2022, Folge 1–18

Ende 2019 gab es laut BR-Informationen bereits mehr als 2500 Folgen
  • Folge 1
    Die Dörfer, Weiler und einzelnen Höfe der Gemeinde Surberg liegen an den Bergrücken über dem Surtal zwischen Traunstein und Teisendorf. Umgeben von der imposanten Kulisse der nordöstlichen Alpenkette ist es ein beinahe unbekannter Landstrich geblieben, wo die Menschen sich ihrer Geschichte und der Bräuche erinnern, aber auch neue Wege gehen. Durch die hügelige Landschaft führte schon im Altertum die römische Militärstraße Via Julia von Salzburg nach Seebruck am Chiemsee. Christian Pößenecker forscht seit Jahren zur Via Julia.
    Auch anhand von Fundstücken konnte er den Standort der römischen Straßenstation Arto Briger bestimmen. Im Mittelalter herrschte das Adelsgeschlecht der Surberger über das Gebiet. Zu ihrer Burg gehörte auch das Wirtshaus im Ort Surberg, in dem heute die Tochter der letzten Wirte mit ihrer Familie lebt. Sie haben einen Weinhandel und manchmal wird das schöne alte Wirtshaus noch für Gäste geöffnet. Sylvia von Miller und ihr Team haben auch den Hof von Herbert Gnadl besucht, wo sich die Kühe im Schnee des Vorgartens wohlfühlen.
    Herbert Gnadl und sein Sohn Markus sind schon lange davon überzeugt, dass die Tiere frische Luft und Bewegung brauchen, auch im Winter. Vor den Dörfern und Weilern in Surberg findet man die Totenbretter zum Gedenken an die verstorbenen Verwandten. Der Bildhauer Johann Brunner hat für seine Großtante eines dieser Totenbretter angefertigt. Er zeigt dem BR-Team auch die Gedenkstätte zur Erinnerung an die ermordeten KZ-Gefangenen auf einem Todesmarsch Richtung Österreich. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.01.2022 BR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Lange galt der Winter im Gemüsegarten als tote Zeit, alles lag still. Doch langsam erkennt man: Viele Gemüsesorten, Kräuter und Salate sind wesentlich frostfester als bislang bekannt. Zudem kann im Spätherbst Gesätes und Gepflanztes den ganzen Winter über geerntet werden. Peter Zenker baut im Erdinger Moos Wintergemüse im großen Stil an. Seit acht Jahren setzt der Biobauer ausschließlich auf die späte Jahreszeit und hat damit ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt. Zu seinem Sortiment gehören: Lauch, Karotten und viele Kohlsorten wie Blaukraut, Wirsing, Weißkraut und Grünkohl. Die Nachfrage im Winter steigt stetig.
    In den Tiroler Alpen, auf 850 Meter Höhe am Hattingerberg, pflegt Tanja Westfall-Greiter ihren Küchengarten. Darin wachsen alte Gemüse- und Kräutersorten aus aller Welt – Sorten, die in keinem Supermarkt mehr zu finden sind. Im Ein-Frau-Betrieb versorgt sie ihre und 25 weitere Familien mit Gemüse. Zwei ungeheizte Folientunnel helfen ihr durch den langen Winter. Während draußen noch meterhoch Schnee liegt, duftet es im Tunnel zart nach weißer Melisse und Tanja Westfall-Greiter kann sogar den ersten Vogerlsalat ernten. Darüber freut sich besonders Haubenkoch Christoph Bickel, der in seinem Gourmetrestaurant in Innsbruck auf regionales Gemüse setzt und zu Tanjas Stammkunden gehört.
    Den ganzen Winter lang mit Gemüse aus eigenem Anbau versorgt zu sein ist Ziel der Dorfgemeinschaft von Schloss Tempelhof. Das Gärtnerteam baut auf insgesamt 32 Hektar Gemüse an, für sich und für den Verkauf. Angelika Grün, die in Schloss Tempelhof kocht, sieht die Kunst einer Selbstversorgerküche darin, das Gemüse möglichst vielfältig zuzubereiten. Aus Kürbis etwa, der als Lagergemüse nicht ewig hält, kocht sie nicht nur Suppe, sondern auch Lasagne, würziges Chutney oder Kuchen, um den Winter auch kulinarisch abwechslungsreich zu gestalten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.01.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 18.01.2022 BR Mediathek
  • Folge 3
    Der Filmautor Peter Künzel begleitet Menschen im Winter der Berchtesgadener Berge: Hoch oben, über dem Königssee, Thomas Huber, den älteren der Huberbuam und Steno Pfnür, den angehenden Bergführer, durch die Felsrippen der Jungfrau. Oder Moni Lenz mit ihrer Tochter bei der Spurensuche im Schnee. Es ist Naturverbundenheit, die die Einheimischen hier oben hinzieht. Sie haben gelernt, was der Winter am Berg bedeutet. Welche Einschränkungen er mit sich bringt, aber ebenso welche Freuden. Der Winter in den Berchtesgadener Bergen hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Wenn die Tage kürzer und kälter werden, der erste Schnee fällt und die felsigen Flanken rund um das Watzmann-Massiv weiß werden, kehrt Ruhe ein.
