2022, Folge 19–36

  • Folge 19
    Rund um den Schlossberg mit der Burg liegt das malerische Städtchen Pappenheim, dessen Wurzeln sich bis in die Jungsteinzeit verfolgen lassen. Eingebettet in eine Schleife der Altmühl leben hier Menschen, die durch ein Zitat aus Schillers Werk Wallenstein, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurden: „Daran erkenn ich meine Pappenheimer“. Dieser Satz steht ursprünglich für Treue, Mut und Aufrichtigkeit. Der Autor Klaus Röder porträtiert die mittelfränkische Stadt Pappenheim und die Menschen, die dort leben. Die Frauensache, das Citykaufhaus, die Metzgerei Grobmann und die Malzfabrik Wurm sind einige Stationen im Film. Er trifft Menschen, die sich mit der Geschichte Pappenheims befassen und alte Gebäude wieder zu neuem Leben erwecken, den Fotografen Brian Jakob aus Göhren und besucht das Gasthaus Hollerstein in Zimmern und einen Schäferwagen am Ufer der Altmühl, wo man herzlich bewirtet wird. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.06.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 07.06.2022 BR Mediathek
  • Folge 20 (45 Min.)
    Alfons Vogl hat seinen Betrieb schon vor 20 Jahren auf Agroforst umgestellt.
    Früher waren sie selbstverständlich, heute muss man sie suchen: Hecken und Baumreihen um Felder und Weiden, ein riesiger Baum in der Mitte, Dörfer voller Streuobstwiesen und Viehweiden im Wald. An diesen schönen Orten tummeln sich Vögel, Insekten und Kleintiere, aber sie gelten als vergeudete Nutzfläche. Doch in Zeiten des Klimawandels könnte die Agroforstwirtschaft wieder zunehmen, denn sie ist auch gut für unser Klima. Einige Höfe in Bayern praktizieren sie schon. Mit der Modernisierung der Landwirtschaft in den 1950er-Jahren kam eine neue Wirtschaftsweise. Heute gibt es überwiegend Äcker und Weiden, auf denen nur das wächst, was man verkaufen oder verfüttern kann.
    Abgesehen davon, dass diese Form der Agrarwirtschaft wenig Raum für Tiere bietet, wirkt sie sich auch ungünstig auf den Wasserhaushalt aus und kann zu mehr Trockenheit und Boden-Erosion führen. Hier und da gibt es eine Insel, auf der es aussieht wie früher und es werden wieder mehr. Sepp Braun aus dem oberbayerischen Freising zählt zu den Agroforst-Pionieren und bekommt mittlerweile oft Besuch von jungen Landwirten, die sich Sorgen um die Zukunft machen. Bei Sepp Braun können sie viel über das Zusammenwirken von Ackerbau, Gehölzen und Viehhaltung lernen, denn er hat sich in Theorie und Praxis viel damit befasst.
    Auch die Familie Frey im unterfränkischen Miltenberg, die seit 1992 ökologisch wirtschaftet, setzt immer mehr auf Agroforst. Sie baut Getreide und Kartoffeln an, auf den Wiesen grasen Mutterkühe mit ihren Kälbern, aber der Betriebsschwerpunkt sind Hühner, die ein 4,5 Hektar großes Agroforst-Gehege bekommen haben. Zudem wurden rund 2.000 Pappeln und Robinien gepflanzt, die das Land vor Wind-Erosion schützen und es mit ihrem Wurzelgeflecht wasserdurchlässiger machen. Dass das nicht nur gut für unser Klima ist, sondern für Landwirte auch rentabel sein kann, zeigt der Film von Gabriele Mooser, in dem noch weitere Agroforst-Projekte vorgestellt werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.06.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 14.06.2022 ARD Mediathek
  • Folge 21
    Fast unscheinbar liegt sie zwischen Bayreuth und Hof gleich neben der A9. Und doch so besonders. Die kleine Stadt Gefrees ist eingebettet in eine malerische Landschaft zwischen Oberfrankens höchstem Berg, dem Schneeberg, und dem Ochsenkopf. „Wer ins Fichtelgebirge will, muss durch Gefrees, und wer wieder raus will, muss auch durch Gefrees“, sagt Markus Thoma vom „Historischen Forum Gefrees“. Der Verein hat viele Fotografien aus alten Zeiten gesammelt und archiviert, etwa von Müllers Weiher oder dem alten Schwimmbad, an das sich die Gefreeser gerne erinnern. Besonders freut sich Markus, wenn Einheimische beim Durchstöbern ihres Kellers auf alte Schätze stoßen und diese ihm vorbeibringen.
    Der Ortsname Gefrees leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „Gevreatze“ ab, was so viel wie „Fressen“ oder „Schlemmerei“ bedeutet. Kein Wunder, dass es hier im 19. Jahrhundert 16 Bäcker und 27 Metzger gab sowie viele Gasthäuser und Brauereien. Daher ist ein Teil von Gefrees unterkellert. Lange Zeit wurden in den Felsenkellern Getränke und Lebensmittel gelagert. Joachim Nedvidek hat solch einen Keller aus dem 17. Jahrhundert aufwendig restauriert. Um „Gegenverkehr“ beim Raustragen der Fässer zu vermeiden, hat man im 19. Jahrhundert die beiden Hauptgänge zu einem Rundkeller verbunden – eine bauhistorische Seltenheit in der Region.
