In ihrem Roman „Kein Teil dieser Welt“ schreibt Stefanie de Velasco vom Aufwachsen bei den Zeugen Jehovas. Dieser aufrüttelnde Text gibt Einblicke in eine verborgene Welt, die mitten in der unsrigen existiert und doch kein Teil von ihr ist. Nach dem Verschwinden ihrer besten Freundin aus der Wachtturmgesellschaft, beginnt Esther einen verborgenen Teil ihrer Familiengeschichte zu entdecken. Ein Emanzipationsprozess, in dem eine junge Frau selbst darüber bestimmen will, welche Erzählungen ihr Halt geben. Stefanie de Velasco, 1978 geboren, studierte Europäische Ethnologie und Politikwissenschaft. Sie wuchs als Kind bei ihrer Mutter, einer gläubigen Zeugin Jehovas auf. Für ihren aktuellen Roman brauchte sie sieben Jahre. Der erste Erzählband von Lukas Bärfuss heißt
„Malinois“ und zeichnet eine irritierende Kartografie der Passion. Die Liebe und das Verlangen sind Dreh und Angelpunkt dieser im Lauf von 20 Jahren entstandenen Erzählungen. Das Objekt des Begehrens kann bei Bärfuss ein Auto, der Schwager oder auch die verstorbene Mutter sein. In einer ungewöhnlichen Sprache, die sowohl sinnlich als auch analytisch ist, spüren die 13 Erzählungen nach, wie Menschen sich begegnen und nach welchen Vorlagen sie die Geschichten ihrer Leidenschaft entwerfen. Lukas Bärfuss wurde 1971 in der Schweiz geboren und arbeitet als Schriftsteller in Zürich. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er den Georg-Büchner-Preis 2019. Er schreibt Romane und Theaterstücke, die weltweit gespielt und übersetzt werden. (Text: SWR)