    Daheim, beim Kletterer Alexander Huber, dem jüngeren der Huber Brüder, sind die Wiesen um seinen Hof inzwischen schneebedeckt. Mit Minus 12 Grad ist es richtig eisig geworden und seine Schafe haben sich in den Stall zurückgezogen. In der alten Sennkammer übt Alexander auf seiner Ziach. Zeit zum Üben hat man im Winter, jetzt, wo die Bergbauern draußen einfach weniger zu tun haben. Sein Bruder Thomas, bereitet sich unterdessen gerade auf die Jagdprüfung vor. Gemeinsam mit seinem alten Spezl, dem Berufsjäger Anderl Soyter, brechen sie Richtung Hohen Göll auf, um Thomas’ jungen Hund Cerro an seine Aufgaben als Jagdhund heranzuführen.
    Der junge bayerische Schweißhund ist noch keine drei Monate alt. Die Hunde sind hier weit mehr als nur Haustiere, sie sind Begleiter und Gefährten. Oben am Pass Richtung Hallein, nahe der österreichischen Grenze, pfeift der Wind vom Untersberg rüber und treibt den Schnee über die Felder des Hochplateaus. Moni Lenz räumt ihre Einfahrt frei und auf die Frage, ob sie schon mal eingeschneit war, meint sie tief entspannt: „Wenn’s viel schneit und Du kannst daheimbleiben, dann bleib ich eh lieber daheim.“ Unter dem Kehlstein liegt die alte Jagdhütte von Florian Blaimberger.
    Sie hat einen alten Steinkeller, wo früher Gemüse für den Winter eingelagert wurde. Bis heute hat hier das Bier immer eine perfekt kühle Trink-Temperatur. Florian Blaimberger liebt die Ruhe hier oben, gerade im Winter. Joseph Pfnür, der angehende Bergführer mit dem Spitznamen Steno, bricht gemeinsam mit Thomas Huber an einem der sonnigsten Wintertage auf, Richtung Jungfrau, mitten im Watzmann-Massiv. Für beide ist diese Winterbesteigung eine Premiere und ein Höhepunkt ihres Bergwinters. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.01.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 25.01.2022 ARD Mediathek
  • Folge 4 (45 Min.)
    Schuster Felix Griesmann aus Schwangau.
    Wie kann man einem alten Polstermöbel wieder zu neuem Glanz verhelfen? Was macht einen guten Sattel aus? Wie entsteht ein Allgäuer Haferlschuh? Drei Handwerksbetriebe werden vorgestellt: Schuster Felix Grießmann in Schwangau, der Polsterer Karlheinz Mühlbauer in Peißenberg und die Sattlerwerkstatt von Sandra und Daniel Altstadt in Bernbeuren. Billige Schuhe vom Discounter, trendige Wohnlandschaften aus den bekannten Möbelgiganten. Wenn das alles nicht mehr gefallen sollte, wird es entsorgt. Hauptsache, es war beim Kauf günstig. Was spricht dagegen, einen ausrangierten Sessel wieder neu zu beziehen, sich einen maßgeschneiderten Schuh anmessen zu lassen und nachhaltig gefertigte Lederwaren vom Sattler zu kaufen, die einen ein Leben lang begleiten? Eines auf jeden Fall: Die Tatsache, dass es diese Handwerksbetriebe bei uns kaum noch gibt.
    Richtige Schuster, gute Polsterer und Sattler sind schlichtweg schwer zu finden. Autor Klaus Röder besucht drei Werkstätten in Peißenberg, Bernbeuren und Schwangau und schaut den Handwerkern mit der Kamera über die Schulter. Es sind jüngere Menschen, die entweder den Betrieb der Eltern, teils in der vierten Generation fortführen, oder den Mut hatten, sich eine neue Werkstatt aufzubauen. Auf jeden Fall haben alle reichlich zu tun und einen hohen Anspruch an ihre Arbeit. Sie fertigen Schuhe, Polstermöbel, Verdecke, Taschen, Gürtel und Sättel von höchster Qualität und Ästhetik. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.02.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 01.02.2022 ARD Mediathek
  • Folge 5
    Im südlichen Bayerischen Wald nahe der Grenze zu Österreich. Auf seinem kleinen Anwesen in der Meßnerschlagerwaide geht Adolf Fenzl seiner Winterarbeit, dem Besenbinden, nach. Zwischen Thalberg und Breitenberg heißt ein kleiner Weiler Spießbrunn. Hier ist die Familie von Manz daheim. Die Möbel, die der Schreiner Philipp von Manz herstellt, sind aus edlen Hölzern, und was bei Familie von Manz auf den Tisch kommt, stammt alles aus der eigenen Landwirtschaft, sogar der Wein. Die Waldler aus der Gegend um Wegscheid treffen sich im Grenzstüberl von der Meßnerschlagerwaide. Da kommen nicht nur der Philipp und der Adolf zum Eisstockschießen, sondern auch Künstler wie der Bildhauer Michael Laus. Er ist vielleicht der begabteste Bildhauer aus dem Raum Passau.