    Auf einer Felsformation über dem Ölschnitztal liegt die Burgkapelle Stein. Sie ist das letzte Überbleibsel der ehemaligen, fast tausend Jahre alten Burg Stein. Georg Wolf hat den Schlüssel dafür und wohnt mit seiner Frau gleich nebenan. Er weiß viele Geschichten über die Burgkapelle, die einst die Kemenate einer alten Burganlage der Walpoten war. Wie viele Steiner hat auch er in der Burgkapelle geheiratet. Das Dorfgasthaus Kornbachtal wird seit sieben Generationen von der Familie Loos betrieben, seit Anfang 2021 haben Sebastian Loos und seine Frau Svenja die Gaststätte übernommen.
    Vor Kurzem haben sie Nachwuchs bekommen und nun leben hier vier Generationen unter einem Dach. Besonders stolz ist Sebastian auf die Gerichte mit Fleisch der Galloway-Rinder, dass er von seinem Nachbarn bekommt. Früher gab es fast in jedem Dorf eine Viehwaage. In Kornbach steht sie im „Woochhaisla“ gleich neben dem Feuerwehrhaus. Und weil man hier so gerne feiert, gibt’s noch immer einmal im Jahr das traditionelle Woochhaislafest, zu dem Pferdebesitzer aus den umliegenden Dörfern zum Wiegen ihrer Tiere kommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.07.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 28.06.2022 ARD Mediathek
  • Folge 22
    Josef Kahn ist ein Bergbauer im Austrag, die Untere Lärchenbergalm in den Kitzbüheler Alpen gehört zum Hof. Auf der kleinen Alm versorgt Sepp 30 Stück Rindvieh, Ziegen und Schweine, die Katze sorgt für sich selber. Seit 20 Jahren freut sich der „Ösl-Bauer“ auf jeden neuen Almsommer, den er allein in der Bergeinsamkeit verbringt. Hier oben ist sein Reich, alles auf der Unteren Lärchenbergalm ist beseelt von seinem Wesen, und es zeigt sich, dass der Sepp wohl ein Bauer ist, aber ein Bauer mit einem starken Sinn für Poesie, für die Poesie, die sich in den einfachen elementaren Dingen verbirgt, die den Sepp auf der kleinen Alm umgeben.
    Sepp arbeitet den ganzen Tag, er verarbeitet die Milch der zehn Kühe zu Butter und Käse. Er verrichtet seine Arbeiten mit eleganten und klar gesetzten Bewegungen, sodass Tätigkeiten wie das Käsen, das Buttern, das Füttern der Tiere, das Kochen für sich selbst beinahe an Rituale denken lassen. Alles ist gleich wichtig, das Herstellen der Lebensmittel genauso wie das Reinigen der Geräte.
    „Hier oben brauche ich vor allem zwei Dinge“, sagt Sepp, „Feuer und Wasser.“ Am Abend führt er sein Almtagebuch und oft fällt ihm auch noch ein Gedicht ein oder eine kurze Geschichte aus dem Kuhstall oder aus seinem Dorf Itter in Tirol. Ein Gedicht zum Beispiel, das er geschrieben hat und für das Filmteam aufsagt, heißt „Zeit“ und beschreibt den Augenblick, aber auch die Ewigkeit. Und so steht auch ein Tag beim Ösl Sepp auf der Unteren Lärchenbergalm für ein ganzes Leben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.07.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 05.07.2022 ARD Mediathek
  • Folge 23
    Nahe der Ostallgäuer Gemeinde Pforzen machte die Paläontologin Madelaine Böhme im Jahr 2016 eine sensationelle Entdeckung. Sie fand Knochen eines Menschenaffen, der hier vor 11,5 Millionen lebte. Es ist bis heute der erste Menschenaffen-Fund auf bzw. in bayerischem Boden. Und weil anlässlich des 75. Geburtstags von Udo Lindenberg im Radio seine Musik lief, taufte die Tübinger Wissenschaftlerin den Primaten auf den Spitznamen Udo. Gefunden wurde Udos Knochen in der Tongrube Hammerschmiede, in der seit mehr als hundert Jahren Ton für die Bauindustrie abgebaut wird.
    Nur wenige Meter von dem Ort, wo Franz Becherer mit seinem Bagger den Ton von den senkrechten Wänden der Grube kratzt, untersuchen Paläontologen der Universität Tübingen unter der Leitung von Madelaine Böhme den Boden mit Spachtel und Messer nach Fossilien aus der Urzeit. Bis heute haben sie Knochen von mehr als 130 Wirbeltierarten gefunden. Damit zählt die Tongrube zu den reichsten paläontologischen Fundstellen Europas.
