• Folge 11 (40 Min.)
    Margarethe Huese teilt die Leidenschaft ihres Mannes Arjen zu den selbst gezogenen Blumen. – Bild: BR/​Jürgen Katzur
    Margarethe Huese teilt die Leidenschaft ihres Mannes Arjen zu den selbst gezogenen Blumen.
    Unsere Schnittblumen haben oft viele Flugkilometer hinter sich. Doch einige Gärtner in Bayern und Österreich bauen sie auf dem Acker an, ohne Dünger oder Spritzmittel. Diese Blumen haben zudem festere Stiele und sind gut haltbar – wie die aus unseren Gärten. Blumenzüchter auf dem Land – das sind oft kleine und mittlere Betriebe, die mit viel Aufwand und Herzblut arbeiten. Der Holländer Arjen Huese ist Pionier im Schnittblumen-Anbau, im Freiland kultiviert er Blumen schon 20 Jahre lang. Seit 2020 wohnt er mit seiner Familie im Chiemgau und bewirtschaftet nahe Bad Endorf ein 2.000 qm großes Feld. Über 100 Blumensorten blühen hier von April bis Oktober – ohne Kunstdünger oder Insektizide.
    Das ist die Philosophie der „Slow Flower Bewegung“, die sich für einen nachhaltigen Schnittblumenanbau stark macht. Arjen Huese gehört zu ihren Gründungsmitgliedern. Sein besonderes Steckenpferd: Er gewinnt selbst Saatgut und züchtet – von der Nelkenwurz allein hat er schon drei neue Auslesen geschaffen. Noch ganz am Anfang steht die Landschaftsarchitektin Laura Steiner. In der Nähe von Prutting im Landkreis Rosenheim hat sie einen 1.000 qm großes Feld gepachtet und bietet seit zwei Jahren direkt an der Straße ein Selbstpflückfeld für Bioblumen an.
    Im ersten Jahr lief trotz Trockenheit alles gut, im zweiten Jahr kämpft die Nebenerwerbs-Gärtnerin wegen der heftigen Niederschläge mit neuen Herausforderungen. Nicht weit vom oberösterreichischen Kremsmünster liegt der Vierkanthof der Gärtnerin Elisabeth Rehrl, die sich im Internet „Lisi Grün“ nennt. Wo früher Schweine gezüchtet wurden, gedeihen jetzt seltene Blumen und junge Gemüsepflanzen. Ihr Selbstpflückfeld ist nur eins von mehreren Standbeinen, ihre Hauptbeschäftigung sind Trockenblumen, die auf dem alten Heuboden luftgetrocknet werden, in den Wintermonaten flicht sie daraus dekorative Kränze. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.05.2025 BR
  • Folge 12 (45 Min.)
    Forstwirt Christof Körner besitzt einiges an Wald rund um Teuschnitz.
    Der Frankenwald, ein Gebiet, das zu den am stärksten bewaldeten Regionen Bayerns gehört, verändert seit kurzem sein Gesicht. Denn die Fichte stirbt, weitflächig und rasant. Waldbesitzer sowie Förster sehen darin aber dennoch eine Chance. Innerhalb von nur ein paar Jahren geht im oberen Frankenwald etwas verloren, was Generationen über Jahrhunderte hinweg aufgebaut haben: der Wald. Anfangs noch Mischwald, entwickelte er sich ab 1800 immer mehr zur Fichtenmonokultur. Eisenerzabbau und Glashütten in der Umgebung benötigten Unmengen an Holz und die so verdrängte die schnell wachsende Fichte Buche und Tanne. Heute setzen zunehmende Hitze und Trockenheit der Fichte zu.
