1492 Folgen erfasst (Seite 59)
Wilder Planet: 01. Das Beben von San Francisco
45 Min.Am Morgen des 18. April 1906 erschüttert ein schweres Beben San Francisco: Häuser stürzen ein, die Erde öffnet sich und verschlingt ganze Straßenzüge. Über 3000 Menschen sterben. Das Beben der Stärke 7,9 auf der Richterskala ist das schwerste der amerikanischen Geschichte. Noch größer ist die Katastrophe, die folgt. Feuer bricht aus und erfasst beinahe das gesamte Stadtgebiet. (Text: ZDFInfo)Deutsche TV-Premiere So. 02.04.2006 ZDF Wilder Planet: 02. Krakatau – ein Vulkan verändert die Welt
45 Min.Die Explosion des Krakatau im Jahre 1883 war einer der gewaltigsten Vulkanausbrüche der Neuzeit und eine Katastrophe globalen Ausmaßes. Auf den umliegenden indonesischen Inseln starben über 30 000 Menschen durch eine verheerende Flutwelle, die der Ausbruch verursachte. Das ZDF-Doku-Drama „Krakatau – ein Vulkan verändert die Welt“ zeigt die spannenden Ereignisse vor und nach der vernichtenden Explosion. Mit fesselnden Spielszenen und atemberaubenden Computeranimationen zeichnet der Film die genaue Chronik der Katastrophe nach.
Forscher liefern überraschende Fakten und Hintergründe, die belegen, dass globale Naturkatastrophen keine Einzelfälle sind und sich in Zukunft wiederholen können. Am 27. August 1883 explodiert die Vulkaninsel Krakatau vor den Küsten Indonesiens. Es ist einer der gewaltigsten Vulkanausbrüche der Neuzeit. Asche und Gestein werden kilometerhoch in die Luft geschleudert. Zwei Drittel der Insel versinken im Meer und lösen einen verheerenden Tsunami aus. Die Flutwelle ist doppelt so hoch wie diejenige vom Dezember 2004 und überrollt die Küsten von Java und Sumatra.
36 000 Menschen sterben. Die Katastrophe ereignet sich fernab der Zentren westlicher Zivilisation, und doch sind ihre Folgen weltweit spürbar. Die Explosion ist so laut, dass sie noch im über 2000 Kilometer entfernten Australien zu hören ist. Im Roten Meer regnet es Asche, in Washington spielen die Barometer verrückt, und über Europa kann man ungewöhnlich farbenprächtige Sonnenuntergänge beobachten. Der Ausbruch des Krakatau wird als erste Naturkatastrophe zum globalen Medienereignis.
Möglich ist dies durch ein erdumspannendes Telegrafennetz, das erst einige Jahre zuvor eingerichtet wurde. Wenige Stunden nach der verheerenden Explosion verbreiten sich die ersten Nachrichten rund um die Welt. Erschreckend deutlich sind die Parallelen zur Flutkatastrophe in Indonesien 2004. Im Film werden die Zuschauer ins späte 19. Jahrhundert zurückversetzt und erleben die Tage vor und nach dem Ausbruch des Krakatau durch die Augen der Menschen, die das Desaster überlebten. Neben Tagebuchnotizen und Augenzeugenberichten stützt sich der Film auf Studien von Wissenschaftlern, die sich schon damals in Lebensgefahr begaben, um die unfassbaren Naturgewalten zu ergründen.
Zudem bewerten renommierte Forscher die globale Katastrophe aus heutiger Sicht. Warum brach der Krakatau mit einer so ungeheuren Wucht aus? Wieso werden die Menschen in Indonesien immer wieder von schrecklichen Naturkatastrophen heimgesucht? Tatsächlich liegt Krakatau nur 2000 Kilometer entfernt von den verheerenden Erdbeben, die bis heute unfassbares Leid über die südasiatische Bevölkerung bringen.
Die Geschehnisse zeigen, dass solche Katastrophen keine Einzelfälle in der Geschichte der Menschheit sind. Mit ergreifenden Schicksalen, atemberaubenden Computeranimationen und erstaunlichen Erkenntnissen beleuchtet „Krakatau – ein Vulkan verändert die Welt“ einen Teil der Vergangenheit, der schon fast in Vergessenheit geraten war, der jedoch eine Warnung für die Zukunft bleiben sollte. Am Mittwoch, 26. Mai 2010, um 20:15 Uhr in „Terra X – Wilder Planet“: Die Sintflut – Mythos oder Wahrheit. (Text: ZDFneo)Deutsche TV-Premiere So. 23.07.2006 ZDF Wilder Planet: 03. Die Sintflut – Mythos oder Wahrheit
45 Min.Die Bibel erzählt von einer furchtbaren Katastrophe, die alles Leben auf Erden zerstörte: die Sintflut. Es regnete 40 Tage und 40 Nächte, das Wasser überflutete die Erde und stieg so gewaltig an, dass selbst die höchsten Berge darin versanken. So kennen wir die Geschichte. In diesen Tagen rückt die biblische Katastrophe als aktuelles Szenario erschreckend in unser Bewusstsein. In der neuesten UN-Klimastudie kommt die Wissenschaft zu dem Ergebnis, dass der bislang in weite Zukunft geschobene Klimawandel infolge der fortschreitenden Erderwärmung bereits unmittelbar bevorsteht.
