„Der Stoff aus dem die Helden sind“: Disney+ holt sich Astronauten-Epos mit Patrick J. Adams („Suits“)

Geschichte der „Mercury Seven“-NASA-Astronauten in „The Right Stuff“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 06.05.2020, 10:25 Uhr

Szenenfoto aus „The Right Stuff“ mit den Astronauten der „Mercury Seven“: (V.l.) Micah Stock, Jake McDorman, Aaron Staton, Michael Trotter, Patrick J. Adams, Colin O’Donoghue und James Lafferty – Bild: National Geographic/Gene Page
Szenenfoto aus „The Right Stuff“ mit den Astronauten der „Mercury Seven“: (V.l.) Micah Stock, Jake McDorman, Aaron Staton, Michael Trotter, Patrick J. Adams, Colin O’Donoghue und James Lafferty

Sender wechsel dich: Im Disney-Konzern wurde entschieden, die Sachbuch-Adaption „The Right Stuff“ von National Geographic zum Streamingdienst Disney+ zu verlegen. Dort soll die Serie „im Herbst“ starten.

In den USA ist das Sachbuch „The Right Stuff“ von Journalist Tom Wolfe um die Astronauten des Mercury-Programms ein ewiger Bestseller. Zum Ruhm trägt auch die Verfilmung aus dem Jahr 1983 bei, in der unter anderem Sam Shepard, Scott Glenn und Ed Harris Hauptrollen hatten. In Deutschland ist der Film als „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ bekannt.

Das Buch schildert die Zeit in den späten 1950ern, als die Sowjets im Kalten Krieg im „Space Race“, dem Wettrennen der Supermächte um die „Eroberung“ des Weltraums, deutlich die Nase vorne hatten – 1957 hatten sie mit Sputnik 1 den ersten künstlichen Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Ab 1958 und bis zur Vollendung 1963 unterhielten die US-Amerikaner das Project Mercury, dessen Ziel es war, einen Menschen ins All und sicher zur Erde zurück zu bringen.

Dabei wurden die dafür ausgewählten Astronauten mitsamt ihren Familien unfreiwillig zu den ersten „Reality-Stars“: Während die Männer sich auf ihre Heldenreise begaben, die unsterblichen Ruhm oder einen frühen Tod als möglichen Ausgang haben konnten, wurde von der Presse mit Unterstützung der NASA auch das Familienleben der Astronauten beleuchtet.

Patrick J. Adams aus „Suits“ hat eine der zentralen Rollen der Serie, er spielt John Glenn. Der wird in Buchvorlage und Serie als prinzipientreuer Familienmensch dargestellt, der vor allem mit dem Navy-Tespiloten Alan Shepard (Jake McDorman, „Limitless“, „Greek“) um die Ehre wetteifert, als erster Mensch ins All zu fliegen – letztendlich wurde den Amerikanern die Butter vom Russen Juri Gagarin vom Brot genommen und keiner der beiden wurde der erste Mensch im All.

Neben dem Wettstreit der insgesamt sieben für das Projekt ausgewählten Astronauten – die als Mercury Seven berühmt wurden – soll auch ein Blick auf die Arbeit der Ingenieure geworfen werden, die von oben den Auftrag erhalten haben, ein Projekt, für das sie Jahrzehnte veranschlagt hätten, in wenigen Jahren durchzuziehen. Und schließlich wird auch auf die PR-Abteilung der NASA geblickt und ihre Anstrengungen, das kostspielige Prestigeprogramm im besten Licht erscheinen zu lassen. Und entsprechenden Druck auszuüben, dass das auch so geschieht, trotz der persönlichen Fehler der beteiligten Personen.

Weitere zentrale Figuren sind die Astronauten Lieutenant Gordon Cooper (Colin O’Donoghue, „Once Upon a Time – Es war einmal …“), Wally Schirra (Aaron Staton, „Mad Men“), Scott Carpenter (James Lafferty, „One Tree Hill“), Deke Slayton (Micah Stock, „Escape at Dannemora“), Gus Grissom (Michael Trotter, „Underground“); die Astronauten-Ehefrauen Annie Glenn (Nora Zehetner, „Everwood“), Trudy Cooper (Eloise Mumford, „Fifty Shades of Grey“) und Louise Shepard (Shannon Lucio, „Prison Break“); und schließlich die Ingenieure Bob Gilruth (Patrick Fischler, „Happy!“) und Chris Kraft (Eric Ladin; „For All Mankind“, „The Killing“).

Zu den langfristigen Plänen der Serie gibt es widersprüchliche Angaben: Es wurde berichtet, dass die erste Staffel mit ihren acht Episoden eine Miniserie sein sollte, aber auch, dass die Fortschritte des amerikanischen Raumfahrtprogramms bis zum Apollo-Programm mit der Mondlandung über mehrere Staffeln erzählt werden solle.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1957) am

    Eine von mir sehnlichst erwartete Serie.


    Der Film von 1983 ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Dort wurde X-1-Pilot Chuck Yeager (dargestellt von Sam Shepard) besonders herausgestellt, der als erster die Schallmauer durchbrochen hat. Als Gegenpol zu den Astronauten, die als solche ja keine "echten" Piloten waren. Das wird auch im Buch von Wolfe thematisiert, das ich gerade lese, dort spielt er aber eine untergeordnete Rolle. In der Besetzungsliste der Serie taucht der Charakter gar nicht auf, da geht es wohl hauptsächlich um die Rivalität zwischen Shepard und Glen.


    Zwei kleine Korrekturen
    1. Alan Shepard und nicht Allen 
    2. "und keiner der beiden wurde der erste Amerikaner im All" muss heißen: "und keiner der beiden wurde der erste Mensch im All". Shepard wurde der erste Amerikaner im All.

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