1492 Folgen erfasst (Seite 60)

  • 45 Min.
    Der menschliche Körper ist ein lebendes Labor, in dem ununterbrochen chemische Prozesse ablaufen. Sie zu dechiffrieren ist bis heute ein wissenschaftliches Abenteuer. Die Elemente des Lebens finden sich überall im Universum. Alles, was auf der Erde existiert, stammt aus Sternenstaub. Welche Kette von Zufällen aber hat dazu geführt, dass sich ausgerechnet hier aus chemischen Bausteinen Leben entwickeln konnte? In den 1950er-Jahren knackten zwei „Nerds“ den Code des Lebens: Francis Crick und James Watson. Ihnen gelang es, die dreidimensionale Struktur der DNA-Doppelhelix und damit den Kopiermechanismus des Lebens zu entschlüsseln.
    Der entscheidende Hinweis allerdings kam von der heute weniger bekannten Biochemikerin Rosalind Franklin. Wie keine andere beherrschte sie die Röntgenkristallografie, mit der komplexe Moleküle durchleuchtet und ihre Strukturen bestimmt werden können. Bis heute ist die Methode relevant, zum Beispiel um die Struktur von Proteinen zu bestimmen, mit denen Coronaviren an menschliche Zellen andocken. Wichtige Erkenntnisse, um neue maßgeschneiderte Medikamente zu entwickeln.
    Wir wissen heute unglaublich viel darüber, wie die molekularen Maschinen im menschlichen Körper funktionieren. Doch wie ist das alles entstanden? Im Jahr 1953 versuchten Wissenschaftler, die Schöpfung im Labor zu simulieren und die chemische Evolution in Gang zu setzen. Das Experiment von Harold Urey und Stanley Miller wurde weltbekannt. Zwar entstanden in ihrer „Ursuppe des Lebens“ einfache Aminosäuren, doch die Kernfrage blieb: Wie konnten komplexe Moleküle wie DNA und erste Zellen entstehen? Ein interdisziplinäres Team von Forschenden ist jetzt dabei, den Ursprung des Lebens im Labor zu entschlüsseln – mit erstaunlichen Ergebnissen.
    „Sollten wir irgendwann verstehen, was genau es braucht, damit aus leblosen Chemie-Bausteinen Leben entsteht, können wir vielleicht auch beantworten, wie verrückt es ist, dass wir auf dieser Erde atmen und leben“, sagt Dr. Mai Thi Nguyen-Kim. „Ist es nur eine Frage der richtigen physikalischen Bedingungen? Dann können wir davon ausgehen, dass es irgendwo da draußen noch mehr Leben gibt. Oder ist das, was hier auf der Erde geschah, ein wahnsinniger Zufall? Ein wahnsinniges Glück?“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.10.2021 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 04.10.2021 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Der Mönch Dionysius Exiguus (Yordan Bikov) gilt als Begründer der christlichen Zeitrechnung. Er war ein sogenannter Komputist und als solcher dafür zuständig, das Datum für das alljährliche Osterfest zu berechnen. Sozusagen nebenbei errechnete er das Jahr von Jesu Geburt. Er war auch der erste, der die Bezeichnung „anno domini“ verwendete. (anni ab incarnatione Domini – Jahre nach der Inkarnation des Herrn)
    Zeit ist die einzige physikalische Größe, die nur eine Richtung kennt. Aber anders als Uhren, die immer gleiche Einheiten anzeigen, empfinden Menschen das Vergehen der Zeit unterschiedlich. Jahrtausendelang lebten die Menschen nach den Zyklen der Natur. Das ändert sich erst im sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung mit dem Beginn der bis heute üblichen Datierung. Harald Lesch beleuchtet Wendepunkte der Zeit. Für unsere Vorfahren waren es vor allem durch Jahreszeiten hervorgerufene Veränderungen, die das Maß der Zeit bestimmten. Frühe Hochkulturen wie Ägypten, Sumer und Babylon unterteilten das Jahr bereits in Monate, die sich nach dem Mond richteten.
    Da das Mondjahr kürzer als das Sonnenjahr ist, hängten die Ägypter fünf Extratage an, sodass ihr Jahr 365 Tage hatte – immer noch einen Vierteltag zu kurz im Vergleich zum Sonnenjahr. Im dritten Jahrhundert vor Christus führten die Ägypter deshalb Schaltjahre ein, die Julius Cäsar bei seiner großen Kalenderreform im Jahr 45 vor Christus für das Römische Reich übernahm. In China, im Observatorium von Taosi in der chinesischen Provinz Shanxi, bestimmte man den bestmöglichen Zeitpunkt der Aussaat schon vor 4100 Jahren durch Beobachtung des Sonnenaufgangs zwischen fächerförmigen Stelen.
    Die langsame Loslösung der Zeit von natürlichen Zyklen begann in Europa im sechsten Jahrhundert. Um das Jahr 525 rechnete der Mönch Dionysius Exiguus das Geburtsjahr Christi aus und leitete damit die bis heute gültige lineare Zeitrechnung ein. Damit begann aber auch – zunächst unbewusst – die Säkularisierung der Zeit. Sie wurde zunehmend als „Wirtschaftsgut“ wahrgenommen und entsprechend verrechnet. Aber es sollte noch mehr als ein halbes Jahrtausend vergehen, bis mechanische Uhren das Regiment über die Zeit übernahmen. Seitdem hat sich unser Verhältnis zur Zeit radikal geändert.
    Und das gilt auch für unser Verständnis der planetaren Vergangenheit. Bis weit ins 17. Jahrhundert hinein ging man davon aus, dass die Welt nur wenige Jahrtausende alt ist. Im Jahr 1650 errechnete der irische Theologe James Ussher anhand der Bibel den genauen Schöpfungstag auf den 23. Oktober 4004 vor Christus Doch bereits zeitgenössische Wissenschaftler zweifelten daran und stellten neue Theorien auf. Mit ihren Berechnungen blieben sie aber alle weit hinter dem tatsächlichen Alter unseres Planeten zurück, dass erst durch die Mondlandung im 20. Jahrhundert sicher festgelegt werden konnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.11.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 30.10.2024 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Der Holländer Christian Huygens (Vladimir Dimitrov, l.) wurde 1666 an das Pariser Observatorium berufen. Dort beschäftigte er sich mit der Mechanik von Uhren und nahm die Idee eines Pendels als Taktgeber von Galileo Galilei auf. Damit präzisierte er den Lauf der Uhren auf 10 Sekunden Fehlzeit am Tag.
