Baby to go – Die Zukunft des Kinderkriegens Sophie Barthes’ „Baby to go“ entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer in die nahe Zukunft, in eine hochtechnisierte Großstadtwelt dominiert von KI. Auch die Fortpflanzung ist so ganz anders als früher: Kinder werden fast ausschließlich extern in Umhänge-Gebärmuttern, sogenannten Pods, ausgetragen. Auch, um die Frauen nicht am Berufsleben zu hindern. In dieser Welt wünschen sich Rachel, verkörpert von „Game of Thrones“-Star Emilia Clarke und Alvy (Chivetel Ejiofor) ein Kind und erleben mit den Pods einen mehr als turbulenten Weg zur Elternschaft. In ihrer Sozialsatire nimmt Sophie Barthes den technologischen Fortschritt ins Visier und erzählt beiläufig, was Menschsein bedeutet. „kinokino“ interessierte vor allem die Frage, wie nah inzwischen die Wirklichkeit dieser Zukunftsvision kommt. 15 Jahre später – Die Rache, die Musik, das Wunderkind und der Mord Als Chris Kraus den Film „Vier Minuten“ drehte, stand Hannah Herzsprung noch am Anfang ihrer Karriere. Sie spielte die Pianistin Jenny, ein musikalisches Wunderkind mit Gewaltpotential, aber Klavierspielen konnte sie nicht. Jetzt hat Kraus die Geschichte weitergesponnen und erzählt, wie Jenny resozialisiert wird und auf Rache sinnt – 15 Jahre später. kinokino wollte von Hannah Herzsprung wissen, wie es sich anfühlt, wenn man einer Figur nach so langer Zeit wiederbegegnet. Und Chris Kraus verriet, warum diese Frauenfigur ihn nie losgelassen hat. Golden Globes: Sandra Hüller und die internationale Konkurrenz Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller zieht mit 45 Jahren mit dem Film „Anatomie eines Falls“ ins Rennen um den Golden Globe als
„Beste Schauspielerin in einem Filmdrama“. Sie tritt gegen fünf weitere Kandidatinnen an. Die Verleihung der Globes gelten als erstes Signal für die kommende Oscar-Verleihung. „kinokino“ begleitet die Höhepunkte der Verleihung. Der Junge und der Reiher – Hayao Miyazaki grandioses Finale Japan im Pazifikkrieg 1943. Bei einem Luftangriff verliert der junge Mahito seine Mutter. Sein Vater heiratet kurz darauf deren Schwester und zieht mit seiner Familie aufs Land. Das Leben dort fällt Mahito schwer. Doch plötzlich begegnet er einem Graureiher … Die fantastischen Animationsfilme von Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) begeistern durch ihre poetische und fantasievolle Kraft. Sieben Jahre arbeitete der inzwischen 82-jährige Japaner an seinem Meisterwerk „Der Junge und der Reiher“, das vielleicht sein letztes sein wird. „kinokino“ stellt den Animationsfilm vor. Im toten Winkel: verschiedene Perspektiven auf eine Geschichte Alles wirkt zunächst realistisch in dem Thriller von Ayşe Polat: Im Nordosten der Tükei dreht ein Filmteam gerade einen Dokumentarfilm, als es Zeuge es Rituals wird. Eine Mutter versucht dadurch, die Erinnerung an ihren verschollenen Sohn aufrecht zu erhalten. Doch dann häufen sich seltsame Ereignisse, die Menschen scheinen von einer mysteriösen Macht heimgesucht zu werden. Polat verarbeitet in ihrem Polit- und Mystery-Thriller auf raffinierte Weise kurdische Traumata. Rätselhaft und spannend entwickelt sich eine Story, die mehr mit der Realität zu tun hat, als der Zuschauer vielleicht meint. „kinokino“ konnte die Regisseurin, die auch das Drehbuch verfasste, zur Idee zum Film befragen: Wie recherchierte sie, und was hat sie inspiriert? (Text: 3sat)