    Das Filmteam darf dabei sein, wie eine seiner großen Figuren entsteht. Im Grenzstüberl werden in der Faschingszeit Wetten abgeschlossen wie diese: Der Fenzl Hans wettet, dass er mit seinem Mercedes MB Trac den voll beladenen Getränkewagen vom Fischer Hias wegzieht, obwohl dieser mit all seinen PS dagegenhält. Den Ausgang dieser Wette hat das BR-Team gefilmt, genauso wie das „Saukopfessen“ beim Frickenhammer Schmied in Meßnerschlag. Der Jogl, der Wirt des Grenzstüberls, der auch ein gute Sänger ist, führt das Filmteam durch seinen winterlich verschneiten Wald und erzählt Schmugglergeschichten. Er liebt seinen Wald und sagt: „Ein Waldler ohne Wald, des ist nix.“ (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.02.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.02.2022 BR Mediathek
  • Folge 6
    Ein Abend und eine Nacht in den späten 1950er-Jahren: Der Film beginnt mit dem Anzünden der Gaslaternen in der Dämmerung und endet mit dem Heimwanken von notorischen Nachtschwärmern in den frühen Morgenstunden. Dazwischen liegt eine höchst unterhaltsame und abwechslungsreiche Zeitreise durch verschiedene Großstadtmilieus im bayerischen Wirtschaftswunderland, das Sybille Krafft in der Reihe „Damals“ aufleben lässt. Nächtliche Razzia im Münchner Vergnügungsmilieu: Isar 12 rückt mit einem Opel Blitz aus, um vor laufender Kamera „Bordsteinschwalben“, so der damalige Polizeijargon, zu kontrollieren.
    Zur gleichen Zeit schrubben weibliche Putzkolonnen im Depot die Straßenbahnen, sortieren Schichtarbeiter Pakete für die „Ostzone“ und kriechen Obdachlose im Männerasyl in ihre Stockbettpritschen. Die seltenen Schätze aus dem Fernseharchiv zeigen nicht nur so unterschiedliche Welten wie von Stars und Starlets auf dem Madame-Ball, Teenagern bei Twist und Rock ‚n‘ Roll oder Gastarbeitern in ihren Unterkünften. Die Schwarz-Weiß-Filme dokumentieren auch die Nachtarbeit hinter den Kulissen – von Bahn und Post, Rundfunk und Verlag bis hin zu Polizei und Krankenhaus. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.02.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 15.02.2022 ARD Mediathek
  • Folge 7
    Das unterfränkische Mainviereck zwischen Spessart und Odenwald ist ein spannendes Mundartgebiet, denn dort treffen fränkische, hessische und schwäbisch geprägte Mundarten aufeinander und mischen sich in einzigartiger Weise. Steffi Kammermeier, die sich auf bayerische Dialekte spezialisiert hat, präsentiert sie in ihren Filmen auf unterhaltsame Weise, hört vor allem den Leuten zu, lässt aber auch Sprachwissenschaftler zu Wort kommen. Filmautorin Steffi Kammermeier zeigt die Vielfalt der Mundarten ebenso wie ihre Wandelbarkeit, denn Menschen neigen überall dazu, etwas von ihren Nachbarn „aufzuschnappen“ und sich einzuverleiben.
    In Gegenden, wo mehrere Dialekte aufeinanderstoßen, entstehen oft ganze Landstriche mit einer eigenen Sprachmischung und die unterscheiden sich dann oft noch von Dorf zu Dorf. Das Mainviereck liegt im nordwestlichsten Zipfel Bayerns. Da, wo es an Baden-Württemberg grenzt, ist der schwäbische Einfluss unüberhörbar, so wie im Gebiet zwischen Miltenberg und Amorbach. Hier verläuft die sogenannte Appel-Apfel-Linie, eine der markantesten deutschen Sprachgrenzen, wie Dr. Almut König von der Universität Erlangen erklärt. Die erkennen auch Außenstehende sofort, denn Äppel isst man nur in Hessen und diesem Teil Frankens, während die übrigen Franken, Schwaben und Altbaiern Äpfel essen.
    Je nördlicher man reist und je näher der Main an den Rhein kommt, desto mehr nehmen die hessischen Einflüsse zu, was an der jahrhundertelangen Zugehörigkeit vieler Orte zum Kurfürstentum Mainz liegt. Steffi Kammermeiers letztes Reiseziel ist Aschebersch, wie Aschaffenburg hier heißt, und da klingt es eindeutig rheinhessisch. Hier lebt der bundesweit bekannte Kabarettist Urban Priol, der seine Mundart nicht nur liebt, sondern auch als Spiel-Materie für seine Texte nutzt – zum Vergnügen seines Publikums. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.02.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 22.02.2022 ARD Mediathek
  • Folge 8
    In der neuen Folge ihrer Reihe „Leben mit einem Denkmal“ erzählt Sybille Krafft von außergewöhnlichen Menschen, die frischen Wind in das Gemäuer von historischen Pfarrhöfen gebracht haben. IIm Mittelpunkt des Films stehen private Denkmalbesitzer, die zeitgemäße Nutzungsideen für alte Gebäude entwickelt haben, die einst katholischen oder evangelischen Pfarrern als Wohn- und Amtssitze gedient hatten. Weil Kirchgänger und Kirchenleute immer weniger wurden, standen diese Anwesen oft jahrzehntelang leer und verfielen. Doch zum Glück fanden sich in ganz Bayern engagierte Denkmalfreunde, die viel Herzblut, Zeit und Geld in dieses architektur- und kulturgeschichtliche Erbe gesteckt haben.