    Uhren bestimmen unseren Alltag. Sie unterteilen Tage in immer gleiche Abschnitte, unabhängig davon, wie wir die Zeit individuell wahrnehmen. Das hat Auswirkungen auf uns und die Umwelt. Im Laufe der Jahrtausende haben wir immer bessere Methoden der Zeitmessung entwickelt. Dabei sollten wir eher darauf achten, wie wir unsere Zeit am besten nutzen. Denn Zeit und Glück hängen miteinander zusammen, wie eine Studie der Universität Harvard beweist. Jeder Mensch verfügt über eine innere Uhr. Sie bestimmt, wann wir einschlafen und wann wir aufwachen.
    Doch mit der fortschreitenden Technisierung der Welt und den immer genaueren Zeitmessern, die unseren Lebensrhythmus bestimmen, schenken wir unseren inneren Uhren immer weniger Aufmerksamkeit. Schon die frühen Hochkulturen erfanden Zeitmesser. Diese waren sogenannte Elementaruhren, die sich der natürlichen Elemente bedienten. Sonnenuhren teilten den Tag in zwölf Einheiten, sogenannte Wasseruhren die Nacht. Jahrtausendelang richtete sich das Leben nach dem Auf- und Untergang der Sonne.
    Auch der menschliche Körper ist darauf eingestellt. Der sogenannte zirkadiane Rhythmus bestimmt, wann wir müde oder hungrig sind, steuert unsere Herzfrequenz, den Stoffwechsel, den Hormonspiegel, die Körpertemperatur und sogar unsere geistige Leistungsfähigkeit. Störungen dieses Rhythmus haben weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Mit der Einführung von festen Gebetszeiten im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung durch den Mönch Benedikt von Nursia, erhielten Tag und Nacht eine neue Einteilung.
    Später hielt die klösterliche Ordnung, dank Erfindung mechanischer Uhren, auch in den Städten Einzug. Zeit wurde nun nicht mehr nach Tagen, sondern nach Stunden berechnet, was Auswirkungen auf die Arbeitswelt hatte. Die immer präzisere Zeitmessung – ausgehend von Klöstern – führte zu einem immer stärker reglementierten Arbeitstag, um das Funktionieren unseres Wirtschaftssystems zu gewährleisten. Eine einheitlich für die ganze Welt geregelte Zeit wurde aber erst 1884 festgelegt, nachdem es zu unzähligen schweren Unfällen bei der Eisenbahnen gekommen war, weil Uhren bis dahin jeweils durch lokale Sonnenuhren justiert wurden und auf Strecken, die Ost und West miteinander verbanden, entsprechend unterschiedlich gingen.
    Noch wichtiger aber ist der Zusammenhang zwischen Zeit und Glück, den eine seit mehr als acht Jahrzehnten laufende wissenschaftliche Studie der Harvard-Universität zeigt. Sie belegt eindrucksvoll, dass nicht Geld, sondern Beziehungen uns glücklicher machen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 30.10.2024 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff reist zurück in die Zeit und fragt: Was geschah im Rest der Welt, als mit Jesus Christus’ Geburt das Jahr 0 für unsere Zeitrechnung festgeschrieben wurde? Was machten eigentlich die Maya, als die Chinesen die Große Mauer bauten? Warum gibt es überhaupt diese Ungleichzeitigkeit in der Entwicklung der Völker? Prof. Wemhoff zeigt die Gleichzeitigkeit von Dingen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum ersten Mal im Deutschen Fernsehen entsteht so eine Parallelgeschichte der Menschheit, die durch das Miterleben zum Staunen einlädt.
    In den beiden Teilen von „Terra X – Zeitreise“ geht es um die zwei mythischen Daten der Jahre 0 und 1000. 1.Teil: Die Welt im Jahr 0 Ein Reich beherrscht fast den gesamten europäischen Kontinent: Das Imperium Romanum reicht von Nordafrika bis zum Ärmelkanal. Mit „Brot und Spielen“ entfliehen die Römer ihrem harten Alltag. Für die Spiele steht das Kolosseum mit seinen blutigen Gladiatorenkämpfen, für das Brot das erste (bekannte) Kochbuch der Welt. Verfasst von dem römischen Genießer Marcus Gavius Apicius.
    Seine exotischen Rezepte haben sich bis heute gehalten und lassen sich nachkochen. Das Römische Reich ist damals die bekannteste Macht unserer Welt, doch zehntausende Kilometer entfernt besteht zur selben Zeit ein ebenso mächtiges und furchteinflößendes Imperium: China. Dort findet um das Jahr 0 eine Volkszählung statt, die seltsamerweise fast genau auf dieselbe Anzahl von Einwohnern kommt wie das Römische Reich. Auch die Fläche des Han-Reiches ist fast identisch.
    Und während die Han-Chinesen versuchen, ihre verwundbare Westgrenze mit der Verlängerung einer Mauer – man wird sie später die Chinesische Mauer nennen – gegen die rebellischen Xiongu zu schützen, errichten die Römer den Limes. Einen Grenzwall gegen die Barbaren aus dem Norden – nicht zuletzt auch gegen die Germanen. 12 000 Kilometer entfernt führt die Zeitreise im Jahr 0 zu einer Kultur, von deren Existenz in Europa damals niemand etwas ahnte. Jedes Bauwerk der Maya ist den Göttern gewidmet, ihr Götterhimmel ist voll von ihnen.
