Budapest.
Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. In Portugal hat die Bevölkerung aufgrund der aktuellen Situation ganz andere Sorgen. Und in Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe das Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2019 in Teilen für verfassungswidrig erklärt hat. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2021 arte
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