    In Pforzen mit seinen 2.300 Einwohnern geht das Leben auch nach dem Udo-Fund seinen gewohnten Gang. Die letzten Milchbauern Andrea und Manfred Högg sind nicht die einzigen, die der starke Lkw-Durchgangsverkehr plagt. So können die Nebenerwerbslandwirte ihre Kühe nicht einfach durchs Dorf treiben, sondern müssen sie mit einem Rollgatter auf die Weide bringen. Der Ortskern sei verwaist, seitdem die Wirtschaft Zum goldenen Hirschen geschlossen und sich die Infrastruktur in ein Gewerbegebiet jenseits der Wertach verlagert habe.
    Andrea Högg hat allerdings eine Leidenschaft, die sie mit der Tongrube verbindet, sie töpfert. Aus dem Ton der berühmten Grube hat sie ein kleines Udo-Pärchen geformt. Es ist ein Glück für den Ort, dass es wenigstens noch den Biglmaier gibt. Wie ihre Großeltern schon führt Susi Biglmaier die Wirtschaft, fühlt sich aber selbst nach 40 Jahren noch immer als Zugereiste, weil sie in München geboren ist und in Berlin gelebt hat. Dementsprechend ist ihre Küche keine typische „Dorfküche“, wie sie sagt.
    Geöffnet ist nur am Donnerstag und zu besonderen Anlässen. Pforzen hat fünf Ortsteile. Der kleinste ist Irpisdorf, wo Winnie Stechele an seiner Käsküche arbeitet, in der er einmal seinen eigenen Käse herstellen möchte. Die Gerätschaften hat er gebraucht erstanden und nun opfert er die Freizeit für seinen großen Traum. Da bleibt kaum Zeit, sich dem Allgäuer Menschenaffen zu widmen. Ganz anders dagegen Rudi Stiening und Günter Wolf vom Arbeitskreis Hammerschmiede, die im alten Feuerwehrhaus durch eine Udo-Ausstellung führen.
    Günter Wolf opfert sogar seinen Urlaub, um als Laie bei einer „Bürgergrabung“ in der Tongrube mitzuhelfen. Es sei eine „Knochenarbeit“, sagt er, aber sie mache Spaß. Und Prof. Madelaine Böhme weiß, was bei paläontologischen Grabungen wichtig ist: Geduld, Neugier und die Fähigkeit, Fragen zu stellen. Es war übrigens ein Allgäuer, der die ersten Funde in der Tongrube machte. Er hieß Sigulf Guggenmoos. Nach ihm ist Danuvius Guggenmosi alias Udo benannt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.07.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 12.07.2022 ARD Mediathek
  • Folge 24 (45 Min.)
    Monika Drax führt ihre Mühle bei Rechtmehring in der vierten Generation und als erste Frau.
    Das Müllerleben galt einmal als romantisch. Müllersburschen waren Sinnbild eines unbeschwerten Wanderlebens und verliebten sich in „die schöne Müllerin“, die selbst aber gar keine Müllerin war, sondern die Tochter des Meisters. Heute gibt es immer mehr Frauen, die das Handwerk erlernen und Mühlen übernehmen. Petra Schuster hat eine sehr kleine Mühle von ihrem Vater übernommen. Sie liegt in Eisersdorf bei Kemnath, im Norden der Oberpfalz. Hier in der Schustermühle vermahlt Petra Schuster das Getreide der umliegenden Landwirte und das eigene. Vater Simon hilft ihr, wenn es notwendig ist, und Tochter Lena hält sich sowieso meistens in der Mühle auf.
    Das Mehl fährt Petra zweimal pro Woche mit dem Lkw aus – und auch das Brot. Denn Petra Schuster backt zweimal die Woche. Sie konnte dem nicht widerstehen, mag es auch bei den Bäckern verpönt sein, wenn ein Müller oder eine Müllerin das Brotbacken anfängt. In Bayern werden derzeit 120 Getreidemühlen betrieben, davon zwölf von Müllerinnen. Mühlen haben jahrhundertelang die Landschaft geprägt, im oberbayerischen Haager Land standen einst 35. Die Mühle von Monika Drax liegt etwas abgeschieden bei Rechtmehring, am Hochhauser Bach. Monika Drax führt die Mühle in der vierten Generation und als erste Frau.
