2013-heute: „Blaubär Mix & Fertig“ und ungebrochene Popularität
Mit „Blaubär Mix & Fertig“ folgte in den Jahren 2013 und 2014 noch eine weitere Clipshow im KiKA, die Material aus den Vorjahren in neuer Zusammenstellung enthielt. Im Kern gab es hier noch einmal ein paar Rubriken aus „Blaubär + Blöd“ zu sehen, wie „Dr. med. Schlaubär“, „Die großen Momente der Filmgeschichte“, „Hein und die Liebe“, „Käpt’n Blaubärs kuriose Kombüsenküche“ oder „Heins Blödsinn“. Auch die Mini-Musicals und die „Seemannsgarn“-Geschichten erhielten ihren Platz in den 15-minütigen Folgen, von denen insgesamt 45 produziert wurden.
Zwar war die Ära mit neuen Produktionen nun zu Ende, seine Spuren hinterließ der Lügenbär allerdings auch in den folgenden Jahren. Im Oktober 2014 wurde „Käpt’n Blaubär – Das Kindermusical“ uraufgeführt, das aus der Zusammenarbeit zwischen dem WDR und dem Cocomico-Theater in Hürth entstand. Während alle Charaktere hier von anderen Darstellern gespielt und gesprochen wurden, lieh Santiago Ziesmer (SpongeBob Schwammkopf, Steve Urkel, Ferkel aus „Winnie Puuh“) Topfpflanze Karin seine Stimme. Inhaltlich orientierte sich dieses Musical an der Handlung aus „Käpt’n Blaubär – Der Film“.
Ab Sommer 2015 gab es in der WDR-Kabarettsendung „Mitternachtsspitzen“ eine Zeit lang Dialoge zwischen dem damaligen Moderator Jürgen Becker und Käpt’n Blaubär, die um eigens angefertigte neue Legetrickanimationen ergänzt wurden. Für das fiktive Gespräch verwendete man Ausschnitte aus älteren Blaubär-Formaten, die von Elmar Brandt, der die Stimme des Originalsprechers Wolfgang Völz imitierte, nachsynchronisiert wurden.
Einen weiteren, wenn auch stummen, Gastauftritt hatte der Käpt’n 2016, als die Kölner Band Kasalla ihren Hit „Pirate“ gemeinsam mit Comedienne Carolin Kebekus neu aufnahm. Das Musikvideo spielte auf dem Blaubär-Kutter, wobei es sich nicht um die Originalkulissen der TV-Sendungen handelte. Darüber hinaus schlüpfte ein Mensch in eine Ganzkörperpuppe der Figur, die etwa auch bei Kinderfesten Verwendung fand.
Nach wie vor ist die Popularität von Käpt’n Blaubär ungebrochen, was nicht zuletzt in der Markenbekanntheit und -pflege über die Bildschirme hinaus begründet liegt. So sind bzw. waren die Figuren des Kutters offizielle Maskottchen des Ravensburger Spielelands sowie eines Projektes zur Jugendverkehrserziehung des Bundesverkehrsministeriums. Die Postbank warb eine Zeit lang mit Käpt’n Blaubär und Hein Blöd, außerdem trägt die Frachtbarkasse, die Helgoland mit der vorgelagerten Nachbarinsel Helgoland-Düne verbindet, den Namen Hein Blöd. Sogar Die Ärzte widmeten dem beliebtesten Lügner der Welt im Jahr 2000 einen nach ihm benannten Song.
Nicht zuletzt die bis heute andauernde Ausstrahlung in der „Sendung mit der Maus“ trägt maßgeblich dazu bei, dass nicht nur die Kinder von damals, sondern auch mittlerweile deren eigener Nachwuchs vom Phänomen Käpt’n Blaubär in dessen Bann gezogen werden. Als das sonntägliche Magazin in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, gewährte Puppenbauer Carsten Sommer den Moderatoren Armin Maiwald, Christoph Biemann und Siham El-Maimouni einen Einblick in seine Werkstatt, erklärte die aufwändige Technik hinter den Figuren und verdeutlichte, dass das Puppenspiel vor allem auf perfekter Teamarbeit basierte.
Apropos Team: Auf der letzten Seite unseres Specials geben wir noch einen Überblick über die wichtigsten Mitwirkenden, die den Blaubär-Kosmos von 1991 bis heute maßgeblich geprägt haben.
