• Folge 27 (45 Min.)
    Da sprühen die Funken wie bei einer Wunderkerze. Jakob schneidet Stahl-Stücke, die dann zu einem Damastmesser verarbeitet werden sollen. – Bild: BR/​Markus Schindler/​Pius Neumaier
    Da sprühen die Funken wie bei einer Wunderkerze. Jakob schneidet Stahl-Stücke, die dann zu einem Damastmesser verarbeitet werden sollen.
    Der Winter ist im Bayerischen Wald hereingebrochen. Früher traf man sich in dieser Zeit in der dörflichen Schmiede, um sich am Feuer aufzuwärmen. Schmieden gibt es nicht mehr in jedem Dorf, doch vereinzelt findet man sie noch – oder besser gesagt, wieder. Verena Wagner besucht in ihrem Film drei Werkstätten in unterschiedlichen Ecken des Bayerischen Waldes. Jakob Adam ist Klingenschmied, lebt und arbeitet auf seinem abgelegenen Hof im Weiler Heitzenzell unweit von Viechtach. Jakob hat sich seit seiner Jugendzeit seine Werkstatt am Hof der Eltern eingerichtet und immer mehr erweitert. Er brennt für das Schmieden, bei ihm entstehen Klingen in allen Variationen, aber vor allem besondere Damastmesser, Äxte und Schwerter. Neben dem Schmieden ist Jakob Musiker, spielt einige Instrumente und hat sich sein eigenes Tonstudio eingerichtet. Franz Nothaft ist Schmied in vierter Generation. Mit seinen 87 Jahren steht er immer noch fast jeden Tag am Feuer – und das seit über 70 Jahren. Die Traditionsschmiede ist im Dorf Unterfrohnstetten zwischen Deggendorf und Hengersberg. Erst im Alter ist er zum Kunstschmieden gekommen. Oft ist sein 11-jähriger Enkel Matthias mit ihm in der Schmiede. Wird er die Schmiede in fünfter Generation übernehmen? Robert Buchberger ist Kunstschmied. Er stammt aus dem oberösterreichischen Steyr und ist er vor ein paar Jahren in die Heimat seiner Frau Antonia nach Grainet gezogen. Mit viel Eigenleistung hat er sich hier auch seine helle, freundliche Werkstatt gebaut. Er fertigt Geländer, Tore, Grabkreuze aus traditionellem Schmiedeeisen oder auch in moderner Metallgestaltung an. Zwischendurch zeichnet er Entwürfe per Hand und schmiedet kleine Stücke wie ein für immerwährendes Ofenbesteck, bestehend aus „Schauferl, Beserl und Schürhakel“. Auf Märkten in seiner Umgebung lässt er das alte Handwerk wieder aufleben, so wie am Christkindlmarkt in Grainet. Zu später Stunde hat hier die Perchtengruppe Thalberger Heandltrommler aus Wegscheid einen Auftritt. In traditionellen Gestalten des „bluatigen Damal“, der „Drud“ oder dem „Woif“ vertreiben sie die bösen Wintergeister. Das Schmiedehandwerk gehört zu den ältesten Handwerken der Geschichte und es lebt bis heute weiter, wenn auch in einer Form, die sich längst gewandelt hat. (Text: BR)
    Deutsche Streaming-Premiere Di. 02.12.2025 ARD MediathekDeutsche TV-Premiere So. 07.12.2025 BR
  • Folge 28 (50 Min.)
    Die beiden Wirte Christian Klostermann und Dominik Schuller.