Anlass, sich auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben, zu fragen, ob sich die Sintflut vor Tausenden von Jahren tatsächlich ereignet hat oder ob sie bloß eine Legende ist. Sintflutszenen aus unseren Tagen sind bekannt: Turmhohe Tsunami-Wellen, unberechenbare Springfluten, tosende Taifune – Flüsse schwellen zu reißenden Gewässern an, Wirbelstürme peitschen den Ozean landeinwärts. Seit Jahrzehnten erlebt die Welt sich häufende Wetterkatastrophen, Hochwasser und Überschwemmungen. Vorboten einer neuen globalen Katastrophe. Die Szenarien erinnern an das Gilgamesch-Epos.
Der Urmythos der Menschheit berichtet von einer gigantischen Überschwemmung, zweitausend Jahre vor der Bibel, vor Noah und dem Bau der Arche. Weltweit existieren aus dieser Zeit Hunderte von Flutmythen, auf allen Erdteilen, bei nahezu allen Völkern. Seltsamer Zufall oder verschwommene Zeugnisse einer urzeitlichen Menschheitstragödie? Regisseur Martin Papirowski und Autorin Dr. Heike Nelsen-Minkenberg begeben sich auf eine wissenschaftliche Spurensuche, die von den Ufern des Schwarzen Meeres bis nach Australien führt, den Bogen von den Keilschrifttafeln des Gilgamesch-Epos bis in die Labore der modernen Klimaforschung spannt.
Zentrale Objekte der Beweisführung sind Bohrkerne, die auf faszinierenden Tauchfahrten aus dem Boden des Schwarzen Meeres entnommen werden und den lange erwarteten Beleg für den rasanten Übergang von einem Süßwassersee zu einem ausgedehnten Salzwassermeer liefern. Archäologische Grabungen in der Schwarzmeerregion öffnen dem Zuschauer ein Zeitfenster in die Jungsteinzeit, das Neolithikum. Sie geben einen Einblick in den Alltag der Menschen zur Zeit der großen Flut, der Schwarzmeerkatastrophe.
Während der letzten Eiszeit ist das Schwarze Meer ein riesiger Süßwassersee, doch dann, vor etwa 8000 Jahren steigen die Temperaturen, die gigantischen Eispanzer, die die nördliche Erdhalbkugel zu großen Teilen bedecken, beginnen zu schmelzen, und die Wasserspiegel der Meere steigen und steigen. Das Schwarze Meer wird plötzlich überflutet. Hunderttausende von Menschen werden vertrieben, sie flüchten vor den allgegenwärtigen Fluten, verlieren alles, ein Trauma, dass zur Legende wird – zum Sintflut-Mythos, soweit die Theorie. Sie entfacht eine hitzige wissenschaftliche Debatte, teilt die Wissenschaft in zwei Lager.
Doch dann, zehn Jahre nach ihrer Entstehung, geschieht das Unerwartete: Der junge Forscher Mark Sidall entwickelt in Bern eine Computersimulation des Szenarios, die sämtliche Bedenken vom Tisch fegt. Die „Mutter aller Mythen“, die Sintflut ist fast so etwas wie ein biblischer Tatsachenbericht und doch nur eine von Hunderten von Flutlegenden weltweit. Katastrophen der Vergangenheit – doch wie sehen Wissenschaftler unsere Zukunft? So viel steht fest: Die nächste Sintflut haben Menschen zu verantworten, und die Forscher warnen, es sei kurz „vor Zwölf“. (Text: ZDFneo)Deutsche TV-Premiere So. 22.04.2007 ZDF Wilder Planet: 04. Mega-Vulkane – Feuer aus dem Bauch der Erde
45 Min.Seit Urzeiten gibt die Erde feurige Lebenszeichen von sich. Wenn aus ihrem Bauch glutflüssiges Magma nach oben steigt und als heißer Brei durch die Erdkruste bricht, entsteht aus den erkalteten Gesteinsmassen ein Vulkan. Die gewaltigen Kräfte der rauchenden Riesen formen nicht nur Landschaften, sie lassen auch Kulturen erblühen und vergehen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 29.04.2007 ZDF Wilder Planet: 05. Das große Beben
45 Min.Europas Städte stehen nicht so sicher wie vermutet – denn die Erde unter dem Kontinent bebt immer wieder. Wissenschaftler versuchen fieberhaft, die Wahrscheinlichkeit neuer Katastrophen zu ermitteln. Hinweise für eine solche Einschätzung liefert die Vergangenheit. Das Beben von Basel aus dem Jahr 1356 ist historisch am besten dokumentiert. Der Seismologe Flavio Anselmetti konnte außerdem eine Reihe von Beben nachweisen, die Tsunamis auf dem Vierwaldstädtersee auslösten. Noch gibt es jedoch keine Möglichkeit vorherzusagen, wann in Europa mit weiteren Beben zu rechnen ist. (Text: History)Deutsche TV-Premiere So. 21.10.2007 ZDF Wilder Planet: 06. Sturmwarnung
