423 Folgen, Folge 251–275

  • Folge 251 (15 Min.)
    SWR-Kameramann im Boot eines Bodenseefischers. Im Hintergrund die Insel Reichenau. – Bild: BR/​SWR
    SWR-Kameramann im Boot eines Bodenseefischers. Im Hintergrund die Insel Reichenau.
    Wer den Namen Reichenau hört, assoziiert damit Gemüse oder vielleicht auch Segeln oder Baden. Doch die vom Klima so begünstigte Insel hat mehr zu bieten als Salatköpfe, Gurken und Bootsanleger. Und deshalb hat die Unesco die Reichenau im November 2000 zum Weltkulturerbe ernannt. Die Reichenauer Benediktinerabtei ist ein Musterbeispiel mittelalterlicher Klosterarchitektur in Zentraleuropa. Sie entwickelte sich im 10. und 11. Jahrhundert zu einem geistigen und kuturellen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches. Ihre Malschule prägt die europäische Kunstgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts.
    Das Marienmünster ist die größte der drei romanischen Kirchen. Als ehemalige Klosterkirche wurde sie im frühen 9. Jahrhundert erbaut. Zur gewaltigen dreischiffigen Basilika gehört eine reiche Schatzkammer mit Reliquien und Schreinen. Der Klostergarten geht auf Abt Walahfrid Strabo zurück, Verfasser des ersten deutschen Buches über den Gartenbau. Aus seiner Feder stammt auch die „Visio Wettini“, die Vision des Mönches Wetti. Eingerahmt in die apokalyptische Vision des Mönches spiegelt diese göttliche Komödie das christliche Weltbild des frühen Mittelalters wieder.
    Zeugen der Vergangenheit: Die Kirche St. Georg in Oberzell ist berühmt für die monumentalen ottonischen Wandmalereinen aus dem 10. Jahrhundert. Bishof Egino von Verona stiftete die Kirche 793. Sein Anliegen war eher profan: er wollte seinen wohlverdienten Lebensabend eben am Bodensee verbringen. Bedeutend ist die romanische Apismalerei, das letzte große und bis heute erhaltene Werk der Reichenauer Malerschule. Zu den kunstgeschichtlichen Zeugnissen dieser Zeit gehören auch die einzigartigen Handschriften der Reichenau, die in Bilderzyklen des Neuen Testaments, das Leben Jesu und die Evangelien illustrieren.
    Der Geist dieser Vergangenheit ist heute noch zu spüren: An drei zusätzlichen Feiertagen, die nur hier auf der Insel gefeiert werden, tragen die Insulaner im Rahmen einer feierlichen Prozession die Reliquienschreine aus der Schatzkammer über die Insel. An den restlichen 362 Tagen bestimmen dann doch die Salatköpfe den Alltag der Reichenauer. Rund 100 Familien leben ausschließlich vom Gemüseanbau. Vom Fischfang, jahrhundertelang vom Kloster überwacht, können sich nur noch 20 Berufsfischer über Wasser halten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.07.2002 3sat
  • Folge 252 (15 Min.)
    Lange Zeit war das Tal der Loire Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen Frankreich und England um den französischen Königsthron. Ihr Höhepunkt ist der Hundertjährige Krieg, der zwischen 1337 und 1437 an den Ufern des Flusses tobte. Dieses von Männern angezettelte Staatenduell wurde von einer Frau für Frankreich entschieden, des damals 17-jährigen Bauernmädchens Jeanne d’Arc, die das belagerte Orléans befreite und den Dauphin Karl VII zur Krönung nach Reims führte. Jeanne d’Arc ist eine der vielen Frauen, die im Tal der Loire aktiv die Geschichte des französischen Königreiches mitbestimmt haben. Eine andere ist Katharina von Medici, die als Meisterin der Intrige gilt und der fast jedes Mittel recht war, dem Hause Valois die Krone zu erhalten.
    Vor allem in den Religionskämpfen, in denen sich Protestanten und Katholiken gnadenlos bekämpften, spielte sie eine unrühmliche Rolle. Das Tal der Loire erzählt vieler solcher Geschichten vom Glanz und Elend der Frauen an der Seite von Herrschern, denen es in erster Linie um Machterhalt und Repräsentation ging. Über 300 Schlösser hinterließen sie an der Loire und ihrer Nebenflüsse, eine in Europa beispiellose, gigantische Kulturlandschaft, die auch ein Stück Frauengeschichte dokumentiert. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.07.2002 3sat
  • Folge 253 (15 Min.)
