Sat.1 Programm-Highlights 2021/​22: Mission „Neues Sat.1 mit alter Stärke“ mit Habtu, Schmitz und Opdenhövel

Fernsehen mit Herz, Sport und Musik

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 15.06.2021, 11:35 Uhr

Amiaz Habtu und Ralf Schmitz sind zwei neue Gesichter bei Sat.1 – Bild: Sat.1/Stefan Neumann/Sat.1/Robert Recke
Amiaz Habtu und Ralf Schmitz sind zwei neue Gesichter bei Sat.1

Der zuletzt vor allem mit Skandalen negativ in die Schlagzeilen geratene Sender Sat.1 steht vor einem Neuanfang. Wir wollen Fernsehen mit Herz, Leidenschaft, Humor und großen Gefühlen machen, kündigt Senderchef Daniel Rosemann an. Erst Mitte Mai übernahm der ProSieben-Chef auch die Verantwortung für Sat.1 – mit einem erklärten Ziel: Mit dem ‚Sat.1-Frühstücksfernsehen‘ gelingt uns das jeden Morgen. Tag für Tag. Da fühlen sich unsere Zuschauer:innen einfach wohl. Diese Ansprache, dieses Gefühl wollen wir in Zukunft in möglichst viele Programme tragen. Das heißt ganz klar: SAT.1 wird sich verändern. Zum 40. Geburtstag soll ein neues SAT.1 in alter Stärke strahlen.

FICTION

Eigenproduzierte Serien und Filme waren in den vergangenen Jahren eher Mangelware in Sat.1. Umso erfreulicher, dass der Sender nun gleich mehrere Projekte ankündigt: Dazu zählt etwa „Blackout“, eine sechsteilige Serie mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle, die in Kooperation mit Joyn inzwischen fertig produziert wurde und 2022 ausgestrahlt werden soll. Ein weiteres bereits angekündigtes Projekt ist die Dramedy „Nachricht von Mama“. Im Mittelpunkt steht ein junger Witwer (Golo Euler), dessen Frau (Jessica Ginkel) ihm und den gemeinsamen Kindern Hunderte Videonachrichten voller Humor und Lebensratschläge hinterlassen hat. Christian Ulmens Produktionsfirma Pyjama Pictures steht hinter der Serie. Sarah Engels (ehemals Lombardi) wird außerdem die Hauptrolle in dem Musicalfilm „Toni & Tom“ spielen. Sie verkörpert eine alleinerziehende Mutter, die von einer Musicalkarriere träumt.

Deutsche Fiction gehört einfach zu SAT.1. Das wird sich nicht ändern. Bei der Auswahl der Stoffe werden wir in Zukunft stark darauf achten, dass sich unsere Zuschauer:innen leicht in die Hauptdarsteller:innen verlieben können, so wie einst in den ‚Bullen von Tölz‘, ‚Danni Lowinski‘ oder ‚Den letzten Bullen‘ und hoffentlich jetzt in Toni in ‚Toni & Tom‘ und in die Mutter in ‚Nachrichten von Mama‘, so Daniel Rosemann.

US-Serien spielen auch in Sat.1 eine immer geringere Rolle, doch zumindest eine Free-TV-Premiere hat der Sender angekündigt: „Clarice“ setzt die Handlung des Filmklassikers „Das Schweigen der Lämmer“ fort und taucht in die bislang unerzählte persönliche Geschichte von Clarice Starling (Rebecca Breeds) ein, während sie Serienkiller und Sexualtäter jagt. Konkrete Angaben zur geplanten Ausstrahlung wurden noch nicht gemacht.

POLITIK UND INFORMATION

Eine bislang eher unterrepräsentierte Programmfarbe soll in den kommenden Wochen in Sat.1 sichtbarer werden: Im Vorfeld der Bundestagswahl wird es mehrere politische Formate zu sehen geben. Annette Schavan, Patricia Riekel, Wolfgang Bosbach, Kai Diekmann, Gregor Gysi und andere Weggefährten sind etwa Teil der Dokumentation „Die Ära Merkel – Gesichter einer Kanzlerin“, die zur Primetime ausgestrahlt wird. Bereits angekündigt wurde außerdem die deutsche Adaption des internationalen Formats „Facing the Classroom“: Die drei Kanzlerkandidaten stellen sich darin dem Kreuzverhör durch Schüler. Und nicht zuletzt wird es im Rahmen der „Sat.1 Nachrichten“ Sommerinterviews mit den Spitzenkandidaten der Parteien geben.

Damit soll es aber nicht getan sein: Wir werden in Zukunft aus der ‚akte.‘-Redaktion heraus mehr aktuelle Sondersendungen in der Prime Time machen, sagt Daniel Rosemann. Die neue SAT.1-Chefredateurin Juliane Eßling hat viele Ideen, die sie ab dem 1. Juli für uns umsetzen kann.

