ARD-Serienvorschau 2018: „Babylon Berlin“, „Weissensee“ und mehr

Zwei neue Anwalts-Comedyserien mit Fritz Karl und Lisa Martinek

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 20.01.2018, 11:54 Uhr

„Babylon Berlin“ – Bild: Sky Deutschland/Frédéric Batier
„Babylon Berlin“

Die ARD hat Einblicke in die Serienpläne für das Fernsehjahr 2018 gegeben. Zu den Highlights zählt natürlich die Free-TV-Premiere des Mammutprojekts „Babylon Berlin“, das die ARD gemeinsam mit dem Pay-TV-Anbieter Sky produziert hat. Die frisch für den „Deutschen Fernsehpreis“ und den „Grimme-Preis“ nominierte Serie von Tom Tykwer soll im dritten Quartal gezeigt werden. Für die insgesamt 16 Folgen in zwei Staffeln sowie einer zugehörigen Dokumentation ist eine Eventprogrammierung zur Primetime um 20:15 Uhr vorgesehen. Die historische Verfilmung der Kriminalromane des Schriftstellers Volker Kutscher stellt mit einem Budget von um 38 Millionen Euro die weltweit bisher teuerste, nicht-englischsprachige Serie überhaupt dar. Sky strahlte sie zwischen Oktober und Dezember 2017 mit großem Erfolg aus .

Ebenfalls als Event wird es ein Wiedersehen mit „Weissensee“ geben. Die vierte Staffel der historischen Familienserie ist für das zweite Quartal und somit zweieinhalb Jahre nach Ausstrahlung der dritten Staffel im Herbst 2015 geplant. Sechs weitere Folgen der preisgekrönten Serie und eine neue Dokumentation wurden produziert. Serienschöpferin Annette Hess war an den neuen Folgen aus Zeitgründen allerdings nicht beteiligt. Stattdessen zeichnet Emmy-Preisträger Friedemann Fromm für Drehbücher und Regie verantwortlich. Die vierte Staffel beleuchtet einen Zeitraum, der fiktional bisher kaum behandelt wurde: Von der ersten freien Wahl in der DDR im März 1990 über die Gründung der Treuhand und die Währungsunion im Juli 1990 bis zur Ermordung Detlev Karsten Rohwedders durch einen Scharfschützen der RAF am 1. April 1991.

Auch für den Dienstagabend hat Das Erste Neustarts im Gepäck. Neben neuen Folgen der Dauerbrenner „In aller Freundschaft“, „Um Himmels Willen“ und „Die Kanzlei“ sollen gleich zwei neue Anwalts-Comedyserien ihr Glück versuchen: Im zweiten Quartal startet die sechsteilige erste Staffel von „Falk“. Der ehemalige Anwalt Falk (Fritz Karl) muss in seinen alten Beruf zurückkehren, um sein Restaurant vor der Pleite zu retten. Allerdings will der höchst exzentrische Gastronom so gar nicht in die gediegenen Räume der renommierten Düsseldorfer Kanzlei „Offergeld & Partner“ passen. Mit seiner ungewöhnlichen Art und seinen teilweise haarsträubenden Arbeitsweisen sorgt er für einigen Trubel. Doch genau wegen dieser Eigenschaften hat Richard Offergeld (Peter Prager) Falk eingestellt. Er braucht jemanden, der sich um die aussichtslosen und abwegigen Mandate kümmert, der weiß wie es ist, aus der Masse herauszustechen und Mandanten nicht vorverurteilt. So fängt Falk mitsamt seiner mental nicht immer stabilen Assistentin Trulla (Alessija Lause) in der Kanzlei an. Allerdings passt das Offergelds Tochter Sophie (Mira Bartuschek), die eigentlich die Kanzlei leitet, so gar nicht in den Kram. Denn die korrekte und ehrgeizige Juristin ist im Leben wie im Beruf das genaue Gegenteil von Falk, mit dem sie nun Tag für Tag zusammenarbeiten muss. Aber wie jeder weiß, ziehen sich Gegensätze ja bekanntermaßen an …

Im dritten Quartal folgt „Die Heiland: Wir sind Anwalt“. Lisa Martinek spielt darin die blinde Rechtsanwältin Romy Heiland, die zusammen mit ihrer exzentrischen Assistentin Ada Holländer (Anna Fischer) eine eigene Kanzlei betreibt. Bei ihrer Arbeit hilft Romy ihr phänomenales Gedächtnis und ihr messerscharfes Gehör. Kein Zittern in der Stimme, wenn jemand lügt, bleibt ihr verborgen. Ada galt bislang als hoffnungsloser Fall und für die eigensinnige Frau ist der Job so etwas wie ihre letzte Chance. Sie unterstützt Romy, indem sie ihr Akten vorliest und Mandanten und Fotos beschreibt. Davon, dass Prozessgegner und Klienten sie eigentlich ständig unterschätzen, kann Romy oftmals profitieren. Vollkommen irritiert von der Selbstständigkeit Romys sind dagegen ihre Eltern Karin (Peggy Lukac) und Paul Heiland (Rüdiger Kuhlbrodt). Bisher waren sie daran gewohnt, sich um ihre Tochter kümmern zu müssen und nun sind sie mehr als verdutzt, als sie eine rotzfreche Assistentin einstellt und sich auch noch von ihrem Lebensgefährten Ben Ritter (Peter Fieseler) trennt. Tatsächlich basiert die zunächst sechsteilige Serie auf einem realen Vorbild, der Berlinerin Pamela Pabst, die Deutschlands erste blinde Strafverteidigerin ist.

Am Donnerstagabend wird der bunte Reigen der ARD-Hauptstadtkrimis darüber hinaus um zwei Mitglieder reicher. Im dritten Quartal startet der neue „Prag-Krimi“ mit Roeland Wiesnekker und Gabriela Maria Schmeide, im vierten Quartal dann „Der Amsterdam-Krimi“ mit Hannes Jaenicke, Alice Dwyer und Sascha Alexander Geršak. Freitags bleibt es gewohnt seicht und heiter. Nach neuen Folgen der „Inselärztin“ startet im Februar die neue Reihe „St. Josef am Berg“, im zweiten Quartal folgt dann „Daheim in den Bergen“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    "Babylon Berlin" sollte sehr früh ins Free-TV kommen.
    Dann kommen die anderen Staffeln auch schneller.

    Hier ein guter podcast von TV-Spielfilm, mit Spoilern, dazu. Das war noch einmal meine "alte" gute TV-Spielfilm.
    https://soundcloud.com/user-82673568/sex-drugs-charleston-hat-babylon-berlin-gehalten-was-es-versprochen-hat-recap-zu-staffel-12

    PS: Ich muss doch gute Sendungen wieder finden können.
    • (geb. 1979) am

      Was das Projekt "Babylon Berlin" dem GEZ-Gebührenzahler wieder gekostet hat. Da wirft die ARD mit Geld um sich als ob es selbstverständlich wär die Kohle zu haben. Möchte mal wissen wann die Politik was gegen den ARD Gebühren Wahnsinn unternimmt. Mit knapp 12 euro kassiert der Sender ganz schön viel vom Kuchen. Braucht die Anstalt wirklich so viele Sender und Radiosender im Jahr 2018?
      Nick
      • (geb. 1977) am

        Es kommt noch dicker.
        Wir haben inzwischen 2022 :-)

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