    Allein um den Willen der Götter vorherzusehen, entwickeln sich die Maya zu den fortschrittlichsten Astronomen und Mathematikern der Welt im Jahr 0. Prof. Matthias Wemhoff reist zu den genannten und weiteren Orten, findet Verbindendes und Trennendes. Er lässt die Zuschauer spüren, wie aufregend es gewesen wäre, im Jahr 0 die Welt zu bereisen und Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu erleben. Eine Zeitreise mit ganz neuen Einsichten, die vor Augen führt, wie wir uns als Menschheit in einem auf wenige Jahre beschränkten Zeitfenster entwickelten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.08.2014 ZDF
  • 45 Min.
    Der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff reist zurück in die Welt um das Jahr 1000 und fragt: Was machten eigentlich die Maya, als die Chinesen die Große Mauer bauten? Was die Deutschen, als die Wikinger ein weites Handelsreich etablierten? Warum gibt es überhaupt so etwas wie Ungleichzeitigkeit in der Entwicklung der Völker? Prof. Wemhoff zeigt die Gleichzeitigkeit von Dingen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum ersten Mal im Deutschen Fernsehen entsteht so eine Parallelgeschichte der Menschheit, die durch das Miterleben zum Staunen einlädt.
    Um das Jahr 1000 leben in Deutschland 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Land, ein Volk von Bauern. Nur wenige Ortschaften ragen als kleine Inseln aus endlosen Wäldern heraus. Rom ist längst untergegangen. Große Städte sind im Jahr 1000 nicht in Europa zu finden, dafür aber in China. Schon um das Jahr 0 eines der mächtigsten Reiche der Erde, wird das chinesische Kaiserreich um 1000 von einem Modernisierungsschub erfasst. Die Wirtschaft wird revolutioniert, echte, große Metropolen entstehen, die ersten Mega-Citys der Menschheit.
    In Kaifeng leben bereits knapp eine Million Menschen – die größte Stadt der Welt, in der der Handel dominierte. Möglich gemacht durch die Erfindung des Papiergeldes, das erst 600 Jahre später nach Europa kommen sollte. Dort macht sich zur selben Zeit ein Völkerverbund auf den Weg, Geschichte zu schreiben und ein großes Handelsreich zu gründen: die Wikinger. Meist als brutale Zeitgenossen verschrien, die andere Völker unterjochen, Dörfer und Städte brandschatzen, sind es die Wikinger, die um das Jahr 1000 eine erste, frühe Form der Demokratie begründen, die diesen Namen auch verdient.
    Und nicht nur das: Im Jahr 1001 ist es ein Wikinger, Leif Eriksson, der als erster Europäer seinen Fuß auf amerikanischen Boden setzt. Nur die Archäologie macht solche Erkenntnisse möglich, denn Schriftliches haben die Wikinger nicht hinterlassen. Sie kannten kein umfassendes Schriftsystem. Die waren damals rar gesät: so die faszinierende Rongorongo-Schrift der abgelegenen Osterinseln.
    Völlig unbeeinflusst von außen existiert hier bereits um das Jahr 1000 eine Schrift, die bis heute nicht in Gänze entziffert ist. Doch nicht nur die Schriftform der Osterinsel-Bewohner ist einzigartig, sondern auch ihre berühmten riesigen Steinköpfe aus dieser Zeit haben Geschichte geschrieben. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan entfaltet das Reich von Chichen Itza um das Jahr 1000 seine größte Ausdehnung, vereint so unterschiedliche Völker wie Tolteken, Maya sowie Einwanderer aus Mexiko.
    Anders als auf den unzugänglichen Osterinseln belassen es die Menschen im Melting Pot Chichen Itza nicht bei der Götterverehrung durch riesige Statuen, sondern opfern auch Menschen. Belege dafür fanden Archäologen in unterirdischen Wasserlöchern, den sogenannten Cenotes. Byzanz kannte um das Jahr 1000 keine Menschenopfer, war aber das eigentliche und prächtigste Zentrum der Machtentfaltung in Europa. Selbst die wilden Wikinger waren auf ihren Handels- und Entdeckungsreisen bis in die damals glanzvolle Hauptstadt Konstantinopel gekommen.
    Im elegantesten und beeindruckendsten Bauwerk des gesamten byzantinischen Reichs, der Hagia Sophia, finden sich die überraschenden Belege dafür, wie weit die damalige Welt bereits zusammengewachsen war: die eingeritzten Runen eines Wikingers. Bei aller Ungleichzeitigkeit der Entwicklung im Jahr 1000 war schon etwas zu spüren, was heute Allgemeinwissen ist: Die Globalisierung der Welt schreitet stetig voran, die ganze Welt wird zu einem Dorf. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.08.2014 ZDF
  • 45 Min.
    Professor Matthias Wemhoff bei den Dreharbeiten in der Wüste von Namibia.
    In der zweiten Staffel der „Terra X“-Zeitreise taucht der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff erneut in die Parallelgeschichte der Zivilisationen der Jahre 500 und 1500 nach Christus ein. Wie groß waren die Gemeinsamkeiten, wie stark die Unterschiede? Was waren die Gemeinsamkeiten oder gab es kaum welche? Durch den parallelen Blick auf weit auseinanderliegende, oft nichts voneinander wissenden Kulturen entsteht ein neues, spannendes Geschichtsbild.
    Als in Europa Rom am Boden liegt und die Völkerwandung ihren Lauf nimmt, ist Amerika noch ein ferner, unbekannter Kontinent. Doch was geschieht damals dort oder in Asien oder in Afrika? Gerade im Norden Afrikas überlebt die jahrhundertealte Kultur der Römer: es sind die als kulturlos verschrienen Vandalen in Tunesien, die sich so römisch geben wie die Römer selbst. Und auch das Oströmische Reich erlebt eine Blütezeit, die noch heute sichtbaren Errungenschaften Kaiser Justinians sind enorm: Matthias Wemhoff entdeckt im modernen Istanbul unterirdische Wasserreservoirs und kilometerlange Aquädukte.