UNTERHALTUNG

Ein ganzes Füllhorn an neuen Entertainment-Formaten kündigt Sat.1 an. Der schon vor rund einem Jahr von RTL abgeworbene Ralf Schmitz startet im Herbst endlich beim Bällchensender durch – und das gleich dreifach: Zur Primetime wird er in einer neuen Show mit dem Arbeitstitel „Paar Wars“ Beziehungen auf die Probe stellen. „Halbpension mit Schmitz“ ist der Name einer neuen Impro-Comedy, in der Schmitz mit seinen Stammgästen die Anweisungen von Spielleiter Pierre M. Krause umsetzen muss. Hier hat man sich offenbar stark von Schmitz’ früherem RTL-Format „Hotel Verschmitzt“ inspirieren lassen. Worum es sich bei der dritten Sendung für den Entertainer handelt, will Sat.1 erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Darüber hinaus wird es bei Sat.1 musikalisch: Amiaz Habtu moderiert ab Spätsommer am Vorabend „Let the music play – Das Hit Quiz“, eine Neuauflage des früheren VOX-Formats „Hast du Töne?“. 2022 steht mit „All Together Now“ (Arbeitstitel) eine neue Primetime-Musikshow an: Gesangstalente treten in der deutschen Adaption der britischen Showidee nicht vor eine Jury, sondern vor einen Chor aus 100 professionellen Sängern, um diesen zu begeistern – und im besten Fall zum Mitsingen zu bewegen. Interessant: Das Format war bereits in der Saison 2018/​19 für RTL angekündigt, wurde dort jedoch nie umgesetzt. Und natürlich kehrt im Herbst auch „The Voice of Germany“ mit einer neuen Staffel zurück, die wieder im Wechsel mit ProSieben gezeigt wird.

Auch darüber hinaus gibt es ein Wiedersehen mit einigen altbewährten Formaten: Am 6. August geht „Promi Big Brother“ in die nächste Runde. Das Reality-Sommerevent wird wieder drei Wochen lang ausgestrahlt – und das mit so viel Sendezeit wie nie zuvor. Auch „Promi Big Brother – Die Late Night Show“ wird erstmals in Sat.1 zu sehen sein. Im Oktober wird außerdem wieder live „Der Deutsche Comedypreis“ verliehen. In dem neuen Ableger „The Biggest Loser – Power Couples“ wollen Eltern-Kind-Paare ihr Leben verbessern. Neue Staffeln gibt es außerdem von der Kochshow „The Taste“ und der Kuppelshow „Hochzeit auf den ersten Blick“. Bereits am 5. Juli geht mit „Mein Date, mein bester Freund & ich“ eine neue Datingshow an den Start, in der sich Frauen von ihren besten Freunden bei der Partnersuche beraten lassen.

SPORT

Mit der bewährten Marke „ran“ will Sat.1 an alte Erfolge anknüpfen und wird in der neuen Bundesliga-Saison insgesamt neun Spiele übertragen. Den Auftakt macht der FC Bayern München, wenn der amtierende Meister am 13. August die Saison eröffnet. Vier Tage später will Trainer Julian Nagelsmann mit dem Supercup seinen ersten Titel gewinnen. Das runde Leder rollt in Sat.1 aber schon am 23. Juli, wenn der Auftakt der 2. Bundesliga gezeigt wird. Moderator Matthias Opdenhövel konnte man jüngst von der „Sportschau“ abwerben.

Die Bundesliga kommt nach Hause. Die Fußball-Übertragungen von ‚ran‘ haben Maßstäbe gesetzt. Daran wollen wir anknüpfen. Mit Matthias Opdenhövel haben wir den besten Sport-Moderator, um das nächste große Kapitel in der Geschichte von ‚ran‘ zu schreiben, so Daniel Rosemann. Das wird ein Herbst der neuen Gesichter in SAT.1: Amiaz Habtu, Matthias Opdenhövel und Ralf Schmitz streifen das SAT.1-Trikot über. Das freut mich sehr. Mit ihnen und vielen anderen etablierten Gesichtern gehen wir unsere Mission an: ein neues SAT.1 mit alter Stärke.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Wow, Sat1 hat mich jetzt wirklich überrascht mit dem Programmangebot.

    Freue mich schon sehr auf Ralf Schmitz.

    Das Serien-Sterben im Free-TV geht weiter. Zum Glück gibt es Pay-TV und Streaming-Dienste.
    • am

      Gott sei Dank gibt es das Internet, da kann ich alles sehen, was ich will, wann ich will und wie oft ich das will. Diesen Reality Mist können sie für sich behalten. Danke an die Streamingseiten
      • am via tvforen.de

        Kurioserweise ist Sat.1 - sonst nicht mein Favorit - in diesem Jahr bis jetzt der einzige Sender, dessen Angebot für mich halbwegs interessant klingt.

        Überraschend aber, dass Luke Mockridge sowie "Genial daneben" mit keinem Wort erwähnt werden. Das waren gefühlt die einzigen Konstanten im Sat.1-Programm der letzten Jahre. Bleiben uns hoffentlich erhalten.
        • am

          @mynameistv
          Wir haben mittlerweile alle verstanden dass du kein lineares TV mehr schaust. Hast es oft genug geschrieben.
          Also spar dir den Kommentar in Zukunft unter den News.
          • (geb. 1979) am

            Was ich noch schreiben wollte: Ich schau kein lineares TV mehr. Und übrigens: Ich schau kein lineares TV mehr. Achja: Ich schau kein lineares TV mehr.


            Kurz: Mir doch egal, was du davon hälst. Wenn ich dasschreiben möchte, dann schreib ich das halt.
        • (geb. 1979) am

          Ich schau eh kein lineares TV mehr, da es mir alles einfach zu dämlich geworden ist.
          Und Neuausrichtung? Bedeutet das auch noch mehr Werbung, als jemals zuvor? Und weiterhin deplaziert (Im Film stirbt gerade jemand und plötzlich erscheint in der unteren Hälfte des Bildes irgendwelche grinsenden Z-Promis)?

          weitere Meldungen