    Sie ist nicht mehr gewappnet gegen den Borkenkäfer. Ihre natürliche Abwehr, das Harz, schwindet mangels Wasser, durch steinige und nährstoffarme Böden sowie steile Hänge hat die Fichte zudem wenig Halt und nicht zuletzt lässt die Monokultur dem Käfer freie Bahn. Christof Körner, Waldbesitzer und Forstwirt aus der kleinen Stadt Teuschnitz, pflanzt und sät, so viel er kann. Er ist hier einer der wenigen, die allein vom Wald leben und die auf Vielfalt setzen. Bereits sein Großvater hatte Buchen und Tannen stehen lassen. Auch Luitgard und Wilhelm Löffler haben noch einen eigenen, kleinen Wald, den sie selbst bewirtschaften.
    Dreiviertel der Fichten mussten sie schon fällen. Einen Teil davon machen sie zu Brennholz, einen Teil verkaufen sie. Die Fichten sind gepflanzt worden, als sie noch Kinder waren. Christina Leuthäußer studiert Forstingenieurwesen und arbeitet im Betrieb Rothenkirchen. Ihre Arbeit hier macht ihr Mut, weil ein Mischwald besser an den Klimawandel angepasst sein wird als der jetzige Bestand. Auch Peter Hagemann, Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Rothenkirchen, ist motiviert, mit großflächigen Pflanzungen und Saaten neuer Baumarten etwas bewegen zu können. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.05.2025 BR
  • Folge 13 (45 Min.)
    Soweit das Auge reicht, schmücken leuchtend blaue Kornblumen die sanften Hügel der Rhön.
    Wie klingt das sommerliche Bayern? Dieser Frage geht Filmautor Klaus Röder nach und besucht Menschen im Allgäu und in der Rhön, die sich auf ihre Weise mit Klängen des Sommers auseinandersetzen. In Hohenschwangau hört man alle Sprachen dieser Welt. Andreas Kainz ist Schlossführer und auch hier aufgewachsen. Er ist an den Trubel und die Vielfalt gewöhnt. Wie auch Thorsten Reinke, der in dritter Generation einen der ältesten Souvenirläden im Ort betreibt. In Mellrichstadt fängt der Fotograf Tom Bauer Klänge ein. Er gestaltet den Internetauftritt des Bio-Hotels Sturm und versucht, Gäste über Geräusche zu gewinnen.
    Ein paar Kilometer weiter, in Bischofsheim, lebt der Designer und Künstler Marco Wagner. Er ist ein Freund der Stille, geht aufdringlichem Lärm aus dem Weg. Er liebt das Summen seiner Bienen, das Zwitschern der Vögel und alles, was die Natur in seiner ruhigen Lage so an Tönen bietet. In Ginolfs haben die Brüder Maggi und Flo eine Jugendidee in die Tat umgesetzt. Sie gaben ihre Berufe auf und züchten Alpakas. Das beruhigende Summen, das die sonst sehr stillen Tiere von sich geben, fasziniert die beiden.
    Zurück im Voralpenland geht es etwas lauter zu: Jochen Wagner ist Pfarrer und leidenschaftlicher Motorradfahrer. Moto Guzzi- und Ducati-Motorengeräusche sind für ihn Klänge der Freiheit. In der alten Wasserwachthütte am Schwansee betreiben Nikola und Helga Zich einen kleinen Kiosk. Inmitten der Natur finden hier Wanderer und Badegäste Ruhe und Bewirtung. Und schließlich erhebt sich Matthias Schulze Dieckhoff mit seinem Propellerflugzeug in den sommerlichen Himmel der Rhön. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2025 BR
  • Folge 14 (45 Min.)
    Wer erstmals in den Bregenzerwald fährt, staunt über die vielen schönen Holzbauten, die zugleich modern wirken, aber auch an alte Bauformen erinnern. Überzeugte Architekten, Handwerker und Bauherren haben hier einen charakteristischen Baustil entwickelt. Der Bregenzerwald liegt im österreichischen Bundesland Vorarlberg, das an Bayern grenzt. Schon vor 50 Jahren dachte man in dieser Region darüber nach, wie man die alte Baukultur weiterentwickeln kann – während sie anderswo von Allerweltsbauten verdrängt wurde.