    Arbeitsam und verschlossen, reich und dennoch unprätentiös präsentiert sich Lyon. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts kommt aus Lyon Seide – der Stoff, aus dem die Königsträume sind. Neben ihren klappernden Webstühlen und rasenden Schiffchen brachten die Italiener auch ihre Lebensart und ihre Architektur nach Lyon: Hinter schlichten Fassaden, die prachtvolle Höfe verbergen und durch ein Labyrinth von Gängen verbunden sind, wurde die Seide unbehelligt von Wind und Wetter zu den Händlern transportiert. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.06.2002 3sat
    Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 21.7.2002
  • Folge 254 (15 Min.)
    Mit einer viertel Million Einwohnern ist Graz heute die zweitgrößte Stadt Österreichs. Dass die Stadt so viel italienisches Flair verbreitet, liegt nicht nur an der Sonne, die dort überdurchschnittlich oft scheint, sondern vor allem an den vielen Architekten, die im 16. Jahrhundert aus der Lombardei in die österreichische Metropole kamen. Den zahlreichen Renaissancebauten verdankt es die Altstadt von Graz, dass sie 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.06.2002 3sat
    Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 28.7.2002
  • Folge 255 (15 Min.)
    Die kleine Handelsstadt Pingyao, die seit 1996 zum Weltkulturerbe gehört, sieht heute noch so aus, wie fast alle chinesischen Städte vor 300 Jahren: Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige Ziegelhäuser. Nur die buntlasierten Dächer der Tempel stechen hervor. Pingyao verdankt seinen Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Hier wurde die erste Bank Chinas gegründet, hier wurden Papiergeld und Schecks eingeführt. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.06.2002 3sat
  • Folge 256 (15 Min.)
    Knapp 200 Kilometer südwestlich von Havanna, in der Provinz Pinar del Rio, liegt das „Valle de Vinales“. Für viele die schönste Landschaft Cubas, auf jeden Fall die eigentümlichste. Bizarre Kalksteinkegel, „mogotes“, ragen aus der Ebene. Die stark bewachsenen Felsen waren einst die Säulen eines gewaltigen Höhlensystems, das sich vor 160 Millionen Jahren ausgeformt hatte. Im Lauf der Jahrtausende stürzten die meisten Höhlen auf Grund der starken Kalksteinverwitterung ein. Heute schlummern die Berge wie träge Riesentiere im Tal. Das Valle de Vinales ist Bauernland, vor allem Tabak wird hier angebaut, angeblich der beste der Welt.
    Im Gegensatz zu anderen tropischen Pflanzen benötigt Tabak eine fast grenzenlose Zuwendung. Ein kubanisches Sprichwort sagt: „Tabak kannst du nicht einfach pflanzen, den musst du heiraten.“ Seit dem 18. Jahrhundert werden Zigarren in Fabriken hergestellt. Dabei wird den Arbeiterinnen und Arbeitern vorgelesen. Vormittags aus der Tageszeitung und nachmittags aus Romanen. Marken wie „Montecristo“ oder „Romeo und Julia“ haben ihren Namen aus dieser Tradition. Eine echte Havanna ist reine Handarbeit. Von der Aussaat bis zur Auslieferung sind fast 100 Arbeitsgänge notwendig. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.10.2001 3sat
  • Folge 257 (15 Min.)
    Der Urwald von Bialowieza.
    50 Meter hoch ragen die Baumriesen im Urwald von Bialowieza in den Himmel empor. Schwarzstörche haben in den ausladenden Ästen ihren Horst angelegt und im Totholz abgestorbener Bäume brüten Eulen und zahllose Spechte. Versteckt in den Kronen ziehen Adler ihre Jungen auf. Die Artenvielfalt ist in der polnischen Region an der Grenze zu Weißrussland immens, denn anders als im Wirtschaftswald bleibt dort abgestorbenes Holz am Boden liegen und bietet Lebensraum für zahllose Insekten. Singvögel wissen diese Nahrungsfülle zu schätzen. Wölfe und Luchse gehen im Dickicht auf die Jagd, spähen nach Wildschweinen, Rehen und Hirschen. Noch heute durchstreifen auch Wisente den großen Wald. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ zeigt die Wildnis des Bialowieza-Nationalparks, der seit 1979 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2003 3sat
  • Folge 258 (15 Min.)