    Tausende Kilometer entfernt entstehen zur selben Zeit beeindruckende Monumente anderer Kulturen: In Zentralmexiko errichten Menschen gigantische Pyramiden ohne technische Hilfsmittel. Alles zu Ehren ihrer Götter. Zeitgleich wird 20 000 Kilometer entfernt eine andere Meisterleistung vollbracht, die einen Siegeszug um die Welt antreten sollte: Im Norden Indiens erfinden kluge Köpfe ein hochkomplexes Spiel: Schach. Die Fürsten jener Zeit erproben mit dem Spiel die Strategien ihrer Armeen. Die Seidenstraße, der wichtigste Handelsweg zwischen den Kontinenten, wird im Jahr 500 zum Schauplatz der ersten Industriespionage.
    Zwei byzantinische Mönche schmuggeln aus China eines der wertvollsten Güter dieser Zeit: Seidenraupen- Eier. Die Produktion von Seide bedeutet damals Geld, Macht, Einfluss und Fortschritt. Dinge, die im Jahr 500 aber nicht überall auf der Welt den gleichen Stellenwert hatten, wie Matthias Wemhoff in der Region des heutigen Namibia mit eigenen Augen sehen kann. Dort leben schon damals die San, die auch heute noch hier zu Hause sind. Seit Jahrtausenden hat sich ihre Kultur und Lebensart kaum verändert.
    Während die Völkerwanderung in Europa ganze Kulturen vernichtet, die Menschen von Teotihuacan nach kriegerischen Auseinandersetzungen aus der Geschichte scheinbar verschwinden und Kaiser Justinian viele Aufstände blutig niederschlägt, überlebt die einfache Kultur der San. Matthias Wemhoff führt uns durch diese ferne Zeit, zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf und schaut vor allem auch, welche kulturellen Errungenschaften von damals wir heute noch in unserem Alltag finden. Eine Zeitreise, die im Heute endet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.01.2016 ZDF
  • Professor Wemhoff beim Dreh in Mexiko bei den Pyramiden.
    In der Welt des Jahres 1500 haben Kirchen noch große Macht. Insbesondere die katholische Kirche hat das Leben der Menschen im Griff, wie Matthias Wemhoff in den Archiven der apostolischen Bußbehörde in Rom entdeckt. Hier lagern Berichte von einfachen Menschen, die den Papst um Vergebung ihrer Sünden baten. Darunter auch der ungewöhnliche Fall eines schottischen Priesters, der bei einem Fußballspiel einen Mönch mit einem rüden Foul stoppte. Der verletzte Spieler starb noch auf dem Spielfeld. Um Absolution zu erhalten, schilderte der Priester den Unfall bis ins kleinste Detail.
    Europa geht damals unaufhaltsam einer neuen Zeit entgegen. So erkennt Kopernikus, dass sich die Erde um die Sonne dreht und damit das Menschen- und Gottesbild auf ein neues Fundament stellt. Andere Zeitgenossen hängen unterdessen noch dem alten Glauben an Magie und Hexen an, so auch Martin Luther. Der Reformator stellt zwar heftig die Macht des Papstes in Frage, ist aber gleichzeitig Anhänger der Hexenverbrennung. Die bahnbrechenden Entdeckungen der spanischen Seefahrer nimmt er kaum wahr und auch die revolutionäre Kunst Michelangelos oder Leonardo da Vincis beeinflusst sein Weltbild nicht.
    Dabei ist da Vinci nicht nur ein genialer Künstler, Erfinder und Ingenieur, sondern auch ein umtriebiger Geschäftsmann. Matthias Wemhoff entdeckt in Istanbul einen Brief da Vincis, in dem er sich dem osmanischen Sultan Bayezid II als Architekt einer gigantischen Brücke über das Goldene Horn anbietet. Doch Bayezid bevorzugt Michelangelo, den alten Rivalen Da Vincis, aber der lehnt ab. Der Siegeszug der Osmanen macht in Istanbul im Jahr 1500 vieles möglich, auch wenn einige Neuerungen im Verborgenen stattfinden müssen.
    Eine verschworene Gemeinschaft von Muslimen und Christen trifft sich heimlich, um ein neues, noch illegales Getränk zu genießen: den Kaffee. Wer beim Konsum erwischt wird, dem droht eine Strafe. Auch an anderen Orten treten Neuerungen ihren Siegeszug an, selbst wenn sie verboten sind, Venedig ist im 16. Jahrhundert die Stadt, in der über 800 Inquisitionsverfahren oftmals wegen Bagatellen geführt werden. Und dennoch trauen sich die Venezianerinnen heimlich Alchimisten zu besuchen, die ihnen mit allerlei Tinkturen die Haare blond färben.
    Das neue Schönheitsideal der „Bella Bionda“ ist geboren. Auf den technologischen Fortschritt setzen im Jahr 1500 vor allem die Spanier und Portugiesen mit ihren Schiffen. Es sind meist Abenteurer in ihren Diensten, die den Globus neu vermessen. Doch mit dem Fortschritt kommt auch die dunkle Seite der Macht in die neu entdeckten Länder: Mit ihren Feuerwaffen rotten die Spanier die Azteken und Inka nahezu aus, eingeschleppte Krankheiten aus der alten Welt töten Hunderttausende Eingeborene.
    Als die Portugiesen fast zeitgleich in Japan landen haben auch sie Musketen im Gepäck. Umso verwunderter sind sie, als der alte Kriegerstand des Landes, die Samurai, die Feuerwaffe aus moralischen Gründen verdammen. Ein in der Weltgeschichte einmaliges Phänomen und eine Haltung, die den Europäern fremd bleibt und natürlich den europäischen Siegeszug vereinfacht. 1500 ist eine Zeit der fortschreitenden Expansion. Europa baut Weltreiche auf, sei es in Amerika, sei es in Asien.
    Immer mit Unterstützung der Kirche. Es geht um Gold, um Gewürze und immer auch um die Bekehrung der sogenannten Heiden. Der kulturelle Reichtum bleibt den Eroberern fremd und verschlossen. Den Seefahrern gelingt aber beiläufig etwas anderes: sie legen den Grundstein für ein erstes Welthandels- und Kommunikationssystem und werden so zu Wegbereitern der Globalisierung. Mit all den Vor- und Nachteilen, die uns heute noch beschäftigen. Matthias Wemhoff entführt uns in eine Welt der damaligen Innovation und Neuordnung, die heute kaum aktueller sein könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.01.2016 ZDF
  • 45 Min.
