„Zwei Herren am Strand“ – das hört sich stimmungsvoll an. Aber in Michael Köhlmeiers neuem Buch besprechen diese beiden Herren ziemlich Existenzielles. Es handelt sich um Charlie Chaplin und Winston Churchill, den Komiker und den Staatsmann, den Tramp und den Nobelpreisträger, um zwei der berühmtesten Männer des 20. Jahrhunderts. Die beiden kannten sich wirklich gut. Aber Michael Köhlmeier macht in seinem Roman eine tiefe Freundschaft daraus, die ein ernstes Thema hat. Gemeinsam kämpfen sie gegen ihre Depressionen, unter denen sie ein Leben lang leiden. Für den Leser ist das überaus lehrreich und unterhaltsam. Michael Köhlmeier ist vielen als Erzähler von Grimms Märchen und der griechischen Sagen bekannt. Als Autor der monumentalen Jahrhundertsaga
„Abendland“ hat er große Anerkennung erfahren. Ulrich Raulff ist Direktor des Marbacher Literaturarchivs, das international als Institution gilt – 1400 Nach- und Vorlässe deutscher Dichter dokumentieren die Deutsche Literatur- und Geistesgeschichte. Ulrich Raulff hat Geschichte und Philosophie studiert, leitete die Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen wie der Süddeutschen Zeitung. Und er hat vielbeachtete Monographien geschrieben – u. a. über das Nachleben Stefan Georges. Sehr viel mehr geht an Kulturarbeit in einer Biographie nicht – und damit ist Ulrich Raulff der richtige Kandidat für die Rubrik „Mein Leben in drei Büchern“. Felicitas von Lovenberg fragt Ulrich Raulff, welche Bücher ihn am meisten beeindruckt und beeinflusst haben. (Text: SWR)