Folge 393

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    Folge 393
    Der hitzige Streit um das neue Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf bewegt bundesweit viele Menschen. Sind die Proteste gegen die Unterbringung der Asylbewerber von rechten Aufwieglern gesteuert? Oder sind die Sorgen der Anwohner berechtigt? Droht tatsächlich Überfremdung oder ist das Fremdenhass? Und könnten sich die Flüchtlinge am Ende nicht als Bereicherung für unser Land erweisen, das auf Zuwanderung dringend angewiesen ist? Michel Friedman: Die aktuellen Proteste in Berlin-Hellersdorf gegen Asylbewerber beunruhigen ihn zutiefst: Sollte sich die Lage an weiteren Orten in Deutschland so zuspitzen, könnte das elementare Grundrecht für Asyl in Frage gestellt werden, warnt Michel Friedman.
    Die aktuelle Zahl der Asylbewerber sei weit davon entfernt, eine kritische Masse zu sein. Unsere Gesellschaft müsse das aushalten. Caroline Walter: Die Journalistin lebte vier Wochen in einem hessischen Asylbewerberheim und drehte 2012 eine aufrüttelnde ARD-Reportage über ihre Erfahrungen. Der Selbstversuch brachte Caroline Walter physisch und psychisch an ihre Grenzen. Sie erfuhr von dramatischen Schicksalen und lernte kulturelle Unterschiede der Asylbewerber auf engstem Raum kennen.
    In den Gesprächen mit den Einheimischen stieß Walter auf Vorurteile und teilweise abstruse Überfremdungsängste. Heinz Buschkowsky: Erst im letzten Jahr lehnte der Politiker
    Pläne zur Unterbringung von 500 Asylbewerbern in seinem Bezirk ab, weil er Zustände wie in Berlin-Hellersdorf fürchtete. Für die dortige ausländerfeindliche Haltung schämt sich der Neuköllner Bezirksbürgermeister. Die Idee, Asylbewerber etwa an Bahnhöfen als Kofferträger einzusetzen, begrüßt Heinz Buschkowsky: „Die Leute wollen etwas tun und sollten integriert werden.
    Stattdessen warten sie monatelang, bis das langwierige Verfahren abgeschlossen ist.“ Khadra Sufi: Von der Diplomatentochter zur Asylbewerberin: Die aus Somalia stammende Moderatorin und Autorin kennt die Lage von Asylsuchenden aus eigener Erfahrung. Als Kind wuchs die Tochter eines Diplomaten in Villen mit Personal auf, lebte mehrere Jahre in Ost-Berlin. Doch nach der Rückkehr der Familie in ihr Heimatland brach dort der Bürgerkrieg aus.
    Nach langjähriger Flucht landete die Zwölfjährige 1991 in einem Asylbewerberheim bei Bonn. „Jetzt waren wir arme Flüchtlinge, die um Asyl, Kleidung und Arbeit betteln mussten.“ Philipp Gut: „Wenn Asylheime öffnen, steigt in vielen Fällen die Kriminalität in der Region. Autos werden aufgebrochen, die Zahl von Einbrüchen geht hoch“, behauptet der stellv. Chefredakteur der Schweizer Wochenzeitung., Philipp Gut verteidigt die umstrittenen Verschärfungen beim Asylrecht in der Schweiz, für die im Juni fast 80 % der Eidgenossen stimmten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.08.2013Das Erste

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Sendetermine

Sa 31.08.2013
23:40–00:55
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Do 29.08.2013
02:40–03:55
02:40–
Mi 28.08.2013
02:30–03:45
02:30–
Di 27.08.2013
22:45–00:00
22:45–
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