    In der dritten Staffel der „Terra X“-Zeitreise taucht der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff erneut in die Parallelgeschichte der Zivilisationen ein, diesmal in das Jahr 1000 vor Christus. Der Blick auf zeitgleiche Kulturen weltweit, die sich oftmals weit voneinander entfernt entwickeln und nichts voneinander wissen, eröffnet ein spannendes Geschichtsbild. Dadurch werden erstaunliche Gemeinsamkeiten offenbar, aber auch grundlegende Unterschiede. Um 1000 vor Christus soll König David Jerusalem erobert und den Ort im Bergland Palästinas zum religiösen und politischen Mittelpunkt seines aufstrebenden Reiches gemacht haben.
    Heute wird die gesamte Ära nach einer neuen Metall-Legierung benannt: die Bronzezeit. Aber gab es tatsächlich schon überall Bronze? Matthias Wemhoff zeigt, wie die Menschen nördlich der Alpen vergeblich versuchten, die aus Ägypten importierten kupfernen Schwerter mit Stein zu kopieren. Archäologische Funde zeigen, dass Waren und Ideen bereits 1000 vor Christus von den Regionen rund um das Mittelmeer in den Norden wanderten. So gelangte vielleicht auch das Wissen um den Lauf der Gestirne in das Gebiet des heutigen Deutschland.
    Hier fanden Archäologen riesige Goldhüte, anhand derer es Weisen wahrscheinlich gelang, den Lauf der Jahreszeiten zu bestimmen und Sonnenfinsternisse vorauszusagen. Die Gestirne lesen zu können, war auch für eine weit entfernte Kultur auf der anderen Seite der Erde wichtig. Die Menschen der Lapita-Kultur, die späteren Polynesier, hatten sich vor 3000 Jahren mit einfachen Kanus aufgemacht, um größere Distanzen zu überwinden. Die Sterne waren ihr „Navi“, und ihre Seefahrerkünste sind bis heute bewundernswert.
    Die Lapita hatten ebenso wenig Kenntnis von Bronze wie die mysteriösen Olmeken, die zu gleicher Zeit in Mexiko lebten. Lange vor den Maya bauten die Olmeken die ersten Pyramiden Mittelamerikas und fertigten gigantische Kopfskulpturen. Sie waren auch die ersten Menschen Amerikas, die Schrift verwendeten. Zur gleichen Zeit erfanden die Phönizier in Nordafrika ein Alphabet mit nur 26 Zeichen – das über die schon damals existierenden Handelswege zur Grundlage für unser ABC wurde. Doch viele Geschichten aus dieser Zeit sind nur durch Mythen und Legenden überliefert.
    Etwa die der sagenumwobenen Königin von Saba, deren Sohn Menelik die Bundeslade mit den Zehn Geboten nach Äthiopien gebracht haben soll. In Äthiopien trifft Matthias Wemhoff auf ein Team deutscher Archäologen, die beeindruckende Tempel untersuchen und so tatsächlich eine Verbindung vom Königreich Saba nach Äthiopien nachweisen können. Matthias Wemhoff führt uns durch diese ferne Zeit, zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf und schaut vor allem auch, welche kulturellen Errungenschaften von damals wir heute noch in unserem Alltag finden. Eine Zeitreise, die im Heute endet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.09.2017 ZDF
  • Matthias Wemhoff liest in Reiseberichten von James Cook, die die arrogante Haltung der Europäer gegenüber den Maori in Neuseeland widerspiegelt.
    In der dritten Staffel der „Terra X-Zeitreise“ taucht der Berliner Archäologe Matthias Wemhoff erneut in die Parallelgeschichte der Zivilisationen ein, diesmal in das Jahr 1800. Der Blick auf zeitgleiche Kulturen weltweit, die sich weit entfernt voneinander unabhängig entwickelt haben, eröffnet ein spannendes Geschichtsbild. Dadurch werden erstaunliche Gemeinsamkeiten, aber auch grundlegende Unterschiede, offenbar. Auch diese „Terra X-Zeitreise“ führt den Berliner Archäologen Matthias Wemhoff rund um den Globus. Um 1800 ist Europa bereits durch Fortschritt und Technik geprägt.
    Aber gegen Naturgewalten sind die Menschen machtlos. Im Sommer des Jahres 1816 verursacht ein Vulkanausbruch in Indonesien einen Ascheregen, der weltweit zu Missernten und Hungersnöten führt. Menschen und Tiere hungern, viele sterben. Aus dieser Not heraus erfindet Karl Drais in Mannheim ein Fahrzeug ohne Pferde: Seine Laufmaschine wird zum Vorläufer des ersten Fahrrads. Die Technik nimmt weltweit an Fahrt auf. Vielerorts herrscht Aufbruchstimmung, geografische Distanzen werden immer schneller mit Hilfe der Eisenbahn und ersten Fluggeräten überwunden.
    Neue Navigationsgeräte helfen den Kolonisten, zielsicher entfernte Winkel der Erde anzusteuern, wo alte und neue Welten aufeinanderprallen – Kulturen, die manchmal kaum unterschiedlicher sein könnten. So herrscht im Tausende Kilometer von Deutschland entfernt gelegenen Hawaii König Kamehameha aufgrund einer sehr ungewöhnlichen Legitimation: Er surft. Wellenreiten gehört zu den gesellschaftlichen Codes, die das Leben auf Hawaii über viele Jahrhunderte regeln, wie Matthias Wemhoff anhand von Petroglyphen zeigen kann.
    Ein neuer Zeitgeist erfasst damals auch die Politik. In Frankreich wird die Revolution ausgerufen, die Europa heftig durcheinanderwirbelt. Schließlich bringt Napoleon als Konsul und Kaiser fast ganz Europa unter seine Kontrolle. Aber weder von Napoleon noch von Kamehameha I. dürfte damals je ein Chinese gehört haben. 1793 schickt der englische König George III. eine Delegation zu Kaiser Qianlong, aber der will keinen Handel mit England. Mit Hilfe von Opium erringt die britische Ostindien-Kompanie schließlich den wirtschaftlichen Sieg über das riesige Reich, indem sie Zehntausende Chinesen zu Abhängigen macht.