45 Min.Seit Anfang Juni sind die Menschen in der Karibik und an der Ostküste der USA wieder in Alarmbereitschaft: Essensvorräte werden angelegt. Bretter liegen bereit, um im Notfall das eigene Haus zu verbarrikadieren. Fluchtrouten sind geplant, wenn der Hurrikan sein Auge öffnet. Dieses Jahr haben die tropischen Wirbelstürme „Dean“ und „Felix“ mit Windgeschwindigkeiten von bis 270 km/h bereits die Menschen das Fürchten gelehrt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 28.10.2007 ZDF Wilder Planet: 07. Pulverfass Vesuv
45 Min.Seit 64 Jahren hat sich der Vesuv nicht mehr gerührt. Manche Experten mahnen: Ein Ausbruch ist längst überfällig, und sie zeichnen ein Katastrophenszenario, das selbst das antike Vesuv-Desaster von Pompeji weit übertrifft. Über drei Millionen Menschen leben heute in unmittelbarer Nachbarschaft des Feuerberges. Und nicht nur sie wären von der Katastrophe betroffen, auch weite Teile Europas und das Weltklima – so die Vision. Doch wie wahrscheinlich ist eine solche Katastrophe? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 06.05.2008 arte Wilder Planet: 08. Bebenalarm in Tokio
45 Min.Tokio ist die größte Stadt der Welt und gleichzeitig die wohl am meisten gefährdete. Nur wenige Kilometer von der 37-Millionen-Metropole entfernt treffen drei Kontinentalplatten aufeinander. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.05.2008 arte Wilder Planet: 09. Extremwetter über Europa
45 Min.Naturkatastrophen lassen den Menschen bis heute Verletzlichkeit und Ohnmacht spüren, denn niemand weiß, wann und wo sie passieren und welche Ausmaße sie annehmen. Selbst die modernste Wissenschaft kann keine verlässlichen Angaben darüber machen. Ihr bleibt nur, mögliche Szenarien zu entwerfen. Die Dokumentation rückt die Wetterphänomene in den Mittelpunkt. Gezeigt wird unter anderem, dass es im Verlauf der letzten 20 Jahre eine Häufung von Extremwetterlagen auch in Europa gegeben hat. Und Wissenschaftler spielen durch, welche Schäden das Wetter in Zukunft noch anrichten könnte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 05.02.2009 arte Wilder Planet: 10. Mit Feuer und Flut
45 Min.Naturgewalten sind unberechenbar. Sobald die Naturgewalt Wetter ihre gewohnten Bahnen verlässt, ist sie imstande regelrechte Katastrophen auszulösen – auch Europa blieb von solchen Schicksalsschlägen in der jüngsten Vergangenheit nicht verschont. Orkane, Starkniederschläge, extreme Hitze- und Kälteperioden, all das hat es auch in Europa gegeben. Wissenschaftler mahnen: Unwetter können sich in Zukunft häufen. Noch nie war die Erde so dicht besiedelt und waren so viele Menschen vom Wetter abhängig wie heute. Droht Europa eine bislang ungeahnte Wetterkatastrophe, und wie wahrscheinlich ist eine solche Katastrophe? Am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität KielKiel gehen Wissenschaftler von internationalem Rang diesen Fragen nach. Sie spielen durch, wie sich einzelne Extremwetter-Ereignisse binnen weniger Monate zu einer fatalen Kombination reihen und ein Megadesaster von kontinentalem Ausmaß verursachen können. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 05.07.2009 ZDF Wilder Planet: 11. Gefahr für Lissabon
45 Min.An Allerheiligen 1755 erschüttert ein starkes Erdbeben den Meeresgrund vor der portugiesischen Küste. Als die gut gefüllten Kirchen von Lissabon einstürzen, sterben tausende Menschen, und viele, die sich aus den Gebäuden retten können, werden von Tsunamiwellen erfasst. In den Kirchen umgestürzte Leuchter, bestückt mit Tausenden von Kerzen, lösen verheerende Brände aus. Niemand weiß, wie viele Menschen wirklich durch das Beben starben. Ein Forscherteam versucht herauszufinden, was bei der Katastrophe geschah, und spürt potentielle Gefahrenquellen in der Tiefe auf. (Text: History)Deutsche TV-Premiere So. 12.07.2009 ZDF Wilder Planet: 12. Vulkane
45 Min.Vulkane faszinieren den Menschen schon immer. Ein eben noch friedlicher Berg verwandelt sich zum todbringenden Feuerspucker. Vulkanasche verdunkelt den Himmel, und rotglühende Lava bahnt sich pulsierend ihren Weg. Aus der Ferne betrachtet mögen Vulkanausbrüche spektakuläre Naturschauspiele sein, nicht selten jedoch werden sie zum tödlichen Inferno für Mensch und Tier. Insgesamt 1900 Vulkane gelten heute nach Meinung von Wissenschaftlern als aktiv und könnten jederzeit ausbrechen. Allein im ersten Quartal dieses Jahres meldeten sich einige Feuerberge mit Eruptionen zurück, unter anderem der Ätna auf Sizilien und der Sakura-jima in Japan.