    In einer geschützten Bucht errichteten die Portugiesen 1482 den ersten Stützpunkt der Europäer an der Küste Westafrikas: Die stattliche Festung Elmina in Accra wurde zur Handelsdrehscheibe für Gold und Sklaven, die gegen europäische Waren profitabel getauscht wurden. Holländer, Engländer, Franzosen, Schweden, Dänen und sogar Preußen wollten am lukrativen Westafrikahandel teilhaben. Auch sie ließen Festungen bauen, brachten Soldaten, Handwerker und Personal nach Afrika und beluden ihre Flotten im Schutz der Forts. Hart, personalintensiv und kostspielig war der Konkurrenzkampf an der Goldküste. Durch exklusive Verträge mit lokalen Stammesfürsten, die Pachtgenehmigungen erteilten und am Handel profitierten, sicherten sich die europäischen Mächte dort ihre Stützpunkte. Niemand kennt die genauen Zahlen, aber wahrscheinlich wurden rund zwei Millionen Schwarzafrikaner von Küstenforts der Europäer nach Übersee verschifft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2003 3sat
  • Folge 259 (15 Min.)
    Im Waldgürtel Westafrikas blühte im 18. Jahrhundert das Reich der Ashanti. Sie waren berühmt für ihr Gold, ihre Staatskunst und ihre Kriegskunst. Die britische Kolonialmacht, obschon überlegen, fürchtete sie und brauchte siebzig Jahre, um die Ashanti zu besiegen. Die traditionellen grasbedeckten und reliefverzierten Lehmbauten der Ashanti, darunter die Paläste, wurden in den Kolonialkriegen zerstört. Nur zehn dörfliche Tempel sind geblieben. Die UNESCO hat sie zum Weltkulturerbe ernannt. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.04.2003 3sat
  • Folge 260 (15 Min.)
    Das Vall de Boi ist ein schmales Tal, tief hineingegraben in die katalonischen Pyrenäen. Vor mehr als tausend Jahren entstanden im Tal sieben kleine Dörfer, an die sich wohl niemand erinnern würde, wäre zu jener Zeit nicht auch neun romanische Kirchen gebaut worden. Die Abgeschiedenheit hat dazu noch beigetragen, dass zumindest einige dieser Kirchen noch fast originalgetreu erhalten sind. Um diese Kirchen ranken sich Geheimnisse. So ist bis heute nicht geklärt, wer die Arbeiter, Baumeister und Maler waren, die sie errichtet haben.
    St. Joan de Boi und St. Climente de Taüll sind im Inneren mit wunderbaren Fresken ausgemalt. Heilige Fabelwesen schmücken die Wände. Ein Lifan, der mit dem namensähnlichen Elefanten die Stoßzähne gemeinsam hat, ein Kamel, das eben von Bergbewohnern und nicht von Wüstensöhnen erdacht wurde. Heute lässt sich das Weltbild der Romanik, das Glaubensbekenntnis in dieser verschlossenen Bergwelt nur noch erahnen. Die Kirchen, waren Türen zu einer anderen Welt. Dahinter verschwammen die Linien zwischen Realität und Fantasie – das raue Leben zwischen den Felsen mit den biblischen Geschichten, die alltäglichen Bedrohungen durch wilde Tiere mit den Visionen von Weltuntergang und jüngstem Gericht.
    Ein Universum, das dem neuzeitlichen Pyrenäen- Wanderer wie dem weltläufigen Kunsthistoriker weitgehend ein Rätsel bleibt. Und letztlich wird es auch ein Geheimnis bleiben, warum gerade hier, jenseits aller großen Handelsstraßen und Städte, in einer kargen Gebirgslandschaft so viele Kirchen errichtet wurden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.01.2002 3sat
  • Folge 261 (15 Min.)
    Mitten im brodelnden Betondschungel von Caracas liegt die Zentrale Universität von Venezuela wie eine Insel der Ruhe und der Schönheit. 87 Bauten – eine Stadt in der Stadt. Damit schuf der Venezolaner Carlos Raul Villanueva in den 40er bis 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein stadtplanerisches und architektonisches Meisterwerk, angereichert mit über hundert Werken großer europäischer, amerikanischer und einheimischer Künstler jener Zeit. Mit seinem virtuos geformten Beton hat Villanueva einen eigenen und noch immer aktuellen Baustil geprägt. Der 1974 verstorbene Architekt kommt im Film noch einmal zu Wort, um sein Werk zu erläutern: Mit den Mitteln der Architektur und der Ästhetik versuchte er, das Leben der Menschen zu gestalten, vor allem die Form ihres Zusammenlebens, daher die – vom tropischen Klima begünstigte – Durchlässigkeit der Bauten zwischen innen und außen, die gewollte Aufhebung der Grenzen zwischen den Fakultäten sowie zwischen der Universität und dem Volk.