    Sie war auch eine der ersten Müllerinnen Deutschlands, die ihren Meister gemacht haben. Als sie mit 33 Jahren die Mühle von Vater und Onkel übernahm, hatte sie zehn Angestellte, heute hat sie 30. Ihre Mühle hält sie technisch immer auf dem neuesten Stand. Mit ihrem breiten Urgetreidesortiment ist Monika Drax in Bayern Vorreiterin. Sie bezieht nur sortenreines Getreide von Bauern aus 50 Kilometern Umkreis. Emmer, Einkorn und Rotkorn lässt sie exklusiv für die Mühle anbauen. Und mit einer neu gezüchteten Weizensorte, die gegen den Klimawandel gewappnet sein soll, macht sie erste Probemahlungen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.07.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 19.07.2022 BR Mediathek
  • Folge 25
    Lebensfreudig und bodenständig zeigt sich die kulinarische Seite der Region zwischen Bamberg und Forchheim und sie bietet weit mehr als die bekannten Markenzeichen Bier und Bratwurst. Auch einheimische Fische werden auf vielerlei Weise zubereitet und aus alten Obstsorten feine Obstbrände hergestellt. Die Filmautorin Annette Hopfenmüller, selbst gebürtige Oberfränkin, schaut in Küchen, Backstuben und kleine Läden, wo Wert auf traditionelle Rezepte gelegt, aber auch Neues ausprobiert wird. Johannes Haas betreibt eine Edelbrennerei im Dorf Pretzfeld. Dank eigener Streuobstwiesen am Ortsrand kann er den besten Zeitpunkt für die Ernte wählen, hat kurze Wege und so ist nachhaltiges Wirtschaften möglich.
    In Forchheim züchtet Konrad Karnbaum Spiegelkarpfen, die sich in seinem Fisch- und Feinkostladen gut verkaufen. Aber er muss ein breites Sortiment anbieten, um seine Kundschaft zufriedenzustellen und so bereitet er regionale Fische nicht nur auf traditionelle Art zu, sondern lässt sich auch neue Kreationen einfallen. Als Paradestück fränkischer Genüsse gilt die Bratwurst. Drei für die Gegend typische Sorten stellen Markus und Manuela Schlund in der Wurstküche ihres Hofladens in Buttenheim her.
    Für ihren Partyservice grillen sie auch knusprige Spanferkel. Die Brauereigaststätte Schlenkerla in der Bamberger Altstadt ist für ihr dunkles Rauchbier bekannt, aber der Wirt Matthias Trum hat auch eine uralte, fast vergessene Sorte wiederbelebt: das Heinzlein. Und er hält an dem alten Kutscherbrauch fest, der erlaubt, außerhalb der Küchenzeiten eine eigene Brotzeit mitzubringen. Das kommt auch dem Metzger Liebold nebenan zugute, bei dem sich manche Gäste eine Leberkäs-Semmel holen, zu der sie im Schlenkerla nicht nur ein Bier, sondern auch Teller und Besteck bekommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.09.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 20.09.2022 ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.07.2022
  • Folge 26 (30 Min.)
    In der Oberpfälzer Stadt an der Schwarzach ist Geschichte allgegenwärtig. Große Teile der historischen Altstadt stehen unter Denkmalschutz. Einer Brauerei wird gerade neues Leben eingehaucht. Und auch rund um Neunburg vorm Wald geht man sorgsam mit alten Gebäuden, Traditionen und Gegenständen um. Schon seit dem 14. Jahrhundert wird auf dem Gelände des Weißen Brauhauses mitten in der Altstadt Bier gebraut. Doch 2015 musste auch diese letzte Brauerei Neunburgs schließen und die Stadt hatte kein eigenes Bier mehr.
    Bis sich Matthias Meier, Ernst Eckl und Melanie Schreiner dazu entschlossen, die alte Brauerei zu kaufen und selbst unter die Bierbrauer zu gehen. Jeden Samstag zieht seither der Duft von gemahlenem Schrot und frisch gebrautem Bier durch die Neunburger Altstadt. Im Ortsteil Meißenberg hütet Familie Deml gleich zwei historische Gefährte: eine himmelblaue, 40 Jahre alte Zündapp und einen genauso alten Kartoffelvollernter. Stefan Deml schraubt nach Feierabend in der selbst ausgebauten Werkstatt leidenschaftlich an seinem Moped, das ein Kollege in einer alten Scheune gefunden hatte.
    Sein Vater Michael pflegt die Familientradition der Kartoffelernte. „Steinreich“ seien sie hier in der Oberpfalz, so erzählt er uns, was die Arbeit auf dem Acker nicht gerade erleichtere. Seit Ende der 1960er-Jahre wird in der Region verstärkt die Kartoffel angebaut, weil die in Bayern stationierten amerikanischen Soldaten nicht auf ihre geliebten Chips verzichten wollten. Am Eingang des Murnthals, in Kröblitz, liegt das Schloss der Familie Grimm.
    Im 18. Jahrhundert wurde das Anwesen im Barockstil vollkommen neu auf den Kellern eines mittelalterlichen Landguts erbaut und dient heute als Gaststätte. Dass Stefan Grimm eines Tages den Familienbetrieb übernehmen würde, war lange Zeit eher unwahrscheinlich. Eigentlich hatte er Betriebswirtschaftslehre studiert, doch dann stand die Gaststätte zu Hause vor dem Aus, weil ein Koch fehlte. Zwei Jahre später schloss er als Jahrgangsbester in ganz Bayern seine Ausbildung als Koch ab und belebte das elterliche Wirtshaus neu. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.10.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Do. 29.09.2022 ARD Mediathek
  • Folge 27
    Nördlich des Salzburger Landes ist das Obere Innviertel in Oberösterreich ein beinahe unbekannter Landstrich geblieben. Vielleicht sind auch deshalb die Menschen hier sehr eigenständig in ihren Ideen und Vorstellungen. Schafe und die Verarbeitung ihrer gesunden Milch haben Sonja Wimmer schon immer interessiert. Auf ihrem Hof am Ufer der Salzach hält sie neben Pferden, Schweinen und Hühnern auch Schafe und Ziegen und macht Mozzarella und Frischkäse aus ihrer Milch. Der Koch und Wirt Bernhard Gössnitzer hat seine ganz eigenen Ansichten vom Kochen und Essen.