    Die Beispiele reichen von einem spätbarocken Giebelhaus in Schwaben über einen 500 Jahre alten Vierseithof in Niederbayern bis zu einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert in Oberfranken. Im Pfaffenwinkel betreut ein Pfarrer gleich fünf denkmalgeschützte Pfarrhöfe, die zum Teil noch in ihrem ursprünglichen Sinne für die Seelsorge genutzt werden und behutsam nach allen Regeln der Denkmalkunst saniert wurden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.03.2022 BR
  • Folge 9
    Mehr Wildnis für Bayern: Im waldreichsten deutschen Bundesland will man künftig rund zehn Prozent der staatlichen Waldflächen sich selbst überlassen. Dort sollen Naturwälder entstehen, in denen wächst, was ökologisch zusammenpasst und dem Klimawandel angepasst ist. Wovon sich Fachleute auch wichtige Erkenntnisse für die Zukunft erhoffen. Das klingt gut, ist aber nicht unumstritten. Zu den neuen Schutzgebieten gehören zwei der ältesten Wirtschaftswälder in Franken, die schon im Mittelalter als Jagdreviere und Holzlieferanten genutzt wurden.
    Einer ist der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund im Norden des Steigerwalds. Naturschützer hätten sich hier einen großen Nationalpark gewünscht, aber die Bayerische Staatsregierung lehnte ab, vor allem deswegen, weil man dafür in Deutschland mindestens 10.000 Hektar Fläche braucht. Der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund hat nur 849 Hektar. Nach Ansicht einiger Fachleute ist das zu wenig, denn ein richtiger Urwald braucht viel Platz, um aus eigener Kraft eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu entwickeln. Kleine Flächen stehen unter dem Einfluss ihrer Umgebung und bringen deswegen nicht mehr Vielfalt hervor, sondern weniger, lautet das Argument.
    Der Irtenberger Wald bei Würzburg ist ein gepflegter Laubwald und ökologisch sehr wertvoll. Aber die Trockenheit der letzten Jahre hat ihm geschadet und nun vertrocknen die Rotbuchen. Da muss der Förster Wolfgang Schölch jetzt tatenlos zuschauen, hofft aber, dass im Lauf der Zeit robustere Baumarten nachkommen. Rund um den Donaudurchbruch bei Weltenburg ist der schöne alte Eichenbestand gefährdet. Denn junge Eichen kommen nur hoch, wenn man sie vor Wild schützt und für Licht sorgt.
    Dass man ausgerechnet hier einen Naturwald ausgewiesen hat, kann der Forstwissenschaftler Erwin Engeßer aus Kelheim nicht nachvollziehen. Das sehen die Befürworter des Naturwald-Prinzips anders: Es bleibt genug Platz für die deutsche Eiche, denn nur ein Zehntel des Staatswalds wird der Natur überlassen, hinzu kommen die Flächen der privaten Waldbesitzer. Umso wichtiger sind Naturwälder, die dem Klimawandel trotzen, sagen sie, und das könnten sie unbeeinflusst von Menschen besser. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.03.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.03.2022 ARD Mediathek
  • Folge 10 (45 Min.)
    Enzo Mazza kam in den 80er Jahren aus Sizilien nach München.
    Gärtnereien innerhalb der Münchner Stadtgrenze werden immer seltener. Viele Betriebe haben ihre Anbauflächen ins Umland verlegt, dort gibt es mehr Platz zu günstigeren Preisen, oder sie haben verkauft. Die Familien, die in der Stadt geblieben sind, haben alle ihren eigenen Weg gefunden, ihren Betrieb in die Zukunft zu führen. Miriam Märk hat für „Unter unserem Himmel“ Gärtnereien besucht und übers Jahr begleitet. Lisa Limmer hat die Gärtnerei ihrer Eltern in Schwabing übernommen und so eine kleine grüne Insel zwischen Neubauten bewahrt. Dass sie zudem einen Gärtner aus dem Dachauer Land geheiratet hat, macht das Angebot im Laden zwar größer, aber die Arbeit nicht weniger.
    Sie pendelt täglich zwischen Stadt und Land. Dennoch kommt ein Verkauf des Münchner Grundstücks für Lisa Limmer nicht infrage. Die Doschs sind eine der ältesten Gärtnerfamilien Münchens. Ihre Geschichte lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Als Florian Dosch den Betrieb in Denning vor ein paar Jahren übernahm, stellte sich die Frage, wie man die in die Jahre gekommene Traditionsgärtnerei in die Zukunft führt. Die Lösung war eine schwere Entscheidung, aber für die Familie die richtige. Barbara Bisle konnte sich unter dem Beruf „Gärtner“ gar nichts vorstellen, als sie ihren Mann Rainer kennenlernte.
    Heute führen die Bisles ihr „Mini-Gartencenter“ in Harlaching gemeinsam. Platz ist mitten im begehrten Wohngebiet Mangelware, daher setzt das Ehepaar auf Vielfalt und bietet von der Terrassenbepflanzung bis zum Kaktus fast alles an. Enzo Mazza kam in den 1980er-Jahren aus Sizilien nach München. Mit seiner Frau Rosemarie übernahm er später die Freilandgärtnerei in der Nähe des Tierparks. Viel verändert haben sie seitdem dort nicht. Fast wie vor hundert Jahren bauen die Mazzas mit ihren Kindern Francesca und Guiseppe Gemüse und Blumen an. Harte Arbeit, die sich nur im Familienverbund rentiert. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.03.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 15.03.2022 ARD Mediathek
  • Folge 11 (30 Min.)