    Es sind nicht nur die beinahe vollständige Stadtmauer mit den vier Toren und die vielen historischen Gebäude, die Amberg schön und lebenswert machen. Es sind auch die vielen Wirtshäuser, die beinahe immer offen und voll sind und Treffpunkt für die Amberger. Amberg ist Bierstadt. Fünf Brauereien gibt es hier, und die Amberger gehen gern ins Wirtshaus. Im Dezember ist besonders viel los, denn die Wirtshäuser haben eigene Veranstaltungen. Bands spielen im „Bootshaus“ auf der Terrasse über der Vils oder im Biergarten, dem „Glühgarten“ vom Winkler Bräuwirt. Auch die Zoiglstube hat an einem Wochenende im Advent geöffnet. Stimmungsvoll ist es auf dem Christkindlmarkt zwischen der Basilika St. Martin und dem gotischen Rathaus. Mit ihrem fast kompletten Mauerring, den vier Toren und den vielen historischen Gebäuden hat die Stadt Amberg ihr mittelalterliches Bild bewahrt. Die Stadt in ihrer Schönheit zu erhalten, sichtbar zu machen und noch lebenswerter, dafür engagiert sich eine Gruppe von Ambergern. Vor fast 40 Jahren hat Achim Hüttner mit anderen Gleichgesinnten die „Interessengemeinschaft menschengerechte Stadt“ gegründet. Amberg ist im Krieg kaum zerstört worden. Aber es wäre wohl einiges Erhaltenswertes ohne den Einsatz des Vereins verloren gegangen, wie es in vielen anderen Städten passiert ist. An der Vils haben Eva Bogner und ihr Vater fünf unscheinbare Häuser in ein Hotel und Restaurant verwandelt und ihren mittelalterlichen Ursprung sichtbar gemacht. Das Casino im ehemaligen Kirchenbau des Franziskanerklosters ist durch Evi und Hans Graf wieder zu einem Wirtshaus für alle geworden – für die Theaterbesucher im Stadttheater nebenan, für die Stammtische, Kartenspieler und für die Handwerker und Stadtbeamten in der Mittagspause. Direkt gegenüber vom Casino steht das Haus der früheren kurfürstlichen Posthalterei. Später entstanden hier eine Leihbücherei und der erste Buchladen der Oberpfalz. Rosi Mayr führt zusammen mit ihrem Sohn die Buchhandlung, die ihr Urgroßvater gegründet hat. Sie repariert auch die alten Bücher, die ihr die Amberger bringen. Die Räume der ehemaligen Druckerei sind seit zwanzig Jahren Galerie und Veranstaltungsort. In der Residenz der Pfalzgrafen geht es heutzutage um Luft. Am Anfang sind Willhelm Koch und sein Verein nicht ernstgenommen worden mit der Idee, ein „Luftmuseum“ einzurichten. Mittlerweile ist es eine Attraktion in Amberg. Mit Objekten und Installationen, die oft auf sehr humorvolle Weise dieses Element darstellen. Der Handel mit Eisen und Eisenerz, das auf der Vils Richtung Regensburg transportiert wurde, hat Amberg einstmals reich gemacht. Heute ist Amberg von Industrie umgeben. 1882 wurde vor Amberg die Luitpoldhütte gebaut, ein Hochofen zur Verhüttung von Eisenerz. Es gibt sie noch immer, seit über hundert Jahren ist es eine Gießerei, die Gussstücke für Großmotoren, Landmaschinen und Kompressoren herstellt. Neben den Resten der Maxhütte ist es eines der letzten Unternehmen der Schwerindustrie in der Oberpfalz. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.12.2025 BR
  • Folge 29 (45 Min.)
    Papierfiguren muss man verstärken, damit sie nicht mit der Zeit Schaden nehmen. Wichtig ist natürlich, dass sie erhalten bleiben.