    Vom Brot bis zum Eis stellt er fast alles selbst her. „Einfach, frisch, schnell, gut“ soll ein Essen sein, „so wie es früher halt war“, sagt er. Das Fleisch bekommt der Gasthof Gössnitzer auch vom Schlachthof Leitner in Hofweiden. Die Mangaliza-Schweine der Familie Leitner leben das ganze Jahr über neben dem Hof in einem großen Garten mit Bäumen, Teichen und einem Topinambur-Feld, in dem die Schweine ab dem Herbst die Knollen ausgraben dürfen. Der Wald, das Moor und die offenen Weiten des Oberen Innviertels inspirieren den Künstler und Bildhauer Sepp Rems zu seinen märchenhaften Holzarbeiten.
    Die Metallskulpturen, die in seinem Waldgarten stehen, setzt er aus Fundstücken seiner bäuerlichen Umgebung zusammen. Schon als er noch in die Grundschule in Feldkirchen ging, hat Johannes Eichberger gewusst, dass er Uhrmacher werden will. Nach seiner Lehre in Salzburg ist er in seinen Heimatort im Oberen Innviertel zurückgekehrt und repariert die oft jahrhundertealte Stand- und Taschenuhren, die er auch von weit hergebracht bekommt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.10.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.10.2022 ARD Mediathek
  • Folge 28
    Der Oktober in Südtirol steht ganz im Zeichen der Edel-Kastanie. Die Gasthäuser, Buschenschänken und Bäckereien servieren Gerichte rund um die „Kescht“ und sie ist fester Bestandteil beim traditionellen Törggelen. Die Gegend bei Lana und Tisens ist seit dem Mittelalter bekannt für ihre besonders schmackhaften Esskastanien. Hubert und Lorenz Knoll vom Mair-am-Turm-Hof haben einen Kastanienhain mit mehr als hundert Bäumen, die bereits von ihren Vorfahren zur „Tisner Kescht“ veredelt wurden. Während der Kastanienzeit gehen die Brüder täglich mit ihren Eimern von Baum zu Baum und sammeln auf, was neu heruntergefallen ist. Mit Knieschützern und Handschuhen ausgestattet, muss jede einzelne Esskastanie von ihnen händisch aufgelesen werden.
    Die Bäuerin Sylvia Brunner vom Kaundler-Hof benutzt keine Handschuhe, sondern eine Metallzange, um die Kastanien aus ihrer stacheligen Hülle, dem Igel, zu holen. Die aufgesammelten Kastanien brät Sylvia auf offenem Feuer in einer Lochpfanne, ohne dass sie zerplatzen. Erst richtig erhitzt und gedämpft lassen sie sich von der verkohlten Schale befreien und genießen. Der Duft von Rauch und Kastanien liegt auch in Lana in der Luft, wo an sechs Tagen die Woche Hans Laimer mit seinem Kastanienofen steht und brät. Die Kastanien stammen vom Hain neben seiner Baumschule, in der er junge Kastanienbäume züchtet. Dort veredelt Hans durch Zweige seiner Mutterbäume ganze Zelte voller Jungbäume, um den Kastanienbestand für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.10.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 12.10.2022 ARD Mediathek
  • Folge 29
    Auf den Mittelgebirgszügen des Spessarts erstrecken sich die größten zusammenhängenden Laubmischwälder in Deutschland. In einem seiner Täler fließt wild mäandernd die Hafenlohr. „Dies ist eine alte Landschaft, die gibt es gar nicht mehr. Hier ist die Zeit stehengeblieben“ schrieb schon Kurt Tucholsky auf einer Wanderung durch das Hafenlohrtal. Die Wirtin des Gasthaus im Hochspessart Ursula Roth lebt mit ihrer Familie sowie Pferden und Hühnern in der Lichtenau. „In der Industrialisierung war hier ein Eisenhammer und im Mittelalter ein Gestüt. Der Wald hat immer eine große Rolle gespielt, für die Eisenschmelze, davor für die Bischöfe von Würzburg und Mainz und für die Bewohner, die freilich nur die dünnen abgestorbenen Bäume nutzen durften“, erzählt Siegfried Roth bei der Apfelernte.