    Sandstein, Kalkstein und Granit prägen viele bayerische Hauslandschaften. Seit Urzeiten nutzt man sie zum Bauen, denn es gibt sie an vielen Orten und so war der Weg kurz und das Material relativ billig. Die Arbeit im Steinbruch war früher allerdings viel aufwendiger. Trotzdem hat sich das Verhältnis umgekehrt und so ist heimischer Stein heute wesentlich teurer als ausländischer. Aber er wird geschätzt, sowohl bei der Sanierung historischer Gebäude als auch von Menschen mit Sinn für Baukunst. Kalkstein gehört immer noch zu den wichtigsten Baustoffen in Deutschland. Im Fränkischen Jura rund um Treuchtlingen wird er in großen Mengen abgebaut.
    Früher verwendete man ihn für die Wände und Dächer der sogenannten Jurahäuser, die nur noch selten neu gebaut, aber oft liebevoll renoviert werden. Zudem gibt es neue Ideen: So gestaltet der Steinmetzbetrieb Stettinger aus Dettenheim mit regionalem Sandstein exklusive Fassaden, Hoteltresen oder Wandgemälde und der Architekt und Denkmalschutzexperte Johannes Geisenhof hat damit eine repräsentative Villa gebaut. Die Qualität von bayerischem Granit als Bodenbelag schätzt man in Hallstadt nahe Bamberg bei der Neugestaltung des Marktplatzes.
    Er stammt aus den 13 Steinbrüchen der Firma Bamberger Natursteinwerke. Sonst baut sie vor allem Sandstein ab. Die Giechburg bei Scheßlitz ist aus Sandstein gebaut und wird von Bamberger Steinmetzen restauriert. Aber das ist nicht so einfach: Denn der Steinbruch, aus dem der alte Dogger-Sandstein stammt, existiert nicht mehr. Da heißt es, passende Alternativen zu finden. Auch die Familie Schuberth in Wüstenbuchau bei Kulmbach hat ihr Herz an den Sandstein verloren: Seit zehn Jahren renoviert sie den imposanten Ochsenhof, dessen Erdgeschoss aus massiven Steinquadern besteht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.03.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 22.03.2022 ARD Mediathek
  • Folge 12
    Wie lässt man ein Dorf so wachsen, dass es nicht sein Gesicht verliert, sondern Heimat bleibt? Eine Frage, mit der man sich auch in Weyarn schon lange beschäftigt. Über die vergangenen Jahre ist hier eine neue Ortsmitte entstanden. Und sie schaut anders aus als das, was in vielen Dörfern im gleichen Zeitraum entstanden ist. Im Film trifft der Filmautor Begeisterte und Skeptiker, Einheimische und Neubürger in einer Gemeinde, in der manches etwas anders läuft als anderswo Über ein Jahrzehnt ist es her, da verlief durch Weyarn ein tiefer Graben. Der Grund war die geplante Bebauung des Klosterangers.
    Die einen sahen hier die Chance, Wohnraum für Einheimische zu schaffen, einen Supermarkt zu bauen und die alte Klosterbrauerei zu retten. Die anderen fürchteten, die Gemeinde verkaufe ihr Tafelsilber und ruiniere das Ortsbild. Nun steht auf dem Anger ein neues Wohngebiet. Das wurde gleich mehrmals ausgezeichnet. Was kein glücklicher Zufall ist, sondern damit zusammenhängt, dass Bürgerbeteiligung in Weyarn großgeschrieben wird. Für Investor und Architekten war das eine neue Erfahrung. Zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Betty Mehrer und dem Arbeitskreis Altersplanung.
    Die brachten so überzeugende Argumente, dass am Ende sieben Mehrgenerationenhäuser gebaut wurden, in die auch Einheimische zogen, die dafür ihr Haus und ihren Garten verkauften. Dass für diese Wohnungen genug Nachfrage besteht, wurde anfangs ebenso bezweifelt wie der Erfolg des Gemeinschaftsgartens. Statt einer Unkrautwüste ist mitten auf dem Anger ein vielfältiger Garten für alle Bürgerinnen und Bürger entstanden. Ebenso das neue Klostercafé. Und ein sehr besonderer Supermarkt, von dem ein heimischer Betrieb profitiert: Die Kuchentheke wird aus der Tortenschmiede beliefert – einer Konditorei in einem umgebauten Kuhstall.
    Es gibt in Weyarn aber auch noch Ställe, in denen Milchkühe stehen. Zum Beispiel auf dem Taubenberger Hof. Da modernisiert Alois Riedenauer den Betrieb seiner Großeltern mit großem Optimismus. Nicht allen gefällt die Anger-Architektur. So wie Markus Fichtmeier. Der kümmert sich trotzdem um das neue Heizwerk und beliefert es mit Hackschnitzeln. Das Dorf lebt also weiter – trotz Vergrößerung und Neubürgerinnen und Neubürgern. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.04.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.03.2022 ARD Mediathek
  • Folge 13 (30 Min.)
    Cindy Reimers lernt in der Vergolderschule mit dem filigranen Werkstoff umzugehen.
