Programmänderungen: Ampel-Aus führt zu zahlreichen Sondersendungen
„ZDF spezial“, „Brennpunkt“, Sonderschicht für „maischberger“ und mehr
Glenn Riedmeier – 07.11.2024, 17:02 Uhr
Das Aus der Ampel-Koalition hat bereits am gestrigen Mittwochabend zu weitreichenden kurzfristigen Programmänderungen bei ARD und ZDF geführt. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz mit ungewohnt deutlichen Worten die Entlassung des Finanzministers Christian Lindner verkündete, sind nun viele Fragen offen. Wann finden Neuwahlen statt? Wie geht es neben den Personalien weiter mit der Wirtschafts- und Haushaltspolitik? Welche Gesetze kommen ohne Regierungsmehrheit durch den Bundestag? Aus diesem Grund gibt es auch heute zahlreiche Änderungen und Sondersendungen im TV-Programm.
Das Erste wirft am heutigen Donnerstagabend (7. November) seine Primetime komplett über den Haufen. Anstelle der geplanten Erstausstrahlung einer neuen Folge der Krimireihe „Wolfsland“ ist um 20:15 Uhr im Anschluss an die „Tagesschau“ ein 45-minütiger „Brennpunkt“ angesetzt. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil sowie die AfD-Vorsitzende Alice Weidel stellen sich in der Sondersendung den Fragen von Moderator Markus Preiß, Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio. Angefragt für ein Gespräch ist außerdem der bisherige Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP).
Im Anschluss daran soll um 21 Uhr eine „maischberger“-Sondersendung beginnen (nachdem die eigentlich für gestern geplante Ausgabe abgebrochen wurde). Im Studio begrüßt Sandra Maischberger Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (B’90/Grüne). Im Gespräch ist außerdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Als Kommentatoren sind anwesend: der stellvertretende Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Matthias Deiß, die stellvertretende Chefredakteurin von Table.Briefings Helene Bubrowski und der Chefredakteur von Euronews Claus Strunz.
Um 22:15 Uhr beginnen planmäßig die „Tagesthemen“, gefolgt von der Satireshow „Nuhr im Ersten“ um 22:50 Uhr. Um 23:35 Uhr wird die „Panorama“-Sendung „Aufstand der Enttäuschten? – USA nach der Wahl“ gezeigt, die ursprünglich für 21:45 Uhr geplant war. „Die Carolin Kebekus Show“ rückt auf 0:05 Uhr.
Das ZDF nimmt bereits um 19:25 Uhr ein „ZDF spezial“ ins Programm, wodurch „Notruf Hafenkante“ entfällt. Shakuntala Banerjee spricht mit Rechtsexpertin Sarah Tacke, außerdem stehen Hubertus Heil (SPD) und Alexander Dobrindt (CSU) Rede und Antwort. Innerhalb der Sondersendung soll es gegen 19:30 Uhr unter dem Titel „Was nun, Herr Lindner?“ ein Interview mit dem entlassenen Finanzminister und FDP-Vorsitzenden geben. Bettina Schausten und Anne Gellinek stellen die Fragen.
Das Primetime-Programm soll ab 20:15 Uhr mit „Die Bergretter“ planmäßig zu sehen sein. Um 22:15 Uhr geht dann „Maybrit Illner“ auf Sendung, wo eigentlich über das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl gesprochen werden sollte. Aus gegebenem Anlass wurde das Thema jedoch geändert. „Wie geht es jetzt weiter?“ fragt Maybrit Illner ihre Gäste Friedrich Merz (CDU-Vorsitzender), Sigmar Gabriel (Vorsitzender Atlantik-Brücke e. V.), Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach sowie CNN-Auslandskorrespondent Frederik Pleitgen. Im Anschluss wird sich voraussichtlich auch „Markus Lanz“ mit den Folgen der zerbrochenen Ampel-Koalition befassen.
Auch RTL ändert kurzfristig sein Programm und zeigt um 20:15 Uhr ein „RTL Aktuell Spezial“. Unter der Überschrift „Ampel am Ende – Neuwahlen für Deutschland“ geht Roberta Bieling den gestrigen Ereignissen und deren Auswirkungen auf den Grund. Im Anschluss an das rund 25-minütige Spezial folgt die Europapokal-Konferenz. Bereits den ganzen Tag über berichten die Nachrichtensender ntv und WELT über die aktuellen Entwicklungen. Völlig unbeeindruckt zeigen sich Sat.1 und ProSieben, die an ihrem geplanten Programm festhalten und keine Sondersendungen zeigen.
Schon jetzt steht außerdem fest, dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Sonntagabend, den 10. November als einziger Gast den Fragen von Caren Miosga stellen wird. „Ampel-Aus und Trump-Comeback – wie geht es weiter, Herr Bundeskanzler?“ lautet das Thema der Sendung ab 21:45 Uhr im Ersten. Obwohl die Koalition zerbrochen ist, will Olaf Scholz noch mindestens zwei Monate lang weiterregieren, bevor er im Januar 2025 im Bundestag die Vertrauensfrage stellen und damit den Weg für Neuwahlen im März freimachen will. Doch wie will er seine Gesetzesvorhaben noch durchbringen? Und welches Gewicht hat der Bundeskanzler jetzt noch auf europäischer und internationaler Bühne für die weitere Unterstützung der Ukraine und in der Ausrichtung auf die neuen Verhältnisse in den USA? Um diese und andere Fragen soll es in „Caren Miosga“ gehen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
streamingfan am
Bei einer Neuwahl gibt es eigendlich nur 2 Parteien die man wählen sollte oder??? Wenn man die anderen Parteien wählt, dann müßten ja wieder viele verschiedene Parteien miteinander regieren und das hat ja bis zuletzt nicht funktioniert. Eigendlich muß jeder die gleiche Partei wählen, damit diese Partei alleine regieren kann. Oder sehe ich das Falsch???Nocma (geb. 1979) am
Wir sind aber nicht bei dem Amis wo es zwar theoretisch mehr als 2 Parteien gibt aber die alle keine Rolle spielen, bei uns wirste wohl keine Partei finden die ne absolute Mehrheit schafft
Dr. Seltsam (geb. 1966) am
Bisher ist nur ein Lämpchen kaputt. Die Ampel ist erst aus wenn diese Regierung zurück tritt. Es wird jetzt mit allen Mittel versucht die Ukrainehilfe weiter auf unser aller Kosten durchzudrücken und die Industrie weiter zu zerstören. Das muss jedem bewusst sein.User 8104 am
Niemand zerstört die Industrie! Typen wie Du sind einfach nur paranoid!