    Leider, so stellt Villanueva am Ende bedauernd fest, hat er mit seinem Konzept die politische und soziale Entwicklung Venezuelas nicht aufhalten können. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.07.2002 3sat
  • Folge 262 (15 Min.)
    Als holländische Idylle liegt Willemstad in der Karibik. Die Hauptstadt von Curacao ist das Werk jüdischer Siedler. Sie waren vor der Inquisition aus Spanien erst nach Amsterdam geflohen und hatten dann hier eine neue Heimat gefunden, vor 350 Jahren. Die holländische Krone nutzte die Insel derweil als Stützpunkt für den Sklavenhandel und ein bisschen Seeräuberei. Auch das ist lange her. Geblieben sind die Nachfahren der Sklaven, die sich auf Curacao jetzt autonom verwalten. Holländer und Juden lenken nur noch die Wirtschaft. Denn: Lohnende Geschäfte gibt es so fern vom Mutterland auch nach dem Verbot der Sklaverei noch. Das in leuchtenden Farben herausgeputzte „Klein Amsterdam“ ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrttouristen – und für nicht versteuertes Geld. Ziemlich anrüchig auch die qualmende Raffinerie gleich hinter dem Weltkulturerbe. Doch hinter der historischen Fassade gibt sich Willemstad ganz ungerührt wie die Unschuld vom Lande der Windmühlen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.06.2002 3sat
  • Folge 263 (15 Min.)
    Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht, direkt neben einer Stadtautobahn: ein kleines, würfelförmiges Häuschen – es wirkt etwas verloren. Als es in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut wurde, war es für die meisten ein Skandal, für einige aber eine Sensation. Heute ist es eine Ikone der modernen Baukunst: Das Rietveld-Schröder-Haus. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35-jährige Anwaltswitwe Truus Schröder. Die junge Frau wollte für sich und ihre drei Kinder ein zeitgemäßes Heim schaffen. Sie konnte das große, gediegene Bürgerhaus ihrer Ehejahre nicht mehr ertragen: Ihr Haus sollte offen und geschützt zugleich sein, nicht mit überflüssigen Dingen gefüllt, „transparent“ und „elementar“, nüchtern und schlicht.
    In ihre Lebens- und Kunstauffassung war sie sich eins mit ihrem Architekten. Rietveld hatte sich der avantgardistischen Künstlergruppe „de Stijl“ angeschlossen. Das Gebäude wirkt durch die asymmetrische Aufteilung der Wandflächen, durch die farbige Vertikal- und Horizontalgliederung und die großen Fenster fast durchlässig. Ein solches Wohnhaus konnten die Kleinstädter damals nur angewidert betrachteten. Aber für Schröder und Rietveld war ein Haus keine Geschmacks-, sondern eine Gesinnungsfrage. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.07.2002 3sat
  • Folge 264 (15 Min.)
    Brüssel und der Jugendstil, das heißt auch: Brüssel und Horta. Der Architekt Victor Horta (1861 – 1947) erregte Ende des 19. Jahrhunderts durch die Neuartigkeit seiner Wohnhäuser internationales Aufsehen. 1893 entwarf er das „Maison Tassel“. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Gebäude kaum von den Nachbarhäusern – wären da nicht die ungewöhnlichen Details: die aus der Fläche ausschwingenden Linien der Fassade, die kunstvolle Gestalt des Steins, die artistisch mit dem Stein verbundenen Eisenelemente und die farbigen Glasfenster.
    Im „Maison Tassel“- wie in den meisten seiner Bauten – durchbricht ein Lichtschacht alle Stockwerke, und durch die farbigen Glasscheiben werden die Räume in mysteriöses Licht getaucht. Wenn sich Hortas Stil auch im Laufe der Zeit und je nach Vorgabe des Auftraggebers wandelte, so blieb die besessene Kunstfertigkeit, mit der er jedes Detail seiner Bauten entwarf. Es gelang dem Architekten, die schmalen Brüsseler Stadthäuser in weiträumige und zugleich märchenhaft dekorative Räume zu verwandeln.
