„Mütter machen Porno“: (v. l. n. r.) Mirjam, Karina, Jasmine, Britta und Bianca
Bild: Sat.1/Marvin Kochen
Gleich zwei brandneue Formate ganz unterschiedlicher Art waren am gestrigen Mittwochabend zu sehen. In Sat.1 startete zur besten Sendezeit die zweiteilige Doku „Mütter machen Porno“, die immerhin 560.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren ansprach und ordentliche 8,0 Prozent erzielte. Insgesamt wollten 1,23 Millionen Menschen das Format sehen, in dem fünf Mütter einen realistischen Pornofilm drehen. Die zum Vorprogramm thematisch eher unpassende „Spiegel TV – Reportage“ „Notruf in Nürnberg – Lebensretter auf der Überholspur“ fiel nachfolgend jedoch auf miese 5,6 Prozent in der Zielgruppe zurück.
Einen ebenfalls zufriedenstellenden Start legte der „Kampf der Realitystars“ bei RTL Zwei hin. 900.000 Neugierige hatten eingeschaltet, bei den Werberelevanten entsprach dies überdurchschnittlichen 7,1 Prozent. Verglichen mit den Spitzenquoten von „Promis unter Palmen“ in Sat.1 war man natürlich auf deutlich niedrigerer Flughöhe unterwegs, dennoch lässt sich auf diesem Fundament aufbauen. Im Gegensatz zum Bällchensender konnte man sich im Anschluss sogar steigern: Für die Wiederholung der Pilotfolge von „Prominent und obdachlos“ ging es noch auf starke 7,7 Prozent nach oben.
Grund zur Freude gab es bei VOX dagegen nicht, wo sich „Outlander“ mit der Free-TV-Premiere der fünften Staffel zurückmeldete. Gerade mal 830.000 und 840.000 Zuschauer sahen die ersten beiden neuen Folgen, die Marktanteile bei den Jüngeren betrugen enttäuschende 5,9 und 6,2 Prozent. Damit befand man sich auf dem gleichen mauen Niveau wie schon bei Staffel vier vor knapp eineinhalb Jahren. Zu später Stunde zeigte man „Big Little Lies“ noch einmal von vorne, erlitt angesichts 3,1 und 3,5 Prozent aber völlig Schiffbruch.
Als Tagessieger beim Gesamtpublikum ging indes eine neue Trödelshow von „Bares für Rares“ im ZDF hervor, die mit 4,90 Millionen Zusehern stolze 18,5 Prozent verbuchte. Auch die 14- bis 49-Jährigen waren zur Stelle und bescherten den Mainzern gute 7,6 Prozent, womit man sogar noch vor den Realitystars durchs Ziel kam. Das „heute journal“ war danach ebenfalls gefragt und informierte 4,49 Millionen (17,9 Prozent), ehe ein „auslandsjournal spezial“ noch 2,82 Millionen vor dem Fernseher hielt und 13,2 Prozent generierte.
Das Erste hatte mit dem Drama „Das Leben Danach“ über die Katastrophe bei der Loveparade 2010 überhaupt keine Chance. Lediglich 1,83 Millionen Zuschauer waren dabei, damit kam man nicht über schlechte 6,9 Prozent hinaus. In der Zielgruppe war der Film angesichts 5,6 Prozent ebenfalls kein Hit. Sogar noch schwerer taten sich im weiteren Verlauf das Magazin „Plusminus“ und die „Tagesthemen“, die Reichweiten lagen bei 1,61 Millionen (6,4 Prozent) und 1,68 Millionen (7,8 Prozent).
Beim jungen Publikum setzte sich zur Primetime überraschend ProSieben durch. „9-1-1 Notruf L.A.“ konnte dort den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen bestätigen und holte diesmal sehr gute 10,7 Prozent bei 740.000 Zuschauern. Der bisherige Rekord der Serie liegt bei 10,9 Prozent, also gar nicht weit entfernt. Selbst das chronisch schwache „Atlanta Medical“ konnte sich anschließend etwas berappeln und verzeichnete immerhin 7,6 Prozent – immer noch weniger als der Senderschnitt, ganz so desaströs wie zuletzt sah es aber zumindest nicht mehr aus.
Tja... jeder hat wohl das Programm das er verdient. Aber man kann immer noch wählen: Ich habe gestern Anthony Hopkins und Ryan Gosling auf Kabel 1 geschaut, da ich den Film noch nicht kannte war das mit Sicherheit unterhaltsamer als einer Herde Möchtegernpromis beim (für sie) kostenlosen Tropenurlaub zuzuschauen.