    Die Handelsgesellschaft entwickelt sich zum weltweit größten Drogenhändler. Immer wieder wird deutlich, dass die Begegnung mit der westlichen Welt für viele alte Kulturen ein zweischneidiges Schwert ist. Matthias Wemhoff führt uns durch die Zeit um 1800, weist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin und zeigt vor allem auch, welche kulturellen Errungenschaften von damals wir heute noch in unserem Alltag finden. Eine Zeitreise, die im Heute endet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.09.2017 ZDF
  • 45 Min.
    Bier, Brezen, Lederhosen: München ist mehr als diese Klischees. Mirko Drotschmann stellt eine Stadt vor, die auf dem Weg zur pulsierenden Metropole von heute einiges durchgemacht hat. Vom frühen Salzhandelsplatz bis zur nationalsozialistischen Hauptstadt der Bewegung. „Terra X“ begibt sich auf eine Zeitreise durch die Geschichte der bayerischen Landeshauptstadt, die für viele gerade wegen ihres Postkartenidylls der Inbegriff von „Heimat“ ist. Dazu trägt sicher auch ihre Lage inmitten von Seen und Voralpen bei. Wie einst in der Eiszeit der Grundstein für München gelegt wurde, erklärt der Gletscherforscher Wilfried Hagg.
    Mirko Drotschmann trifft Menschen, die München ihre Heimat nennen. Zum Beispiel Jason Charles, den es aus Trinidad und Tobago der Liebe wegen nach München verschlagen hat und der jetzt als einziger schwarzer Flößer Deutschlands den uralten Brauch auf der Isar fortführt. Oder Traditionsmetzger Andreas Gaßner, von dem Mirko nicht nur lernt, wie man echte Weißwurst herstellt, sondern auch, warum sie früher in den Gasthäusern Münchens bis 12:00 Uhr komplett verzehrt sein musste.
    Luise Kinseher, auch bekannt als „Mama Bavaria“ führt Mirko Drotschmann zu ihren Lieblingsorten und erklärt, warum der „Alte Peter“ Heimatgefühle bei ihr weckt. Ob eingeboren oder zugezogen, sie alle begreifen die Stadt als ihr Zuhause. Der Film beleuchtet die entscheidenden Momente der Geschichte, die diese Heimat geformt haben: die Gründung durch Heinrich den Löwen, die Bedeutung des Salzhandels, die Pracht der Bayerischen Könige, die Dunkelheit der Kriegsjahre bis hin zum Wirtschaftswunder und der kulturellen Vielfalt einer modernen Stadt von heute.
    Natürlich darf in München auch das Oktoberfest nicht fehlen, gestartet 1810 als Prinzenhochzeit und damit historisch viel mehr als nur ein schnödes Biergelage. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte des Festes, berührt dabei das tragische Attentat von 1980 und zeigt, wie dieses Volksfest über die Zeit zu einem weltweiten Symbol für Ausgelassenheit und Zusammengehörigkeit gewachsen ist. Mit seiner Leidenschaft für Geschichte und seiner Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und unterhaltsam zu präsentieren, führt Mirko Drotschmann durch alte und neue Facetten Münchens.
    Die Zeitreise erfolgt mithilfe von digitalen Überblendungen, die visuell ein Fenster in die Vergangenheit öffnen, indem sie Szenen und Orte von heute in Momentaufnahmen von damals verwandeln. Das gleiche Motiv in derselben Perspektive zeigt sich so im Wandel der Zeit und wird erlebbar. In ausgewählten Szenen wird der Moderator in das historische Bewegtbildmaterial oder die Fotografien von damals versetzt und taucht so hautnah in diese Welt von früher ein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.05.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 08.05.2024 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Hugenotten aus Frankreich, der Siegeszug des Döners oder Modehochburg in den Zwanzigerjahren: Mirko Drotschmann nimmt mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte Berlins. Sie beginnt im Nikolaiviertel, der Wiege Berlins, und führt über Kreuzberg, wo im 18. Jahrhundert die Maulbeerbäume der Seidenspinner wuchsen, zum Berliner Schloss. Dem Ort, an dem sich die Geschichte Berlins verdichtet. Jeder Winkel von Berlin erzählt eine andere „Heimat“-Geschichte: seien es 800 Jahre Stadtgeschichte, die unter der größten städtischen Ausgrabung Deutschlands unter dem Molkenmarkt liegt.
    Der positive Einfluss von Einwanderern, die in Berlin eine neue Heimat finden und neue Berufe wie Patissiers oder Handschuhmacher mitbringen. Oder die Geschichte von Liberalisierung und Emanzipation, als die Modehäuser den Berliner Chic erfinden. Er avanciert bald zur Weltmode – nicht zuletzt wegen Marlene Dietrich. Die Geschichte Berlins kann nicht ohne die Verfolgung und Vertreibung eben dieser jüdischen Avantgarde erzählt werden. Hitler wollte Berlin zu einem nationalsozialistischen „Germania“ umwandeln.
    Die Folgen seiner Herrschaft waren Krieg und letztlich die Teilung der Stadt. Wie Ostberliner versuchten, in den Westen zu fliehen, erzählt Dietmar Arnold vom Verein „Berliner Unterwelten“. In „Zeitreise Heimat – Berlin“ wird auch das facettenreiche, kulinarische Berlin beleuchtet. Etwa, wenn es um die Geschichte des Döners geht, der schon fast zu einem Symbol der Stadt geworden ist. Der Film führt zurück in die 1970er-Jahre, als der Döner Kebab – angeblich! – in Berlin erfunden wurde. Eine Geschichte, die mit türkischen Gastarbeitern beginnt, die ihre traditionelle Küche an die deutschen Geschmäcker anpassten und dabei eine Fast-Food-Sensation schufen.