    Nach kurzer intensiver Schaffensperiode kam der Architekt außer Mode. Viele seiner für die Architekturgeschichte beispielhaften Bauten wurden abgerissen. Die übriggebliebenen Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Besonders Hortas Wohn- und Atelierhaus ist zu einem Wallfahrtsort jugendstilbegeisterter Besucher geworden. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ zeigt die wichtigsten Bauwerke Hortas und erzählt ihre Geschichte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.07.2002 3sat
  • Folge 265 (15 Min.)
    Als „glänzende Herrscherin über den Orient“ bezeichneten die Portugiesen Alt-Goa, die Hauptstadt ihres indischen Überseereiches. Mit 300000 Einwohnern war es größer als Lissabon oder Paris. Doch eine Stadt Goa gibt es heute nicht mehr. Nur die Gotteshäuser haben die Zeiten überdauert. Heute bilden die Trutzburgen des rechten Glaubens ein skurriles Ensemble mitten im Dschungel: St. Cajetan, die Kathedrale Sé, oder St. Francis. Die populärste Kirche Goas ist „Bom Jesu“, die Basilika der Jesuiten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.03.2003 3sat
  • Folge 266 (15 Min.)
    Die Schmalspurbahn der „Darjeeling Himalayan Railway“ erklimmt qualmend und ächzend über 2.000 Meter Höhe. Der Bau einer der ersten Gebirgsbahnen der Welt war eine technische Meisterleistung. 1881 fuhr der erste Dampfzug von der tropischen Ebene Bengalens ins Vorgebirge des Himalaja. Britisches Understatement würdigt den Zug mit einem liebevollen Spitznamen: „Toy Train“, Spielzeugbahn. Ein unverwüstliches Spielzeug, das nach über hundert Jahren noch immer mit originaler Technik funktioniert. Auch als Güterzug – für Tee – war die Bahn damals äußerst effektiv; sie reduzierte die Transportkosten und machte den Tee aus Darjeeling erschwinglich und berühmt.
    Heute wird der Tee mit Lastwagen transportiert. Doch wie früher fährt die Darjeelingbahn mitten durch die Basare der Bergdörfer, vorbei an Klöstern hoch in den Wolken, an Gauklern, die an der Strecke über ein Drahtseil balancieren, an Frauen, die auf einem Nebengleis weben und ausgedehnten Teeplantagen. Die Darjeelingbahn war vorbildhaft für die weltweiten, im Wortsinn bahnbrechenden Umwälzungen durch den Ausbau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert. Indem sie die nostalgische Dampfbahn und ihre atemberaubende Strecke zum Weltkulturerbe erklärten, würdigte die UNESCO „die herausragenden Ingenieursleistungen bei der bahntechnischen Erschließung einer Gebirgslandschaft von großer Schönheit“. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.12.2003 Phoenix
    Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 1.11.2002
  • Folge 267 (15 Min.)
    Eine alte Legende berichtet von der Entstehung der „Stadt des Sieges“ im 16. Jahrhunderts: Der kinderlose Großmogul Akbar betete in der Klause des berühmten Eremiten Salim Chisti um die Geburt eines Sohnes. Der prophezeite ihm drei Söhne. Als tatsächlich wenig später ein gesundes Kind geboren wurde, errichtete Akbar am Wohnsitz des Eremiten aus Dankbarkeit eine ganze Stadt – Fatehpur Sikri. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2002 3sat
  • Folge 268 (15 Min.)
    Yosemite Park ist heute eines der am meisten besuchten Naturwunder der USA. Vier große Wasserfälle haben den Park berühmt gemacht. Der Film ist eine Reise durch die vier Jahreszeiten im Yosemite Park. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2002 3sat
  • Folge 269 (15 Min.)
    Wenn es so etwas wie den Geburtsort der Vereinigten Staaten von Amerika gibt, dann ist er in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Pennsylvania zu finden. Dort wurde 1776 die legendäre „Declaration of Independence“ verabschiedet. Das Kulturdenkmal umfasst die Independence Hall, das ursprüngliche Parlamentsgebäude der Kolonie Pennsylvania, mit dem Glaspavillon für die Liberty Bell. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.10.2002 3sat
  • Folge 270 (15 Min.)