    Hubertus Bernhard hat sich immer gewünscht, hierher als Förster zurückzukehren. In dem Forsthaus in Erlenfurt, wo er aufgewachsen ist und sein Vater schon Förster war, lebt er und arbeitet „im schönsten Revier Deutschlands“, wie er sagt. Die Eichen schützt er in einigen Flächen vor Wildschweinen und zu vielen Buchen, damit sie groß werden können.
    Die Teiche am Rande der Fischzucht in Erlenfurt, die der Großvater von Markus Nolda angelegt hat, hat die Fischzucht Grimm der Natur überlassen. Hier konnte Markus Nolda Schwimmen lernen, weil ein großer Trinkwasserspeicher, der das halbe Tal überfluten sollte, von der Bevölkerung verhindert wurde. Hoch über dem Hafenlohrtal steht das Forsthaus Aurora. Der Förster Stefan Pfeuffer öffnet es am Wochenende für die Wanderer, schenkt selbst gemachten Most aus und seine Familie und Freunde helfen mit beim Backen, Kochen und Grillen, um alle Gäste zu versorgen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.10.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 19.10.2022 ARD Mediathek
  • Folge 30
    Anfang November, wenn sich die Natur schon auf den Winter vorbereitet, erscheint sie manchmal in einem Licht wie aus einer anderen Welt. In diesen Tagen gedenken wir auch der Heiligen und ihrem Leben. In der Generation unserer Eltern und Großeltern war der Namenstag wichtiger als der Geburtstag, alle kannten die Geschichten der Heiligen, deren Namen sie trugen. Außerhalb der Kirche ist traditionell bei Bildhauern, Kirchenmalern und Restauratoren das Wissen über die Heiligen und ihre Legenden groß. Der Bildhauer und Künstler Stefan Rohrmoser schnitzt neben vielen Tiermotiven von Zeit zu Zeit Heiligenfiguren nach klassischen Darstellungen.
    Diesen Figuren einen Ausdruck zu geben, ihrer inneren Haltung eine äußere Gestalt, regt ihn an zum Nachdenken über Moral, richtiges Handeln und die innere Stimme, der man folgt. Christian Bauer und Claudia Weber restaurieren die Heiligenfiguren, Gegenstände und Bilder der dem heiligen Stephanus geweihten Kirche im Chiemgau. Die vielen verschiedenen Heiligen, die in der Werkstatt in Chieming versammelt sind, mit ihren Geschichten, den historischen und den erfundenen, wurden von verschiedenen Schnitzern und Fassmalern ganz unterschiedlich gestaltet.
    Im Pfaffenwinkel ist die Tradition der Hinterglasmalerei lebendig geblieben. In Bad Bayersoien widmet sich die Bildhauerin und Malerin Christina Dichtl unter anderem der Darstellung von Heiligenfiguren auf Glas. Die von ihr jung und schön dargestellten Namenspatrone werden meist bei Taufen oder Geburtstagen verschenkt. Der Pfarrer Herbert Schmatzberger in der Marienwallfahrtskirche in Großgmain erzählt von der Entwicklung der Heiligenverehrung aus dem Vielgötterglauben der Antike bis heute. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.10.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Do. 27.10.2022 ARD Mediathek
  • Folge 31 (30 Min.)
    Sie sind Hauswirtschafterin, Landwirtin, Pflegerin und Erzieherin in einer Person: Dorfhelferinnen. Sie springen ein, wenn die Frau des Hauses ausfällt. Die Dokumentation begleitet drei junge Dorfhelferinnen in ihrem Berufsalltag, der facettenreicher nicht sein könnte. Dorfhelferinnen kommen genau dann zu Familien, wenn diese aufgrund von Schwangerschaft, Unfällen, Krankheit oder Todesfällen aus der Bahn geworfen werden und dringend Unterstützung brauchen, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Die Dorfhelferinnen übernehmen die Aufgaben der Frau des Hauses bzw. der Bäuerin. Sie packen überall da an, wo sie gebraucht werden. Mal helfen sie einer Familie im Haushalt und bei der Kinderbetreuung, beim Kochen und Einkaufen, ein anderes Mal müssen sie auf dem Hof einspringen, den Stall ausmisten, Kühe melken und die Milch rechtzeitig zur Weiterverarbeitung liefern.
    Der Film begleitet Andrea Seiler aus Triftern in Niederbayern, die gerade ihren Abschluss zur staatlich geprüften Dorfhelferin macht und sich auf ihren Einstieg ins Berufsleben vorbereitet, Paula Geißinger, die in Teisendorf wohnt und sich zurzeit vor allem um Familien und deren Kinder kümmert, und die Mittelfränkin Anja Rottler, die bei verschiedenen Einsätzen im Stall wie im Haushalt alles managt. Für alle drei ist der Beruf Dorfhelferin eine echte Berufung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 02.11.2022 ARD Mediathek
  • Folge 32
    Weithin sichtbar ragt der fast 1.900 Meter hohe Ötscher aus den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich, umgeben von urtümlichen Wäldern mit bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten, Wasserfällen und Höhlen, um die sich alte Sagen ranken. Während das angrenzende Mostviertel uraltes Bauernland ist, bekannt für sein gutes Obst, das auf vielen Höfen vor Ort verarbeitet und verkauft wird. Auf dem Hof von Adolf und Leopoldine Adelsberger im kleinen Erlauftal stehen vor allem Apfel- und Birnbäume, aus denen sie Säfte und Obstbrände herstellen.