Die erste Folge der „Terra X“-Reihe „Wilder Planet“ dokumentiert, welche Bedeutung die Feuerberge für uns heute haben und wie moderne Forscher versuchen, den rätselhaften Glutriesen ihre letzten Geheimnisse zu entreißen. Weitgehend unbekannt ist beispielsweise der Nyragongo in der Republik Kongo. In 3500 Meter Höhe brodelt in seinem Krater ein 1000 Grad Celsius heißer Lavasee – ein außergewöhnliches Naturschauspiel und zugleich einer der größten natürlichen Umweltverschmutzer der Welt.
Täglich spuckt der Vulkan so viel Schwefeldioxid aus wie alle anderen Vulkane der Erde zusammen. Auch die gesamte europäische Industrie hat ungefähr den gleichen Ausstoß wie der Klimakiller. Aber nicht nur die Luft verpestet der Feuerberg. Zu dem Vulkankomplex gehört auch der rund 2500 Quadratkilometer große Kiwusee. In diesem Gewässer haben sich im Lauf der Zeit riesige Mengen Kohlendioxid und Methan angesammelt.
Die Wissenschaftler fürchten nun, dass bei einer größeren Eruption die Gase plötzlich freigesetzt werden könnten. Die geruch- und farblose, tödliche Wolke wäre schwerer als Luft und würde direkt über dem Boden dahintreiben und alles Leben auf ihrem Weg auslöschen. Das „Terra X“-Team begleitet den italienischen Vulkanologen Dario Tedesco bei seiner gefährlichen Expedition in den Krater und trifft den deutschen Physiker Klaus Peter Tietze, der eine Möglichkeit sucht, den tödlichen See zu entgasen. (Text: ZDFneo)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.04.2013 ZDFneo Wilder Planet: 13. Erdbeben
45 Min.In vielen Ländern der Erde ist die Bevölkerung so an Erdbeben gewöhnt, dass ein kurzes Rucken des Bodens kaum mehr wahrgenommen wird. In Kalifornien oder Chile stellen sich Vorsichtige möglicherweise kurz unter einen Türsturz, aber kaum hat das Wackeln aufgehört, geht jeder wieder seiner Wege. Beben gehören zum Alltag, man blendet sie aus als Irritation wie anderswo auf der Welt Auto- oder Fluglärm. In Europa dagegen hat man wenig Erfahrung mit Erdbeben, da die seismische Tätigkeit hier nicht besonders ausgeprägt ist.
Spätestens seit der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat die Diskussion um die Erdbebensicherheit von Städten, Gebäuden und gerade auch Atomreaktoren jedoch weltweit eine neue Brisanz erreicht. Die Auswirkungen eines Bebens können nicht länger als lokal oder regional gelten, sondern müssen als globale Phänomene betrachtet werden. Wissenschaftler versuchen daher weltweit die Mechanismen zu erforschen, die Beben verursachen. Sie hoffen, Technologien zu entwickeln, die einen besseren Erdbebenschutz ermöglichen.
Im zweiten Teil der „Terra X“-Reihe „Wilder Planet“ besucht das ZDF-Team Forscher in den seismisch aktivsten Gebieten der Erde. In Chile untersucht beispielsweise der Geophysiker Prof. Dr. Stephen Miller von der Universität Bonn mit seinem Team eine Region in den Chilenischen Anden. In dieser seismisch hochaktiven Gegend stellen die Wissenschaftler erstaunliche Dinge fest. 2010 hatte ein Erdbeben der Magnitude 8,8 den Seeboden vor der Küste Chiles erschüttert.
