Schauspielerin Maria Sebaldt („Die Wicherts von nebenan“) gestorben

Von „Ich heirate eine Familie …“ über „Die Wicherts von nebenan“ bis „Das Traumschiff“: Maria Sebaldt spielte in unzähligen beliebten deutschen Serien und Filmen mit. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 92 Jahren verstorben. Das ZDF teilte unter Berufung auf ihre Familie mit, dass sie bereits am 4. April in ihrer Wahlheimat im Landkreis München gestorben ist und auch schon beerdigt wurde. Zuerst berichtete die BILD darüber.

Maria Katharina Helene Sebaldt wurde am 26. April 1930 in Berlin-Steglitz geboren. Bereits im Alter von 16 bis 19 Jahren nahm sie privaten Schauspielunterricht und legte 1951 eine Schauspielprüfung ab. Ihr Debüt auf der Theaterbühne gab sie schon 1947 als Edeltraud Panse in Maximilian Böttchers „Krach im Hinterhaus“. Darauf folgten mehrere Theaterengagements in Sondershausen, Berlin und München.

1953 wirkte Maria Sebaldt erstmals in einem Film mit, dem Heimatfilm „Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt“. Größere Bekanntheit erlangte sie 1956 mit ihrer Rolle in dem Filmklassiker „Der Hauptmann von Köpenick“ mit Heinz Rühmann. Insbesondere beeindruckte Maria Sebaldt mit ihrem komödiantischen Talent, das sie unter anderem in Filmen wie „Charleys Tante“ mit Peter Alexander unter Beweis stellte. An der Seite von Lilli Palmer war sie in „Anastasia, die letzte Zarentochter“, mit Liselotte Pulver in „Die Zürcher Verlobung“ und mit Heinz Erhardt in „Vater, Mutter und neun Kinder“ zu sehen. Doch auch Krimis wie „Das schwarze Schaf“, die Gangsterfilm-Parodie „Hoppla, jetzt kommt Eddie“ mit Eddie Constantine, Western wie „Die Gejagten der Sierra Nevada“ und Literaturverfilmungen wie „Buddenbrooks“ finden sich in Sebaldts Filmografie.

Von 1964 bis 1967 spielte sie die weibliche Hauptrolle in der 26-teiligen Krimiserie „Gewagtes Spiel“, die im ARD-Regionalprogramm ausgestrahlt wurde. Nach einer längeren Pause feierte die Schauspielerin ein fulminantes Comeback mit ihren Rollen in populären ZDF-Serien. In „Ich heirate eine Familie …“ spielte sie von 1983 bis 1986 Sybille „Bille“ Vonhoff. Nahtlos daran anknüpfend war sie dann von 1986 bis 1991 als fürsorgliche Mutter Hannelore Wichert in der Kultserie „Die Wicherts von nebenan“ zu sehen. Darüber hinaus spielte sie Episodenrollen in weiteren Serien-Dauerbrennern wie „Derrick“, „Der Alte“, „Der Kommissar“, „Der Bulle von Tölz“ und „Tatort“. Das letzte Mal vor der Kamera stand sie 2014 für „Das Traumschiff“ auf der Reise nach Mauritius.

Neben ihrer Schauspieltätigkeit war Sebaldt auch gefragte Sprecherin im Hörfunk (NDR, RIAS, SFB) und lieh als Synchronsprecherin internationalen Schauspielerinnen ihre Stimme, darunter Antonella Lualdi, Eva Marie Saint und Joanne Woodward.

Maria Sebaldt war von 1965 bis zu dessen Tod im Jahr 2010 mit ihrem Schauspielkollegen Robert Freitag verheiratet. Die letzten zwei Jahre ihres Lebens verbrachte sie in einer Seniorenresidenz bei München. Nach Angaben der Augsburger Allgemeinen wurde sie auf dem Waldfriedhof in Grünwald bei München neben ihrem Mann beigesetzt. Sie hinterlässt eine Tochter und einen Enkel.