    Im Pielachtal gibt es Kornelkirschen, die von den Einheimischen „Dirndl“ genannt werden, und eigentlich gar keine Kirschen sind, sondern Früchte von Wildsträuchern. Auf dem Hof von Melanie und Josef Fuxsteiner werden sie verarbeitet, zu mehr als 60 verschiedenen Dirndl-Produkten. Auch alte Handwerksbetriebe sind noch vielerorts zu finden. Jahrhundertelang wurde in den umliegenden Bergen Eisenerz abgebaut und in der Region verarbeitet. Das urige Hammerwerk in Ybbsitz ist immer noch in Betrieb und der Schmiedemeister Sepp Eybl optimistisch, dass er einen Nachfolger findet.
    Auch die 1880 gegründete Fassbinderei Schneckenleitner in der Stadt Waidhofen hat keine Sorgen, denn ihre Eichenfässer sind bei Winzern in aller Welt gefragt. Der Naturpark Ötscher-Tormäuer bietet wunderschöne Wanderungen an. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann ihn mit der Mariazellerbahn durchqueren, der längsten Schmalspurstrecke Österreichs. Seit Ende des 19. Jahrhunderts verbindet sie die niederösterreichische Hauptstadt St.
    Pölten mit dem 90 Kilometer entfernten steirischen Wallfahrtsort Mariazell. In einem stillgelegten Bahnhof gibt es neuerdings auch eine schöne Werkstatt: Die junge Schuhmacherin Doris Pfaffenlehner hofft, das Handwerk, das kaum noch jemand lernen will, mit schönen, ausgefallenen Produkten zu erhalten. So verziert sie ihr Leder mit feinen Mustern, und wenn man genau hinschaut, erkennt man darin winzige Birnen oder Kornelkirschen aus dem Mostviertel. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 09.11.2022 ARD Mediathek
  • Folge 33
    Musik: Lindmair Dreigesang, Haushamer Bergwachtgsang, Tegernseer Spielmusik, Tegernseer Tanzlmusi
    In der barocken Pfarrkirche St. Sixtus in Schliersee findet das Adventsingen des BR-Fernsehens mit alpenländischer Volksmusik statt, die namhafte Künstler wie Johann Baptist Zimmermann und Erasmus Grasser ausgeschmückt haben. Nach aufwändiger Renovierung erstrahlt sie in frischem Glanz. Das Programm des Adventsingens aus der barocken Pfarrkirche St. Sixtus in Schliersee gestalten namhafte Sängerinnen und Sänger und Musikantinnen und Musikanten aus der Region, die der alpenländischen Musiktradition verbunden sind und sie auf hohem künstlerischen Niveau präsentieren.
    Die musikalische Leitung übernimmt Otto Dufter, selbst leidenschaftlicher Volksmusikant und Leiter der Musikschule Grassau, die als Talentschmiede für den Volksmusik-Nachwuchs gilt. Der Schriftsteller Gerd Holzheimer hat dazu Texte geschrieben, die ohne vorweihnachtliche Sentimentalität auskommen und aus einem eigenen Blickwinkel nach dem heutigen Sinn der Adventszeit fragen. Vorgetragen werden sie vom Schauspieler und BR-Sprecher Peter Weiß. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.11.2022 BR
  • Folge 34
    Im südöstlichen Bayern, nahe der Grenze nach Tirol bahnt sich die Prien zwischen sanften Berghügeln und den Voralpen des Chiemgaus ihren Weg. Das Team von „Unter unserem Himmel“ trifft Menschen in der Adventszeit, die sich in dem besonders schneereichen Tal von der beeindruckenden Natur und Landschaft inspirieren lassen. Mit schönen Weisen unterhalten die Familienmusik Schlemer, Erich Gawlik und die Laubensteiner Bläser. Meist schon zur Adventszeit fällt im Priental reichlich Schnee. Und so findet sich hier auch der 90-jährige Bauer Simon, der nun schon seit 30 Jahren für den Deutschen Wetterdienst die Schneeverhältnisse beobachtet.
    Die beeindruckende Natur und die Landschaft inspiriert auch den Maler Franz Xaver Feist. Ein paar Kilometer flußabwärts hat er sein Atelier. Im Advent werden hier auch noch einige Bräuche gepflegt: So zwickt man am 4. Dezember, dem Namenstag der Hl. Barbara, Zwetschgenzweige ab, die dann zu Weihnachten blühen. Oder bäckt das Kleznbrot, das besonders gut bei Maria Gawlik schmeckt. In Hohenaschau lebt der Bildhauer Christian Huba mit seinen Statuen, die auch christliche Themen verkörpern.
