Mona mittendrin Staffel 8, Folge 6: Mona mittendrin im gefährdeten Skigebiet
Staffel 8, Folge 6
44. Mona mittendrin im gefährdeten Skigebiet
Staffel 8, Folge 6
Als der Skilift 1964 ins Dorf kam, war Oskar Wyss acht Jahre alt. Heute ist er zuständig für das Technische auf der Grimmialp, einem kleinen Skigebiet im Diemtigtal im Berner Oberland, das zwischen 1200 und 1800 Metern liegt. Das wichtige Weihnachts- und Neujahrsgeschäft fällt dieses Jahr komplett ins Wasser. Infolge des Klimawandels fehlt der Schnee immer häufiger – eine existenzielle Bedrohung für tiefer liegende Skigebiete. Die Grimmialp funktioniert nur dank viel Herzblut. Pamela Ulmann ist die Tochter von Oskar und verantwortlich für die Skischule. Anstatt Kindern den Stemmbogen beizubringen, schreibt sie Absagen und zahlt Geld zurück. «Mir kam das Augenwasser als Ende Dezember aller Schnee wegschmolz», erzählt sie Mona Vetsch. Das ganze Dorf – vom Hotel über das Restaurant bis zum Campingplatz – ist abhängig vom Skibetrieb. Alex Erb führt den Kinderskilift und das Sportgeschäft. Der
Landwirt steht zusätzlich zu seiner Arbeit am Lift jeden Morgen und Abend im Kuhstall. Vom Wintersport alleine lebt hier niemand. Zum Jahresbeginn 2023 läuft gar nichts auf der Grimmialp und Mona Vetsch reist wieder ab. Einen Monat später kehrt sie zurück. Es hat Schnee gegeben, der Betrieb läuft auf Hochtouren. Allerdings: Die weisse Pracht ist knapp, wie lange die Saison dauert, ist unklar. Mona Vetsch erlebt, mit wie viel Engagement sich Oskar, Pamela und Alex für ihr Skigebiet einsetzen. Es ist für sie weit mehr als nur ein Business, der Wintertourismus prägt die Identität des Dorfes. Ein Verschwinden des Skibetriebs würde den Ort grundsätzlich verändern. Das Wetter können die Betreibenden nicht beeinflussen, aber sie kämpfen mit vereinten Kräften für das Überleben ihres Wintersportgebietes. «Unser Skilift steht hier im Dorf. Wir können nicht einfach woanders hingehen», sagt Alex Erb. (Text: SRF)