    Mirko Drotschmann trifft Berlinerinnen und Berliner, erkundet mit ihnen ihre Stadt. Die Zeitreise erfolgt mithilfe von digitalen Überblendungen, die visuell ein Fenster in die Vergangenheit öffnen, indem sie Szenen und Orte von heute in Momentaufnahmen von damals verwandeln. In ausgewählten Szenen wird der Moderator in das historische Bewegtbildmaterial oder die Fotografien von damals versetzt und taucht so hautnah in diese Welt von früher ein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.05.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 08.05.2024 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Mirko Drotschmann entführt uns auf eine faszinierende Reise durch die Hamburger Geschichte und findet heraus, warum die Stadt für ihre Bewohner „Heimat“ ist. Hamburg, die Perle des Nordens. Hafenmetropole und Tor zur Welt. Heimat der Skipper, Raubeine und Kiezgänger, genauso wie der Ingenieure und Millionäre. Mirko Drotschmanns Reise führt ihn weit in die Vergangenheit einer Stadt, die nie stillsteht. Ihr Aufstieg zur Handelsgroßmacht basiert auf einem Betrug, denn er basiert auf einem gefälschten Freibrief von Kaiser Friedrich Barbarossa. Im Mittelalter lockt die reiche Kaufmannsstadt der Hanse Piraten an.
    Den berühmten Klaus Störtebeker hat es allerdings so wohl nie gegeben. Im 19. Jahrhundert mausert sich die Stadt zur Hochburg des Kaffeehandels und zur Medienstadt. Und bis heute gilt sie, nicht nur dank der Elbphilharmonie, als deutsches Mekka der Ingenieurskunst. Was ein Seilmacher mit der Reeperbahn zu tun hat, warum der Kiez auch ein Stück Heimat ist und wie die Beatles hier Erfolge feiern, das erzählen der Eigentümer der längsten Reeperbahn Europas, Tom Lippmann, der Kiez-Stern Olivia Jones und die Beatles-Sängerin Stefanie Hempel.
    Aber auch was Kaffeeverleserinnen, Fischverkäufer und Festmacher mit Hamburg zu tun haben, erzählt dieser Film. Die Zeitreise erfolgt mithilfe von digitalen Überblendungen, die visuell ein Fenster in die Vergangenheit öffnen, indem sie Szenen und Orte von heute in Momentaufnahmen von damals verwandeln. Das gleiche Motiv in derselben Perspektive zeigt sich so im Wandel der Zeit und wird erlebbar. In ausgewählten Szenen wird der Moderator in das historische Bewegtbildmaterial oder die Fotografien von damals versetzt und taucht so hautnah in diese Welt von früher ein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.05.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 08.05.2024 ZDFmediathek
  • 45 Min.
    Sie schlug Krieger in die Flucht, imponierte Königen und machte diejenigen zu Helden, die sie beherrschten: die Pyrotechnik. Welches Geheimnis steckt hinter der jahrtausendealten Faszination für Feuerwerk? Die Geschichte des zündenden Funkens beginnt in China, wo vor 1400 Jahren ein weiser Mönch mit Bambusrohren experimentiert und den ersten Böller der Welt erfindet. Bis heute ist die Entwicklung der Pyrotechnik bedeutend für das Militär. Und so mancher Büchsenmeister machte sich neben dem Kriegsgeschäft mit Feuerwerk einen Namen. Die Brüder Ruggieri – Pyrotechnikpopstars ihrer Zeit – wurden zu Feuerwerkern der europäischen Königshäuser. Ihr Spektakel dient der höfischen Berichterstattung.
    1749 ging ihr Feuerwerk für Georg II im englischen Regen baden und sogar die von Händel eigens komponierte Feuerwerksmusik kann die Aufführung nicht mehr retten. Den Ruggieri-Brüdern hat es nicht geschadet. Ihr Name begleitet die Geschichte des Feuerwerks bis heute. Jedes Jahr wird die Burg von Carcassonne am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, in Funken aus Farbe getaucht. Hunderttausende Besucher kommen zum größten Spektakel des Jahres in die Stadt und verfolgen am Himmel eine minutiös festgelegte Komposition der Ruggieris. „Der zündende Funke“ erzählt die Geschichte des Feuerwerks mit Zeichentrickaufnahmen und Reenactments. Ein sprühendes Kapitel Kulturgeschichte, das seit Jahrhunderten fasziniert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.07.2014 ZDF
  • 40 Min.
    Ein Storch überquert die Meerenge von Gibraltar.
    Die Dokumentation begleitet unsere Zugvögel in alle Welt – mit atemberaubenden Luftbildern von den Reisen derer, die die „Vogelperspektive“ erfunden haben. Wir begleiten Gänse-Küken beim Abenteuer des Fliegenlernens. Und der Kamera-Helikopter überquert mit unseren Störchen (erstmals gemeinsam) die gefährliche Straße von Gibraltar und fliegt mit ihnen bis in ihr Winterquartier in Tansania und Kenia. Ende August werden die Störche im rheinland-pfälzischen Bornheim langsam unruhig. Der Nachwuchs unternimmt immer weitere Ausflüge rund ums elterliche Nest.
    Und eines Tages sind alle Storchenkinder plötzlich verschwunden. „Terra X – Zugvögel“ begleitet Jungstorch Borni auf seiner ersten langen Reise nach Afrika. Allein – lange vor seinen Eltern – zieht Borni mit seinen drei Geschwistern Richtung Süden. Eine gefährliche Reise mit zahlreichen mörderischen Etappen. Den Flug mit Tausenden anderer Störche über die Straße von Gibraltar wurde dabei erstmals mit einer gyrostabilisierten Helikopter-Kamera begleitet. Wenn ein Storch aus Erschöpfung im Wasser notlanden muss, ist er dem Tod geweiht.
    Selbst Vogelforscher waren erstaunt, dass nicht nur Borni sich auf dieser Horror-Etappe in der Luft übergeben hat. Vor 150 Jahren mussten Vogelkundler noch Pfeilspitzen analysieren, mit denen Störche aus Afrika nach Europa zurückkehrten – um herauszufinden, wo sie den Winter verbracht hatten. Inzwischen zeichnen möglichst kleine, möglichst leichte Hightech-Sender jede Flugbewegung eines Vogels als GPS-Koordinaten auf – und melden dazu Flughöhe und -geschwindigkeit, Luftwiderstand und Energieverbrauch.