    Schwabach, die Blattgoldstadt. Seit Jahrhunderten wird hier Blattgold hergestellt. Die letzten Goldschlägermeister erzählen von Tradition und Zukunft, und warum sich ausgerechnet in Schwabach die Goldschlägerei entwickelt hat – ein faszinierendes Handwerk, das von einem besonderen Schlag Menschen ausgeführt wird. Nicht nur für Kunstwerke und Denkmäler wird Blattgold verwendet, es hat auch Einzug in die Küchen dieser Welt gehalten. Seit Jahrhunderten wird in Schwabach nahe Nürnberg das hauchdünne Edelmetallblättchen produziert und in die ganze Welt verschickt. Der Grund, warum sich nahezu alle Goldschläger Deutschlands in dem Städtchen nahe Nürnberg niedergelassen haben, liegt an dem besonderen Schwabacher Klima.
    Hier lässt sich das Metall besonders gut verarbeiten. Auch wenn die vielen, kleinen Goldschlägereien, die Schwabach geprägt haben, mittlerweile verschwunden sind, sieht man noch heute Gold überall im Stadtbild: vom Altar bis hin zu vergoldeten Dachziegeln. Das Blattgold ist Teil der Schwabacher Identität. Goldschlägermeister Werner Auer kennt die Tradition des Blattgoldschlagens. Er ist einer der letzten, die das alte Handwerk noch beherrschen und vorführen können.
    Mittlerweile wird das Gold nicht mehr von Hand geschlagen. Wie Blattgold heute produziert wird, zeigt eine der zwei letzten Goldschlägereien Schwabachs, vom Schmelzen des Goldes bis hin zum zehntausendstel Millimeter dünnen Blattgold. Ein Filmteam begleitet Lara Haferung, die den Familienbetrieb einmal übernehmen möchte. Es hat sich zwar vieles geändert in der Goldschlägerei, aber einige Produktionsschritte wie das Blattgoldbeschneiden werden noch wie seit jeher von Hand ausgeführt. Wie es früher in den Schwabacher Betrieben zuging, erzählen die ehemaligen Zurichterinnen Gerda Fleischmann und Karin Gruber.
    Nicht nur für Kunstwerke und Denkmäler wird Blattgold verwendet. Gold hat mittlerweile auch Einzug in die Küchen dieser Welt gehalten. Wie man mit Blattgold Gerichte veredelt, zeigt Werner Auer in seiner heimischen Küche. Im niederbayerischen Abensberg liegt die Werkstatt von Vergoldermeister Dietmar Feldmann, der das Schwabacher Blattgold seiner ursprünglichen Bestimmung zuführt. Er vergoldet aber nicht nur sakrale Werke, sondern auch ganz besondere Stücke, die bei ihm in neuem Glanz erstrahlen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.04.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 05.04.2022 ARD Mediathek
  • Folge 14
    Im Sommer leben Jule und Tobi Milz mit ihren vier Kindern auf der Alpe Osterberg im Allgäu, die auf der Sonnenseite an der Grenze zum Kleinwalsertal liegt. Einsam ist es auf der Alpe in 1.268 Meter Höhe selten. Jule versorgt Besucherinnen und Besucher mit frisch gebackenem Kuchen und Brotzeit. Die Töchter helfen mit im Stall, in der Hütte oder beim Bedienen, die Söhne mit dem Vieh. Für einige Wochen zieht Tobi mit dem Jungvieh für bessere Weideflächen auf die sehr steile Gatteralpe. Die Alpe Osterberg liegt genau auf der Sonnenseite zwischen Tiefenbach bei Oberstdorf und dem Kleinwalsertal auf 1.268 Meter Höhe.
    Jedes Jahr, Anfang Mai, ziehen Jule und Tobi Milz mit ihren Kindern Thade, German, Rosina und der kleinen Madlena hier hinauf. Den ganzen Sommer über ist die Hütte ihr Zuhause. Einsam ist es auf der Alpe selten. Jule Milz versorgt Wanderer und Radfahrer mit frisch gebackenem Käsekuchen, Hüttenbrotzeiten und selbst gemachter Rhabarberschorle. Ihre Töchter helfen mit im Stall, in der Hütte, beim Gemüseschneiden oder beim Bedienen der Gäste. Alle vier Kinder übernehmen gerne Verantwortung. Tobi Milz zieht als Hirte mit 170 Stück Jungvieh im späten Juli für bessere Weideflächen auf die höher gelegene und teils sehr steile Gatteralpe.
    Abschied zu nehmen fällt ihm nicht immer leicht, ab nun sind Besuche bei Frau und Töchtern nur selten möglich. Oben am Berg ist das Hirtenleben abenteuerlich und vor allem körperlich zehrend. Zweimal täglich, selbst bei Sturm und Regen, schaut Tobi nach seinem Vieh, das sich weit über das felsige Gelände verteilt. Sein jüngster Sohn German und der vierzehnjährige Junghirte Jodok ziehen mit ihm hinauf auf die Gatteralpe. Sein Ältester, Thade, ist in dieser Zeit bereits selbst als Hirte im nahegelegenen Rappenalptal unterwegs. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.05.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 26.04.2022 ARD Mediathek
  • Folge 15
    Überraschenderweise ist der Artenreichtum in der Stadt häufig größer als auf dem Land mit seinen oftmals ausgeräumten Fluren. Filmautor Martin Weinhart spürt der Artenvielfalt in München und im Pfaffenwinkel nach und stößt dabei auf von der Natur inspirierte Kunst und archaische Bräuche.
