Sollen Dreijährige ihre eigenen Erfahrungen machen, wenn das Risiko überschaubar ist? Auch wenn sie sich an der heißen Herdplatte verbrennen oder von der Schaukel in den Sand fallen? Oder ist es Aufgabe der Eltern, sie vor jeglichen Gefahren fernzuhalten? Bei der 46-jährigen Berlinerin Marion sowie der 33-jährigen Nicole, die ebenfalls in der Hauptstadt wohnt, gehen die Meinungen darüber auseinander. Nicoles Sohn Damien geht in eine Montessori-Kita und die Alleinerziehende erklärt dem Dreijährigen Dinge so lange, bis er sie verstanden hat. Die Fachkraft für Kindererziehung lässt ihrem Sohn alle
Freiheiten: So darf er zum Beispiel auch in der Küche helfen, wenn Mama dabei ist. Einen anderen Standpunkt hat die ebenfalls alleinerziehende Marion: Ihr Stil ist streng und autoritär. Die zwei wichtigsten Regeln: Der dreijährige Oskar hat zu machen, was Mama sagt und Mama ist der Chef. Das oberste Ziel der Bäckereifachverkäuferin ist es, ihren Sohn vor Gefahren zu schützen. Am liebsten würde sie ihn in Watte packen. So hat sie dem Dreijährigen in ihrem Schrebergarten einen eigenen kleinkindgerechten Spielplatz gebaut, denn öffentliche Spielplätze sind ihr ein Graus. (Text: VOX)