Terra X Jäger verlorener Schätze: 13. Verschollen in Mosambik
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Jäger verlorener Schätze: 13. Verschollen in Mosambik
45 Min.
Ein deutscher Graf auf spannender Mission: Vor der Küste Mosambiks machen sich Nikolaus Graf Sandizell und seine Hightech-Taucher bereit für ein neues Abenteuer. Unter ihnen, auf dem Boden des Indischen Ozeans, liegt das Wrack der San José, versenkt von Holländern und Briten vor fast vierhundert Jahren, im Juli 1622. Allein neun Kisten voller Silbermünzen hat die San José mit in die Tiefe genommen -der heutige Wert beliefe sich auf Millionen. Der Expeditionsleiter zurrt noch einmal seinen Bleigürtel fest und überprüft, ob seine Tauchmaske richtig sitzt. Dann lässt er sich vom Rand des Schlauchbootes in die türkisblauen Fluten gleiten. Sandizell und seine Mitarbeiter – alles internationale Spezialisten – sind Taucher, Archäologen, Detektive in einem – kurz: moderne Schatzjäger. Sie operieren mit exklusiven Lizenzen der jeweiligen Landesregierung. Das ist entscheidend, denn ihre Arbeit ist Gegenstand einer heftig geführten Diskussion: Wem gehören die Schätze der Meere? Und darf man sie überhaupt bergen? Sandizells Firma hat sich verpflichtet, Unikate und besonders wertvolle Funde dem Land Mosambik zu überlassen. Die übrigen Reichtümer vom Meeresboden darf Arqueonautas in großen Auktionshäusern versteigern und kann mit dem Erlös die nächste Expedition finanzieren. Das Schicksal der San José erzählt vom beginnenden Untergang des „Estado da Índia“, wie die Portugiesen ihr Imperium im fernen Osten nannten. Mächtige Gouverneure regierten vom indischen Goa aus die Geschicke des riesigen Seereiches. Doch zu Beginn des 17. Jahrhunderts, rund hundert Jahre nachdem Vasco da Gama 1498 den Seeweg in das Land der Gewürze und Seide gefunden hatte, drängten verstärkt Holländer und Briten in den Indischen Ozean vor, um die Vorherrschaft der iberischen Nation zu brechen. Strategisch besonders bedeutend war das portugiesisch besetzte Hormuz, am Eingang zum Persischen
Golf. Als englische Schiffe in die Gewässer um das Eiland eindrangen, schickte Lissabon eilig eine Flotte los, bestehend aus der Santa Teresa, der San Carlos und dem Flaggschiff San José. Mit an Bord befand sich auch der designierte Gouverneur von Goa – kein geringerer als der Urenkel des berühmten Vasco: Francisco da Gama. Doch bis Goa ist die San José nie gekommen: Vor der Küste Mosambiks verwickelten die Alliierten die überraschten Portugiesen in eine Seeschlacht, die sich über zwei Tage hinzog. Santa Teresa und San Carlos konnten entkommen, doch die San José sank -mitsamt ihrer kostbaren Ladung. Francisco da Gama überlebte, aber er war Zeuge des Anfangs vom Ende des Estado da Índia geworden: Hormuz ging verloren, und viele portugiesische Posten entlang der Arabischen See sollten in den kommenden Jahren folgen. Ausgangspunkt für die Suche nach der San José ist die paradiesische Ilha de Moçambique. Vor der Insel verlief die stark befahrene Seeroute nach Indien und Ilha de Moçambique entwickelte sich zum bedeutenden Umschlagplatz und wichtigsten Hafen zwischen Lissabon und Goa. Noch heute künden das mächtige Fort San Sebastian und verwitterte gelbe oder weiße Kolonialfassaden vom glorreichen Zeitalter der Portugiesen, die die Insel zur ersten Hauptstadt und Namensgeberin des ostafrikanischen Landes machten. Der Film zeigt Nikolaus Graf Sandizell und seine Expeditionscrew bei ihrer akribischen Recherche in ehrwürdigen Lissabonner Archiven und auf den Weiten des Indischen Ozeans – dort, wo schon der legendenumrankte Sindbad gekreuzt sein soll. Mittels historischer Inszenierungen und Originalmaterial aus Goa erzählt der Film vom portugiesischen Reich im Morgenland und von einer vergangenen Zeit, als sich Portugal über die Weltmeere bis in den Tropendschungel ausbreitete. Was wird Sandizell wirklich vom Meeresboden ans Tageslicht bringen? Findet er den sagenhaften Silberschatz der San José? (Text: ZDFneo)