    Das grüne Band der Isar, seine vielen Parks und Schrebergärten machen München zu einer Stadt mit großer ökologischer Vielfalt. Zusammen mit Olaf Schmidt, dem ehemaligen Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, unternimmt das BR-Team Streifzüge durch städtische Biotope. Der fulminante Naturkenner Schmidt weiß um die ökologischen Vernetzungen. Wie kommt es, dass die Traubenkirsche Nahrung für 30 Vogelarten bietet? Seit wann sind Wacholderdrosseln in der Großstadt heimisch? Warum wachsen Eiben aus der Mauer? Warum gibt es in Deutschland kaum noch Eibenwälder? Olaf Schmidt kann darüber fesselnd erzählen, darüber hinaus fällt ihm zu jedem zweiten Baum ein Gedicht ein. Seine Begeisterung für Ökosysteme, Waldgeschichte und Lyrik steckt an.
    Im Paterzeller Eibenwald, unweit von Wessobrunn im Pfaffenwinkel, findet sich einer der größten Eibenbestände Deutschlands, ein Urwald-Relikt, das bereits 1913 zum Naturdenkmal erklärt wurde. Der ehemalige Revierförster Kurt Zeimentz führt das Filmteam durch den Eibenwald, den er für Besucherinnen und Besucher erschlossen hat. Eiben scheinen eine geheimnisvolle Faszination auszustrahlen. So kommt es, dass im Paterzeller Eibenwald Naturfreunde auf Esoteriker treffen, wie etwa die Weilheimer Schamanin Zenta Rose.
    Ehemals wurde in dieser Gegend auch Tuffkalk abgebaut. Stukkateure verwendeten den hier gewonnenen Tuff im 18. Jahrhundert. Sie machten Wessobrunn weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Im dortigen Kloster kann man ihre Kunstfertigkeit bewundern. Der Heimatforscher Albin Völk bringt die Wessobrunner Gipser nahe und weiß über die Magie der dort entspringenden drei Quellen zu berichten, die Wessobrunn zu einem heiligen Ort für Frauen machte.
    Frauen aus Wessobrunn und der näheren Umgebung haben einen alten keltischen Brauch wiederbelebt: Beim ersten Augustvollmond binden sie Kräuterbuschen und treffen sich bei der Brunnenhalle des Kloster Wessobrunn, die drei Quellen fasst. In dieser Zeit wird den Heilkräutern die gro¨ßte Kraft zugeschrieben.
    Die Künstlerin Renata Hirtl führt das BR-Team zu einem weiteren Kleinod des Marienwallfahrtsorts Wessobrunn: Die Mutter der schönen Liebe, die an einem Seitenalter der Pfarrkirche verehrt wird. Der archaische Brauch des Kräuterbuschenbindens wurde von der Kirche unter die Schutzherrschaft der Muttergottes gestellt. Am 15. August, zu Maria¨ Himmelfahrt, werden die Gebinde in der Kirche geweiht. Danach trifft man sich am Brunnenhaus zum Mariensingen mit dem Deutenhauser Viergsang. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.05.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 03.05.2022 ARD Mediathek
  • Folge 16
    Ob die Kühe auf die Weide sollen, ist mittlerweile nicht nur unter Bauern zur Glaubensfrage geworden. Seit dem Verschwinden der Kuhhirten sind die Tiere in manchen Gegenden das ganze Jahr im Stall angebunden. Das soll jetzt aufhören. Laufställe werden gefordert und gefördert und im ganzen Land gebaut. Ob aber die Tiere auf die Weide kommen, entscheidet jeder Landwirt selbst. „Die Kühe müssen draußen sein“, sagt der Landwirt Karl Wegele und treibt seine Kühe jeden Tag durchs Dorf auf die Weide, so wie viele seiner Kollegen, auch wenn es bei dem Verkehr oft beschwerlich ist. Freilich, manche Molkereien fördern oder verlangen den Weidegang, andere nicht, aber ob die Bauern austreiben, ist meist Überzeugungssache.
    Manche Bauern haben mittlerweile so viele Kühe, dass sie nicht mehr austreiben können oder wollen, trotz Weideprämie. Familie Löcherer in Lengenwang hat noch keinen Laufstall gebaut. Ihr Original Allgäuer Braunvieh ist von Frühjahr bis Herbst jeden Tag auf der Weide. Im Winter können sie in den Auslauf. Im Stall sind sie angebunden, weil sie sich so gegenseitig nicht verletzen und die schwächeren Tiere nicht den Schikanen der Ranghöheren ausgeliefert sind.