Der Boden brach auf einer Länge von mehreren 100 Kilometern auf und hätte eigentlich einen gewaltigen Tsunami auslösen müssen. In Panik flüchteten die Bewohner aus der Küstenregion, doch wie durch ein Wunder blieb der Tsunami aus. Der Grund dafür: Das Beben selbst verhinderte die Katastrophe. Innerhalb weniger Sekunden hob es die Küste um 2,5 Meter und errichtete so einen Schutzwall gegen die Überflutung. Solche überraschenden Beobachtungen machen deutlich, wie wenig vorhersehbar die gewaltigen Kräfte der Erde noch immer sind. (Text: ZDFneo)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.04.2013 ZDFneo Wilder Planet: 14. Stürme
45 Min.Zyklone, Taifune, Tornados, Hurrikans – immer häufiger sorgt die ungeheure Zerstörungskraft solcher Luftgiganten für Schlagzeilen. Mit einer Breite von über 80 Kilometern und Wandergeschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde kann beispielsweise ein einziger Zyklon jede Sekunde mehr als eine Million Kubikmeter Erdatmosphäre durcheinanderbringen. Die Schäden, die die Sturmriesen jährlich verursachen, gehen in die Milliarden. Darüber hinaus sind nach Schätzungen amerikanischer Wissenschaftler den großen Stürmen im vergangenen Jahrhundert mehr als eine halbe Million Menschen zum Opfer gefallen.
Im dritten Teil der „Terra X“-Reihe „Wilder Planet“ präsentieren Forscher neueste Ergebnisse der Windforschung. Wie funktioniert ein großer Sturm? Welche Bedeutung haben die Windriesen für das Weltklima? Wird es in Zukunft möglich sein, den Weg großer Stürme besser vorherzusagen und so präziser warnen zu können? Gelingt es gar, die Windgiganten mit neuer Technologie zu zähmen? Sobald sich ein Hurrikan der Küste Floridas nähert, steigen die Hurricane Hunters in ihren kleinen, wendigen Flugzeugen auf und fliegen direkt ins Auge des Sturms hinein.
Ihre gefährliche Mission ist es, die Windgeschwindigkeiten im Inneren des Hurrikans zu messen und die Daten an das National Hurrcane Center in Miami weiterzugeben. Diese Informationen ermöglichen es, Tropenstürme ab einer Entfernung von 260 Kilometern vor der Küste zu überwachen und Vorhersagen über ihren Verlauf und ihre Stärke zu machen.
Die Flüge der Sturmpiloten können Leben retten, denn ihre präzisen Messdaten ermöglichen es den Experten, gezielt Warnungen an die Bevölkerung herauszugeben. In Chester County in South Carolina interessiert man sich nicht so sehr für Vorwarnsysteme, sondern mehr dafür, die Schäden, die ein Sturm verursachen kann, von vornherein zu minimieren. Hurrikans machen harmlose Gegenstände zu tödlichen Geschossen und reißen einfache Häuser in Stücke. Das „Terra X“-Team besucht den Windtunnel des Business and Home Safety Research Center. (Text: ZDFneo)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.04.2013 ZDFneo Wilder Planet: 15. Wenn die Erde verrückt spielt
Erdbeben, Vulkane und Stürme. Seit Menschengedenken haben diese Naturphänomene unseren Planeten im Griff. Sie zerstören, töten, vernichten. Aber sie spenden auch Leben, schaffen neues Land und lassen Böden fruchtbar werden. Wir erleben sie gleichzeitig als faszinierende Naturschauspiele und heimtückische Bedrohung. Was sie am gefährlichsten macht, ist ihre Unberechenbarkeit. Um die Mechanismen des Planeten besser zu verstehen und so die nächste Naturkatastrophe möglichst rechtzeitig voraussagen zu können, sind Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen ständig an den gefährlichsten Orten der Welt im Einsatz.
Statt Erdbeben, Vulkane und Stürme nur als Einzelphänomene zu untersuchen, haben die Forscher seit einiger Zeit angefangen, diese Naturgewalten zunehmend als Ganzes zu betrachten. Dabei sind sie merkwürdigen Zusammenhängen auf die Spur gekommen: Offensichtlich bedingen sich viele Naturphänomene gegenseitig. In Chile untersucht beispielsweise der Geophysiker Stephen Miller von der Universität Bonn mit seinem Team eine Region in den chilenischen Anden. 2010 hatte ein gewaltiges Erdbeben den Seeboden vor der Küste Chiles erschüttert.
Miller installierte Seismografen im Hinterland der Küstenregion, um zu beweisen, was Charles Darwin hier schon einmal vor 175 Jahren beobachtet hat: Erdbeben können Vulkanausbrüche verursachen. Wie genau die beiden Naturgewalten einander beeinflussen, untersuchen Miller und sein Team während einer Expedition zu Chiles aktivsten Feuerbergen. Die Beziehung von Erdbeben und Vulkanismus ist zwar noch nicht umfassend erforscht, aber zumindest legten viele Beobachtungen einen Zusammenhang nahe. Ganz neu ist jedoch die Entdeckung des Geophysikers Shimon Wdowinski von der Universität Miami, der den Nachweis erbracht hat, dass Stürme Riesenbeben verursachen können: Ein Beispiel ist der Taifun „Morakot“, der im August 2000 über Taiwan wütete.