    Wie sie sich verabreden weiß keiner, aber jedes Jahr im Frühsommer zur gleichen Zeit in derselben Nacht, entlassen Abermillionen winziger Korallenpolypen Eier und Samen ins Meer. Diese winzigen Polypen sind die Architekten des größten Bauwerks auf Erden, des Great Barrier Reefs. Vor der Ostküste Australiens erstreckt sich die größte Ansammlung von Korallenriffen der Welt über 2.300 Kilometer und bedeckt eine Fläche, die größer ist als Italien. Die Aborigines nennen es „Waga Gaboo“ – das große Riff. Unzählbare winzige Polypen erzeugen jeden Tag auf einem Quadratkilometer Riff vier Tonnen Kalksteingerippe. In Tausenden von Jahren haben sie die Umwelt für das farbigste und vielseitigste Leben geschaffen. Seit Anbeginn der Zeit haben sich hier mehr als fünftausend verschiedene Arten von Meeresfauna und Flora entwickelt. Mit einzigartigen Unterwasseraufnahmen zeigt der Film das bunte Leben in einem einzigartigen Ökosystem. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.04.2002 3sat
  • Folge 271 (15 Min.)
    Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Nach einer Legende der Aborigines des Butchulla Stammes wurde sie von der Göttin K’gari geschaffen, die ihr Werk so schön fand, dass sie fortan auf der Erde bleiben wollte. So verwandelte sie der Götterbote Yendingie in eine wunderschöne Insel. Seit 1992 gehört Fraser Island zum Weltnaturerbe. Charakteristisch sind die riesigen Sanddünen, die aus dem Meer herausragen oder sich im Landesinneren bewegen. Es gibt mehr als 40 glasklare Seen, üppigen Regenwald und eine artenreiche Tierwelt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.12.2002 3sat
  • Folge 272 (15 Min.)
    Castelgrande thront über der Piazza del Sole.
    Bellinzona war ein wichtiger Stützpunkt der Mailänder Herzöge, die Talsperre bot Schutz vor den Truppen der Eidgenossen und hatte als „Tor nach Italien“ Bedeutung bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2003 3sat
  • Folge 273 (15 Min.)
    Von den Inselklöstern in Irland ist das Kloster auf Skellig Michael sicher das Außergewöhnlichste. Es veranschaulicht, wie spartanisch die Mönche vom 7. bis ins 12. Jahrhundert gelebt haben. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2002 3sat
  • Folge 274 (15 Min.)
    Der Ohrid-See in Mazedonien ist einer der ältesten und tiefsten Seen der Welt mit Pflanzen- und Tierarten, die es nur hier gibt. An seinen Ufern zeugen byzantinische Bauwerke und archäologische Kostbarkeiten von mehr als 2.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Theater und Reliefs aus der Antike, frühchristliche Mosaiken und prachtvolle Fresken bieten eine Zeitreise zur Entstehungsgeschichte der Massenmedien. Durch die größte Stadt am See mit dem gleichen Namen Ohrid führte einst die römische Militärstraße Via Egnatia. Sie verband das Römische Reich mit Saloniki und Konstantinopel. Später war Ohrid dann ein Zentrum der frühen Christen. Deren Mosaiken zeigen Tiere und Pflanzen des Sees – Abbildungen Gottes durfte es nicht geben, noch herrschte Bilderverbot.
    Kirchenfürsten und Potentaten entschieden, wer oder was dargestellt wurde. Es kam zum Bilderstreit, zum Krieg der Sehenden gegen die Voyeure. Die Fresken der tausend Jahre alten Kirche Sveti Sophia erzählen die Entwicklung dieser Zeit. Ohrid war Bischofssitz und Stand im Brennpunkt der orthodoxen Kirche. Im 13. Jahrhundert kam es schließlich zur Revolution. In der Kirche Sveti Kliment stellten die Freskenmaler das Wesentliche über das Geistige mit dreidimensionalen Darstellungen und emotionalen Massenszenen. Der Übergang zur italienischen Renaissance hatte begonnen! (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2003 3sat
  • Folge 275 (15 Min.)
    Die historische Ruinenstadt Butrint liegt an der Straße von Corfu im Süden Albaniens. Die Halbinsel in einer Lagune ist so geschützt und exponiert, dass sie seit jeher Eroberer, Reisende und Erholungssuchende anzieht. Butrint ist ein zweites Troja in Kleinformat, schreibt der römische Dichter Vergil. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.05.2003 3sat

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