    Florian und Barbara Jochner in Großweil haben einen großen hellen Laufstall errichtet. Zusätzlich dürfen die Kühe nach draußen auf die Weide, wann sie wollen. Der Tierarzt Peter Schieber aus Ottensoos bei Nürnberg erzählt von Ställen, sowohl in der Anbindehaltung als auch im Laufstall, in die er uns nicht führen möchte, weil die Bauern überfordert sind. Seiner Erfahrung nach ist nicht allein die Haltungsform entscheidend, es kommt auch immer auf das „Mitfühlen“ an, darauf, ob ein Bauer Verbindung zu seinen Kühen hat. Sylvia von Miller hat Bauern und Bäuerinnen in verschiedenen Teilen Bayerns besucht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.05.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 10.05.2022 ARD Mediathek
  • Folge 17
    Ländliches Wohnen in der Stadt, die Vision von einem gut gestalteten, gesunden und gemeinschaftlichen Leben – diese heute so modern anmutende Idee wollten die Schöpfer von Gartenstädten schon um 1900 verwirklichen. Im Zuge der damaligen Sozial- und Lebensreformbewegung entwarfen sie Siedlungen, die eine neue Form des Wohnens ermöglichen sollten. Sybille Krafft hat in der Reihe „Leben mit einem Denkmal“ die Nürnberger Gartenstadt und das Augsburger Thelottviertel besucht und die besondere Atmosphäre dieser Quartiere für ihre Dokumentation eingefangen. Sie hat mit Familien gesprochen, die teilweise seit Generationen dort leben und mit keinem anderen Wohnort tauschen möchten – seien es Studentinnen oder Rentner, Hausfrauen oder Geschäftsfrauen, Handwerker oder Künstler.
    Während die Nürnberger Gartenstadt als Genossenschaftssiedlung ursprünglich für Arbeiter errichtet wurde, war das Augsburger Thelottviertel für den gehobenen Wohnbedarf bestimmt. Beide Siedlungen stehen unter Ensembleschutz und zeichnen sich nicht nur durch eine große architektonische Gestaltungskraft aus, sondern auch durch eine ganz besondere Lebensqualität. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.05.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 17.05.2022 ARD Mediathek
  • Folge 18
    Von Brachsen, Schlei und Bürstling handelt dieser Film. Aus der Donau und ihren Nebenflüssen kommen aber kaum noch solche aus dem Blick geratene Fische auf den Tisch. Wenn heimischer Flussfisch, dann ist vermeintlich Edleres gefragt wie Hecht, Zander, Karpfen, meist aber aus Fischzuchtbetrieben. Autor Paul Enghofer zeigt, dass heimischer Flussfisch zu Unrecht geringgeschätzt wird. Manche traditionelle Zubereitungsart ist trotz des Rückgangs der Fischbestände nicht in Vergessenheit geraten.
    Im niederbayerischen Deggendorf gibt es am Fischmarktstand am Stadtplatz Fischwürst’ aus heimischem Fang. Das Hauptangebot lautet aber: Rotbarsch, Kabeljau, Bismarckhering, Lachsersatz – der Fang aus den überfischten Meeren und Aquakulturen der Welt. Auf der anderen Seite der Donau, in der Gemeinde Fischerdorf, wurde im Jahr 2011 dem letzten hiesigen Berufsfischer Max Stelzl ein Bronzedenkmal gesetzt.
    Aus der Donau und ihren Nebenflüssen kommt kaum noch Fisch auf den Tisch. Wenn heimischer Flussfisch, dann eher Hecht, Zander oder Karpfen, meist aber aus Fischzuchtbetrieben. „Unedle“ Fische geraten völlig aus dem Blick, etwa Schleie, Barsch, Aitel, Rotauge, Rotfeder, Brachse, Nase und andere Weißfische.
    Filmautor Paul Enghofer zeigt, dass heimischer Flussfisch zu Unrecht geringgeschätzt wird. Manche traditionelle Zubereitungsart ist nicht in Vergessenheit geraten und höchst raffiniert.
    Dietmar Fiebrandt aus Gerabach bei Mallersdorf weiß, wie Rotaugen und Rotfedern schmackhaft zubereitet werden können. Als Kind hat er das gelernt – auch, dass Angeln kein Sport ist, sondern hauptsächlich wichtig zur Nahrungsversorgung in der Familie war. Dietmar Fiebrandt zeigt, wie Weißfische als „Bratheringe“ eingelegt, wie Brachsen grätenfrei gemacht und goldfarben geräuchert werden, und mit seiner Frau Silvia bereitet er Schleien in feiner Kräuter-Senfsoße zu.
    Der Filmautor begleitet auch den jungen Fischer Matthias Wurm aus Osterhofen, der in der Donau Rußnasen fängt. Im Gartenhaus des Fischerfreunds Walter Huber werden sie zu Fischpflanzl verarbeitet.
    Am Radweg von Regensburg nach Wien, in Gaishofen oberhalb von Passau, gibt es im Donaustüberl bei Karl Laslo eine Köstlichkeit: gebackene Brachsen.
    Auf dem Bogenberg bei Straubing kann man im Kreismuseum die einstige Vielfalt der Fischfauna der Donau sehen. 60 Arten sind ausgestellt, aus Holz geschnitzt und bemalt. Alfred Urlbauer, der Schöpfer der Fischskulpturen, will zeigen, was unter der Oberfläche unserer Gewässer unsichtbar ist, und was verloren geht, wenn wir nicht darauf achten.
    Flussbarsche, seine Lieblingsfische, die Bürstling, bereitet Alfred Urlbauer gern selber zu. Denn gebratene Flussbarsche sind für ihn ein Festessen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.05.2022 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 24.05.2022 ARD Mediathek

zurückweiter

Füge Unter unserem Himmel kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Unter unserem Himmel und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Unter unserem Himmel online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App