    Und vor allem zur Adventszeit fertigt seine Frau besondere Kerzen und Dekoratives. Eine wundervolle Krippe stellt jedes Jahr die Gisa Obermaier auf, die früher bei den bekannten Aschauer Sängerinnen gesungen hat. Etwas weiter, in Höhenberg, gibt Sebastian Aringer Einblicke in seine bedeutenden historischen Funde, die eine römische Besiedelung des Gebiets um die Kampenwand belegen. Musikalisch wirken in dieser Dokumentation mit: die Familienmusik Schlemer, Erich Gawlik und die Laubensteiner Bläser mit ihren besonders schönen Weisen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.11.2022 ARD Mediathek
  • Folge 35 (45 Min.)
    Janett Platino beim Verzieren der Weihnachtsplätzchen.
    Ende November, Anfang Dezember, wenn der erste Schnee die Bergspitzen des Rosengartens bedeckt und sich die Touristen eine Weile rarmachen, wird es ruhig auf den Höfen und in den Gaststuben Südtirols. Dann ist Zeit fürs Backen der Weihnachtsplätzchen – oder, wie sie in Südtirol heißen: Weihnachtskekse. Ganz versteckt liegt das Restaurant Onkel Taa in Bad Egart am Rande der Gemeinde Partschins. Wirtin Janett Platino hat die Gaststube für einige Tage geschlossen. Beim Backen will sie nicht gestört werden. Kürbiskernkipferl, Spitzbuben mit Marillenmarmelade, Mohnchristbäume oder Florentiner Schnitten, jeder Keks muss bei Janett perfekt sein.
    Und wehe, es wird vorab genascht … Sorgfältig verpackt sie all ihre Plätzchen, heuer sind es vierundzwanzig verschiedene Sorten, in bunte Blechdosen, die sie an Verwandte und Freunde verschenkt. Anders geht es bei Mali Höller vom Baumannhof zu. Die Bergbäuerin in Signat am Fuße des Ritten backt nie mehr als fünf Sorten. Ihre Lieblingsrezepte sind einfach: wie etwa Südtiroler „Hausfreunde“ oder Butterplätzchen. Sie backt oft mehrfach im Advent, denn ihre Kekse sind immer schnell aufgegessen.
    Mit dem Naschen bis zum Heiligabend zu warten, davon hält Mali Höller wenig. Schließlich schmecken Weihnachtskekse doch gerade vorher, zu Tee oder Glühwein gereicht, am besten. Ein Gebäck mit Tradition ist der Südtiroler Zelten, ein weihnachtliches Früchtebrot. Die Zutaten variieren von Tal zu Tal. Verena Mittelberger hat das Rezept von ihrer Mutter. Anhand der Zusammensetzung ließ sich früher erkennen, wie wohlhabend eine Familie war. Wer reich war, konnte sich mehr Früchte leisten – und umso saftiger wurde der Zelten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.12.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 06.12.2022 ARD Mediathek
  • Folge 36
    Seit der aufsehenerregenden internationalen Rettungsaktion des Höhlenforschers Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle im Juni 2014 ist der Untersberg einer breiten Bevölkerung ein Begriff. Die Dokumentation „Tief im Fels – Überleben am Untersberg“ zeigt in fünf ineinandergreifenden Episoden dicht und spannungsgeladen erzählt, wie die Urgewalt des Berges die Menschen vor Ort immer wieder aufs Neue herausfordert und bedroht. Im Zentrum des Films steht der Untersberg, um ihn herum fünf Leben, die schicksalshaft mit ihm verknüpft sind. Das Höhlenforscher-Team Thomas und Uli befand sich mehrere Tagesetappen tief in der Riesendinghöhle, als sie mit der Bergung ihres Freundes und Kollegen Johann Westhauser konfrontiert waren.
    Trotz dieser einschneidenden Erfahrung gehen beide Männer ihrer Leidenschaft weiter nach und suchen nach unbekannten Höhlensystemen im Untersberg. Nach einem lebensgefährlichen Absturz in einer Schlucht begibt sich Kletterer Michael wieder auf den Weg zurück in die Wand und testet die Grenzen seines Körpers schonungslos aus. Knapp 570.000 Follower auf Instagram begleiten die junge Free-Solo-Akrobatin Milli, wenn sie auf einer selbst gebauten Schaukel hoch über dem Abgrund spektakuläre Kunststücke vollbringt.
    Die Bergbäuerin Anna und der Jagdpächter Gschlosei scheinen ein ruhiges Leben im Einklang mit der Natur am Berg zu leben. Doch dieser Schein trügt. Alle Heldinnen und Helden dieser Geschichte haben hautnah erfahren, dass es am Untersberg um Leben und Tod geht und der Berg gnadenlos sein kann. Der Filmautor Peter Künzel liefert exklusive Einblicke in sehr unterschiedliche Biografien am Untersberg und erzählt in gigantischen, atemberaubenden Filmaufnahmen, wie brutal und befreiend dieser Berg in den Berchtesgadener Alpen das Leben der Menschen prägt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.12.2022 BR

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