Nur ein halbes Jahr später erschütterte das stärkste Beben seit mehr als 100 Jahren den Südosten des Landes. „Morakot“ ließ binnen fünf Tagen knapp viermal so viel Wasser zu Boden prasseln, wie auf gleicher Fläche jährlich in Deutschland fällt. Die Sturzfluten entfesselten zahllose Erdlawinen. Gigantische Mengen Erdreich strömten auf diese Weise vom Festland ins Meer.
Von der Last befreit, geriet der Untergrund in Bewegung. Die Erde bebte. Stürme scheinen weltweit durch den Transport großer Mengen von Erde, Sand und Wasser viel stärker auf die Oberfläche der Erde einzuwirken als bislang angenommen. Sie können nicht nur Erdbeben, sondern auch Vulkanausbrüche auslösen. Auch die Auswirkung großer Vulkane auf das weltweite Wettergeschehen ist ein wesentlicher Forschungsbereich. Der Vulkan Nyragongo ist in der vom Bürgerkrieg geschüttelten Republik Kongo für Forscher kaum erreichbar.
Dabei halten die Wissenschaftler eine permanente Überwachung des Feuerbergs für dringend notwendig. In 3500 Meter Höhe brodelt in seinem Krater ein 1000 Grad Celsius heißer Lavasee – ein außergewöhnliches Naturschauspiel und zugleich einer der größten natürlichen Umweltverschmutzer der Welt. Täglich spuckt der Vulkan so viel Schwefeldioxid aus wie alle anderen Vulkane der Erde zusammen. Über die langfristigen Auswirkungen auf das Klima gibt es mittlerweile erste Erkenntnisse. Was jedoch ein Ausbruch des Giganten bedeuten würde, können die Wissenschaftler nur erahnen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 06.07.2014 ZDF Wilder Westen: 1. Wüste, Wasser, Wagnis – Der Colorado
Wildes Wetter – auf den Spuren der Klimaforschung
40 Min.Hitze, Dürre, Stürme und Fluten – das Wetter scheint weltweit wild geworden zu sein. Was sind die Ursachen? Ist die Häufung von Extremwetterlagen ein Zufall? Oder ist das schon Klimawandel? Wie hängen Hitzerekorde in Deutschland, Waldbrände in der Arktis und schmelzendes Packeis zusammen? Mit Experten der Klimaforschung erklärt der Film die wissenschaftlichen Fakten. Denn nur sie geben das Rüstzeug für ein verantwortungsvolles Handeln in der Zukunft. Die gesellschaftliche Debatte rund ums Klima ist überhitzt und oft überlagert von Einzelinteressen.
„Terra X“ zeigt die Daten, Fakten und Zahlen hinter dem, was aktuell diskutiert wird. Denn die Klimaforschung in all ihren Facetten ist eine Wissenschaft, deren Erkenntnisse helfen, die globalen Wetterphänomene besser zu verstehen. Neue Wege in der Forschung geht die deutsche Klimawissenschaftlerin Prof. Friederike Otto in Oxford. Sie sucht nach den Verantwortlichen für Hitzewellen und Hochwasser. Ihr Institut hat eine bahnbrechende Methode entwickelt, mit der sie in kurzer Zeit berechnen kann, wie viel Klimawandel in einem konkreten Wetterereignis steckt – und wer daran schuld ist.
In der Dokumentation erklärt die Direktorin des Environmental Change Institute, wie Wetterphänomene entstehen und wie die Verursacher dafür in Zukunft möglicherweise haftbar gemacht werden können. Einen anderen Forschungsansatz verfolgt die größte Arktis-Expedition aller Zeiten. Im September 2019 nimmt der deutsche Eisbrecher „Polarstern“ seine Reise auf. Ein Jahr lang soll das Schiff eingefroren durch das Nordpolarmeer driften.
Expeditionsleiter Prof. Markus Rex und sein Team wollen den Einfluss der Arktis auf das globale Wetter besser verstehen. Dort befindet sich quasi das Epizentrum der globalen Erwärmung. Etwa 600 Menschen aus 19 Nationen sind an dem Projekt beteiligt. Sie alle hoffen auf einen Durchbruch im Verständnis des arktischen Klimasystems. Es sind ganz unterschiedliche Bereiche, die an der Forschung zum Klimawandel beteiligt sind. So ist auch in der Kommunikationswissenschaft das politisch relevante Thema angekommen.