    Viele Orte rund um Innsbruck haben eine alte und immer noch sehr lebendige Krippentradition. Für die riesigen und kostbaren Hauskrippen werden die Stuben ausgeräumt, frisches Moos gesucht und sogar winzige „Christkindlkrapfelen“ gebacken. Kurz vor Weihnachten müssen alle mithelfen, die gesamte Familie Gratl auf dem Wölflhof in Ranggen. Drei Generationen verwandeln die gesamte Stube in eine große Krippe: Franz Gratl mit seiner Frau Hanna, Sohn Wolfgang, Schwiegertochter Michaela und die Enkeltöchter Theresa, Melanie und Viktoria. Mit vereinten Kräften tragen sie die schweren Teile des Krippenberges aus Buchenwurzeln aus dem Keller. Auf der anderen Seite des Inns, in Zirl, hütet Johannes Prantl einen sehr seltenen Krippenschatz: Krippenfiguren aus Papier, gemalt von seinem Urgroßvater Franz Seelos, einem gefragten Krippen- und Kirchenmaler. Die Krippenmotive von Franz Seelos wurden oft kopiert und nachgeschnitzt. Nur eine Figur hat damals Ärger mit dem Pfarrer eingebracht, weswegen sie fast ein Jahrhundert lang unten in die Krippenschachtel verbannt wurde. Erst sein Urenkel Johannes Prantl traut sich, die „Nackerte“ wieder herauszuholen. Schon lange vor Weihnachten sind die „Krippala“, wie die leidenschaftlichen Krippenaufsteller in Tirol heißen, auf der Suche nach dem richtigen Moos. Dabei hat jeder seine eigene Technik. Auch mit 83 Jahren schnitzt Altbauer Franz Gratl immer noch jeden Tag ein Schaf. Immer aus Zirbenholz, liegend, stehend oder springend und am liebsten ganze Gruppen, denn Schafe stehen niemals gern allein. Bei den Gratls auf dem Wölflhof sind nicht nur das Moos und eine Horde von Schafen ein Aushängeschild für die Krippe, sondern auch die „Kranzl“. Besonders flach und in die richtige Richtung müssen sie gebunden sein, die Tannenzweige auf langen Stöcken, die die Krippen rundum einrahmen. In Zirl hingegen werden dem Christkindl zu Weihnachten extra klitzekleine Krapfen gebacken und in die Krippe gelegt. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.12.2025 BR
  • Folge 1 (45 Min.)
    Liselotte Trainer, eine der damaligen Schülerinnen, deren Schulweg über die Brücke nach Bad Bayersoien führte. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
    Gerade im Winter zeigt sich das Ammertal mit seiner zauberhaften Landschaft auf besondere Weise. Filmautor Klaus Röder trifft entlang der winterlichen Ammer, zwischen Ettal und Dießen, Menschen, die am Fluss leben und aufgewachsen sind und spürt deren Geschichten nach. Dabei lassen sich auch die landschaftlichen und geologischen Besonderheiten an den Ufern des Flusslaufs entdecken. Zwischen Oberammergau und Ettal, am Eingang zum Graswangtal, in den Moorwiesen, entspringt die Ammer. Von dort aus fließt sie durch die Ammerschlucht zwischen Saulgrub und Echelsbach, dann weiter über Rottenbuch, Peiting, Weilheim und mündet bei Dießen in den Ammersee. Am Oberlauf der Ammer zeigt ein Zimmerer eine kleine hölzerne Sauna, die sein Großvater, der in Finnland gewesen ist, direkt am Ufer aufgestellt hat. Etwas flussabwärts trifft das Filmteam ehemalige Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Kreut, Hargenwies und Peustelsau, die noch in den Sechzigerjahren täglich durch die Ammerschlucht auf die andere Seite nach Bad Bayersoien zur Schule gingen – sommers wie winters. Auch deren Kinder führen die Höfe in den idyllisch gelegenen Weilern weiter. Das Elektrizitätswerk Kammerl, die Scheibum, die Schleierfälle und die Schnalzhöhlen säumen die Ufer der Ammer flussabwärts. Unterhalb der Echelsbacher Brücke liegt versteckt die Schleifmühl. Der Besitzer des alten Gehöfts führt durch die unbewohnten bäuerlichen Räume, nur im Stall leben Ziegen und Schafe. Vorbei an der Säulenhalle Stoi 169 bei Polling, entdeckt das Filmteam außergewöhnliche Oldtimer und liebevoll restaurierte Wirtschaftsgebäude im Klosterareal von Polling. Hier werden alte Mercedes SL zu wertvollen Liebhaberstücken hergerichtet. Filmautor Klaus Röder erkundet im Winter das Ammertal mit seiner zauberhaften Landschaft. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.01.2026 BR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Auf fast 2000 Metern Höhe kann man im Winter am Nebelhorn im Iglu übernachten.
    Der Winter kommt erst einmal leise daher: Der erste Schneefall dämpft alle Geräusche. Doch so still bleibt es nicht lange. Eine Klangreise durch das Berchtesgadener Land und das Allgäu zu spiegelglatten Seen, Iglus und Geistervertreiberinnen. (Text: BR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.12.2025 ARD MediathekDeutsche TV-Premiere So. 11.01.2026 BR

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