Schätze der Welt Folge 264: Die Horta Häuser in Brüssel – Unter Glasbaldachinen (Belgien)
Folge 264
Die Horta Häuser in Brüssel – Unter Glasbaldachinen (Belgien)
Folge 264 (15 Min.)
Brüssel und der Jugendstil, das heißt auch: Brüssel und Horta. Der Architekt Victor Horta (1861 – 1947) erregte Ende des 19. Jahrhunderts durch die Neuartigkeit seiner Wohnhäuser internationales Aufsehen. 1893 entwarf er das „Maison Tassel“. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Gebäude kaum von den Nachbarhäusern – wären da nicht die ungewöhnlichen Details: die aus der Fläche ausschwingenden Linien der Fassade, die kunstvolle Gestalt des Steins, die artistisch mit dem Stein verbundenen Eisenelemente und die farbigen Glasfenster. Im „Maison Tassel“- wie in den meisten seiner Bauten – durchbricht ein Lichtschacht alle Stockwerke, und durch die farbigen Glasscheiben werden die Räume in mysteriöses Licht getaucht. Wenn sich Hortas Stil
auch im Laufe der Zeit und je nach Vorgabe des Auftraggebers wandelte, so blieb die besessene Kunstfertigkeit, mit der er jedes Detail seiner Bauten entwarf. Es gelang dem Architekten, die schmalen Brüsseler Stadthäuser in weiträumige und zugleich märchenhaft dekorative Räume zu verwandeln. Nach kurzer intensiver Schaffensperiode kam der Architekt außer Mode. Viele seiner für die Architekturgeschichte beispielhaften Bauten wurden abgerissen. Die übriggebliebenen Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Besonders Hortas Wohn- und Atelierhaus ist zu einem Wallfahrtsort jugendstilbegeisterter Besucher geworden. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ zeigt die wichtigsten Bauwerke Hortas und erzählt ihre Geschichte. (Text: 3sat)