Prof. Michael Brüggemann untersucht, wie in den Medien über den Klimawandel berichtet wird. Welche Szenarien überfordern die Menschen? Und wie könnte ein Umdenken funktionieren? Mit Erklär-Grafiken, anschaulichen Experimenten und Experteninterviews fügt „Terra X“ die aktuelle Forschungssituation zu einem erhellenden Gesamtbild zusammen – ganz ohne Alarmismus. Denn es geht nicht um Panikmache, sondern um die Vorbereitung auf die Veränderungen, die auf den Planeten und seine Bewohner zukommen werden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2019 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Do. 17.10.2019 ZDFmediathek Wilde Wasser – In den Schluchten des Isonzo
Wilde Winterwelten
Mit Einbruch der Kälte beginnt für viele Tiere eine entbehrungsreiche Zeit. Mit dieser Winterreise von Pol zu Pol taucht der Film in die Welt der zähsten Anpassungskünstler des Planeten ein. Im Zeitraffer verwandeln sich ganze Landstriche in Winterlandschaften, Gewässer frieren zu und entwickeln sich zu eisigen Wüsten. „Terra X“ erzählt in anrührenden, dramatischen, aber auch launigen Geschichten von den vielfältigen Überlebensstrategien der Tiere. Ein „Winter spezial“, gestaltet aus den Highlights der erfolgreichsten Hochglanz-Koproduktionen mit der BBC.
Schwerpunkt der Dokumentation sind die Polarregionen. Selten gewordene Aufnahmen von Geschöpfen, die existenziell gefährdet sind, von Helden einer weißen Welt, die immer kleiner wird und zu verschwinden droht. Doch noch herrscht die Kälte. In der Arktis steht die Sonne monatelang unter dem Horizont. Den meisten Tieren bleibt nichts anderes, als nach Süden abzuwandern. In der Antarktis ist der Winter noch grausamer. Stürme bis zu 160 Kilometer je Stunde und Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius. In der kältesten Zeit des Jahres, auf dem kältesten Kontinent der Erde, gründet der Kaiserpinguin sogar eine Familie.
Tausende werdende Väter harren Monate ohne Nahrung und beinahe bewegungslos auf dem Eis aus. Sie wiegen ihr Jüngstes auf dem Fußrücken – nur Zentimeter über dem eisigen Tod – und warten auf die Rückkehr der Weibchen. Nur wenige geben auf, auch wenn die eigenen Fettreserven unter ein lebenswichtiges Minimum fallen. Und das ist nicht die einzige unglaubliche Leistung dieses Frost-Experten. Pro Brutsaison pendeln Kaiserpinguin-Paare unzählige Male zwischen Ozean und Kolonie. 2000 Kilometer – so schätzt man – kommen allein auf dem Eis zusammen.
Auch der Adéliepinguin ist ein harter Bursche und mit allen Wassern gewaschen. Auf dem antarktischen Kontinent lebt er in riesigen Brutkolonien. Humorvolle bis tragische Geschichten der kleinen und großen Frackträger sind in diesem Film eingefangen. Am Nordpol gelang es den Teams trotz extremster Bedingungen, den König der Arktis durch die klirrend kalte Polarnacht zu begleiten. Der Eisbär, das größte an Land lebende Raubtier, macht keinen Winterschlaf, sondern legt auf seinen einsamen Jagdzügen auch weite Strecken zurück.
Eisbärweibchen vergraben sich im Winter in einer Schneehöhle, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Mit dem Klimawandel verlieren die weißen Riesen zunehmend ihr Terrain und damit ihr Leben – nach vorsichtigen Prognosen schon bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Neben den Helden der Polarregionen dokumentiert der Film auch andere hartgesottene Überlebenskünstler. Viele Tiere fliehen aus Tundra und Taiga, doch Wölfe, Füchse, Bisons, Elche, Lemminge, Wiesel und Karibus sind gezwungen, den erbarmungslosen Winter zu durchleben. Die Kleinsten sind unter der schützenden Schneedecke aktiv. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 26.12.2020 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mi. 23.12.2020 ZDFmediathek Wildnis am Rio Tortuguero
Winde, Wolken, Wirbelstürme
Der Wormser Wunderbau: 1000 Jahre Kaiserdom
45 Min.Bild: ZDFIm Jahr 1000 wurde Burchard zum Bischof von Worms ernannt. Er war der Meinung, dass die vorhandene Kirche weder groß genug noch zeitgemäß sei, und ließ an ihrer Stelle in rund 15 Jahren ein neues Gotteshaus erbauen. Für die damalige Zeit ein extrem kurzer Zeitraum. Der Wormser Dom wurde als kreuzförmige Basilika mit zwei halbrunden Chören in Ost- und Westrichtung und Rundtürmen geplant. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 20.05.2018 ZDF Die Wüste des Todes – Zu Fuß durch den Nordwesten Australiens
Wunderwelt Chemie: 1. Die Bausteine der Natur
40 Min.Woraus besteht die Welt? Diese Frage fasziniert Menschen seit jeher. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte der Wissenschaft. In der Antike ging man von vier Elementen aus: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Nach Jahrhunderten der Forschung sind heute 118 Elemente bekannt – und die Suche geht weiter. Entdeckt wurden sie von visionären Männern und Frauen, die Wissenschaftsgeschichte schrieben. Dass Festes flüssig und Flüssiges zu Gas werden konnte, inspirierte die frühen Alchemisten, eine solche Verwandlungskunst selbst anzuwenden.