    So entstand eine eigene Architektur-Szene, die mittlerweile weltweit Beachtung findet. Als Baumaterial dient, was es hier seit jeher gibt und immer nachwächst: Holz. Heute wird es mit mehr Glas kombiniert, so dass viel Licht in die Häuser fällt. Das Holz macht sie heimelig, ein schlichter, eleganter Baustil und handwerkliches Können werden auch kommende Generationen schätzen. Der Film stellt Menschen vor, die in diesem Sinne bauen. Wie der Architekt Hermann Kaufmann, der den Bregenzerwald-Stil maßgeblich mitgeprägt hat.
    Seine junge Kollegin Nina Beck will neues Leben in alte Häuser bringen. Sie hat selbst eins bezogen, das sie peu ŕ peu saniert und dafür weniger Miete zahlt. Das Architekturbüro Innauer /​ Matt in Bezau hat inzwischen Aufträge aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, freut sich aber besonders über einen vor der Haustür: die neue Schule, komplett aus Holz gebaut und mit 160.000 handgemachten Schindeln verkleidet. Solche Aufträge sorgen dafür, dass der junge „Schindeler“ Daniel Hutle mit seinem fast ausgestorbenen Beruf eine Zukunft hat.
    Claus Schwarzmann kann Fenster aus unbehandeltem Holz bauen, die so schön wie Möbelstücke und mindestens so langlebig wie Kunststoff-Rahmen sind. Und Zimmermeister Dietmar Berchtold kann stolz darauf sein, dass „seine Handschrift“ in seinem Heimatdorf Andelsbuch mittlerweile unübersehbar ist. Ein Film über Menschen, für die Arbeit mehr bedeutet als Geld verdienen. Und über eine Region, die sich ihren besonderen Charakter bewahrt. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.06.2025 BR
  • Folge 15 (45 Min.)
    Es ist kurz nach fünf Uhr morgens, der Geruch von Kuhmist liegt in der Luft, und mehr als hundert Tiere warten im Stall auf ihr Futter – Alltag einer Landwirtin. Für Lehrling Lucia Mayer aus Altusried ist das der Traumberuf. Lucia Mayer ist mit der Landwirtschaft groß geworden, die Familie besitzt einen kleinen Milchwirtschaftsbetrieb mit 40 Kühen in Altusried. Ungewöhnlich ist es nach wie vor, wenn eine Frau die Ausbildung zur Landwirtin macht. In ihrer Berufsschulklasse gibt es bis auf eine einzige Mitschülerin nur junge Männer.
    Auf Lucia warten aber noch ganz andere Herausforderungen. Das letzte Lehrjahr verbringt sie auf einem Ausbildungs-Bauernhof. Bei Elmar Karg in Hergatz steht sie plötzlich vor Aufgaben, die sie von zu Hause nicht kennt: mit dem schweren Lader durch die engen Straßen im Ort fahren oder 180 Kühe den Alpweg hinauftreiben. Allen landwirtschaftlichen Krisen zum Trotz – immer mehr junge Menschen in Bayern wollen Bauer oder Bäuerin werden. So ist das auch im Allgäu. In der Landwirtschaftsschule in Kempten herrscht kein Mangel an Nachwuchs.
    Ferdinand Brams möchte Bauer werden, seitdem er laufen kann. Sein einziges Problem: Er besitzt keinen Hof. Nach einer abgeschlossenen Lehre zum Uhrmacher wagt er, mit 25 Jahren, jetzt doch den Schritt. Traktor fahren, Pflanzen bestimmen, aber auch der richtige Umgang mit Kühen stehen nun auf seinem Stundenplan. Für einen, der nicht vom Hof kommt, ist das erst mal viel Stoff. Eines macht Ferdinand aber keine Sorgen mehr: ohne Hof einen Job zu finden. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.06.2025 BR

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