    Künftig sollen diese Sender live per Satellit auszulesen sein – von der Sahara bis nach Sibirien. Für Martin Wikelski, Leiter des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell, beginnt damit eine neue Ära. „Über das Flugverhalten der Vögel können wir dann herausfinden, wie die Welt sich an diesem Fleck gerade verändert.“ Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Mit Graugans-Küken, die sich – wie man seit Konrad Lorenz weiß – leicht auf Menschen prägen lassen, wird gerade die erste Sender-Generation in mühevoller Kleinarbeit kalibriert.
    Denn nur, wenn die Sender präzise und konstant messen, wird man in Zukunft Erstaunliches per Vogelzug erfassen und vorhersagen können – von lokalen Windverhältnissen bis zu Unwettern, drohenden Erdbeben oder Riesenheuschrecken-Plagen. Denn wenn Vögel ihre Flugroute ändern, hat das immer einen Grund. Mauersegler etwa können Unwetter erspüren, die noch 600 Kilometer entfernt sind. Sie können auch während des Fluges schlafen – und so Tage oder Wochen in der Luft verbringen. Die aufwendig produzierte „Terra X“-Dokumenation fliegt mit umfangreichen CGI-Animationen und atemberaubenden Luftbildern mit unseren Zugvögeln bis nach Afrika.
    Sie begleitet die Graugans-Küken-Trainingsgruppe beim großen Abenteuer des Fliegenlernens – im Dienste der Wissenschaft. Denn trotz aller bahnbrechender Erkenntnisse der vergangenen Jahre: Selbst, wie Vögel navigieren, ist noch immer nicht restlos erforscht. „Es gibt schon noch ein paar Fragen, die uns absolut unter den Nägeln brennen“, meint Vogelforscher Peter Berthold, Wikelskis Vorgänger in Radolfzell. „Vielleicht gibt es dafür irgendwann den Nobelpreis.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2016 ZDF
  • 45 Min.
    Junge Waldrappe werden auf einem Ultraleicht-Flieger in ihr Winterquartier in der Toskana geführt.
    Die Dokumentation begleitet unsere Zugvögel in alle Welt – mit atemberaubenden Luftbildern von den Reisen derer, die die „Vogelperspektive“ erfunden haben. Milliarden von Zugvögeln sterben jedes Jahr auf ihren Reisen. Wir fliegen mit ihnen nach Italien und Sibirien und erleben hautnah, welche Strapazen die tapferen Vielflieger zu überstehen haben. Der Vogelzug war schon immer eine Frage des Überlebens. Nur wenn es sich lohnt, lernen Tiere im Lauf der Evolution zu wandern – meist auf der Suche nach Nahrung oder besseren Brutrevieren.
    Doch Zugvögel leben heute gefährlich. Im Anthropozän – im Zeitalter der Menschen – sind die Todesraten unter Langstreckenziehern in schwindelerregende Höhen gestiegen: Biotope verschwinden, Vögel werden gejagt oder verenden in Hochspannungsleitungen. Bei vielen Zugvogel-Arten überleben 80 Prozent der Jungvögel nicht einmal das erste Jahr. Die Tundra, in der Bless- und Nonnengänse am liebsten brüten, reichte am Ende der letzten Eiszeit noch bis nach Köln. Heute ziehen die Gänse von Westeuropa, wo sie den vergleichsweise milden Winter verbringen, Tausende von Kilometern bis an den Polarkreis – am liebsten auf die Insel Kolgujew in der Barentssee.
    Die „Terra X“-Dokumentation „Zugvögel“ ist mit hochauflösenden Kameras am Boden und in der Luft dabei, wenn sich die Küken in ihren „Daunenmänteln“ bei eisigem Wind aus dem Ei pellen – und die Eismöwen ihre ersten Raubzüge starten. Auch, wenn in der Dämmerung über Rom Hunderttausende von Staren gigantische Wolken und Schläuche bilden, als folgten sie einer unsichtbaren Choreografie, geht es in Wirklichkeit – ums Überleben.
    Mit solch pfeilschnellen Formationsflügen wehren kleinere Vögel in großen Schwärmen Raubvögel ab, die etwa an den Schlafplätzen der Stare am Tiber lauern. Für „Zugvögel“ wurde der spektakuläre Überlebenstanz der Stare aus der Luft gedreht. Genau wie die Winterreise der Waldrappe nach Italien. Den drollig aussehenden Ibis-Vögeln wurde ihre große Zutraulichkeit bereits im 17. Jahrhundert zum Verhängnis. Als leichte Beute für Jäger waren sie bald komplett ausgerottet.
    Heute wird dieses Manko zum Vorteil: Von Hand aufgezogen, folgen junge Waldrappe ihren menschlichen Zieh-Eltern, selbst wenn die in einen Ultraleicht-Flieger steigen und von der deutsch-österreichischen Grenze in die Toskana reisen – ins Überwinterungsrevier. Schon auf dem Rückweg finden die Waldrappe dann ihren Weg allein – ein Beleg dafür, wie tief das Zugprogramm als Überlebensstrategie eingebrannt ist. Doch von 20 Milliarden Singvögeln weltweit sterben inzwischen jedes Jahr zehn Milliarden. Die meisten Vögel, die wir aus unseren Gärten kennen, ziehen über unsere Köpfe, wenn wir schlafen.
    Im Schutz der Dunkelheit entgehen sie am ehesten Raubvögeln und Überanstrengung. Welche Gefahren ihnen dennoch auf der langen Reise drohen, macht eine Animation der nächtlichen Massen-Wanderung sichtbar. Denn was Vögel im Lauf der Evolution gelernt haben, können sie auch wieder verlernen – wenn es dem Überleben dient. Peter Berthold, Deutschlands Guru unter den Vogelforschern, sagt im Film: „Meine persönliche Prognose ist, dass wir, wenn die Klimaerwärmung so weitergeht wie jetzt, in 100 Jahren bei uns keine Zugvögel mehr haben.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2016 ZDF

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