Meist auf der Suche nach dem „Stein der Weisen“, der unedle Metalle in Gold umwandeln sollte. Auch wenn alle Versuche ins Leere liefen, erbrachte doch mancher Irrweg wichtige Erkenntnisse. So der von Hennig Brand, der im Jahr 1669 versuchte, den Stein der Weisen aus Urin zu gewinnen, und dabei den Phosphor entdeckte. Viele Elemente wurden erst nach einer Kette von Irrtümern gefunden. Wie die Entdeckung des Sauerstoffs durch den Franzosen Antoine de Lavoisier, der damit die abenteuerliche Theorie des „Phlogistons“ widerlegte, eines ominösen Stoffes, von dem man angenommen hatte, er entweiche bei Verbrennungen.
118 Elemente führt das Periodensystem heute auf. Es ist nicht weniger als die Ordnung der Welt, die in Spalten und Gruppen nach der Kernladung und den chemischen Eigenschaften der Elemente aufgegliedert ist. Dieses Grundverständnis verdankt die Wissenschaft dem Russen Dimitri Mendelejew, dem das Periodensystem der Legende nach im Traum erschien.
Seine Leistung besteht nicht nur aus der Ordnung der bekannten Elemente, die er erstmals 1869 der Öffentlichkeit präsentierte, sondern auch in der Definition der Leerstellen im Periodensystem. Er prophezeite, dass es dort noch Elemente geben müsse, auch wenn man sie zu seiner Zeit noch nicht kannte. Mendelejew sollte recht behalten. Ende des 19. Jahrhunderts begann erstmals eine Frau, die Lücken des Periodensystems zu füllen: Marie Curie. Sie entdeckte die Elemente Radium und Polonium. Bis zuletzt war sie vom Nutzen der radioaktiven Strahlung überzeugt, die von ihnen ausging – etwa für die Behandlung von Tumoren.
Den Abwurf der erste Atombombe hat Curie nicht mehr erlebt. In dieser Folge der Reihe erklärt Mai Thi Nguyen-Kim die Grundlagen einer faszinierenden Wissenschaft, der viele Menschen skeptisch gegenüberstehen. „Für viele ist Chemie nur ein verhasstes Schulfach, das man nicht schnell genug abwählen konnte, dabei erklärt sie uns diese verrückte faszinierende Welt, in der wir leben“, sagt die Wissenschaftsjournalistin. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 10.10.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.10.2021 ZDFmediathek Wunderwelt Chemie: 2. Die Magie der Verwandlung
45 Min.Chemie ist eine Zaubershow. Ihr Geheimnis ist die Verwandlung, die Verbindung von immer neuen Stoffen. Manches verschwindet, anderes entsteht scheinbar aus dem Nichts. Chemie ist die Kunst, mit den Bausteinen der Welt neue Stoffe zu schaffen. Dank ihr lassen sich auch Moleküle zusammenführen, die ohne Technik nicht zueinanderfinden würden. Ob das, was da entsteht, gut oder schlecht ist, das hat der Mensch selbst in der Hand. Einer der Großen, der die Grundlagen der modernen angewandten Chemie legte, war Justus von Liebig. Er tüftelte an Düngemitteln für die Landwirtschaft, entwickelte Säuglingsnahrung und Würzextrakte.
Und er war einer der Ersten, der die Chemie einem großen Publikum verständlich machen wollte. Seine „Show-Vorlesungen“ sind Legende. Es knallte, puffte und rauchte so dramatisch, dass Studenten und Prominente ihrer Zeit aus dem Staunen kaum herauskamen. Auf der Suche nach neuen Wundermitteln mischten Chemiker im 20. Jahrhundert Hunderte von Stoffen in ihren Laboren zusammen, ließen Alkohole, Lösungsmittel, Eiweiße, Öle und Zellulose miteinander regieren. Synthetische Medikamente entstanden, die den Durchbruch im Kampf gegen unzählige Krankheiten brachten.
Und sie entwickelten erste Kunststoffe, mit denen das Zeitalter des Plastiks begann. Viele der in den Laboren entwickelten Stoffe waren in ihrer Zeit Meilensteine, die für Fortschritt und Entwicklung standen. Dass einige von ihnen auf lange Sicht dem Planeten und seinen Bewohnern schaden würden, konnten die Entdecker von damals nicht ahnen. Doch ein prinzipielles Gegeneinander von „guter Natur“ und „böser Chemie“, wie es heute von vielen angenommen wird, gibt es nicht. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 17.10.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.10.2021 ZDFmediathek
zurückweiter
Füge Terra X kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Terra X und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.